Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2011)

  • Meistens beschäftige ich mich gerne eine längere Zeit mit bestimmten Werken und ziehe beim Hören Informationen dazu heran. Zur Zeit läuft daher bei mir öfter im Moment:



    Mahler - Sinfonie Nr. 2 in c-moll "Die Auferstehung" (Otto Klemperer, Philharmonia Orchestra & Chor)



    Beethoven - Sinfonie Nr. 9 in d-moll, Op. 125 (Günter Wand, NDR Sinfonieorchester)



    Schostakowitsch - Streichquartett Nr. 15 in Eb-moll, Op. 144 (Rubio Quartett)



    Bruckner - Sinfonie Nr. 7 in E-Dur, WAB 102 (Eugen Jochum, Staatskapelle Dresden)



    Francis Dhomont - Cycle du son (bevorzugt "Novars" und "AvatArsSon" )

  • Ich habe gerade mit dieser Neuerwerbung begonnen und die erste und zweite Sinfonie angehört. Allen Unkenrufen hier im Forum zum Trotz ("Järvi ist fast eine Parodie")habe ich mir diese Box angeschafft und kann nach den ersten beiden Sinfonien sagen, dass es nicht vergebens war. Obwohl wir ja alle schon wussten, dass Järvis Beethoven-Einspielungen am oberen Ende der Temposkala angesiedelt sind, ist dies mehr als hörenswert. Die Aufnahmen bersten vor Schwung und Rhythmus, ohne dass das Melodische zu kurz kommt. Karajan hat ja mal gesagt, dass die Melodie nicht auf Kosten des Rhytmus zu kurz kommen darf, bei Järvi könnte man es fast umgekehrt sehen. Dennoch ist bei beiden das Melodische und das Rhytmische absolut ausgewogen.


    Gerade die erste Sinfonie profitiert von der Lesart Järvis und seiner formidablen Bremer Kammerphilharmonie. Er kostet das dymnamische Spektrum voll aus, legt auch viel Wert auf das Pianissimo, betont aber auch die Dynamikspitzen und wird dabei von kernigen Naturtrompeten und einem überragenden Paukisten unterstützt. Im schlagkräftigen Orchester hört und sieht man die Spielfreude - nichts von Parodie.


    In der zweiten Sinfonie wird dieser Eindruck fortgesetzt. Hier wird sein angeblich sehr schnelles Tempo noch mehr relativiert. Die Zweite dauert kanpp 32 Minuten, ein Wert, den andere flotte Dirigenten auch erreichen. Er spielt das Larghetto sehr schön, nicht zu schnell, wobei hier auch die ausgezeichneten Streicher sich gegenüber der Ersten fast noch steigern, obwohl der "Gänsehauteffekt" aus der 62er-Karajanaufnahme bei dem großartigen Streicheraccellerando sich auch hier nicht so recht einstellen will.


    Da ich die Eroica schon habe und auch darüber nichts nachteiliges sagen kann, läuft es von meiner Seite aus darauf hinaus, dass hier eine Gesamtaufnahme der etwas anderen Art, aber durchaus konkurrenzfähig, entstanden ist. Das Bonner Publikum war wohl auch dieser Ansicht.


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Carl Nielsen:


    - Helios-Ouvertüre FS 32
    - Pan Og Syrinx FS 87
    - En Fantasirejse til Faeroerne FS 123

    Philadelphia Orchestra,
    Eugene Ormandy
    (Sony, 1967)




    Agon

  • Ich höre mich gerade durch die neu erschienene Jussi-Björling-Edition:


    Von Schuberts "Forelle" bis hin zu Puccinis "Turandot" ist hier so ziemlich alles vertreten, was der große schwedische Tenor im Repertoire hatte.


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Und nun ein Konzert mit Alfredo Kraus:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • guten Abend allerseits. Heute höre ich



    Witold Lutosławski, Konzert für Orchester und Symphonie Nr 3
    Chicago Symphony Orchestra, Daniel Barenboim

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • und wenn ich schon dabei bin :



    Béla Bartók, Konzert für Orchester
    Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk



  • Zunächst "Coptic Light" von Morton Feldman, welches mich etwas ratlos zurück gelassen hat. Über knapp 24 Minuten ist das chromatische Total zu hören - höchst raffiniert über ein volles Orchester verteilt.


    Wahrscheinlich müsste ich dieses Feldman'sche Spätwerk öfter hören, um es besser schätzen zu lernen.



    Danach das 3. Streichquartett von Benjamin Britten mit dem Uraufführungsensemble, dem Amadeus-Quartett. UA Dezember 1976, dieser Live-Mitschnitt stammt aus dem Monat Mai 1977.


    Und schließlich das Streichquartett Nr. 14 d-moll "Der Tod und das Mädchen" von Franz Schubert.


    Ich habe einige Aufnahmen mit dem Amadeus-Quartett (Haydn op. 76, Mozart und Beethoven komplett sowie die Quintette und Sextette von Brahms), aber diese CD gehört ganz klar zu besseren.



  • Bruckner: Symphonie Nr. 5
    Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester
    Günter Wand
    1974




    Wow! Vor den Kölner Blechbläsern muß man einfach den Hut ziehen, wie schon bei den Mahler-Aufnahmen unter Bertini. In der Finalcoda geben die Kölner wirklich ihr Bestes. Sehr dunkel anmutend. Beeindruckende Vorstellung!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Nach langer Zeit mal wieder Franz Berwald, hier: Sinfonie Nr. 1 in dieser vorzüglichen Aufnahme:



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Und wieder erstmaliges Hören:


    Hindemith, Paul (1895-1963)
    Symphonische Metamorphosen (Thema+Variationen)
    Los Angeles Philharmonic Orchestra,
    Esa Pekka Salonen


    und weiter mit einem Mitschnitt aus NL:


    Tschaikovsky, Pjotr Iljitsch (1840-1893)
    Violinkonzert D major op 35

    Radio Kamer Filharmonie A'dam, Schiff
    Patricia Kopatchinska, Violine


    … fetzige Interpretation … :thumbsup:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)


  • Lieber Wolfram,


    ich bin mal gespannt, ob Du das Werk schätzen lernst...


    Ich habe es einmal live gehört (mit Metzmacher in HH) und höre es ab und an mit Gielen, jedes Mal mit dem gleichen Ergebnis: :no:


    Naja, muß ja auch nicht. ;)


    Jetzt im CD-Spieler ein Werk, das ich gerade in der Interpretation sehr schätze:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Versuche auch eine Anfreundung mit Mahler …




    Mahler, Gustav (1860-1911)
    Symphony No 7 e-Moll

    London Symphony Orchestra
    Michael Tilson Thomas

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

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  • Eine unverwechselbare Stimme: Rudolf Schock


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Das 2. Mahler-Jahr in Folge hinterlässt seine Spuren:



    Eine relativ zügige Darbietung (51:08 ) , im Finale wird dem Affen deutlich Zucker gegeben, hier von Otmar Suitner mit der Staatskapelle Dresden.
    Danach die Lieder eines fahrenden Gesellen. Hermann Prey ist ein Erlebnis in dieser Aufnahme aus dem Jahre 1963, weitestgehend textverständlich und mit wunderschöner sonorer Stimme, einfühlsam begleitet vom Berliner Rundfunk-Sinfonie-Orchester unter Kurt Sanderling.


    Ein Schnäppi!


    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Ich höre heute Alban Bergs LULU, nachdem ich Christine Schäfer in dieser Rolle liebe bin ich gespannt, wie Teresa Stratas das macht.


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  • Christine Schäfer

    Hallo Louis,


    Du hast mich auf eine Idee gebracht - wenn auch nicht die "Lulu", dafür aber Christine Schäfers wundervolles Schubert-Album zu hören:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano


  • Hallo ksm,


    das ist für mich einer der am besten besetzten Opern der Stereo-Ära überhaupt! :thumbup:


    Ich lausche derweil einer Neuerwerbung:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich höre gerade den amerikanischen Tenor Eugene Conley. Ein Sänger mit phänomenaler Höhe, wie Ausschnitte aus Bellinis "I Puritani" beweisen. Allerdings bedient er sich häufig provinzieller Mittel. Eine begnadete, aber keine phantasievolle Stimme.


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Für den Abend geplant: Auszüge aus "La Traviata" und "Lucia" mit Joan Sutherland und dem 29-jährigen Plácido Domingo:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Hallo, Manfred!


    Von Eugene Conley habe ich sehr schöne Aufnahmen. U.A. eine wunderbare "Faust"-Gesamtaufnahme mit Cesare Siepi als Mefisto. Übrigens hat Eugene Conley einen eigenen Thread.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Heute Abend:


    Eberl, Anton (1765-1807)
    Symphony Es-dur op 33

    Concerto Köln
    Werner Ehrhardt


    Da geht es mal wieder recht frisch zur Sache … ;)
    Concerto Köln in Bestform …

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Nein, … ich denke, Stenhammar ist wirklich schlechte, d.h. belanglose, Musik. Also, wenn ich Adorno gewesen wäre, hätte ich Sibelius durch Stenhammar ersetzt.


    Also das halte ich für maßlos übertrieben – schlechte Musik ist das keineswegs :!:


    Aber, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden …


    Die hier gezeigte Aufnahme ist von der Interpretation jedenfalls besser als die Hyperion-Aufnahme.


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ich genieße gerade noch ein paar freie Stunden:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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