na gut, wenn mister mozart in meinem rezel nicht scoren will, kriegt er jetzt eine idealvorlage aufgelegt (-wir sind beide keine fußballer, ich schreib das nur für den rienzi )
schubert: klaviersonate a-moll, op.posth.143 d784
nach über 3-jähriger pause entsteht im februar 1823 seine 13., 14. oder 15. sonate (je nachdem, ob man diverse fragmente mitzählt oder nicht).
[einschub an die hochlöbliche forumsadministration: bitte im thread-directory bei den schubertsonaten die nummern eliminieren, schaffen nur verwirrung, deutsch ist eindeutig. und bitte endlich d960 nachtragen. ich verspreche auch täglich mind. 2x das directory zu benutzen]
die mittlere seiner 3 in dieser tonart (+ d537 und d845). der beginn seiner "reifen" sonaten. schluss mit den fragmenten (nur noch die schon gethreadete reliquie d840).
es folgen nunmehr 7 höhepunkte der klavierliteratur: d845, d850, d894, d958, d959, d960.
der autograph befindet sich in der großen schubert-sammlung der ub lund in schweden.
die erstausgabe erfolgte 1839 bei diabelli.
nicht so artistisch-pianistisch wie die wenige monate zuvor komponierte wanderer-fantasie d760.
das werk ist nur 3-sätzig, aber vollkommen und vollendet! es dauert ca. 20 minuten und ist daher häufig auf cds und in konzertsälen anzutreffen.
allegro giusto
andante
allegro vivace
im ersten satz gibt es eigentlich keine melodie, sondern akkorde, voll, tief, oktaven, tremoli, fortissimo-steigerungen, obsessive rhythmik. ziemlich bedrückend bis dann das nebenthema die erlösung bringt.
in manchen beschreibungen wird auf die primitivität der (nicht)entwicklung hingewiesen. ich assoziiere das pendeln eines an hospitalismus leidenden zoobären. (ist das jetzt tierischer ernst oder wider?)
der zweite satz ist auch nicht gerade ein lustspiel. wenn badura-skoda da von einem "frühlingsgesang" schreibt, so ist für mich der dritte satz ein berückendes schneegestöber. die triolen erinnern an smetanas moldau (jaja, -umgekehrt). das ganze schöne stück endet in moll und fortissimo.
aus schubert-town