Jean Sibelius: Symphonien – Welcher Zyklus ist der beste?

  • Sir John Barbirolli


    Dieser Thread heisst "Welcher Zyklus ist der Beste ?" Na ja, Beste ist relativ und oft auf subjektivem Boden gewachsen.


    Aber einen ganz starken Zyklus, der an Bernsteins emotionaler Emphase bei Sibelius geranreicht wäre

    John Barbirolli / Halle Orchestra (EMI).

    :!:Diese GA ist besonders Interessant, für die Klassikfreunde, bei denen es nicht immer die neuste Aufnahme sein muss, sondern solche, die auf gut klingende Aufnahmen stehen, die nach dem Umbruch der Mono zur Stereophase entstanden sind.

    :hello: Einer fällt mir da gleich ein: Nemorino !


    Kurz und Bündig. barbirolli ist der Hammer ! Wie er die Höhepunkte ausbalanciert und die Spanmnungsbögen zu höchster Emphase gestaltet ist phänomenal. Das Halle Orcehstra ist nicht immer der Luxusklangkörper; aber die Musiker spielen mit Herzblut, dass Barbirolli ihnen mit Wucht ausdrückt.


    Dies ist die neue Ausgabe der Sinfonien-GA mit Barbirolli, die auch noch supergünstig ist:

    - kaufen - auflegen - dahinschmelzen - Gänsehautfeeling pur geniessen -


    EMI, 1966-1970, ADD


    Die bisherige Originalausgabe auf EMI hatte ich 2011 gekauft und war überwältigt:


    EMI, 1966-1970, ADD



    Zitat von teleton

    *** Wenn ich nur eine Sibelius-Sinfonie - GA behalten dürfte, so würde es mir verdammt zunächst schwer fallen mich für Bernstein / New Yorker PH (SONY), Ashkenazy / Philharmonia Orchestra (Decca) oder Paavo Järvi / Orchestre de Paris (RCA) zu entscheiden.

    Meine Entscheidung würde dann aber auf Bernstein (SONY) fallen, weil dort als Einzige der 3 TOP-GA die Sinfonie Nr.2 der wirkliche absoute Hammer ist.

    Schade, dass Du die Bernstein-GA nicht kennst. Bernstein hat genau die Richtige emotionale Einstellung zu Sibelius, die an Grösse und dem damit verbundenen Gänsehautfeeling nicht mehr zu übertreffen ist.

    :saint:Wie herrlich, dass man 2015 durch das aktuelle Remastering nochmal ein Verbesserung herbeigeführt hat - Abb der Bernstein-GA in ...

    Beitrag 82 in diesem Thread !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    da ich derzeit ein wenig auf dem "früherer Bernstein"-Trip bin, werde ich mir seinen Sibelius für CBS, eingespielt zwischen 1961 und 1973, vornehmen. Den kannte ich bislang nur ausschnittsweise. Aufgrund des neuen Remasterings habe ich mir diese Einspielungen mittlerweile zugelegt. Die Symphonien Nr. 3, 4 und 6 erhält man ja sogar nur auf diesem Zyklus, da er sie in Wien leider Gottes nicht mehr einspielen konnte. Die bisherigen klanglichen Vorbehalte gegen diese CBS-Aufnahmen sind durch die ungleich gelungeneren neuen Remasterings ohnehin weggefallen, was ja auch etwa für seinen Beethoven mit den New Yorkern gilt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Josef,


    da bin ich mal gespannt auf Deine Eindrücke zu Bernstein / New Yorker PH (SONY).

    :hail: Wie Du weisst ist das meine Sibelius-GA für die Insel. Hier sind die Tempi noch absolut stimmig, bei gleichem Emotionsgehalt wie bei seinen späteren DG -Aufnahmen.


    Gut, die DG - Aufnahmen der Sinfonien Nr. 1,2,5 und 7 sind für sich gesehen auch der Hammer, aber doch zu sehr ausgewalzt. Die habe ich auch auf DVD mit DTS5.1... mit den Bildeindrücken wirken sie besser als nur als Audioquelle.

    Diese Entladungen muss man gesehen und gleichzeitig gehört haben.

    :angel: Bernstein --- Whow !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Dann mache ich hier weiter.......


    ...gestern ist Vänskä / Lahti Zyklus angekommen. Ich bin ja kein analytischer Hörer ( dazu fehlt mir der Sachverstand ) aber ich glaube fast, dass ich den Askenazy und den Kamu Lahti Zyklus dahinter sehe.


    Kalli

  • ...gestern ist Vänskä / Lahti Zyklus angekommen. Ich bin ja kein analytischer Hörer ( dazu fehlt mir der Sachverstand ) aber ich glaube fast, dass ich den Askenazy und den Kamu Lahti Zyklus dahinter sehe.

    Vielleicht kannst Diu mit ein paar Worten beschreiben, warum Du das so siehst, lieber Kalli.


    Die Sinfonie Nr.1 mit Ashkenazy (Decca) kannst Du allerdings kaum dazu zählen, denn dass ist für mich schlechthin die Jahrhundertaufnahme der Ersten !

    Aber wenn Vänskä da schon mal ran kommt, dann muss der "verdammt jut" sein !


    Ich berichte in Kürze vom neuen beachtenswerten DVD_Zyklus mit Hannu Lintu, der mich sehr positiv überrascht hat, schon wegen den umfangreichgen Erklärungen von Hannu Lintu und der Diskussion über das Thematische Material für jede der 7 Sinfonien ... :!: nur die Sinfonien Nr. 1 und 2 sind mir auch mit Lintu zu "nordisch" empfunden; da fehlt deutlich die Bernsteinsche Emphase ... sodass sich wirklich Gänsehäute einstellen könnten.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Mich beeindruckt habe ich die Durchsichtigkeit, trotzdem wohlklingend und voluminös. Allerdings habe ich nicht im Vergleich gehört - das werde in mit der ersten noch machen und mich melden.


    Kalli

  • So,


    ich habe jetzt die ersten beiden Sätze nacheinander gehört. Kann nicht entscheiden welche besser ist. Aber mir gefällt der durchsichtigerere Klang bei Vänskä besser, Ashkenazy klingt natürlich auch sehr gut, kräftiger - das Orchester ist sicher größer besetzt. Im ersten Satz finde ich das sogar stimmiger. Aber wie gesagt, ich bin kein analytischer Hörer. Bin froh beide ( +Kamu Lahti ) zu haben.


    Kalli

  • Danke Kalli, für deine Eindrücke bezüglich der Aufnahmen mit Ashkenazy und Vänskä.


    Trotz meiner zahlreichen Sibelius _ GA werde ich mir dann Vänskä / Lathi SO (BIS) ggf auch noch zulegen.

    Jetzt bin ich erst einmal mit dem Lintu-Zyklus auf DVD beschäftigt ... die Sinfonien Nr. 1 - 5 - 7 - 3 - 2 habe ich in dieser Reihenfolge gehört und gesehen (DVD), was mir bei diesem ersten erhältlichen Sibelius - Sinfonien - Zyklus auf DVD/BluRay besonders gut gefallen hat ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hannu Lintu / Finnish Radio SO (Arthaus Musik, 2014)


    Der erste auf DVD und BluRay erhältliche Zyklus der 7 Sibelius Sinfonien kann sich sehen und hören lassen. Die Aufmachung der DVD-Box mit gebundenem Buch (statt Textheft) und den 5 DVD.

    Die DVD 1 - 4 sind den Sinfonien vorbehalten, die für jede Sinfonie mit ausführlichen Erklärungen zur Entstehung der Werke und weiterhin einer Diskussion des Themenmaterials mit Orchesterproben zu jeder Sinfonie versehen sind.


    Die aktuelle Klangqualität in DD 5.1 ist vorbildlich, die Filmregie bei den LIVE-Konzerten ist gut disponiert. Man sieht oft das ganze Orchester in modernen Saal des Finnish Radio SO und bei solistischen Passagen die jeweiligen Solisten, natürlich auch oft den Dirigenten (wie er die Werke gestaltet). Die DVD 5 eine Doku über Sibelius und sein Schaffen.


    Hannu Lintu wirkt auf den ersten Blick etwas trocken ... beim Dirigieren geht er aus sich heraus und es kommt ihm auch mal ein Lächeln übers Gesicht.

    :!:Sehr gut finde ich nach dem Finalschlüssen der Sinfonien ein recht langes Innehalten des Dirigeten (ca bis zu 5 Sekunden) bis dann die Konzerthörer mit Applaus und Bravorufen einsetzen ... vorbildlich !


    Sinfonie Nr. 1 und 2

    Hannu Lintus Sicht auf die Sinfonien wirkt sehr "nordisch". Leider hört man bei ihm gerade bei den ersten beiden Sinfonien nicht Sibelius Vorbild Tschaikowsky heraus. Es kommt ihm auf fast jedes Detail an, die in anderen Aufnahmen unwichtig erscheinen. Leider bleibt so auch so manche Spannung auf der Strecke, obwohl er die Spannungsbögen gekonnt zieht. Betrachtet man bei seine intensiven und Bewegungen beim Dirigieren, so würde man vom Orchester mehr emotionalen Ausbruch erwarten ... der bleibt verglichen mit meinen Favoriten für die Erste (Ashlenazy, Berlund/Bournemouth) und Zweite (Bernstein) aus. Insgesamt schöne und gute Int ... aber irgendwie fehlt mir die grosse Emotion beim Klangergebnis.

    Die Schlagzeuger werden für die einzelnen Sinfonien immer wieder gewechselt. Die Pauken sind durchweg bei allen Sinfonien sehr präsent eingefangen.


    Sinfonie Nr. 5

    Betrachtet man die Spielzeiten der Fünften (14:37 - 9:13 - 10:30), so hatte ich schon Bedenken, dass da was packendes herauskommt. Falsch - die Fünfte gelingt Lintu mit Spannung und Emotion. Ich würde sie als die bisher beste Int aus dem Zyklus beurteilen. Obwohl er gerade bei der Fünften einige Extras einfliessen lässt: Im ersten satz senkter Strecherpassagen auf pp ab (die bei Anderen in p oder mfgespielt werden) um dann den Spannungsbogen noch Kontrastreicher zu ziehen (leider fehlt dann oben (fff) wieder etwas).

    Auch der mir so wichtige Paukenvorschlag zu Beginn des 3.Satzes ist perfekt präsent und der Hammerschluss ist mit allen emotionalen Wassern gesegnet - Hörspass erster Klasse ... und auf DVD ein tolles Konzerterlebnis.


    Sinfonie Nr. 3

    Es ist mir klar dass keiner meine Favoritenaufnahme der Sinfonie Nr. 3 = Roshdestwensky (Melodiya) erreichen kann. Auch hier, mit längeren Spielzeiten als gewohnt, erreicht er eine Duchsichtigkeit gepaaart mit Hochspannung, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Lintu kennt das Werk genaustens und öffenbart Einzelheiten, die generell ungehört bleiben. Spitzenaufnahme !


    Sinfonie Nr. 7

    Ohne Vergleich auch hier eine Interpretation eines Sibelius-Kenners 1.Klasse. Die Spannungsbögen ausgezeichnet gezogen ... aber der letzten Emotionen verlieren sich in Details.

    Wenn ich an Bernstein (SONY und DG), Berglund/Bournemouth (EMI), Ormandy (SONY), Segerstam (ONDINE) denke, dann findet man dort eine weit intensivere Gestaltung und und bei mir intensivere Gänsehautmomente ... alles in allem wie gesagt - trotzdem TOP.


    Die Sinfonien Nr. 4 und 6 folgen noch ...


    Arthaus Musik, 2014, DolbyDigital 5.1

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Lieber teleton,

    schön, dass dir die Lintu-Box bisher gut gefällt, ich hoffe, das ändert sich auch mit den verbleibenden Sinfonien nicht :) Deine bisherigen Eindrücke decken sich auf jeden Fall mit meinen Erinnerungen an den Zyklus. Ebenfalls kann ich deine Empfehlung teilen, auch das Bonusmaterial von ca. 25-30 Minuten zu jeder Sinfonie (Entstehungsgeschichte und musikalische Themen) lohnt sich wirklich sehr!


    Eine kleine Berichtigung jedoch, die Box enthält sogar 5 DVDs (zumindest bei mir?): Die Sinfonien inklusive Einführungen und Besprechungen des thematischen Materials sind auf den ersten vier DVDs enthalten, auf DVD 4 ebenso knapp eine Stunde zusätzliche Kurzeinführungen von Lintu zu den einzelnen Sinfonien ("Sibelius, Lintu and 7 Symphonies"), die Material aus den "regulären" Einführungen aber auch Neues beinhalten. Auf DVD 5 folgt die 80-minütige, Kurzfilmsammlung "Sort of Sibelius!", die sich mit dem Leben des Komponisten befasst. Das Bonusmaterial ist also wirklich äußerst weitreichend und sehr informativ!


    Da ich meine DVD-Box mittlerweile gegen die Bluray-Version ausgetauscht habe, bin ich gerne bereit, die DVD-Box an jemanden von Tamino weiterzuverkaufen, sofern jemand Interesse hat.


    Liebe Grüße,

    Amdir

  • Seit wenigen Tagen ist diese beim Label DECA erschienene neue Gesamtaufnahme der Sinfonien von Jean Sibelius beim Werbepartner erhältlich.


    Der finnische Dirigent Klaus Mäkelä, Jahrgang 1996, dirigiert die Osloer Philharmoniker. Im Oktober 2018 mit Wirkung zum Herbst 2020 wurde Mäkelä zum Chefdirigent und künstlerischen Berater dieses Orchesters. Wie die Interpretationen einzuordnen sind, wird die Zeit zeigen. Erfreulich ist, dass eine neue Generation von Dirigenten sich dem sinfonischen Schaffen von Jean Sibelius widmet.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • In den letzten paar Tagen habe ich die neue GA von Klaus Mäkelä ausführlich durchgehört. Hier noch einmal meine Höreindrücke in einem Beitrag gesammelt:

    Liebe Grüße

    Amdir

  • Lieber amdir


    Ich hatte gestern die Neuaufnahme des Dirigenten Klaus Mäkelä und der Philharmoniker aus Oslo der Sibelius Sinfonien in diesen Thread gesetzt (mit der leisen Hoffnung, jemand nimmt dieses Posting als Anregung auf, sich die Aufnahmen anzuschaffen) und lese bereits einen Tag nach meinem Posting eine äusserste kundige, auf der Partitur basierende Rezension. Ich danke dir im Namen aller Sibeliusfreunde des Forums. ich schätze deinen Einsatz sehr.


    Als Sibelius-Verehrer habe ich jede Gesamtaufnahme in meinen Regalen stehen und habe die Box beim Werbepartner bestellt. Gegenwärtig lebe ich hörend musikabstinent, das Hören ist mir eine psychische Qual und lese nur über sie oder schreibe im Forum. Irgendwann in der Zukunft wird sich die Freude wieder einstellen.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,

    vielen lieben Dank für die netten Worte! Ich sehe, es geht dir ähnlich wie mir, was die Musik (und insbesondere die Sinfonien) von Sibelius angeht. Ich bin seit dem ersten Hören der 5. Sinfonie süchtig nach diesen Stücken und habe mir im Verlauf der letzten Jahre ebenfalls alle mir bekannten auf CD und Bluray erhältlichen Gesamtaufnahmen (inklusive den seltenen/schwer erhältlichen GAs von Daejin Kim aus Südkorea, Watanabe I und II, Inkinen II, Otaka und Fujioka aus Japan, Roshdestvensky aus Russland, Volmer aus Australien, Ehrling aus Schweden, etc.) zugelegt. Ich kann einfach nicht mehr ohne sie, ich liebe es, so viele verschiedene Interpretationen meiner liebsten Sinfonien zu haben und je nach Stimmung eine bestimmte Interpretation aufzulegen ^^


    Nachdem ich im Vorfeld schon so viel Gutes über Mäkelä gehört und gelesen hatte, habe ich die GA natürlich vorbestellt und musste sie einfach kurz nach Erhalt am Samstag innerhalb von 2 Tagen konzentriert durchhören. Im Gegensatz zu dir höre ich gerade mehr Musik als je zuvor, um mich von der derzeitigen Situation (und meiner Masterarbeit :untertauch:) abzulenken, ich hoffe sehr für dich, dass du deine Freude wiederfindest. Gerade du als offensichtlich erfahrener Sibelius-Freund wirst aus der Mäkelä-GA sicher in der ein oder anderen Sicht auf die Stücke Gewinn ziehen, auch wenn sie (wie jede GA) natürlich auch ihre Schwächen hat.


    Liebe Grüße

    Amdir

  • Auch ich danke dir, Amdir, für die sehr interessanten Höreindrücke - auch gut beschrieben, finde ich.


    Ich habe noch nicht alle Sinfonien mit Mäkelä durchgehört, werde dies aber in Ruhe und mit Notizen tun. Besonders spannend wird für mich sein, die Aufnahmen mit dem Livezyklus desselben Dirigenten und Orchesters zu vergleichen, den ich Ende Mai im Wiener Konzerthaus hören darf.


    Herzliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Lieber Amdir,


    vielen Dank für deine Eindrücke. Toller Bericht bzw. Rezession.


    Gruß Michael

  • Von mir auch: Danke Amdir für die detaillierte Kritik.


    Ich besitze den Zyklus auch vom ersten Tag an, hatte aber erstens noch nicht die Muße, gründlicher reinzuhören bzw. wurde durch das Stottern meines NAD-CD-Players gründlich zermürbt.

    Er hat Jehova gesagt!

  • In den letzten paar Tagen habe ich die neue GA von Klaus Mäkelä ausführlich durchgehört. Hier noch einmal meine Höreindrücke in einem Beitrag gesammelt:

    Eine wirklich tolle, ungemein kompetente und aufschlussreiche Rezension, lieber Amdir! Als GA habe ich nur Ashkenazy z. Zt. Sibelius finde ich ist ein hoch origineller Komponist - in Deutschland maßlos unterschätzt (nicht zuletzt wegen Adorno :untertauch: ) :thumbup:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Amdirs Texte habe ich auch mit Gewinn gelsen. Danke sehr!


    Sibelius finde ich ist ein hoch origineller Komponist - in Deutschland maßlos unterschätzt (nicht zuletzt wegen Adorno :untertauch: ) :thumbup:

    Lieber Holger, diese Erfahrung mache ich nicht mehr, kann mich ab er auch irren. Adorno ist mehr als fünfzig Jahre tot. Seine irrigen Auslassungen über Sibelius waren nach meoinem Eindruck schon im Moment ihrer Niederschrift Makulatur.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Liebe Amdir, Chapeau!


    Deine sehr aufschlussreichen Rezensionen der neuen Sibelius Symphonien habe ich mit großer Freude gelesen, mein Dank an dich. Noch habe ich mir das kleine Set nicht zugelegt, aber das nur eine Frage der Zeit :S.


    Die Tage werde ich mal über qobuz reinschnuppern. Die Wertungen weltweit (...gut zu sehen im World Wide Web) fallen so und so aus. Ist für mich allerdings zweitrangig, es zählen immer die eigenen Ohren.


    Weiter so :jubel::jubel::jubel:


    Liebe Grüße

    Apollon

  • Herzlichen Dank für die vielen lieben Worte, das freut mich wirklich sehr! Ich bin wirklich froh, dass ihr meine Eindrücke gewinnbringend nutzen konntet/könnt :)

    Sibelius finde ich ist ein hoch origineller Komponist - in Deutschland maßlos unterschätzt (nicht zuletzt wegen Adorno :untertauch: ) :thumbup:

    Das nehme ich auch wahr, wenn auch sicherlich nicht mehr in dem Maße, wie es mal war. Im Gegensatz zu Großbritannien oder den USA hat Sibelius hier in Deutschland noch eine eher kleinere Rolle im Konzertleben, die meisten Aufführungen beschränken sich wohl auf das Violinkonzert. Finlandia und Valse Triste sind auch noch recht beliebt (wenn auch oft nur immer mal wieder als Zugaben), mit Glück kann man eine Aufführung der 2. oder gar der 1. oder 5. Sinfonie miterleben. Oft sind es finnische, skandinavische oder baltische Dirigentinnen und Dirigenten, die auch mal eines der anderen Stücke aufführen.

    Hier in Münster merke ich leider besonders, dass Sibelius noch nicht wirklich angekommen zu sein scheint, ich lebe jetzt seit bald 8 Jahren hier. Seitdem habe ich hier erst ein einziges Mal ein Konzert mit Stücken von Sibelius besuchen können - nämlich vor knapp zwei Monaten (2.2.22) eines der Semesterabschlusskonzerte des Studentenorchesters Münster (u.a. mit der 5. Sinfonie und der Zugabe Finlandia). Auch unter meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen (Musikpädagogik) ist Sibelius nicht wirklich bekannt oder gar beliebt. Das spiegelt sich auch in der Institutsbibliothek wieder, wo ich vor einigen Jahren eine (!) ganze Monografie zu Sibelius finden konnte, dafür aber zwei zu Joonas Kokkonen :|

    Mittlerweile sind es ein paar mehr Schriften, aber trotzdem...


    Ob Adorno noch daran "Schuld hat" - ich weiß es nicht. Seinen Einfluss kann man wohl kaum verleugnen, wohlgleich ich nicht sagen kann, inwieweit dieser Einfluss noch Bestand hat. Ich begrüße aber, dass sich zumindest ganzheitlich auf Deutschland gesehen zumindest langsam etwas in Sachen Beliebtheit zum Positiven ändert, wenn auch nicht vergleichbar mit anderen Ländern. Immerhin sorgen die seltenen Konzertmomente bei mir immer für besondere Vorfreude :)


    Liebe Grüße

    Amdir

  • Hier in Münster merke ich leider besonders, dass Sibelius noch nicht wirklich angekommen zu sein scheint, ich lebe jetzt seit bald 8 Jahren hier. Seitdem habe ich hier erst ein einziges Mal ein Konzert mit Stücken von Sibelius besuchen können - nämlich vor knapp zwei Monaten (2.2.22) eines der Semesterabschlusskonzerte des Studentenorchesters Münster (u.a. mit der 5. Sinfonie und der Zugabe Finlandia). Auch unter meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen (Musikpädagogik) ist Sibelius nicht wirklich bekannt oder gar beliebt. Das spiegelt sich auch in der Institutsbibliothek wieder, wo ich vor einigen Jahren eine (!) ganze Monografie zu Sibelius finden konnte, dafür aber zwei zu Joonas Kokkonen :|

    Aaah - Du studierst in Münster! :) Die wunderbaren Studentenkonzerte habe ich vor Corona alle besucht - besonders die in der Aula am Aasee. Bis Corona alles kaputt gemacht hat, worüber ich sehr traurig bin. Die Stimmung ist einfach einmalig! Das letzte Konzert war das mit der bildhübschen Geigerin Bomsori Kim - sie hatte das Tschaikowski-Violinkonzert gespielt. Sie ist Duo-Partnerin von Rafal Blechacz - die CD habe ich mir danach natürlich besorgt. Unten im Keller im Institut für Soziologie, wo meine Frau unterrichtet, haben sie regelmäßig geprobt. Es gibt ja zwei Studentenorchester und dann noch eins mit Mitarbeitern der Uni. Im musikwissenschaftlichen Institut besuchte ich auch das Konzert der Meisterklasse mit Jerome Rose - und lernte ihn persönlich kennen. Bei der Gelegenheit habe ich auch den jungen begabten Pianisten Luis Benedict Alfsmann kennengelernt (er machte damals gerade das Abitur), mit dem ich bis heute Kontakt halte. Wenn Du einen Konzerttermin hast (Studentenkonzert, Abschlusskonzert), kannst Du Dich gerne bei mir melden, dann können wir uns bei so einer Gelegenheit mal treffen! Das wäre sehr schön! :)

    Ob Adorno noch daran "Schuld hat" - ich weiß es nicht. Seinen Einfluss kann man wohl kaum verleugnen, wohlgleich ich nicht sagen kann, inwieweit dieser Einfluss noch Bestand hat. Ich begrüße aber, dass sich zumindest ganzheitlich auf Deutschland gesehen zumindest langsam etwas in Sachen Beliebtheit zum Positiven ändert, wenn auch nicht vergleichbar mit anderen Ländern. Immerhin sorgen die seltenen Konzertmomente bei mir immer für besondere Vorfreude :)

    Bei Adorno ist der Einfluss auf die deutsche Musikwissenschaft am größten. Was das Publikum und skandinawische Musik angeht hatte ich eine befremdliche Erfahrung zu meiner Studienzeit. Es gab in der Tonhalle Düsseldorf ein von der Landesregierung von Johannes Rau damals gesponsortes Konzert, wo eine Pettersson-Symphonie zur Aufführung kam (im Rahmen einer Aufführungsreihe seiner kompletten Symphonien) - mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter Leif Segerstam. Die Karten waren erschwinglich, auch für Studenten. Was passierte? Vor der Pause gab es das bekannte Brahms Violinkonzert. Da war der Saal voll. In der Pause zog es dann mindestens die Hälfte (!) des Publikums vor, vorzeitig nach Hause zu gehen, weil es Pettersson nicht kannte. Das finde ich vom Düsseldorfer Publikum einfach nur provinziell! So haben sie nicht nur den Pettersson, sondern auch die wunderbar gespielte Zugabe, den Valse triste, verpasst. Die Klangkultur des Orchesters war einfach göttlich - unvergesslich! :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ein wenig seltsam: Sibelius ist mir seit Jugendjahren vertraut, heißt seit den mittleren 70ern. Karajan hatte sich damals für Sibelius eingesetzt und ich war und bin hellauf begeistert von seiner Platte mit vier Tondichtungen von Sibelius. Im Radio wurde oft die 3. Sinfonie unter Bernstein gespielt. Auch sehr verbreitet: das Violinkonzert in der Aufnahme mit Pinchas Zukman und Daniel Barenboim. Die Dortmunder Stadt-und Landesbibliothek war auch recht gut sortiert, alles, was ich von ihm hören wollte mit meinen damals 15 Jahren gab es da, Lektüre inklusive. GAs der Sinfonien habe ich mittlerweile in den Aufnahmen mit Gennadi Roshdestwenski, Sir John Barbirolli, Bernstein (New York), Paavo Berglund sowie diverse Einzelaufnahmen von Karajan, Bernstein, Kamu, Horenstein, die alte Garde also. Das liegt freilich daran, dass die ersten Begegnungen mit Sibelius mich sehr für die Musik eingenommen hatten, zumal die ja auch recht schön klingt. Persönlich steht mir die Aufnahme mit Barbirolli am nächsten, zumeist greife ich allerdings zu Einzelaufnahmen, so bei Nr. 3 zu Okko Kamu, Nr 5 Jascha Horenstein oder Karajan, Nr 7 Roshdestwenski, Nr. 2 eine ältere Aufnahme von Paul Kletzki oder auch Kamu.


    Für die neueren Aufnahme müsste ich mal interessieren, vielleicht Jukka-Pekka Saraste?


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Aaah - Du studierst in Münster! :) Die wunderbaren Studentenkonzerte habe ich vor Corona alle besucht - besonders die in der Aula am Aasee. Bis Corona alles kaputt gemacht hat, worüber ich sehr traurig bin. Die Stimmung ist einfach einmalig! Das letzte Konzert war das mit der bildhübschen Geigerin Bomsori Kim - sie hatte das Tschaikowski-Violinkonzert gespielt. Sie ist Duo-Partnerin von Rafal Blechacz - die CD habe ich mir danach natürlich besorgt. Unten im Keller im Institut für Soziologie, wo meine Frau unterrichtet, haben sie regelmäßig geprobt. Es gibt ja zwei Studentenorchester und dann noch eins mit Mitarbeitern der Uni. Im musikwissenschaftlichen Institut besuchte ich auch das Konzert der Meisterklasse mit Jerome Rose - und lernte ihn persönlich kennen. [...] Wenn Du einen Konzerttermin hast (Studentenkonzert, Abschlusskonzert), kannst Du Dich gerne bei mir melden, dann können wir uns bei so einer Gelegenheit mal treffen! Das wäre sehr schön! :)

    Das Tchaikovsky-Violinkonzert mit Bomsori Kim habe ich auch gehört und war begeistert! Generell finde ich es faszinierend, dass Bastian Heymel es immer wieder schafft, echte Weltstars für die Konzerte seines "Jungen Sinfonieorchesters" nach Münster zu locken.


    Die Konzerte in der Aula am Aasee haben mir auch immer am besten gefallen. Das Konzert im Februar fand in der Aula der Waldorfschule in Gievenbeck statt - auch optisch ein toller Raum, leider klanglich problematisch!


    An die Zeit, in der die Konzerte mit Jerome Rose stattfanden, erinnere ich mich gut. Ich war selber nicht da, allerdings war ich wie auch meine Kommilitoninnen und Kommilitonen sehr erheitert über die angekündigten Konzerte, da ein (mittlerweile nicht mehr in Münster studierender) Kommilitone exakt genauso heißt - nur ist er Gitarrist und in Deutschland geboren ^^


    Sehr gerne können wir uns bei einem Konzert treffen! Ich selber bin bis auf die Masterarbeit fertig mit dem Studium, muss also keine Konzerte mehr geben, wenn ich aber mal wieder zu einem Konzert eines der Münsteraner Orchester gehe, melde ich mich gerne vorher bei dir, das fände ich auch schön.


    Liebe Grüße

    Amdir

  • Das Tchaikovsky-Violinkonzert mit Bomsori Kim habe ich auch gehört und war begeistert! Generell finde ich es faszinierend, dass Bastian Heymel es immer wieder schafft, echte Weltstars für die Konzerte seines "Jungen Sinfonieorchesters" nach Münster zu locken.

    :) Das hat mich auch immer wieder sehr positiv überrascht! Toll war auch die israelische Pianistin, die schon zweimal da war und viele, viele Zugaben gab und die Stimmung so richtig enthusiastisch wurde.

    Sehr gerne können wir uns bei einem Konzert treffen! Ich selber bin bis auf die Masterarbeit fertig mit dem Studium, muss also keine Konzerte mehr geben, wenn ich aber mal wieder zu einem Konzert eines der Münsteraner Orchester gehe, melde ich mich gerne vorher bei dir, das fände ich auch schön.

    Das machen wir! :) Meine Email-Adresse kannst Du über Alfred bekommen! :hello:


    Liebe Grüße

    Holger

  • Ein wenig seltsam: Sibelius ist mir seit Jugendjahren vertraut, heißt seit den mittleren 70ern. Karajan hatte sich damals für Sibelius eingesetzt und ich war und bin hellauf begeistert von seiner Platte mit vier Tondichtungen von Sibelius. Im Radio wurde oft die 3. Sinfonie unter Bernstein gespielt. Auch sehr verbreitet: das Violinkonzert in der Aufnahme mit Pinchas Zukman und Daniel Barenboim. Die Dortmunder Stadt-und Landesbibliothek war auch recht gut sortiert, alles, was ich von ihm hören wollte mit meinen damals 15 Jahren gab es da, Lektüre inklusive. GAs der Sinfonien habe ich mittlerweile in den Aufnahmen mit Gennadi Roshdestwenski, Sir John Barbirolli, Bernstein (New York), Paavo Berglund sowie diverse Einzelaufnahmen von Karajan, Bernstein, Kamu, Horenstein, die alte Garde also. Das liegt freilich daran, dass die ersten Begegnungen mit Sibelius mich sehr für die Musik eingenommen hatten, zumal die ja auch recht schön klingt. Persönlich steht mir die Aufnahme mit Barbirolli am nächsten, zumeist greife ich allerdings zu Einzelaufnahmen, so bei Nr. 3 zu Okko Kamu, Nr 5 Jascha Horenstein oder Karajan, Nr 7 Roshdestwenski, Nr. 2 eine ältere Aufnahme von Paul Kletzki oder auch Kamu.


    Für die neueren Aufnahme müsste ich mal interessieren, vielleicht Jukka-Pekka Saraste?

    Lieber Thomas,

    da hast du ja schon einige sehr gute Aufnahmen der Sinfonien zusammen! Die Frage ist, welche Berglund-GA du meinst, es gibt ja ganze vier von ihm: Bournemouth, Helsinki, COE sowie COE (DVD/Bluray). Bernstein und Barbirolli sind natürlich auch Klassiker, Roshdestvensky finde ich mit dem "russischen Klang" und der teilweise martialischen Spielweise (staccato-Hörner beim Schwanenthema im Finale der 5.) seeehr gewöhnungsbedürftig.


    Lustig finde ich, dass du von "neueren Aufnahmen" sprichst und dann Saraste erwähnst, seine beiden GAs stammen aus den späten 80ern und den frühen 90ern ^^ Gerade die Studio-GA in der 8-CD-Box von RCA lohnt sich aber mMn wirklich, da ist eine Menge an Musik auch abseits der Sinfonien enthalten.

    Ich kann dir auf jeden Fall noch Vänskä/Lahti (Mitte/Ende der 90er) empfehlen, alleine für die Frühfassung der 5. und die zusätzlichen alternativen Passagen der anderen Sinfonien lohnt sich die GA (das war übrigens meine erste GA).


    Von den "wirklich" neueren Aufnahmen wären vielleicht Inkinen (New Zealand SO, Mitte der 2000er) oder Kamu (Lahti, 2010er) etwas für dich? Im Gegensatz zu deinen mMn eher emotionaleren GAs sind diese nüchterner (wie übrigens auch Saraste). Falls du es lieber etwas emotionsgeladener hättest, wären wohl Segerstam (Helsinki, 2000er), Paavo Järvi und Hannu Lintu (beide 2010er, Lintu nur auf DVD/Bluray) eher empfehlenswert.


    Liebe Grüße

    Amdir

  • Ich besitze nur einen Sibelius-Zyklus, und zwar diesen:

    Die Sinfonien

    Lorin Maazel und die Wiener Philharmoniker (Aufnahmen: 1963-1968, Sofiensaal, Wien).

    Dazu natürlich jede Menge Einzelaufnahmen, u.a. von Bernstein (CBS), Monteux (Decca), Karajan (vor allem die frühen Londoner EMI-Aufnahmen), Schippers, Ormandy, Szell, Mackerras, Stokowski (Nr.1) etc.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Thomas,

    da hast du ja schon einige sehr gute Aufnahmen der Sinfonien zusammen! Die Frage ist, welche Berglund-GA du meinst, es gibt ja ganze vier von ihm: Bournemouth, Helsinki, COE sowie COE (DVD/Bluray). Bernstein und Barbirolli sind natürlich auch Klassiker, Roshdestvensky finde ich mit dem "russischen Klang" und der teilweise martialischen Spielweise (staccato-Hörner beim Schwanenthema im Finale der 5.) seeehr gewöhnungsbedürftig.

    Lieber Amdir, bei Berglund ist's das Chamber Orchestra of Europe. Roshdestwensky spielt halt mit einem russischen (sowjetischen) Orchester, die klangen schon anders als die unseren. HIP ist das freilich nicht, aber packend. Bei mir laufen zudem die alten Eurodisc/Melodija-LPs, denen man anhört, dass die Toningenieure ihre eigenen Vorstellungen von Orchesterklang hatten.

    Lustig finde ich, dass du von "neueren Aufnahmen" sprichst und dann Saraste erwähnst, seine beiden GAs stammen aus den späten 80ern und den frühen 90ern ^^ Gerade die Studio-GA in der 8-CD-Box von RCA lohnt sich aber mMn wirklich, da ist eine Menge an Musik auch abseits der Sinfonien enthalten.

    Ich kann dir auf jeden Fall noch Vänskä/Lahti (Mitte/Ende der 90er) empfehlen, alleine für die Frühfassung der 5. und die zusätzlichen alternativen Passagen der anderen Sinfonien lohnt sich die GA (das war übrigens meine erste GA).


    Liebe Grüße

    Amdir

    Tja mein lieber Amdir, so ganz neu bin ich nun nicht, insofern würde ich Aufnahmen aus den 1990ern fast noch als neuere Aufnahmen bezeichnen. Bei Saraste war ich der Meinung, dass der in seiner Kölner Zeit einen Sibelius-Zyklus aufgenommen hätte. Hat er aber nicht (es sei denn, der WDR würde die Mitschnitte veröffentlichen, denn als Saraste ging, hatte er fast das gesamte Sinfonische Schaffen Sibelius' im Konzert aufgeführt. Da ich 2015 wieder in meine Heimat Dortmund zurückgezogen bin, habe ich davon allerdigs nur durch den Kölner Stadtanzeiger mitbekommen (den ich heute noch lese). Von Saraste gibt's tastächlich aber eine GA aus 2002, die auf dem Finnlandia-Label erschienen ist. Die würde ich dann doch als neuere Aufnahme bezeichnen.


    Den Segerstam hatte ich tatsächlich schon ins Auge gefasst, in Kamu neu hatte ich mal reingehört und beschlossen, bei Kamu alt zu bleiben.


    Herzlichen Dank für Deine Tipps.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Von Saraste gibt's tastächlich aber eine GA aus 2002, die auf dem Finnlandia-Label erschienen ist. Die würde ich dann doch als neuere Aufnahme bezeichnen.

    Das wäre mir neu, soweit ich weiß, gibt es von Saraste beim Finlandia-Label nur die Live-GA (aufgenommen im Mai 1993 in St. Petersburg). Die gibt es einmal in einem 3-CD-Set (das ich besitze), außerdem in 2 Doppel-CDs (inklusive Kullervo) und in ganz vielen Einzelausgaben mit übrigen Werken von Sibelius gekoppelt (diese dann oft auch unter anderen Dirigenten).

    Dann gibt es noch den RCA-Zyklus aus den 80ern, der in der von mir erwähnten 8-CD-Box vor einiger Zeit neu aufgelegt wurde.


    Oder gibt es tatsächlich noch einen dritten Zyklus, von dem ich nichts weiß?


    Liebe Grüße

    Amdir

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