Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen

  • Nich ein Zitat aus dem oben verlinkten TAGESSPIEGEL-Beitrag:


    Die anderen Anstalten – ein schön kabarettistisches Wort in dem Zusammenhang – der famosen ARD sollten den Mund vorsichtshalber nicht ganz so voll nehmen. Wenn „Business Insider“ oder „Correctiv“ da bei Gelegenheit mal reinleuchten, werden sie bestimmt auch ein paar dunkle Ecken finden. Wetten, dass?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das System ist seit Jahren oder Jahrzehnten korrupt (wobei die "legale Korruption", wie auch sonst, überwiegen dürfte.


    Wenn ein klein wenig Vernunft geherrscht hätte, hätte man zugleich mit der Zulassung des Privatfernsehens (die damals durchaus umstritten war, aber vermutlich mittelfristig unvermeidlich) festlegen müssen, dass die Ö-R sich auf "Kernversorgung", die NICHT vom Privatfernsehen/-rundfunk bedient wird, konzentrieren soll. D.h. man hätte einen Plan machen müssen, wie der ÖRR über Jahrzehnte verkleinert würde (ein bißchen wie die Kohleförderung ;)).

    Natürlich ist genau das Gegenteil geschehen, da sich niemand gern seine Spesenkonten und seinen Einfluss verkleinern lässt und der unkontrollierte Filz vor 30 Jahren schon zu weit fortgeschritten war. Es wurde praktisch jeder Mist (Daily soaps, Spielshows etc.) von den Privaten nochmal beim ÖRR "verdoppelt". Eigene Serien und Krimis (alles Unterhaltungsformate, die durchs Privatfernsehen fast überflüssig würden, jedenfalls nicht 3mal pro Tag parallel auf verschiedenen ÖR-Sendern kommen müssten) wurden ebenfalls vervielfacht. Durch die unglaublichen Mengen Geld im System konnten auch die korrupten Sportverbände bei Übertragungsrechten die Sender gegeneinander ausspielen und die Preise hochtreiben.


    Dann, in den letzten 10 Jahren, nochmal so ähnlich mit Internet, youtube etc. Anstatt einzugestehen, dass man eben nur noch ein kleiner Teil einer Medienlandschaft ist und sich "gesund zu schrumpfen", wurde wieder expandiert. Oft inkompetent und mit wenig Resonanz, aber fetten Fleischtöpfen (hier leider auch noch mehr ideologisch geprägt, was bei "Funk" an absurden und buchstäblich perversen Inhalten (Pornodarsteller als zweifelhafte Vorbilder etc.) als Internetangebot für Teenager läuft, ist für normale Menschen ü40 kaum fassbar).


    Ich fürchte aber, es wird nicht so leicht sein, den Augiasstall auszumisten. Wie auf anderen Gebieten auch. Es will eigentlich niemand, da alles fettgefressene Frösche im Morast und kein Herakles in Sicht...

    Mal sehen, wenn im Winter dann Heizung, Strom, Versorgung ausfallen, also zumindest die "Spiele", vielleicht auch zunehmend das Brot weg ist, wachen vielleicht ein paar mehr auf und es hat endlich Konsequenzen...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mal sehen, wenn im Winter dann Heizung, Strom, Versorgung ausfallen, also zumindest die "Spiele", vielleicht auch zunehmend das Brot weg ist, wachen vielleicht ein paar mehr auf und es hat endlich Konsequenzen...

    Bei aller berechtigten Wut auf Missstände bin ich sehr vorsichtig damit, mir das zu wünschen, was in deinen oben zitierten Worten anklingt. Da hört man den Volkszorn toben. Und wenn der tobt, wird - die Geschichte lehrt es - meist gleich alles eingerissen und der Schaden ist nach des Volkes Tobsuchtsanfall größer als zuvor. Wenn in Bezug auf den ÖRR erstmal alle Hemmungrn fallen, dann werden nicht nur die fetten Schlesinger-Frösche aus dem Teich geholt, sondern vielleicht auch gleich dem ganzen Teich das Wasser abgelassen, z.B. also die Rundfunkorchester platt gemacht. Denn das verhetzte Volk hält auch die wunderbare Orchesterlandschaft wahrscheinlich für überflüssig, elitär, abgehoben - kann also weg.

    Oder - noch schlimmer - Volkeszorn wütet so gründlich, dass der ÖRR in Gänze untergeht- und dann stehen wir mit Dreck da, denn die Privaten bieten weitgehend nur das - Dreck. Und dann werden neue Sender entstehen, wie Fox News in den USA. Grauenerrengender Müll, hanebüchener, stinkender Mist wird da versendet. Die lügen in so schamloser Weise, dass es die Sau graust.


    Den Augiasstall ausmisten - ja!!! Aber so, dass nicht gleich der ganze Stall mit abgefackelt wird.


    Grüße

    Garaguly

  • Ich wünsche mir das nicht. (Also Unruhen, eine Komplettabwicklung/radikale Transformation von ARD/ZDF schon; ich halte die für unreformierbar, zumal ja selbst bei einer Umstrukturierung Typen aus derselben korrupten medial-politischen Blase das machen würden; so ähnlich wie Ernest &Young o.ä. "Buchprüfung" bei wirecard (nicht) gemacht haben.)

    Aber ich fürchte, dass die Zeit langsam knapp wird, Energiesicherheit im Winter zu gewährleisten. Was auch mit der Berichterstattung/Einlullung des ÖRR zu tun hat, also seit Jahren Panikmache/Einlullen jeweils ohne Proportion zum Gefahrenpotential. Eine Kombination aus Dummheit, mangelndem echten Pluralismus und Indoktrination.

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    (Bob Dylan)

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  • Im November werden vier öffentlich-rechtliche Sender die Verbreitung in SD-Qualität via Astra einstellen, es gibt sie dann nur noch als HD-Version. Betroffen sind One, Tagesschau24, Phoenix und Arte. Zum Empfang der Programme in HD ist dann in jedem Fall ein geeigneter Receiver oder ein geeignetes TV-Gerät erforderlich.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ich wünsche mir das nicht. (Also Unruhen, eine Komplettabwicklung/radikale Transformation von ARD/ZDF schon; ich halte die für unreformierbar, zumal ja selbst bei einer Umstrukturierung Typen aus derselben korrupten medial-politischen Blase das machen würden; so ähnlich wie Ernest &Young o.ä. "Buchprüfung" bei wirecard (nicht) gemacht haben.)

    Aber ich fürchte, dass die Zeit langsam knapp wird, Energiesicherheit im Winter zu gewährleisten. Was auch mit der Berichterstattung/Einlullung des ÖRR zu tun hat, also seit Jahren Panikmache/Einlullen jeweils ohne Proportion zum Gefahrenpotential. Eine Kombination aus Dummheit, mangelndem echten Pluralismus und Indoktrination.

    Dass es im ÖRR eine Schiefllage in bestimmten Themenbereichen gibt, sehe ich absolut genauso. Da besteht gar kein Dissens. Das fängt bei der Energiewende an und hört bei dem Gender-Gaga noch längst nicht auf. Das Problem liegt zu einem ganz erheblichen Teil darin, dass es im journalistischen Bereich wohl eh nur vergleichsweise wenige Kräfte gibt heutzutage, die nicht in eine linke, grüne, vermeintlich progressive und "woke" Richtung tendieren. Leute mit anderer Haltung kommen in diesem Milieu gar nicht mehr hoch, kommen nicht mehr an die entsprechenden Stellen. Das ist vorbei. Die sind da ziemlich "durchgewokt" mittlerweile.

    Es gibt heute auch zwischen den einzelnen ARD-Anstalten kaum noch wahrnehmbare politische Unterschiede. In den 80ern klinkte sich der Bayerische Rundfunk noch aus dem abendlichen ARD-Hauptprogramm aus, wenn Dieter Hildebrand in "Scheibenwischer" zu hart gegen die CSU und ihren Großen Vorsitzenden FJS austeilte. Der Frankfurter HR dagegen galt als fest in SPD-Hand und wurde schlicht "Rotfunk" genannt. Aber das ist heute alles eingeebnet, alles wird auf eine Linie gebracht.

    Und in der Presse ergreifen selbst konservative Zeitungen wie "Die Welt" mittlerweile das "woke" Queer-Panier, wie der Springer-Chef Matthias Döpfner vor Kurzem verlautbarte. Erste Journalisten bei "Welt" und "Bild", die das nicht mitmachen wollen, verlassen Springer.


    Das sind bedenkliche Entwicklungen. Und trotzdem ist ein ÖRR mit Schieflage noch besser als jeder Fox News-Dreck. Als sehr seltenes Beispiel dafür, dass es doch anders geht, könnte man die ZDF-Doku "Blackout" anführen, die vor drei Wochen gezeigt wurde. Mir stand stellenweise der Mund offen vor lauter Sprachlosigkeit über das, was mir da geboten wurde! Es geht doch! Vielleicht doch ein Zeichen einer Wende, einer Besinnung?

    Vielleicht gibt es doch noch ein paar Verantwortliche in den Sendeanstalten, die erkannt haben, dass das übliche Einlull-Gelaber nicht mehr funktioniert, weil viele deutsche Blasen entweder bereits geplatzt sind, dabei sind zu platzen oder in nächster Zeit mit Wumms zu platzen drohen. Und zwar wird das ein Platzen mit Folgen. Bisher konnte man ja in Sachen Energiewende jeden Mist ungestraft und unhinterfragt von sich geben, weil es ja noch nicht auf die Probe gestellt zu werden drohte, da ja alles im Fall der Fälle immer noch durch günstiges Russengas abgesichert schien. Niemand schien in Deutschland zu glauben, dass weder politische noch physikalische Realitäten jemals einen Stresstest für all das Geschwätz verlangen könnten. Jetzt ist es soweit. Der ÖRR kann mit dieser widerspruchslosen Indoktrination gepaart mit Unwissen und mit dem Unwillen, die richtigen Fragen zu stellen, nicht mehr weitermachen. Die Kluft zwischen realer Realität und ÖRR-Wunsch-Realität könnte zu groß werden.


    Grüße

    Garaguly

  • Wenn ein klein wenig Vernunft geherrscht hätte, hätte man zugleich mit der Zulassung des Privatfernsehens (die damals durchaus umstritten war, aber vermutlich mittelfristig unvermeidlich) festlegen müssen, dass die Ö-R sich auf "Kernversorgung", die NICHT vom Privatfernsehen/-rundfunk bedient wird, konzentrieren soll. D.h. man hätte einen Plan machen müssen, wie der ÖRR über Jahrzehnte verkleinert würde (ein bißchen wie die Kohleförderung ;)).

    Vollständige Zustimmung!

  • die richtigen Fragen

    ....und die "richtigen Fragen" werden nie die ÖRR stellen. Die Diskussionen sind bei "Bild-TV" unter dem Thema "Die richtigen Fragen" einfach wahrheitsnäher und nicht nur systemrelevant wie bei Illner, Plaßberg, Maischberger usw.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Und ich dachte immer, es gibt niemanden, der dazu bereit ist, "Bild TV" anzuschauen.

    Und ich dachte immer, es gibt niemanden, der dazu bereit ist, >freiwillig< "Bild TV" anzuschauen. :hahahaha::hahahaha:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Tja, manch einer will eben nur hören und sehen, wie schön und gut doch alles im ÖRR geschildert wird. Vogel-Strauß-Politik für alle.


    Es geht auch anders:


    Sein Geschlecht zu ändern ist „Wunschdenken“, sagt Biologin Christiane Nüsslein-Volhard - YouTube


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Nüsslein-Volhards Ansage an die Gender-Verwirrten ist mehr als notwendig. Es müssten mehr Leute ihres Kalibers den Mund aufmachen.

    Ob der Bundes-Trans-Beauftragte Sven Lehmann von den Grünen, dem Nüsslein-Volhard ja attestiert, den Biologie-Grundkurs verpennt zu haben, schon zur Twitter-Gegenoffensive ausholt? :baeh01:


    Grüße

    Garaguly

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  • Danke, das ist eine interessante Rechereche. Eigentlich sollte es einer Intendantin erlaubt sein, Gesprächspartner angemessen einzuladen - und das kostet nun mal. Damit habe ich kein Problem. Auch ist es in Firmen absolut üblich, dass leitende Angestellte über einen Spesenrahmen verfügen. Das ist völlig normal - wenngleich nicht für jeden Steuerzahler vorstellbar. Aber in dieser Recherche wird eben auch offensichtlich, dass hier jemand den Hals nicht voll bekommen hat und sich offenbar völlig hemmungslos bedient hat.

  • Mich wundert das alles nicht besonders. Der dumme Gebührenzahler finanziert den dekadenten Lebenswandel der ÖRR-Elite mit allen Entgleisungen zwangsweise und erhält dafür noch nicht einmal vollen Zugriff auf die reichhaltigen Rundfunkarchive, welche zumindest manche der Rundfunkanstalten schützen wie Fafner seinen Hort. Die Rundfunk-Direktoren werden derweil mit Chauffeur durch die Lande kutschiert, während der Pöbel sich mit seinem "9-Euro-Ticket" in den überfüllten ÖPNV zwängt und dabei noch als Umweltretter vorkommt. Der Feudalismus lässt grüßen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Mich wundert das alles nicht besonders. Der dumme Gebührenzahler finanziert den dekadenten Lebenswandel der ÖRR-Elite mit allen Entgleisungen zwangsweise und erhält dafür noch nicht einmal vollen Zugriff auf die reichhaltigen Rundfunkarchive, welche zumindest manche der Rundfunkanstalten schützen wie Fafner seinen Hort. Die Rundfunk-Direktoren werden derweil mit Chauffeur durch die Lande kutschiert, während der Pöbel sich mit seinem "9-Euro-Ticket" in den überfüllten ÖPNV zwängt und dabei noch als Umweltretter vorkommt. Der Feudalismus lässt grüßen.

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zu diesen ganzen "Chauffeur-Eskapaden" etc. möchte ich nur zu bedenken geben: Alleine der BR in München har über 5.000 Mitarbeiter. Ab welcher Unternehmensgröße darf der Chef sich chauffieren lassen? Bei einer Klitsche mit zehn Mitarbeitern wäre das sicher irrsinnig. Aber bei einem Groß-Sender mit 5.000 Beschäftigten? Es gibt halt einfach bestimmte Vorrechte, die mit hohen Positionen verknüpft sind. Man könnte jetzt grundsätzlich darüber philosophieren, ob es nicht auch Vorständen, Intendanten, Ministern etc. zumutbar sein müsste, sich selbst hinters Lenkrad zu klemmen und in einem soliden Mittelklassewagen von Ford, Opel, Renault oder VW vorzufahren. Aber ich glaube, da kommt man nicht weit. Oder sind Privatunternehmen anders zu behandeln als öffentliche Institutionen? Ist von Führungskräften und Leitungsebenen im Staatsdienst oder in den dem Staatsdienst ähnlichen/angegliederten Bereichen bescheidenes Auftreten zu verlangen? Wäre nachvollziehbar, denn schließlich wird der ÖRR, anders als BASF oder Mercedes-Benz von der Allgemeinheit der Bürger finanziert. Aber: woher bekommt man dann die qualifizierten Leute? Denn 5.000 Mitarbeiter wie beim BR müssen gemanagt werden, und das Programm, und die Investionsentscheidungen usw.? Wer macht das für erzwungene Bescheidenheit? Das alles ist eine Gratwanderung.


    Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass neben all der absolut berechtigten scharfen Kritik an den ÖRR-Zuständen (nicht nur in der Causa Schlesinger) auch der übliche Sozialneid mitreingrätscht.

    Natürlich müssen absurde Auswüsche, wie das RBB-Bonussystem, hart sanktioniert werden - und das scheint ja auch zu geschehen. Schlesinger scheint ihre Versorgungsansprüche für ihre Zeit als RBB-Intendantin verloren zu haben. Aber man darf jetzt auch nicht jeden Oberklasse-Dienstwagen und jedes Abendessen auf die Sozialneidwaage legen.


    Möchte aber gleichzeitig auch nicht, dass sich solche Gestalten vom Format einer Schlesinger da ungehindert austoben. Was also tun?


    Grüße

    Garaguly

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  • Da der ÖRR in Sachen Klimawandel oft so alarmistisch ist und gelegentlich zurecht Halter von SUVs und dicken Autos an den Pranger stellt, darf er ruhig mal einen Spiegel vorgehalten bekommen.

    Wie ich es auch damals abstoßend fand, dass ausgerechnet aus diesem maßlos teuren (und hässlichen!) neuen ZDF-Nachrichtenstudio zur Hatz auf den "Protzbischof" geblasen wurde.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Da der ÖRR in Sachen Klimawandel oft so alarmistisch ist und gelegentlich zurecht Halter von SUVs und dicken Autos an den Pranger stellt, darf er ruhig mal einen Spiegel vorgehalten bekommen.

    Hast ja schon Recht, aber über einen teuren Audi als Dienstwagen kann ich mich an sich nicht aufpumpen. Interessant ist eher die Frage, wieso man Riesenrabatte von Audi eingeräumt bekommt und diese auch annimmt? Dass sowas im Falle eines Falles vielleicht an notwendiger kritischer Journalistenarbeit hindert, ist das Problem. Wäre die Nobelkarre zum vollen Preis mit ordentlicher Rechnung bezahlt worden und hätte die Intendantin gesagt, dass sie alles, was (sagen wir mal) über die 80.000 Euro (scheint mir legitim für einen von Sender zu zahlenden Intendantendienstwagen zu sein) hinausgeht, aus eigener Tasche bezahlt, dann wäre in dieser Frage alles gut


    Grüße

    Garaguly

  • Wie ich es auch damals abstoßend fand, dass ausgerechnet aus diesem maßlos teuren (und hässlichen!) neuen ZDF-Nachrichtenstudio zur Hatz auf den "Protzbischof" geblasen wurde.

    Ja, wollen wir Zuschauer nicht immer wieder neues Studiodesign? Zumindest werden die Sender das behaupten.


    Ach, der Protzbischof. Der Vergleich hinkt, ich weiß, weil Tebartz-van Elst ja nichts kunsthistorisch Bedeutsames bauen ließ, sondern nur gehobenes Lifestylewohnen, aber was wären Städte wie Würzburg oder Salzburg ohne ihre Protzbischöfe vergangener Zeiten? Die Kohle, die die Jungs einst verbrannt haben für ihre Protzbauten, haben exakt diese Protzbauten seither als ein Vielfaches wieder in die Kassen der Bürger zurückgespült.


    Aber ja, auch hier gebe ich dir Recht. Es ist im ÖRR zuviel aufgeblasene Moral am Werk.



    Grüße

    Garaguly

  • Der Fall Schlesinger und die Folgen: Aus der Traum

    "Die überzogene Distanzierung der ARD allerdings – und die Stigmatisierung des RBB – zeugen von Verunsicherung, von der Sorge vor kritischer Prüfung, von der Angst um den Status quo."

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Jetzt steht auch der NDR in der Kritik. Angeblich wurden Beiträge zensiert und Vorgaben gemacht, was darf und was nicht.


    Nächster Rundfunk-Skandal: NDR-Mitarbeiter beklagen „politischen Filter“ - YouTube


    Erinnerungen an den Rausschmiß von Eva Hermann werden wach, oder beim MDR von Uwe Steimle. Aber bitte nicht aufregen.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Jetzt steht auch der NDR in der Kritik. Angeblich wurden Beiträge zensiert und Vorgaben gemacht, was darf und was nicht.

    Es ist doch schon lange ganz offensichtlich, dass der ÖRR eine erhebliche politische Schlagseite nach links hat. Das fiel nur lange Zeit nicht so ins Gewicht, weil die Gesellschaft keine wirklich strittigen Themen hatte. Der Atomausstieg 2011 und die beginnende Energiewende waren nicht strittig genug. Da konnte der ÖRR ganz den links-grünen Agenden eines größeren Teils ihres journalistischen Personals folgen. Aus dem Atom wollten doch viel mehr Leute raus als nur die ur-grüne Kernklientel und die Energiewende ist ein zeitlich so langfristiges Projekt und sachlich auch so komplex - das war von 2011/12 aus kaum voll durchschaubar für den Durchschnittsmenschen.

    Konkreter und strittiger wurde es 2015 mit der Flüchtlingskrise. Da fielen mir ständig so schiefe Ebenen in der Berichterstattung auf. Moralisieren, das Wegleugnen existierenden Rechts, das Verschweigen von Fehlentwicklungen im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszustorm, nervender und volkserzieherischer Neusprech ("Geflüchtete" anstelle von Flüchtling), absurde Vergleiche der Ereignisse der Kölner Silvesternacht mit angeblicher massenhafter sexueller Belästigung von Frauen auf dem Oktoberfest in München (eine Recherche der FAZ bei der Münchener Polizei sorgte dann rasch für Klarheit), wodurch diese Kreise hofften, die Taten von der Domplatte relativieren zu können, in Talkshows saßen im Publikum im Blickwinkel der Kameraeinstellungen hinter flüchtlingskritischenTalkgästen Leute, die immer demonstrativ mit dem Kopf schüttelte oder mit den Augen rollten, wenn diese Kritiker der regierungsamtlichen Flüchtlingspolitik ihre Positionen vortrugen. Ich fand das extrem perfide. Da wurden die Aussagen von Gästen quasi noch im Bild konterkariert durch Mimik und Gestik aus den Reihen des Publikums. Und das kam damals zu häufig vor, als dass dies Zufälle gewesen sein könnten. Normalerweise fällt Talkshowpublikum nicht mit solches Verhalten auf (ich meine die Polit-talkshows des ÖRR, nicht den Krawallschrott der Privaten).

    Und dann zum islamistischen Terror wie Bataclan oder Breitscheidplatz, zur Fridays for Future-Welle und ihrer Heiligen Greta, zur Corona-Politik und natürlich immer weiter zur Energiewende ... andere Sichtweisen als die des linken und grünen Milieus kommen zu selten zur Sprache - dass da schon längst interne Filterinstanzen (Zensurstellen) geschaffen wurden, überrascht eigentlich nicht.


    Traurig.


    Grüße

    Garaguly

  • Lieber Garaguly,


    Du hast sehr schön dargestellt, was am ÖRR kritisierenswert ist. Es ist eine ausufernde Lügen-, Faktenverdreh- und Erziehungsmaschinerie., die zudem extrem teuer ist.


    "Atomunfall in Fukushima. 15.000 Tote."

    Joo, und nicht einer auf den Reaktor zurückzuführen, sondern alle auf den Tsunami.


    Ich bekomme trotzdem den Gegenwert meiner Zwangsabgabe wieder rein, denn ich sehe etwa 60 Stunden Sportschau im Jahr, 40 h Tour de France-Übertragung, alle Fußball-Länderspiele (Herren) und die eine oder andere Dokumentation auf Arte. Keine Nachrichten oder Talkshows, keine politisch korrekten Spielfilme oder Krimis etc., und auch kein Radio.


    Das macht dann etwa 2€ pro Stunde ÖRR-Unterhaltung, viel teurer als Netflix oder Prime, aber noch so gerade annehmbar.


    Bei den Privaten gucke ich ab und zu RTL, wenn die mal ein Länderspiel übertragen.


    Bei Länderspielen schalte ich immer so 2 Minuten nach Anstoß ein, dann entgeht mir das Knien, Sackhüpfen oder sonstige Zeichensetz-Gedöns.

  • Ich bin inhaltlich beim Thema ÖRR hin und her gerissen wie sonst was. Einerseits ist das Einseitige, das teilweise Lügnerische oder zumindest bewusst Verschweigende, das Verdrehende, das dumm-anmaßend Erzieherische abstoßend bis zum Bedürfnis, den Fernseher aus dem Fenster zu werfen!!!!


    Andererseits wird da immer noch zuviel Qualität geboten im Vergleich zu den Privaten! Hätten wir nur die Privaten und die noch ergänzr um die deutsche Fox News-Variante ... dann träte die wahre Katastrophe ein. Ich verstehe jede Unzufriedenheit und jedes innere aufbegehren gegen diesen Meinungs- und Haltungsfeudalismus.

    Wenn der ÖRR aber weg wäre ... dann wäre nichts gewonnen, denn die Alternativen sind zu grotesk-absurd, als dass man sie auch nur im Ansatz Ernst nehmen könnte.


    Von vielen früheren DDR-Bürgern hört man, dass sie ihre Medien quasi mit doppeltem Boden "konsumiert" hätten - man musste immer Lücken ergänzen und an vielen Stellen die Wahrheit im Geiste ergänzen oder dagegensetzen. Jetzt ist unser ÖRR immer noch der ÖRR einer Demokratie und keine propagandistische Parteilügenmaschine der Kommunisten. Aber gewisse Vergleichsmöglichkeiten bieten sich an: man muss bei manchen Themen tatsächlich im Geiste immer gegenchecken, ob man nicht selbst besseres Wissen zur Verfügung hat oder ob man die Fadenscheinigkeit, das nicht zu Ende Gedachte, das nicht Ausargumentierte, das nicht logisch auf den Punkt Gebrachte nicht einfach für sich klar erkennt - und ich muss gestehen: es gehrt mir leider oft so! Je mehr ich über die Energiewende lese, desto häufiger muss ich bei gewissen ÖRR-Behauptungen einfach nur lachen! Dasselbe gilt für das Gender-Gaga, das auch der ÖRR heftig propagandiert usw usw.


    Nein - wir leben nicht in einer DDR 2.0 wie manche Leute vorschnell herausposaunen ... aber Tendenzen in eine Illiberale Richtung gibt es in unseren Medien schon. Was schlicht und einfach an der politischen Unausgewogenheit des Personals liegt. Es gibt zu wenig Gegensätze innerhalb der Redaktionen. Wenn alle in der Redaktionskonferenz vor Empathie und Haltung gemeinsam zu glühen anfangen, wenn mal wieder ein Thema aus den Komplexen Energiewende/Zuwanderung/Gender/Anti-Rassismus/Bildung besprochen wird, dann kommt einfach kein vernünftiger Gegengedanke mehr zu Stande. Oder die "Gegendenker" (Querdenker ist ja ein Tabuwort) innerhalb einer Redaktion werden weggebissen (der Fall Bari Weiss bei der New York Times mag als Warnung für das dienen, was uns hier noch drohen könnte).


    Grüße

    Garaguly

  • Ich bin inhaltlich beim Thema ÖRR hin und her gerissen wie sonst was. Einerseits ist das Einseitige, das teilweise Lügnerische oder zumindest bewusst Verschweigende, das Verdrehende, das dumm-anmaßend Erzieherische abstoßend bis zum Bedürfnis, den Fernseher aus dem Fenster zu werfen!!!!

    Das ist der Grund, weshalb ich keinen ÖR mehr sehe, ich will meinen Fernseher nicht aus dem Fenster schmeißen. Und ich bin auch nicht scharf auf Wutanfall oder Herzinfarkt.

    Andererseits wird da immer noch zuviel Qualität geboten im Vergleich zu den Privaten! Hätten wir nur die Privaten und die noch ergänzr um die deutsche Fox News-Variante ... dann träte die wahre Katastrophe ein.


    Grüße

    Garaguly

    Die Privaten kann ich mir gar nicht antun, die sind tatsächlich noch schrecklicher als der ÖR.


    Meine Informationen zum Tagesgeschehen kommen aus Zeitungen und Blogs: wir haben NZZ und das heimische Käseblatt (Funke-Gruppe, schlimm genug) abonniert, Achgut, Tichys Einblick, gerne auch Zettels kleines Zimmer mit einem sehr breiten Spektrum an Meinungen.

  • Aus dem Atom wollten doch viel mehr Leute raus als nur die ur-grüne Kernklientel und die Energiewende ist ein zeitlich so langfristiges Projekt und sachlich auch so komplex

    Aber sicher war das auch ein Ergebnis der ständigen Berieselung mit unbewiesenen Tatsachen. Wenn jeder "Experte" im TV ständig und immer wiederholend plärrt, wie gefährlich Atomkraft sei, dann wird der Teil des Volkes wankelmütig, der wankelmütig sein will. Es wird nicht Vorteil gegen Nachteil aufgewogen. Und gerade bei so einem fachlich spezifischen Fall wie der Atomkraft, nach Hiroshima/Nagasaki, Harrisburg, Fukushima und Tschernobyl waren und sind heute noch viele nicht bereit, die Vorteile der Atomkraft zu sehen. Es ist für viele Teufelswerk.


    Übrigens könnte der Beitrag von m-mueller #5015 auch meine Unterschrift tragen. Mir geht es im TV-Verhalten genau wie ihm. Ich sehe im Prinzip nur ÖRR, außer beim Sport. Und selbst da ärgere ich mich, wenn Eurosport und ÖRR gleichzeitig vom gleichen Sportereignis senden, wie der Tour oder vom Wintersport. Da könnte Geld für Doppelübertragungen gespart werden. Aber wen interessiert das noch, wenn der Beitragszahler alles finanziert.

    Zu meinen bevorzugten Senders gehören auch arte, Phoenix und 3-Sat.


    Und noch eine Bemerkung: Die Vorgänge beim NDR lassen die Rufe "Lügenpresse" der rechten Demonstranten plötzlich gar nicht so skandalös erscheinen. Was da alles noch so zum Vorschein kommen wird, incl. Printmedien, darauf kann man gespannt sein.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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