Jauchzet dem Herrn alle Welt - Psalmenvertonungen

  • Psalm 100 wurde von Heinrich Schütz auch in SWV 36 innerhalb der 1619 erschienenen "Psalmen Davids" vertont.
    SWV 36 ist streng doppelchörig und in Echotechnik komponiert, was für mich den besonderen Reiz dieses Werkes u.a. ausmacht.



    Chor 2 fungiert hier als Echochor ( mit "Chor" sind hier auch die colla-parte mitgehenden Instrumente gemeint)
    Bei bei der vorbildlichen Aufnahme des Kammerchors Stuttgart unter Frieder Bernius wurde dieser ziemlich entfernt postiert, wodurch sich für den Hörer ein glaubhafter Echoeffekt einstellen kann.


    Neben dem klangschönen Kammerchor Stuttgart wirken als Solisten hier mit:


    Mieke van der Sluis, Sopran
    Mona Spägele, Sopran
    David Cordier, Alt
    Detlef Bratschke, Alt
    Gerd Türk, Tenor
    Christoph Prégardien, Tenor
    Markus Brutscher, Tenor
    Peter Kooy, Bass
    Franz-Josef Selig, Bass
    Adolph Seidel, Bass


    Die Sänger werden von den Instrumentalisten der Musica Fiata Köln unter der Leitung von Roland Wilson auf frühbarocken Instrumenten stilsicher und farbenreich begleitet.


    Auch Aufnahmetechnisch ist diese Produktion m.E. recht gut gelungen.


    Leider ist diese Sony-Aufnahme bei JPC nicht erhältlich und bei amazon unter "führen wir nicht mehr" gelandet.
    Wenn man sie noch finden will, muss man also schon etwas mehr suchen und Glück haben.


    Die Psalmen Davids wurden auch vom Cantus Cölln in Zusammenarbeit mit dem Concerto Palatino beim HMF-Label aufgenommen.




    Auch diese Aufnahme ist m.E. sehr empfehlenswert.
    Die vorgenannte Einspielung gefällt mir allerdings noch besser, u.a. aufgrund des für meinen Geschmack runderen Chorklangs.


    alfons

    Zitat


    Original von alfons


    Weiß jemand, in wie vielen Kantatentexten Johann Sebastian Bachs Psalmenworte zitiert oder zumindest auf Psalmen Bezug genommen wird?


    Die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten, weil ich selbst noch nicht das Bedürfnis hatte, hier zu zählen...
    Vor allem der zweite Teil Deiner Frage ist m.E. eindeutig kaum zu erfassen, weil Bach nicht nur in gesungenen Texten, sondern oft auch in seiner Instrumentalmusik verschlüsselte Psalmhinweise eingebaut haben soll ( hierüber streiten sich -wie so oft- die Gelehrten)
    Man hat hier sehr erstaunliche Entdeckungen gemacht, die von anderen wieder bezweifelt werden.
    Die Psalmhinweise der Instrumentalstimmen können demnach die von den Sängern vorgetragenen Texte also nicht nur rhethorisch-figurativ, sondern auch mit vesteckten theologischen Hinweisen kommentieren.
    Ich persönlich neige dazu, an die Existenz dieser verborgenen Ebene in Bachs Werken zu glauben.


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Hallo Psalmenfreunde,


    seit einigen Jahren besitze ich die folgende, gewohnt günstige NAXOS-Einspielung, die ich immer wieder sehr gerne anhöre:



    Der Choir of St John's, Elora unter der Leitung von Noel Edison singt in dieser Aufnahme aus dem November 1999 mehrere Psalmvertonungen britischer Komponisten vorzugsweise aus der ersten Hälfte des 20. Jahrunderts.
    Ich bin seit längerem schon ein Fan der englischen Chormusik -gerade der Zeit um 1900 herum- und finde die Zusammenstellung der vorwiegend meditativen Stücke sehr gelungen.


    Im Einzelnen gibt es zu hören:


    John Sanders (*1933): The Reproaches
    Henry Lawes (1596-1662): Psalm 8
    Charles Hylton Stewart (1884-1932): Psalm 23
    Richard Woodward (1743-77): Psalm 122
    Herbert Sumsion (1899-1995): They that go down to the sea in ships (Psalm 107, 23-30)
    Sir Hubert Parry ( 1848-1918 ): Psalm 84
    Charles Hylton Stewart: Psalm 130
    Sir Edward Bairstow (1874-1946): The Lamentations of Jeremiah
    Lennox Berkeley (1903-90): The Lord is my Shepherd (Psalm 23, 1-4)
    Noel Edison (*1959): Psalm 121
    Sir David Willcocks (*1919): Psalm 131
    Herbert Howells (1892-1983): Like as the heart (Psalm 42, 1-3)
    Thomas Atwood Walmisley (1814-56): Psalm 148
    Sir Ivor Atkins (1869-1953): Psalm 149
    Sir Charles Villiers Stanford (1852-1924): Psalm 150

    Alle Psalmvertonungen stehen in der anglikanischen Tradition, die sich bei der Vertonung von Psalmen eng an mittelalterliche Modelle anlehnt (Eröffungsfloskel - Rezitation - Schlussfloskel).
    Dieses Grundprinzip wird, natürlich mehrstimmig und in raffinierten Harmonien (und gelegentlichen Dissonanzen), von den Komponisten, die auf dieser CD versammelt sind und die alle in mehr oder weniger enger Beziehung zur anglikanischen Kirchenmusik-Tradition stehen, beibehalten und kunstvoll variiert. Dieses einende Grundelement macht einen Vergleich der verschiedenen musikalischen Umsetzungen natürlich besonders interessant.


    Mein Fazit: SEHR zu empfehlen! :jubel:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Hallo!


    Ich höre derzeit alle Psalmenvertonungen, die ich auf CD habe.
    Da kann ich noch den Elias von Mendelssohn hinzufügen, der noch nicht erwähnt wurde. Darin sind viele Ausschnitte aus diversen Psalmen (und anderen Teilen des AT) zu einem neuen großen Ganzen zusammengeschnipselt. Alle rauszusuchen habe ich aber jetzt keine Lust. Das kann ja der Mendelssohnfreak unter uns machen...


    Etwas anderes:


    Zitat

    Eine Anmerkung noch zu dem Posting von petemonova, das diesen Thread eröffnet. Dort heißt es "Der bekannteste Psalmdichter ist wohl David. Er hat zudem die meisten Psalme geschrieben." Das möchte ich doch gerne insoweit einschränken, als dass der König David als historische Person kaum fassbar ist. Weder Archäologie noch Geschichtsforschung haben einen derart mächtigen Herrscher, wie er im Alten Testament unter dem Namen "David" geführt wird, nachweisen können. Und ob jene Person dann tatsächlich Kult-Gesänge gedichtet hat, und wenn ja, welche, entzieht sich dem Streben nach historischer Wahrheit. Wenn petemonova schreibt, die Psalmen "waren somit die ersten Lieder der Musikgeschichte", ist das sehr zu bezweifeln. Es gab zu jener Zeit und früher eine reiche sumerisch-akkadische, altkanaanäisch-syrische und auch ägyptische Kultpoesie; Hermann Gunkel hat nachgewiesen, dass die alttestamantarischen Psalmen deren äußere Formen übernommen haben. (Aber auch das ist für das Thema dieser Diskussion hier nur am Rande von Interesse).


    Ich finde es sehr interessant, auch mal über die vertonten Texte selbst zu sprechen, das gehört zu einem solchen thread auch dazu.
    Das Buch der Psalmen ist unbestritten eines der großartigsten und bedeutendsten unserer abendländischen Kultur - nicht umsonst hat es so viele Menschen, nicht nur Komponisten, (religiös) inspiriert.
    Ob es jetzt einen David gab oder nicht oder er einige der Psalmen geschrieben hat oder nicht, ist da (für mich zumindest) eher zweitrangig.
    Soweit ich weiß, sind die Psalmen über Jahrhunderte hinweg entstanden, also von vielen verschiedenen Dichtern geschrieben. Spätestens im 2. Jh. v. Chr. lag die ganze Sammlung wie wir sie heute kennen (bis auf die historische Numerierung, die ist meines Wissens nach umstritten) vor. Höchstwahrscheinlich stammen alle Psalmen aus der postexilitischen Zeit.
    Ja, die ersten ihrer Art waren "unsere" Psalmen sicher nicht, ihre Texter haben sich ziemlich sicher an altägyptischen und altbabylonischen Vorbildern orientiert.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo,


    auch wenn die Fragen zur Zusammensetzung von Vespern hier im Thread schon vor fast einem Jahr aufgeworfen wurden:


    Zitat

    Salisburgensis schrieb:
    In wieweit die Vesperstücke Konvention war, kann ich dir auch nicht beantworten. Es haben sich aber ziemlich viele Komponisten dieser Texte in ihrer Gesamtheit bedient.


    Zitat

    Johannes Roehl schrieb:
    Ich hatte die Psalmen oben teils von einer katholischen Seite für die Sonntagsvesper abgeschrieben; vermutlich gibt es unterschiedliche Vespern. [...] Gibts hier keinen katholischen Kirchenmusiker, der das aufklären kann?


    Ich will es trotzdem mal versuchen, auch wenn ich kein katholischer Kirchenmusiker bin ;)


    Wir beschäftigen uns im Chor gerade mit den beiden Mozart-Vespern, die da heißen


    Vesperae solennes de Dominica (KV 321) und
    Vesperae solennes de confessore (KV 339)


    Beide ca. halbstündigen Werke entstanden in den letzten Dienstjahren Mozarts am Salzburger Fürsterzbischöflichen Hof, nämlich 1779 und 1780.


    Nach dem Titel einer Vesper richtet sich -natürlich nur für den Kenner ersichtlich- die Zusammensetzung ihrer Einzelteile (also die Psalmenfolge).


    Mit "Vesper" ist zunächst ein Stundengebet, in diesem Fall am frühen Abend, gemeint.
    Der Zusatz "solenne" (also "feierlich") bezieht sich auf die Besetzung des Werks - hier also mit den sprichwörtlichen Pauken und Trompeten.


    Eine Vesperae de Dominica gehört -der Titel lässt es erahnen- zur Liturgie eines "normalen" Samstagabends.


    Sie setzt sich zusammen aus den lateinischen Teilen:


    Psalm 109 - Dixit Dominus
    Psalm 110 - Confitebor
    Psalm 111 - Beatus vir
    Psalm 112 - Laudate pueri
    Psalm 113 - In exitu Israel
    Magnificat (Lukas-Evangelium, aus dem 1. Kapitel - "Lobgesang der Maria")


    Eine Vesperae de confessore hingegen wird am Vorabend eines Märtyrerfestes musiziert.


    Sie setzt sich zusammen aus den lateinischen Teilen:


    Psalm 109 - Dixit Dominus
    Psalm 110 - Confitebor
    Psalm 111 - Beatus vir
    Psalm 112 - Laudate pueri
    Psalm 116 - Laudate Dominum
    Magnificat


    Beide Vespertypen unterscheiden sich also nur in der Verwendung eines jeweils anderen Psalms an 5. Stelle.


    Bei den beiden Mozart-Vespern ist die Bezeichnung Vesperae solennes de Dominica für KV 321 allerdings nicht korrekt:

    Beide von ihm vertonten Vespern sind nämlich von der Psalmenzusammenstellung her identisch und folgen der Zusammensetzung der Vesperae solennes de confessore - die Forschung geht davon aus, dass beide Vespern -im Abstand von einem Jahr- für den Vorabend des gleichen Heiligenfestes komponiert wurden.

    Die irrtümliche Bezeichnung von KV 321 ist wohl auf eine Betitelung von Vater Leopold -direkt nach der Entstehung- zurückzuführen, der die korrekte Bezeichnung der Vesper sicher gewusst hätte, aber evtl. in Eile war und die Bezeichnung nach flüchtigem Blick auf die Partitur vergeben hatte (beide Vesperarten unterscheiden sich -wie aufgezeigt- ja auch nur minimal in ihrer Zusammensetzung).


    Der Titel Vesperae solennes de Dominica hat sich dann schnell durchgesetzt (wer kannte oder kennt schon die Feinheiten, die zur Benennung von Vespern führen?) und sich als recht praktisch erwiesen:


    Denn statt zweier Confessore-Vespern in C-Dur (wie es strenggenommen ja korrekt heißen müsste), gibt es jetzt zwei Mozart-Vespern in C-Dur mit 2 verschiedenen Titeln ;) :]


    Ist übrigens sehr spannend, diese 2 Mozart-Stücke mit identischem Text einzustudieren und zu erleben, wie völlig unterschiedlich er in beiden Fällen deren musikalische Umsetzung gestaltet! Da zeigt sich wieder einmal die Meisterschaft und Genialität vom Wolferl in Reinform! :jubel:


    Und um von Mozart wegzukommen:
    Zu klären wäre noch, ob es neben diesen beiden vorgestellten noch weitere Vespertypen gibt (wovon ich eigentlich ausgehe).


    Viele Psalmvertonungen (Mozarts machen da keine Ausnahme) machen übrigens Gebrauch von einer immer wieder verwendeten Schlussfloskel, der sogenannten "Kleinen Doxologie":


    Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Amen.


    Das kenne ich sogar aus dem mir eher vertrauten protestantischen Gottesdienst. Da heißt es dann (ebenfalls gesungen):


    Ehr' sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


    Diese Formel (bei den britischen Psalmvertonungen habe ich das bei einigen auch auf englisch entdeckt) wird jedem einzelnen Psalm (aber auch dem Magnificat) hintangestellt, vermutlich um die alttestamentarischen Texte (des Psalters) in den christlichen Zusammenhang zu stellen.


    Es gibt -der Vollständigkeit halber- auch eine "Große Doxologie", das ist das allseits bekannte "Gloria in excelsis Deo", usw. - dieser Textbestandteil steht aber aufgrund seiner Länge (und als Teil des Ordinarium missae) allein für sich und wird nicht an andere liturgische Texte angehängt.


    So - ich hoffe, jetzt habe ich hiermit ein paar liturgische "Nebelschwaden" vertreiben können? :] :hello:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • obwohl vertonungen der psalmen oft als 'nebenwerke' der geistlichen musik anzusehen sind und vielmahls einen gelegenheitswerkcharakter besitzen, soll es hier um enzylklopädisches gehen: mich interessiert, welche psalmen überhaupt und von welchen komponisten vertont wurden?
    für einige psalmen, z.b. 23, 100, 149, 150 ist das natürlich nicht sonderlich schwierig, einige andere sind mir auch bekannt, aber für die großzahl?


    idealziel wäre, für jeden psalm zumindest eine vertonung zu finden.


    hier mal eine liste, in die man eintragen könnte (mit einem beispiel):




    psalm 1-10


    psalm 11-20


    psalm 21-30


    psalm 31-40


    psalm 41-50


    psalm 51-60


    psalm 61-70


    psalm 71-80


    psalm 81-90


    psalm 91-100
    nr. 100: max reger


    psalm 101-110


    psalm 111-120


    psalm 121-130


    psalm 131- 140


    psalm 141-150




    bin gespannt. :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Bei mir findet sich:

      Psalm 13: Alexander Zemlinsky, op. 24, für Chor und Orchester
      Psalm 116: Franz Schreker, op. 6, für Frauenchor, Orchester und Orgel
      Psalm 130: Arnold Schönberg, op. 50b, für sechsstimmigen Chor

  • Einstimmige Psalmvertonungen gab es im Mittelalter sonder Zahl.
    Eine ganze Reihe solcher Sammlungen (Psalterien) sind erhalten. Manche sind komplett, also Psalm 1 - 150.
    In Renaissance und Barock nimmt die Zahl aber kaum ab. Da kann man zu jedem Psalm eine ganze Menge Vertonungen finden – von Benedictus Appenzeller bis Nicolas Vallet (mit Z gibt's glaub ich keinen Komponisten*).
    Allein Sweelinck hat der Vorliebe der Niederländer fürs Psalmensingen in reicher Fülle Rechnung getragen.


    Soll ich die alle aufzählen? :D


    Nachtrag:
    *) Johannes Zwick :D

  • Zitat

    Original von Hildebrandt


    Soll ich die alle aufzählen? :D


    Das frage ich mich auch gerade. Es gibt einfach unzählige dieser Vertonungen.


    Als erstes ist mir aber diese hier eingefallen:



    Der 130. Psalm (Aus der Tiefe rufe ich...) in der Vertonung von Lili Boulanger ((1893-191 8 ).


    Diese Musik ist dermaßen heftig und erschütternd, dass ich sie nur selten anhören kann.


    Mit Gruß von Carola

  • :D ja, die frühzeit war mir bekannt. ich vergaß zu schreiben: ab dem barock und nur 'hinreichend' bekannte komponisten, um die große 'masse' auszuschließen :D


    ad jr: gerne kann man die threads zusammenführen. hier gehts mir allerdings nur um rein enzyklopädisches. also keine becshreibung etc. aber, der mod entscheide :D


    In weiser Nutzung meiner neuverliehenen Kompetenzen entscheide ich auf Zusammenfügung, sonst läuft es auf eine Doppelung hinaus. Zumal der alte Thread einige exzellente Beiträge enthält und verdient, nach vorne geholt zu werden, JR

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Ganz aktuell, erscheint am 18.01.2008:


    Franz Lachner (1803 - 1890)


    Psalm 15 "Herr, wer wird wohnen in deiner Hütte" für Doppelchor


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  • Guten Abend


    Zitat

    Original von klingsor
    :D ja, die frühzeit war mir bekannt. ich vergaß zu schreiben: ab dem barock und nur 'hinreichend' bekannte komponisten, um die große 'masse' auszuschließen :D


    Darf ich Monteverdi als Barockkomponist und hinreichend bekannt einstufen =) ?
    Er hat in seinen geistlichen Werken (Marienvesper, Selva morale etc.) jede Menge Psalmen -einige mehrmals- vertont.


    In der Marienvesper:


    Psalm 109 "Dixit dominus"
    Psalm 112 "Laudate pueri"
    Psalm 121 "Laetatus sun"
    Psalm 126 "Nisi Dominus"
    Psalm 146 "Lauda Jerusalem"


    Selva morale e spirituale:


    Psalm 109 "Dixit Dominus"
    Psalm 111 "Confitebor tibi"
    Psalm 112 "Beatus vir"
    Psalm 113 "Laudate pueri"
    Psalm 116 "Credidi propter"
    Psalm 117 "Salve Regina"
    Psalm 132 "Memento Domine"
    Psalm 150 "Lauda Dominum"



    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Abend


    Johann Hermann Schein (1568-1630) hat einige "Psalmen Davids" vertont:


    Psalm 13 "Herr, wie lange noch"
    Psalm 20 "Drer Herr erhöre mich"
    Psalm 23 "Der Herr ist mein Hirte"
    Psalm 33 "Freud euch des Herrn"
    Psalm 39 "Ich will schweigen"
    Psalm 98 "Singet dem Herrn"
    Psalm 103 "Lobe den Herrn"
    Psalm 116 "Das ist mir lieb"
    Psalm 128 "Siehe, also wird gesegnet"
    Psalm 150 "Lobet den Herrn"


    Hervorragend auf dieser



    CD von La Capella Ducale und der Musica Fiata Köln eingespielt.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zitat

    Original von Klingsor
    mich interessiert, welche psalmen überhaupt und von welchen komponisten vertont wurden?


    So, hier habe ich eine kleine Liste von Psalmvertonungen von Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts zusammengetragen. Wie zu erwarten war, sind die am häufigsten vertonten Psalmen die mit den Nummern 23, 100, 130 und 150.


    Zitat

    Original von Klingsor
    idealziel wäre, für jeden psalm zumindest eine vertonung zu finden.


    Na ja, nicht ganz geschafft, aber es ist doch eine erstaunliche Menge an wenig bekannten Psalmen zusammengekommen: :-)



    Psalm 1


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 1
    für gemischten Chor a cappella 1909



    Psalm 13


    Johannes Brahms (1833-1897):
    Der 13. Psalm
    für Frauenchor und Orgel / Klavier und Streicher ad lib., opus 27 1859


    Alexander von Zemlinsky (1871-1942):
    Psalm 13
    für gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 24 1935



    Psalm 14


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 14
    für 2 gemischte Chöre und Orgel 1899



    Psalm 18


    Camille Saint-Saëns (1835-1921):
    Coeli Enarrant (Psalm 18)
    für Soli, gemischten Chor und Orchester, opus 42 1865



    Psalm 19


    William Mathias (1934-1992):
    The Law for the Lord (Psalm 19)
    für gemischten Chor a cappella, opus 61 Nr. 2 1972



    Psalm 22


    Ernest Bloch (1880-1959):
    Psaume 22
    für Alt / Bariton und Orchester 1914


    Anton Bruckner (1824-1896):
    Psalm 22
    Es-dur für gemischten Chor und Klavier 1852



    Psalm 23


    Havergal Brian (1876-1972):
    Psalm 23
    für Tenor, gemischten Chor und Orchester, opus 9 1901 (rekonstr. 1945)


    Felix Draeseke (1835-1913):
    Psalm 23
    für Frauenchor a cappella, opus 59 1889


    John Ireland (1879-1962):
    Psalm 23
    für gemischten Chor a cappella 1958


    Karol Rathaus (1895-1954):
    Psalm 23
    (aus: Drei Chöre) für gemischten Chor a cappella, opus 54 1944


    Sir Charles Villiers Stanford (1852-1924):
    The Lord Is My Shepherd (Psalm 23) -
    Hymne für gemischten Chor und Orgel 1886


    Alexander von Zemlinsky (1871-1942):
    Psalm 23
    für gemischten Chor und Orchester, opus 14 1910



    Psalm 24


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 24
    für Tenor, gemischten Chor, Orgel, Blechbläser, Harfe und Pauken 1916


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 24
    für gemischten Chor a cappella 1894



    Psalm 25


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 25
    für gemischten Chor und Orgel 1899-1901



    Psalm 34


    Arthur Honegger (1892-1955):
    Psaume 34
    für Singstimme und Klavier 1940/41



    Psalm 38


    Igor Strawinsky (1882-1971):
    Symphonie des Psaumes (1.: Psalm 38)
    für gemischten Chor und Orchester 1930 (rev. 1948)



    Psalm 39


    Igor Strawinsky (1882-1971):
    Symphonie des Psaumes (2.: Psalm 39)
    für gemischten Chor und Orchester 1930 (rev. 1948)



    Psalm 42


    John Ireland (1879-1962):
    Psalm 42
    für gemischten Chor a cappella 1908


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 42
    für gemischten Chor und Orgel 1888



    Psalm 46


    Sir Charles Villiers Stanford (1852-1924):
    God Is Our Hope und Strength (Psalm 46)
    für Sopran, Alt, Tenor, Bariton, Baß, gemischten Chor und Orchester, opus 8 1877


    Charles Tournemire (1870-1939):
    Psaume 46
    für gemischten Chor und Orchester, opus 45 1913



    Psalm 47


    Florent Schmitt (1870-1958):
    Psaume XLVII (Psalm 47)
    für Sopran, gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 38 1904


    Ralph Vaughan Williams (1872-1958):
    O Clap Your Hands (Psalm 47) -
    Motette für gemischten Chor und Orchester 1920



    Psalm 48


    Sir Edward Elgar (1857-1934):
    Great Is the Lord (Psalm 48) -
    Hymne für gemischten Chor und Orgel / Orchester, opus 67 1910-13



    Psalm 54


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 54
    für gemischten Chor a cappella 1894



    Psalm 56


    Bernhard Sekles (1872-1934):
    56. Psalm
    für Soli, gemischten Chor und Orchester 1893



    Psalm 57


    Felix Draeseke (1835-1913):
    Psalm 57
    für Bariton, gemischten Chor und Orchester 1907


    Charles Tournemire (1870-1939):
    Psaume 57
    für gemischten Chor und Orchester, opus 37 1908/09



    Psalm 67


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 67
    für gemischten Chor a cappella 1894



    Psalm 68


    Sir Edward Elgar (1857-1934):
    Two Double Chants for Psalms 68 & 75
    D-dur für gemischten Chor a cappella 1907



    Psalm 69


    Heinrich Kaminski (1886-1946):
    Der 69. Psalm
    für Tenor, Knabenchor, gemischten Chor und Orchester 1914 / 1930



    Psalm 75


    Sir Edward Elgar (1857-1934):
    Two Double Chants for Psalms 68 & 75
    D-dur für gemischten Chor a cappella 1907



    Psalm 80


    Albert Roussel (1869-1937):
    Psaume 80
    für Tenor, gemischten Chor und Orchester, opus 37 1928



    Psalm 83


    Alexander von Zemlinsky (1871-1942):
    Psalm 83
    für gemischten Chor und Orchester 1900



    Psalm 86


    Gustav Holst (1874-1934):
    Psalm 86
    für Tenor, gemischten Chor, Orgel und Streichorchester; H 117 1912



    Psalm 90


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 90
    für gemischten Chor, Glocken und Orgel 1894-1924



    Psalm 91


    William Mathias (1934-1992):
    O Sing unto the Lord (Psalm 91)
    für gemischten Chor und Orgel, opus 29 1965



    Psalm 93


    Felix Draeseke (1835-1913):
    Psalm 93
    für gemischten Chor a cappella, opus 56 1889



    Psalm 98


    William Mathias (1934-1992):
    O Sing unto the Lord (Psalm 98)
    für gemischten Chor und Orgel, opus 29 1965



    Psalm 100


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 100
    für Knabenchor, gemischten Chor und Glocken ad lib. 1898/99


    William Mathias (1934-1992):
    Make a Joyful Noise (Psalm 100)
    für gemischten Chor und Orgel, opus 26 Nr. 2 1964


    Max Reger (1873-1916):
    Psalm 100
    für gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 106 1908/09


    Ralph Vaughan Williams (1872-1958):
    The Old Hundredth Psalm Tune
    für gemischten Chor, Orgel und Orchester 1953



    Psalm 104


    William Mathias (1934-1992):
    Bless the Lord, O My Soul (Psalm 104)
    für gemischten Chor und Orgel, opus 51 1970


    Ralph Vaughan Williams (1872-1958):
    Fantasia (Quasi Variazione) on the 'Old 104th' Psalm Tune
    für Klavier, gemischten Chor und Orchester 1949



    Psalm 109


    Cyril Scott (1879-1970):
    Dixit Dominus / Psalmus David CIX (Psalm 109)
    für Männerchor a cappella 1903



    Psalm 111


    Arthur Honegger (1892-1955):
    Psaume 111
    für Singstimme und Klavier 1940/41



    Psalm 112


    Anton Bruckner (1824-1896):
    Psalm 112
    B-dur für gemischten Chor und Orchester 1863



    Psalm 113


    Florent Schmitt (1870-1958):
    Psaume CXIII et Deux Cantiques
    für Männerchor a cappella, opus 135 1956



    Psalm 114


    Anton Bruckner (1824-1896):
    Psalm 114
    G-dur für gemischten Chor und 3 Posaunen 1852



    Psalm 116


    Franz Schreker (1878-1934):
    Der 116. Psalm
    für Frauenchor, Orgel und Orchester, opus 6 1900



    Psalm 119


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 119
    für gemischten Chor a cappella 1909



    Psalm 126


    Darius Milhaud (1892-1974):
    Psaume 126
    für Männerchor a cappella, opus 72 1921



    Psalm 127


    Benjamin Britten (1913-1976):
    The Building of the House (Psalm 127) -
    Ouvertüre für gemischten Chor und Orchester, opus 79 1967



    Psalm 129


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 129
    für Bariton / Baß, gemischten Cbor und Orchester 1916


    Darius Milhaud (1892-1974):
    Psaume 129
    für Bariton und Orchester, opus 53 1919


    Joseph Guy Ropartz (1864-1955):
    Psaume 129
    H-dur für Baß, gemischten Chor und Orchester 1941



    Psalm 130


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 130 - Du Fond de l' Abîme
    für Alt, Tenor, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1915-17


    Arthur Honegger (1892-1955):
    Mimaamaquim (Psaume 130)
    für Singstimme und Klavier 1946


    Heinrich Kaminski (1886-1946):
    Der 130. Psalm -
    Motette für gemischten Chor a cappella 1912


    Arnold Schönberg (1874-1951):
    De Profundis (130. Psalm)
    für gemischten Chor a cappella, opus 50 b 1950



    Psalm 131


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 131
    für gemischten Chor a cappella 1907



    Psalm 135


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 135
    (Anthem-Processional) für gemischten Chor, Pauken und Orgel 1900



    Psalm 136


    Darius Milhaud (1892-1974):
    Psaume 136
    für Bariton, gemischten Chor und Orchester, opus 53 1919


    Joseph Guy Ropartz (1864-1955):
    Psaume 136
    für Soli, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1897



    Psalm 137


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 137
    für gemischten Chor a cappella 1907


    Bernhard Sekles (1872-1934):
    137. Psalm
    für Sopran, gemischten Chor und Orgel, opus 45 193?



    Psalm 138


    Arthur Honegger (1892-1955):
    Psaume 138
    für Singstimme und Klavier 1940/41



    Psalm 145


    William Mathias (1934-1992):
    All Thy Works Shall Praise Thee (Psalm 145)
    für gemischten Chor und Orgel, opus 17 b 1961



    Psalm 146


    Anton Bruckner (1824-1896):
    Psalm 146
    A-dur für Sopran, Alt, Tenor, Baß, gemischten Chor und Orchester 1860



    Psalm 148


    Gustav Holst (1874-1934):
    Psalm 148
    für Tenor, gemischten Chor, Orgel und Streichorchester; H 117 1912



    Psalm 149


    Antonín Dvorák (1841-1904):
    Psalm 149
    für Männerchor / gemischten Chor und Orchester, opus 79 1879 (rev. 1887)



    Psalm 150


    Benjamin Britten (1913-1976):
    Psalm 150
    für Kinderchor und kleines Orchester, opus 67 1962


    Anton Bruckner (1824-1896):
    Psalm 150
    C-dur für Sopran, gemischten Chor und Orchester 1892


    César Franck (1822-1890):
    Psaume 150
    für gemischten Chor, Orgel und Orchester; M 69 1884


    Charles Ives (1874-1954):
    Psalm 150
    für Knabenchor, gemischten Chor und Orgel 1894


    William Mathias (1934-1992):
    Psalm 150
    für gemischten Chor und Orgel / Orchester, opus 44 Nr. 1 1969


    Camille Saint-Saëns (1835-1921):
    Praise Ye the Lord (Psalm 150)
    für Doppelchor, Orgel und Orchester, opus 127 1907


    Sir Charles Villiers Stanford (1852-1924):
    O Praise the Lord of Heaven / Praise Ye the Lord (Psalm 150)
    für Sopran, gemischten Chor und Orchester, opus 27 1887


    Igor Strawinsky (1882-1971):
    Symphonie des Psaumes (3.: Psalm 150)
    für gemischten Chor und Orchester 1930 (rev. 1948)


    Jaromír Weinberger (1896-1967):
    Psalm 150
    für Sopran / Tenor und Orgel 1940



    Schöne Grüße
    Johannes

  • lieber johannes: ich sage nur: wahnsinn und ... :faint: :faint: :faint: :faint:


    und auch den anderen ein dickes danke. sind ja nun doch viel mehr als ich zunächst dachte. iirgendwie hatte ich an die ganzen lateinischen vertonungen gar nicht gedacht. mea culpa :no: :pfeif: :no: :wacky:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Guten Tag


    Heinrich Schütz hat 1619 eine deutsche Psalmvertonung



    unter dem Titel "Psalmen David" herausgegeben.
    Ein Index aus dieser Zeit listet sie folgend auf:


    1. Psalmus 110 Der Herr sprach zu meinem Herrn
    2. Psalmus 2 Warumb toben die Heyden
    3. Psalmuns 6 Ach Herr straff mich nicht in deinem Zorn
    4. Psalmus 130 Aus der Tieffe ruff ich Herr zu dir
    5. Psalmus 122 Ich frew mich des, das mir geredt ist
    6. Psalmus 8 Herr unser Herrscher, wie herrlich ist dein Nam
    7. Psalmus 3 Wol dem der nicht wandelt im Rath
    8. Psalmus 84 Wie lieblich sind deine Wohnunge
    9. Psalmus 128 Wol dem der den Heren fürchtet
    10. Psalmus 121 Ich hebe meine Augen auff zu den Bergen
    11. Psalmus 136 Dancket dem Herren denn er ist freundlich
    12. Psalmus 23 Der Herr ist mein Hirt
    13. Psalmus 111 Ich dancke dem Hern von gantzem Hertzen
    14. Psalmus 98 Singet dem Hernn ein newes Lied
    15. Psalmus 100 Jauchzet dem Herren alle Welt
    16. Psalmus 137 An den Wassern zu Babel sassen wir
    17. Psalmus 150 Halleluja, lobet den Herren in seimen Heiligthumb

    22. Psalmus 115 Nicht uns Herr nicht uns sondern
    23. Psalmus 128 Wol dem der den Herren fürchtet


    26. Psalmus 117 Jauchzet dem Herren



    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Tag


    von Antonoi Lotti -der zuletzt das Amt des 1. Organisten an San Marco in Venedig ausübte- sind einige Psalmvertonungen bekannt:


    Psalm 109 "Dixit Dominus"
    Psalm 112 "Laudat pueri"
    Psalm 115 "Credidi"
    Psalm 116 "Laudate Dominun"



    Mustergülti auf dieser



    CD eingespielt.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zitat

    Original von klingsor
    :D ja, die frühzeit war mir bekannt.


    Da kommt bei mir aber Neid auf – dass Du die alle kennst. :D


    Zitat

    ich vergaß zu schreiben: ab dem barock und nur 'hinreichend' bekannte komponisten,


    Dann müssen wir in Guercoeurs Liste aber wieder ein paar streichen, die nicht 'hinreichend' bekannt sind.


    Zitat

    um die große 'masse' auszuschließen :D


    Sweelinck, Schütz et al. gehören also zur großen Masse. Gut, dass mir das einmal mitgeteilt wurde. :D


    Anscheinend ebenfalls nicht hinreichend bekannt:
    Julius Reubke: Der 94. Psalm
    Das ist nämlich keine Fantasie, sondern eine "Große Sonate" – so hat sie jedenfalls der Komponist überschrieben.

  • Lieber Guercoeur,


    da hast Du in Deiner Mamutliste wohl die beiden Psalme von Otto Nicolai (1810 - 1849) vergessen - sehr nachlässig von Dir :hahahaha:


    Psalm 31 - Für Chor a capella
    Psalm 97 - Für Chor a capella



    Und ich habe in meiner Sammlung noch folgende "Exoten" gefunden:


    Erich Zeisl (1905 - 1959)


    Requiem Ebraico - Psalm 92 für Chor und Orchester (1944 - 45)



    Hermann Goetz (1840 - 1876)


    Psalm 137 op. 14



    Davidoff

    Verachtet mir die Meister nicht

  • Guten Abend


    ein Jenarer Amtschösser (Steuereinnehmer/Eintreiber) namens Burkhart Großmann bestellte 1616 sich von 16 Komponisten -darunter J.H. Schein, H. Schütz, M. Praetorius, T. Michel und Chr. Demantius- Vertonungen des Psalmes 116 . Sie wurden in einer Sammlung mit den Titel "Angst der Hölle und Friede der Seele" veröffentlicht.
    Grund des Auftrages war ein Gelübte des Auftragsgeber, das er nach Errettung aus höchster Not abgelegt hatte.



    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zoltan Kodály hat den Psalm 55 vertont. "Psalmus Hungaricus"


    In der Aufnahme von Fricsay/Haefliger/DG allerdings gar nicht "hungaricus" sondern in deutscher Sprache eingespielt.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Guten Tag


    Melchior Franck veröffentlichte 1615 in Nürnberg eine Samnmlung Bußpsalmen unter dem Titel:


    "THRENODIAE DAVIDICAE


    Bußpsalmen des Königlichen Propheten Davids /
    wie dieselben in den sieben Bußpsalmen verfasset /
    zuvor dergleichen nie / jetzo aber / Gott zu Ehren /
    und manniglichen zum Trost in Christlichen
    Versamblungen
    zu musizieren alle Teutsch mit 6 ´Stimmen componieret
    und im Druck verfertigt durch
    MELCHIOR FRANCKEN
    fürstlich Sächsischen Capellmeister zu Coburgk.
    Gedruckt zu Nürnberg 1615"



    Diese Sammlung umfasst die Psalmen


    No. 6 "Ach Herr, strafe mich nicht in deinen Zorn"
    No. 32 "Wol, dem der die Übertrettung vergeben sind"
    No. 38 "Herr, straff mich nicht in deinem Zorn"
    No. 51 "Gott sey mir gnädig"
    No. 102 "Herr, höre mein Gebet"
    No. 130 "Auß der Tiefen ruff ich"
    No. 143 "Herr, erhöre mein Gebet"


    Kürzlich auf dieser



    CD eindrucksvoll eingespielt.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Im Gregorianischem Choral sind alle Psalmen vertont worden,


    auch der extralange Psalm 119,


    der wurde dreigeteilt,


    sowie auch die Fluchpsalmen.


    In den Klöstern wurden diese Fassungen bis weit ins 20. Jahrhundert so gesungen.


    Da ich Theologie studiere, muss ich zu meiner Schande gestehen, eigentlich keine Psalmvertonung daheim zu haben.


    Liebe Grüße aus Wien sendet Euch Peter

  • Hallo,
    es gibt (in lateinischer Sprache) sehr interessante Psalmenvertonungen von Antonio Vivaldi. Die Zählung der Psalmen erfolgt nach der sog. Septuaginta. Das heisst z. B. Psalm 111 "Beatus Vir" ist in einer deutschen Bibelausgabe der Psalm 112 usw. Die Psalmvertonungen Vivaldis sind dank der vielen Einspielungen leicht zu bekommen. Die verschiedenen Aufnahmen sind natürlich in der Interpretation sehr unterschiedlich. Hier ist natürlich der Geschmack des Hörers gefragt. Aktuell kann ich aber die Aufnahme mit dem Kings Consort unter Robert King sehr empfehlen. Es gibt natürlich viel mehr.
    Abschließend möchte ich die Beschäftigung mit der Vokalmusik (vor allem der geistlichen Musik) von Vivaldi sehr empfehlen, da es zu wenig ist sein Werk auf die Instrumentalkonzerte zu reduzieren.

    Stefan

  • Eine hübsche Zusammenstellung von Psamlmvertonungen gibt es mit dieser CD.



    Über Qualität der Darbietung kann ich nichts sagen, aber das Programm klingt anspruchsvoll und interessant.


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Ein weiteres Highlight von Psalmvertonungen stammt von Heinrich Schütz. Sicher sind diese "Psalmen Davids" vielen von Euch bekannt. Von herausragender Qualität war die Aufnahme mit den Regensburger Domspatzen und dem Münchner Bachorchester unter Karl Richter. Diese Aufnahme ist z. Zt. meines Wissens nach nicht lieferbar. Label war die DGG und hier die Serie "Archiv Produktion". Villeicht hat jemand einen Tipp wo man diese Aufnahme noch bekommt.

    Stefan

  • Ciao, Stefan !


    Die besagten Aufnahmen sind im gängigen Handel erhältlich in einer Box mit dem Titel " Karl Richter - an universal musician".
    Ansonsten empfehle ich die einschlägigen Antiquarien, wo diese Einspielung bestimmt in mindestens einem Exemplar greifbar sein wird.


    Gruß,


    Gerd

  • Hallo Gerd!


    Herzlichen Dank für den obigen Hinweis über Karl Richter. Habe diese Box auch richtig im Onlinehandel gefunden. Mit den Antiquariaten ist das hier in Norwegen leider etwas schwieriger als in EU-Land. Aber wenn man den Zoll in Kauf nimmt kann man zumindest alles was das Herz begehrt bekommen.


    Gruß


    Stefan.M

    Stefan

  • Hallo,


    eine weitere schöne Vertonung, die auch sehr gut in die Liste von Guercoeur passt:


    Stefan Wolpe
    Psalm 122
    (1954) Chor a cappella (Dauer: ca. 3 min)


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von pt_concours
    eine weitere schöne Vertonung, die auch sehr gut in die Liste von Guercoeur passt:


    Stefan Wolpe
    Psalm 122
    (1954) Chor a cappella (Dauer: ca. 3 min)


    Gibt es davon eine Aufnahme?


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Zitat

    Original von Chorknabe
    Stefan Wolpe
    Psalm 122
    (1954) Chor a cappella (Dauer: ca. 3 min)


    Gibt es davon eine Aufnahme?


    Hallo Thomas,


    noch ein paar Bemerkungen zu dem Stück von WOLPE:
    es entstammt den Four Pieces for mixed Choir die WOLPE 1954 für einen Kompositioneswettbewerb in Isreal schrieb. Obwohl die Jury diese Stücke für die besten des Wettbewerbs hielt, bekamen sie nicht den ersten Preis, da sie für die gedachte Aufführung durch Amateurchöre zu schwer sind (immerhin hatte WOLPE wohl aus diesem Grund ein tonales Werk geschrieben). Ich kenne nur die beiden ersten Stücke des Zyklus, die ich erst im Konzert gehört, inzwischen auch gesungen habe. Allgemein erhältliche Aufnahemn sind mir keine bekannt. Ich besitze einen Konzertmitschnitt, der in einer limitierten Auflage auf einer CD als Beilage zur Festschrift des 20-jährigen Bestehen des Dresdner Kammerchores zu finden ist. Dieser hat die Werke auch kürzlich wieder im Konzert gesungen, ein Mitschnitt davon wird im Februar 2009 zu hören sein, wie ich bereits hiervermerkte.


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

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