Dirigenten als Komponisten

  • KSM:


    Zitat

    Und wieso nicht bei Boulez und Eötvös?


    a: weil sich bei Boulez die Proportionen vom Komponieren zum Dirigieren hin verschoben haben und er eigentlich jetzt ausschliesslich Dirigent ist, der hin und wieder eines seiner älteren Werke umarbeitet ! :D


    b: weil ich von Eötvös weder Werke noch Dirigate kenne. Ich ziehs vor, mich über das auszulassen, wovon ich einigermaßen was verstehe. Danke

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat

    dann muß man Ennio Morricone natürlich auch einbeziehen.


    Dem pflichte ich bei, wobei ich zugeben muss, noch nie Morricone-Musik gehört zu haben, die NICHT vom Maestro selbst dirigiert wurde.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BBB,


    Findest Du Musik zu Once upon usw wirklich noch klassische Musik?
    Nimm dann Frank Pourcel, Mantovani usw auch mit in Deiner Betrachtung.


    LG, Paul

  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Es gibt einige Musiker die als Komponisten wie auch als Dirigenten ihre Berechtigung haben. Alles Msuiker die dem Komponieren wie auch dem Dirigieren regelmässig nachgekommen sind.
    Wir denken da zum Beispiel an folgende Musiker;



    Peter Ruzicka: Streichquartette Nr. 1-4



    Esa-Pekka Salonen: Wing on Wing



    Hans Zender Furin no kyo für Sopran, Klarinette, Ensemble



    Heinz Holliger: Violinkonzert



    Bruno Maderna: Violinkonzert


    Die Liste könnte sicherlich noch ergänzt werden


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

  • Dass Holliger und Zender hervorragende Komponisten sind, steht ja außer Zweifel ( :D ), Holliger habe ich als Dirigent bei einem Wiener-Schule-Konzert der Wiener Philharmoniker erleben dürfen, und Zender als Dirigent von Fremdwerken macht sich in meiner CD-Sammlung (zwar nicht sehr aber ein wenig) breit.


    Nur sind das, glaube ich, nicht die Fälle, die Alfred in diesem Thread gemeint hat (zumindest, wenn man die beiden als wichtige Komponisten ansieht und nicht als "Kapellmeistermusikproduzenten" - in diesen Fällen eine reichlich absurde Idee ...)

  • Hallo,


    ich meine, es kommt nicht so sehr darauf an, daß ein Dirigent komponiert, sondern darauf, ob das, was er komponiert auch bestehen kann und nicht nach zwei Aufführungen wieder verschwindet.


    Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    1.In dem Buch"Der vollkommene Dirigent von Alois Melichar,

    Alois Melichar ist schlicht und einfach unseriös. Er ist ein erbitterter Traditionalist, dessen Pamphlete gegen Schönberg geradezu absurd sind. Melichar konstruiert eine von Verlagen angestiftete Verschwörung zur Durchsetzung der Zwölftontechnik.
    Melichars Gegenbeispiel für wirklich gute Musik ist immer Richard Strauss. Und das nahezu mit Ausschließlichkeit.
    Wenn Melichar Strauss als Vorbild für Dirigenten nennt, so braucht man sich nur anzuhören, wie emotionslos und inhaltsleer Strauss seine eigenen Werke herunterpinselt. Wäre ich noch boshafter als ich es eh schon bin, würde ich sagen: Hier hat ein Komponist endlich den ihm adäquaten Interpreten gefunden.


    Ein Irrtum ist es IMO, wenn man behauptet, Boulez würde nur noch ältere Werke bearbeiten. Tatsache ist, daß es sich um Neukompositionen auf der Basis älterer Werke handelt. Es ist nicht ein Unterschied, der dem zwischen 8. Bruckner Erstfassung und 8. Bruckner Letztfassung entspricht, sondern eher zwischen Mahlers "Fischpredigt"-Lied und dem 3. Satz seiner Zweiten Symphonie.



    Zitat

    Ist aber nicht nach zwei Aufführungen wieder verschwunden

    Kein Wunder - Schubert war ja auch ein so toller Komponist, daß Zender nicht so arg viel verderben konnte. :stumm:

    ...

  • Kein Wunder, wenn Zender seine Werke in die eigenen Konzertprogramme einfügt, muß es ja das Publikum ertragen.


    Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo Edwin,


    wenn Du von herunterpinseln sprichst, kannst Du nur den alten Straüss meinen, aber der Mann war auch mal jünger, und Melichar
    spricht natürlich von dem Strauss unter 80, der auch z.B. ein hervorragender Mozart, Beethoven, Wagner oder Verdi -Dirigent war.


    Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo,


    nicht nur, dass Strauss einmal jünger war, sondern er hat als Berufsdirigent begonnen - und zwar nicht ganz erfolglos -, der nichts mit dem Minimalistiker und Gelegenheitsdirigenten zu tun hat, als der er uns als alter Mann überliefert ist. Offensichtlich hat er in der Jugend am Pult so viel überschäumende Energie verschwendet, dass sie ihm dann später irgendwie abhanden gekommen ist. Er ist ein Extrembeispiel, wie sich Dirigenten im Laufe des Lebens verändern.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Paul,


    Morricone hat wohl nicht nur "Filmmusik" komponiert - wie übrigens sehr viele Filmmusikkomponisten Musik für den Konzertsaal komponiert haben. Und inwieweit aber auch "Filmmusik" "klassische Musik" ist, diskutieren wir ja schon in einem anderen Thread.


    Neulich habe ich folgende CD mit zwei Klavierkonzerten von Rota gekauft - den man ja auch vorallem wegen seiner Filmmusik kennt.



    An sich eindeutig keine avangardistischen Werke, aber sehr originell mit Überraschungen und auch richtig herrlichen und kantablen Themen.


    Viele Grüße,
    Daniel

  • Zitat

    wenn Du von herunterpinseln sprichst, kannst Du nur den alten Strauss meinen, aber der Mann war auch mal jünger, und Melichar spricht natürlich von dem Strauss unter 80


    Völlig richtig. Das Problem ist für mich nur: Ich glaube vor allem meinen eigenen Augen und Ohren. Wenn die Zeugnisse von einem Mann kommen, der Strauss so sklavisch ergeben war wie der in jeder Hinsicht äußerst dubiose Melichar, gehe ich von blinder Verehrung aus.

    ...

  • Zitat von Herbert Henn

    Kein Wunder,wenn Zender seine Werke in die eigenen Konzertprograme einfügt, muß es ja das Publikum ertragen.
    Herbert.


    Hallo Herbert,


    das taten viele Komponisten über die Jahrhunderte hinweg. Es ist ein probates und adäquates Mittel seine Werke selbst an den Mann zu bringen.
    Für viele ergab sich zunächst gar keine andere Möglichkeit.


    Ob Zenders Musik überdauern wird, überlassen wir doch durchaus der Nachwelt.
    Ich persönlich finde sie nicht die uninteressanteste.


    LG
    Wulf.

  • Zur Erinnerung: Richard Strauss war, wie Mahler, schlicht Berufsdirigent.
    1885 Musikdirektor in Meinungen
    1886 Dritter Kapellmeister der Münchner Hofoper
    1889 Kapellmeister in Weimar
    1894 Hofkapellemeister in München
    1896 Erster Hofkapellmeister in München als Nachfolger H. Levis
    1898 Erster Hofkapellmeister in Berlin
    1908 Generalmusikdirektor der Berliner Hofoper (bis 1910, bleibt aber bis 1918 angestellter Dirigent der Hofper)) sowie Leiter der Konzerte der Berliner Hofkapelle
    1918 kommissarischer Leiter der Berliner Hofper
    1919 Direktor der Wiener Staatsoper zusammen mit Franz Schalk (bis 1924)
    Strauss war somit von 1885 bis 1924, also 39 Jahre, festangestellter Dirigent. Dazu Dirigate in Bayreuth sowie zahlreiche Auslandstourneen als Orchesterleiter.


    Ein paar komponierende Dirigenten, die mir geradewegs einfallen:
    Hans von Bülow - Tondichtung "Nirwana"
    Leo Blech und Robert Heger mit etlichen Opern
    Serge Kussewitzky mit einem Kontrabaßkonzert
    Bruno Walter mit Liedern
    Sergiu Celibidache
    Im Archiv des Bayr. Rundfunks ruhen etliche Kompositionen der Dirigenten Rafael Kubelik und Jan Koetsier.


    Zu den Komponisten, die auch dirigierten, zählen Hans Werner Henze und Paul Hindemith. Die Anekdote will wissen, Klemperer habe Hindemith einmal dringend als Ersatzmann empfohlen, weil Hindemith als mittelmäßiger Dirigent galt und der verhinderte Klemperer desto besser glänzen konnte. Henze hat eigene Werke auch auf Platte eingespielt, dann aber - wohl in den 80er Jahren - den Taktstock beiseite gelegt, weil er sich der Doppelbeanspruchung nicht mehr gewachsen fühlte.


    Auch Pianisten komponierten - siehe Artur Schnabel; auch Komponisten "pianierten" - siehe Aribert Reimann.


    Florian

  • Zitat

    Richard Strauss war, wie Mahler, schlicht Berufsdirigent.

    Was aber über die Qualität seiner Dirigate wenig aussagt.


    Ein wenig komponiert haben, glaube ich, die meisten Dirigenten. Ich habe Aufnahmen von Liedern Herbert Kegels, Noten von Liedern Hans Knappertsbuschs, bin in Erwartung eines Japan-Imports mit Kammermusik von Jewgenij Mrawinskij etc.
    Ich glaube nur, man sollte einen Unterschied machen zwischen denen, die zum Zeitvertreib komponiert haben und jenen, die gewisse Ansprüche an ihre Werke gestellt haben. Zwischen Walters Liedern und Klemperers Symphonien ist ein gewisser Unterschied.


    Somit ergeben sich nach meiner Sich folgende Kategorien:
    - Dirigenten, die nie komponiert haben (wie Karajan)
    - Dirigenten, die Hobbykomponisten waren (wie Walter)
    - Dirigenten, die mit höherem Anspruch "Kapellmeistermusik" verfertigten (wie Weingartner)
    - Komponisten, die als Interpreten eigener Werke auftraten (wie Lutoslawski)
    - Komponisten, die primär als Intepreten eigener Werke auftraten, aber auch das dirigierten, was sie interessierte, ohne eine Dirigentenkarriere zu verfolgen (wie Britten)
    - Personalunion von Komponist und Dirigent in gegenseitigem Wechselspiel aber gleichwertiger Wirkung nach außen (wie Bernstein, Boulez oder Zender)



    Zitat

    Auch Pianisten komponierten - siehe Artur Schnabel

    Dieses Beispiel ist IMO nicht gut gewählt. Schnabel war als Komponist "vollwertig". Wie auch Markevich trennte Schnabel die Tätigkeitsbereiche, ohne als Interpret sein eigenes Schaffen zu favorisieren.

    ...

  • Kann sich einmal jemand etwas ausführlicher und vielleicht - in aller Subjektivität - auch mit Empfehlung oder Nicht-Empfehlung zu den Symphonien 1 und 2 von Otto Klemperer äußern?



    Unter dem von mir sehr geschätzen Label CPO ist die obige Aufnahme mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Leitung von Alun Francis erschienen.


    Über Hinweise würde ich mich freuen, vielen Dank, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Der Ruhm des Dirigenten hat den Komponisten Furtwängler überstrahlt. Der "Knüller" ist die 2. Sinfonie e-moll.
    Das Sinfonische Klavierkonzert lohnt ebenfalls das Hören.


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Ich frage mich schon lange, da ich diese Werke nicht kenne, wie die Kompositionen von Antal Dorati wohl sein mögen.


    Es gab früher eine Schallplatte mit dem für seine Frau Ilse von Alpenheim geschriebenen Klavierkonzert.
    Seine zwei Sinfonien sind bei BIS erschienen.
    Ich habe mich schlicht und einfach noch nicht überwinden können, diesen Werken eine Chance zu geben.


    Kennt jemand von euch Kompositionen von Antal Dorati?


    LG,
    Michael

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner

  • Hallo,


    diese Frage kann ich nur unterstützen, da ich sie mir kürzlich selbst gestellt habe. Ich habe damals das Forum durchsucht, aber offensichtlich wurden Doratis Kompositionen hier noch nie thematisiert. Es gibt aber schon ein paar Werke auf CD. Falls sich hier niemand melden sollte - in den nächsten Monaten plane ich derzeit ohnehin, mir zumindest die beiden Sinfonien zuzulegen, werde dann (falls nötig) berichten.


    Viele Grüße
    Holger

  • Am 15.06.2006 hatte ich schon meinen Senf zu Furtwängler und Klemperer gegeben:


    Furtwänglers Sinfonien finde ich tödlich langweilig.

    Klemperers sinfonische Ausflüge haben etwas von Bruckner übernommen, reißt mich aber nicht vom Hocker (aber noch besser als die vorgenannten).


    Beides CD´s zu denen ich nicht unbedingt gerne nochmal greifen werde - zum Glück nur ausgeliehen (aber sie wären für mich jder Zeit wieder greifbar) - unkosten dafür lohnen IMO nicht.


    ------------------------------------------------------


    Antal Dorati, Jean Martion und Igor Markewitsch
    haben auch sinf.Werke geschrieben, die ich auch noch nicht kenne !


    :hello: Es wäre interessant hier ggf.etwas darürüber zu erfahren.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Irre ich mich, oder hat noch keiner Robert Stolz genannt?
    Er war jedenfalls ein vorzüglicher Dirigent von Operetten, und seine Musik mag ich auch sehr. Oder kommt das, weil er eher Komponist als Dirigent war?


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil:
    Irre ich mich, oder hat noch keiner Robert Stolz genannt?
    Er war jedenfalls ein vorzüglicher Dirigent von Operetten, und seine Musik mag ich auch sehr.


    :D Hilfeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee....... :hahahaha:
    --- tut mir das nicht an. :faint: :untertauch:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Unbedingt erwähnenswert als Komponist, ist der amerikanische Dirigent (mit lateinamerikanischem Einschlag)
    Jose Serebrier (geb.1938.).
    Serebrier machte sich seinen Namen als Assistent von Leopold Stokowsky.


    Ich berichtete bereits im Thread "Schaurig schön - Musik mit dem gewissen Gruselfaktor", von meiner Neuentdeckung, der
    Sinfonie Nr.2 (1958.).


    Das Werk in vier Sätzen hatte zunächst die Bezeichnung Partita; wurde von Serebrier später als Sinfonie Nr.2 umbenannt.


    Solche Werke aus dem 20.Jahrhundert, die sich dem Hörer erschließen und durch die farbige Instrumentation begeistern sucht man immer wieder gerne.
    In der "amerikanischen Klassik" findet man die Abkehr von absolut atonaler Musik um so häufiger; für mich um so symphatischer.


    Serebrier: Sinfonie Nr.2 , die im letzten Satz mit einem solistischen Schlagzeugsolo der Extraklasse endet, hat mich aufs äußerste begeistert.
    Im 2.Satz Marche funebre entsteht nach einer Schlagzeugattacke eine gespenstische Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.
    Genauso hörenswert sind auch die anderen Werke auf der CD, incl.Winterreise mit eisigen gespenstischen Gefühlen aufwartet.


    Der Dirigent mag ja, wie Michael Schlechtriem aus seiner Erfahrung schreibt, unsympathisch sein, seine Sinfonie Nr.2 und die anderen Werke auf der CD sind höchstsympatisch.
    :] Hochgespannt, wie seine Werke, bin ich nun auf die Sinfonie Nr.3 und die auf der Naxos-CD enthaltenen Werke, die bereits bestellt ist und von Frank Ponrath ebenfalls empfohlen wurde.


    ....
    1.CD:
    Symphonie Nr. 2 "Partita"
    Fantasia für Streicher;Sonate für Violine solo;
    Winterreise

    Acosta, London PO, Serebier
    NAXOS, 1999, DDD


    2.CD:
    Symphonie Nr. 3 "Mystique";
    Passacaglia & Perpetuum Mobile; Variations on a Theme from Childhood; Elegy for Strings; Momento sicologico; Fantasia;

    Dorothy & Carmine;George & Muriel
    Farley, Yao, Chennadec, Tilly, Gruss, Toulouse
    National Chamber Orchestra, Serebrier

    Naxos, 2003, DDD


    Der Klang der NAXOS CD1 (soweit ich jetzt beurteilen kann) ist sehr gut und hebt sich vom NAXOS-Sound vieler Naxos-CD´s deutlich ab.
    Bei jpc ist die CD1 mit den gleichen Werken/Ausführenden vom Label ReferenceRecordings zum Hochpreis gelistet. Ich nehme an das diese RR-CD von Naxos von diesem Label übernommen wurde.


    :) Die CD2 ist in Frankreich aufgenommen - bin mal gespannt !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Da die drei Furtwängler - Sinfonien hier bisher nicht so gut wegkommen, möchte ich für die Werke einmal in die Bresche springen:


    Ich habe alle drei Sinfonien und das Klavierkonzert (mit Andras Schiff)hier in Weimar unter G. A. Albrecht live gehört. Mit Sicherheit sind die drei Sinfonien in ihrer Länge nicht wirklich der große Wurf, jedoch verdienen sie auf jeden Fall Beachtung.


    Ich schließe mich Edwins o. g. Meinung an: "Furtwänglers Symphonien wollen zuviel, sie ufern in der Länge aus. Dennoch halte ich die 2. und die 3. für beachtliche Werke, die im Rahmen der deutschen Nachromantik keine ganz so schlechte Figur machen."


  • Ich habe mir dieser Tage diese CD des Dirigenten und
    Komponisten Hans Zender (geb.1936) zugelegt:


    Bisher kannte ich ihn nur als sehr guten Dirigenten zeitgenössischer Werke (Zimmerman: Photoptosis; u.a.).



    Hans Zender: Schumann-Fantasie für großes Orchester (1997)
    Debussy: Jeux (mit Boulez)
    Ravel: Rhapsody Espagnole (mit Kondraschin)
    BerlinClassics, 1998, 1990, 1981, ADD/DDD


    Zenders Schumann-Fantasie, baut auf Schumann´s großer Klavierphantasie C-Dur op.17 auf und ist eine Umdeutung des Originals mit moderner Effektsetzung. Eigenschaften des Klavierklanges werden orchestral neue Zeichen gefunden und gesetzt, die weibab von Klischees der klassischen Instrumentation zu finden sind.
    Das ganze klingt interessant, machmal etwas langatmig, dann wieder aufhorchend - nicht immer atonal, sondern brav an Schumann angelehnt.
    Das Werk dauert 42:12 und ist in 6Sätze eingeteilt.



    OT: Auch interessant die Beigaben mit der Jungen Deutschen Philharmonie mit den Dirigenten Boulez und Kondraschin.


    :D;) Für 3,-Euro aus einer Bonner CD-Krabbelkiste (Bouvier) den "Zender-Horizont" erweitert.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Furtwänglers Symphonien:


    Irgendwo erinnern die mich ein wenig an Franz Schmidt. Beide Komponisten haben uns da wahrlich interessante Orchesterwerke hinterlassen, die sich mir (einem?) nicht so leicht erschliessen.


    Ich bin aber davon überzeugt, dass ich sie je öfter ich sie noch hören werde immer mehr schätzen lernen werde. Gefallen tun sie mir jedenfalls bereits nach den ersten Hördurchgängen.


    Irgendwie geht von dieser Musik eine ehrliche Kunst- und Naturverbundenheit aus. Für mich eine überzeugende Vorstellung von dessen, dass dieser Mann tatsächlich immer nur ein Ziel hatte: Den Menschen seiner Zeit den Zugang zu guter Musik zu ermöglichen.

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose