Hallo liebe Mit-Klassikbegeisterte!
Ich möchte hier zu einem Thema schreiben, das mich schon ein Weilchen beschäftigt. Wenn man sich die "Klassiklandschaft" anschaut stößt man unweigerlich auf die ewig gleichen Namen: Die drei grossen B (und vielleicht das ein wenig kleinere b(artok)), Chopin, die beiden grossen S (Schubert, Schumann), Rachmaninov und ein kleines Häufchen weiterer Komponisten. Das fällt auch in diesem Forum auf. Praktisch nie findet man Namen wie Anatoly Liadow, Alexander Borodin, Manuel de Falla, Enrique Granados, Glinka, Glasunow, Mompou und so weiter und so fort... Woran liegt es, daß fast jeder Solist oder Dirigent (ob einer der wirklich grossen oder einer, der erst gross werden will) sich auf ein so enges Feld festlegt und die x-millionste Beethoven-Sonaten-Aufnahme oder die tausendste Aufnahme des zweiten oder dritten Rachmaninov-KK aufnimmt??? Sind andere Komponisten wirklich so viel schlechter, daß ihre Musik es nicht wert ist, aufgenommen zu werden? Als kleines Beispiel möchte ich den schon angeführten Anatoly Liadow nennen - einen Komponisten, der sich vor allem durch seine Klavierminiaturen hervorgetan hat. Unter diesen finden sich wirklich wundervolle kleine Schätze - man höre sich nur einmal das herrliche Prelude op 11 Nr 1 an. Sucht man nun nach Aufnahmen von seinen Klavierwerken ist die Ausbeute sehr mickrig: In den allermeisten Fällen findet man nur vereinzelte Werke als Füllmaterial auf CDs, die sich vornehmlich anderen Komponisten widmen. Lediglich eine CD konnte ich finden, die sich ausschließlich Liadow's Klavierwerken annimmt: Von Stephen Coombs für Hyperion eingespielt (unter anderem auch mit dem erwähnten Prelude).
Woran liegt's? Und: Fehlt euch nicht auch ein wenig die Abwechslung im Klassikbereich? Neuentdeckungen statt der bekannten Werke?
VG, FoN