ZitatDas Bundesheer leistet sich "Soldaten" statt Abfangjägern.
Ging das gegen mich???
LG Joschi
ZitatDas Bundesheer leistet sich "Soldaten" statt Abfangjägern.
Ging das gegen mich???
LG Joschi
Nee Joschi,
das ging höchstens gegen Euren Dr. Schüssel. Mit den "Soldaten" meinte Edwin natürlich das gleichnamige Bühnenwerk von Bernd Alois Zimmermann.
GiselherHH
Hallo Giselher,
ich kann nicht behaupten, daß die Hamburger Interpretation zur Österreichischen Innenpolitik nicht stimmen würde.
Hallo Edwin,
vielleicht ordert der Dr. Gusenbauer ja einen Todesvogel weniger und ermöglicht der Wiener Staatsoper damit den spielplantechnischen Durchbruch ins 21. Jahrhundert...
GiselherHH
Das Repertoire eines großen Opernhauses sollte m.E.
- zumindest ansatzweise die ganze Operngeschichte widerspiegeln
- schon aus ökonomischen Gründen einen gewissen Prozentsatz bekannter Stücke beinhalten
- individuelle Akzente setzen, die im Idealfall meine eigenen Vorlieben berücksichtigen
Voilà
in ungefähr (!) chronologischer Reihung:
Monteverdi: Orfeo
Purcell: Dido and Aeneas
Rameau: Les Boréades
Gluck: Alceste
Mozart: Idomeneo
Mozart: Figaro
Mozart: Don Giovanni
Mozart: Cosi fan tutte
Beethoven: Fidelio
Weber: Freischütz
Halévy: La juive
Berlioz: La damnation de Faust
Berlioz: Les troyens
Verdi: Simon Boccanegra
Verdi: Don Carlos
Verdi: Otello
Wagner: Rheingold
Wagner: Walküre
Wagner: Siegfried
Wagner: Götterdämmerung
Wagner: Meistersinger
Wagner: Parsifal
Mussorgsky: Boris Godunov
Tschaikowsky: Eugen Onegin
Strauss: Elektra
Schreker: Die Gezeichneten
Pfitzner: Palestrina
Debussy: Pelléas et Mélisande
Dukas: Ariane et Barbe-Bleue
Janacek: Katia Kabanova
Janacek: Aus einem Totenhaus
Schostakowitsch: Die Nase
Berg: Wozzeck
Bartok: Herzog Blaubarts Burg
Schönberg: Moses und Aaron
Strawinsky: The Rake’s Progress
Messiaen: Saint Francois d’Assise
Zimmermann: Die Soldaten
Rihm: Eroberung von Mexiko
Lachenmann: Mädchen mit den Schwefelhölzern
Viele Grüße
Bernd
Hallo Knusperhexe
ZitatZunächst einmal hieße es Abschied nehmen vom Startheater und ein festes Ensemble aufbauen. Das würde einhergehen mit einer massiven Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung wieder an's Theater zu binden.
Sichere dir aber dafür einen Seile-Hersteller als Sponsor!
Zitat... Also, Sänger, Bühnenbildner und Regisseure bekannt machen und Neugierde schüren.
Du siehst aber schon das Potential an gefährlicher Drohung, die diese Aussage beinhaltet?!
Hallo Theophilus,
ja, ich weiß, es klingt alles sehr utopisch, aber das kriege ich schon hin. Lass mich nur machen. Den Seile-Hersteller brauche ich unbedingt, schon allein, um meine Kulissen zu ziehen, denn bei mir gibt's reines Illusionstheater. Keine gebauten, teuren Styropororgien, sondern zu 90% alles gemalt.
Während meines Studiums hat man uns beigebracht, dass das heute schon allein auf Grund des modernen Lichtes nicht mehr geht. Das ist absoluter Blödsinn, wie ich bei meinen Bolschoi-Besuchen gemerkt habe. Die gemalten Dekorationen entfalten einen ganz eigenen, magischen Zauber, der bei jedem Vorhangaufziehen frenetisch beklatscht wurde. Allein die Farben! Mir wurde schlagartig klar, wieso die Oper vor dem Aufkommen des Kinos einen derartigen Stellenwert hatte - ganz einfach, weil sie einem großzügig gewährte abzutauchen. Und das möchte ich wiederbeleben. deswegen gibt's in meinem Opernhaus auch je drei fest angestellte Regisseure und Bühnenbildner, so dass das Publikum, eine Bindung an die aufbauen kann. Allerdings müsste ich die ausführenden Bühnemaler wahrscheinlich aus dem Osten abwerben, weil das hierzulande kaum mehr jemand kann.
Letzteres bestätigt auch Jürgen rose bei seiner letztjährigen Kölner Hänsel-Inszenierung. "Das alte Können stirbt dank des Regietheaters aus."
Was sagst Du denn zu meinem Spielplan Theophilus? Ich fand ja auch denn von Magdalena sehr ansprechend. Und dabei fällt mir ein, dass ich tatsächlich einer meiner Lieblinsopern vergessen habe. Gut, dann gibt's den Onegin als Premiere in der 2. Spielzeit.
Freundliche Grüße,
Knusperhexe
Hallo Zwielicht,
idealistisch gedacht. Aber gehen wir einmal von einer realistischen Situation aus (die zwar nicht meinem, aber dem Geschmack des Publikums entspricht):
2 x Berlioz? - Ich garantiere Dir: Es ist nicht einmal eine Berlioz-Oper voll.
Messiaen - Unmöglich, blockiert Dir das gesamte Repertoire und könnte nur funktionieren, wenn er en suite gespielt wird; aber dann geht niemand hinein.
Dukas - ja, ein Meisterwerk. Wurde in Wien 2 x konzertant aufgeführt, das Haus war zu etwa 70 Prozent verkauft...
Rihm und Lachenmann - Die 20 Leute, die kommen, haben freie Platzwahl...
Daß wir uns recht verstehen: Ich würde Deinen Spielplan unterstützen, aber er hätte im tatsächlichen Betrieb, der nun einmal von Bel canto und Puccini lebt, nicht die geringste Chance.
Hallo Edwin,
mein fiktiver Spielplan ist zweifellos nicht ohne ökonomische Risiken. Auch ist ein aufwendiges Werk wie die Messiaen-Oper nur schwer in ein Repertoiretheater zu integrieren, Lachenmann natürlich auch.
Und doch: Ich glaube, dass Du zu sehr von der Wiener Situation her denkst. Die Staatsoper kann sich nicht nur auf ihren treuen, etwas konservativen Publikumsstamm verlassen sondern ist darüberhinaus auch noch Touristenmagnet. Da bleiben Opern abseits des Mainstreams einfach links liegen.
Aber in Frankfurt, Stuttgart oder Hamburg, auch in Berlin könnte das funktionieren (immer den entsprechenden Etat vorausgesetzt).
Meine Erfahrungen:
Bei Lachenmanns "Mädchen" waren in Hamburg nach der Uraufführung fast alle Vorstellungen ausverkauft; die Leute suchten mit Schildern in der Hand nach Karten. Der Intendant Ruzicka hatte es sogar halbwegs geschafft, die Oper in den Spielplan zu integrieren.
Ebenso in Stuttgart mit der gleichen Oper: die Auslastung lag nahe 100 Prozent (ich war bei zwei Vorstellungen dabei). Als kostensparende Koproduktion mit Paris war das Stück an den Anfang der Saison gelegt worden, wodurch die zeitaufwendigen Proben möglich gemacht wurden.
Sogar bei einem sperrigen Werk wie Adriana Hölszkys "Wänden" waren Anfang 2000 in Frankfurt fast alle Vorstellungen ausverkauft (natürlich wurde das Stück nicht so häufig gespielt wie "Don Giovanni", das ist ja auch nicht nötig).
Ebenso in Frankfurt vor wenigen Jahren hervorragend besucht: Rihms "Eroberung von Mexiko".
"Les troyens" war schon in den 80ern in Frankfurt ein Riesenerfolg (Gielen/Berghaus) und wird ebenso wie "La damnation de Faust" inzwischen auch an mittleren Häusern (z.B. Mannheim) gespielt. Die in der Tat grandiose Dukas-Oper wurde in Hamburg problemlos in den Spielplan integriert.
"Saint Francois d'Assise" habe ich in der Tat noch nicht an einem Repertoiretheater gesehen. Aber die beiden Festspielaufführungen in Salzburg und Bochum (Ruhrtriennale) haben das Publikum einschließlich meiner Wenigkeit zu Beifallsstürmen hingerissen.
Alles auf einmal in einem Spielplan ist vielleicht schon ein wenig wagemutig :D. Aber in der richtigen Dosierung und mit den richtigen Musikern/Regisseuren kann das funktionieren.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd!
Freut mich zu hören, daß es an anderen Häusern besser funktioniert als in Wien, wo sogar Hindemiths "Cardillac" vor leerem Haus lief und Janácek ein Risiko darstellt, wenn man keinen Star für eine der Rollen findet.
Dennoch: Innerhalb einer Saison Dukas, Schönberg Messiaen, Zimmermann, Rihm, Lachenmann - ich glaube, da stiege auch das Hamburger Publikum, das wirklich das aufgeschlossenste im deutschen Sprachraum sein dürfte (Liebermann-Nachwirkungen?) aus.
Der Messiaen ist meiner Meinung nach das größte Problem dabei. Ich halte den "Saint Francois" für ein einzigartiges Meisterwerk - das aber so ungeheuer dimensioniert ist, daß es jeden Repertoire-Rahmen sprengt und nur unter Festspiel-Bedingungen aufführbar ist.
In Wien hatten wir einmal ein ähnliches Problem - und zwar ausgerechnet mit Mussorgskijs herrlicher "Chowanschtschina". Die (fabelhafte, auf CD und DVD vorliegende) Produktion blockierte das Haus dermaßen, daß der Spielplan ungefähr so aussah:
Montag: Chowanschtschina
Dienstag: Coppélia
Mittwoch: Chowanschtschina
Donnerstag: Chowanschtschina
Freitag: Coppélia
Samstag: Coppélia
Sonntag: Chowanschtschina
etc.
Das Ergebnis war, daß "Chowanschtschina" zum Synonym für einfallslosen Spielplan wurde, daß die Medien den armen Mussorgskij prügelten, der am allerwenigsten dafür konnte, und daß das Publikum einfach nicht hineinging.
Wenn es nur das gewesen wäre, könnte man's verschmerzen. Aber leider sitzt jetzt diese Problemproduktion jedem Direktor so im Nacken, daß nicht nur die "Chowanschtschina", sondern sogar der "Boris" keine Selbstverständlichkeit mehr ist, von anderen Russen (außer Tschaikowskij) gar nicht zu reden.
Ein ähnlicher Fall war übrigens auch Schrekers "Der ferne Klang" in einer leider nicht sehr guten Inszenierung: Ein totaler Flop beim Publikum - und seither ist Schreker für die Wiener Staatsoper tabu.
Hallo Knusperhexe
Ich komme mit deinem Spielplan sogar sehr gut zurecht! Ich würde lediglich zum Einen die Doppelbespielungen von D'Albert, Humperdinck, Lortzing und Marschner reduzieren, und die genannten Werke hintereinander spielen lassen (also immer nur eines pro Komponisten), und zum Anderen stärker auf die leichte Muse setzen. Zu jeweils drei Operetten-Schlachtrössern käme pro Saison eine vierte als Ausgrabung hinzu (da ist schon vieles Verschütt gegangen) und ein Musical pro Saison gehört zu einem ambitionierten Musiktheater dazu. Einerseits, weil es ein paar wirklich gute gibt, und andererseits, um neue Besucherschichten überhaupt erstmals ins Haus zu schleusen.
An der Staatsoper Berlin wird jetzt Busonis "Doktor Faust" gegeben! Ein begrüßenswerter und IMO nicht ganz unmutiger Schritt.
Nachdem wir in berlin ja einiges an Turbulenzen hatten, denen dann die Oper "Germania" folgte, die ich zwar nicht kenne, aber genug an Aussagen gehört habe, um zu wissen, daß ich sie auch gar nicht kennenlernen will, kann man sehr über die Busoni-Wahl nur erfreut sein.
LG
Wulf.
Ich werde mich an dem Spiel nicht beteiligen, da dafür leider einfach meine Repertoirekenntnisse nicht ausreichend sind, um mehr als eine launige Zusammenstellung meiner Lieblingsopern zu liefern.
Jedoch glaube ich auch, dass die Wiener Staatsoper schon ein Extrem darstellt. Hier in Berlin an der Staatsoper zum Beispiel erfreut sich das Barockrepertoire unter Jacobs einem guten Zulauf, der nicht nur auf Freikarten beruhen dürfte (ich jedenfalls hatte keine für die "Poppea "letzte Saison und war hoffentlich nicht der Einzige :D).
Der Spielplan der aktuellen Saison liest sich zwar auch nicht gerade wie der Weisheit letzter Schluss, aber immerhin ist der L'ORFEO drinn.
AIDA
IL BARBIERE DI SIVIGLIA
BORIS GODUNOW
CARMEN
COSÌ FAN TUTTE
DIDO & AENEAS
DON CARLO
ELEKTRA
L'ELISIR D'AMORE
FALSTAFF
FAUSTUS, THE LAST NIGHT
FIDELIO
LA FORZA DEL DESTINO
MACBETH
MADAMA BUTTERFLY
NORMA
LE NOZZE DI FIGARO
L'ORFEO
PARSIFAL
DER ROSENKAVALIER
SALOME
TOSCA
LA TRAVIATA
TRISTAN UND ISOLDE
DIE ZAUBERFLÖTE
Premieren:
THE MURDER FROM »DEAFMAN GLANCE« | ERWARTUNG
DOKTOR FAUST
LA CLEMENZA DI TITO
MARIA STUARDA
MARIENVESPER | COMBATTIMENTO DI TANCREDI E CLORINDA
MANON
Und Termine um 9.15 beim Kulturminister gibs in Berlin auch nicht - glaube nämlich nicht, das der Wowi schon vor 12.00h überhaupt aufsteht. Besser abends auf den gängigen Partys versuchen.
Gruß
Sascha
ZitatAlles anzeigenOriginal von Knusperhexe
Auber: Fra Diavolo
Beethoven: Fidelio
Bizet: Carmen
D'Albert: Die toten Augen
D'Albert: Tiefland
Dvorak: Rusalka
Glinka: Ein Leben für den Zaren
Gluck: Orpheus und Eurydike
Gounod: Faust und Margarethe
Händel: Julius Cäsar
Humperdinck: Hänsel und Gretel
Humperdinck: Königskinder
Lehar: Die lustige witwe
Leoncavallo: Der Bajazzo
Lortzing: Zar und Zimmermann
Lortzing: Der Wildschütz
Marschner: Hans Heiling
Marschner: Der Templer und die Jüdin
Mascagni: Cavalleria Rusticana
Meyerbeer: Der Prophet
Meyerbeer. Die Hugenotten
Mozart: Die Entführung aus dem Serail
Mozart: Cosi fan tutte
Mozart: Die Hochzeit des Figaro
Mozart: Die Zauberflöte
Offenbach: Hoffmann's Erzählungen
Puccini: Die Bohème
Puccini: Tosca
Puccini: Turandot
Smetana. Die verkaufte Braut
Strauss: Arabella
Strauss: Der Rosenkavalier
Strauss: Die Fledermaus
Verdi: Rigoletto
Verdi: La Traviata
Verdi: Der Troubadour
Verdi: Aida
Wagner: Der fliegende Holländer
Wagner: Tannhäuser
Wagner: Das Rheingold
Wagner: Die Walküre
Weber: Der Freischütz
An Premieren gibt's:
Berg: Wozzeck
Debussy: Pelleas und Mellisande
Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe
Mozart: Don Giovanni
Puccini: Madame Butterfly
Rossini: Der Barbier von Sevilla
Strauss: Der Ziegeunerbaron
Verdi: Macbeth
Wagner:Siegfried
Keine Chance auf ein langes Bestehen deines Opernhauses; das ist ja zu fast 100% Randrepertoire!
Jedenfalls aus meinem Blickwinkel...
herzliche Grüße,
Thomas
Hallo Edwin,
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Freut mich zu hören, daß es an anderen Häusern besser funktioniert als in Wien, wo sogar Hindemiths "Cardillac" vor leerem Haus lief und Janácek ein Risiko darstellt, wenn man keinen Star für eine der Rollen findet.
Beim Betrachten der monatlichen Premieren-Auflistungen in der FAZ ist mir schon öfters aufgefallen, dass Janacek dort inzwischen mindestens so häufig auftaucht wie Richard Strauss. Eine erfreuliche Entwicklung (womit nichts gegen Strauss gesagt sein soll).
ZitatDennoch: Innerhalb einer Saison Dukas, Schönberg Messiaen, Zimmermann, Rihm, Lachenmann - ich glaube, da stiege auch das Hamburger Publikum, das wirklich das aufgeschlossenste im deutschen Sprachraum sein dürfte (Liebermann-Nachwirkungen?) aus.
Inzwischen dürften das Frankfurter und Stuttgarter Publikum sicherlich ebenso aufgeschlossen sein wie das Hamburger. Etwas skeptischer bin ich bei den Berlinern (ist ja ohnehin ein Sonderfall) und bei den Kölnern, von den Münchenern ganz zu schweigen.
ZitatDer Messiaen ist meiner Meinung nach das größte Problem dabei. Ich halte den "Saint Francois" für ein einzigartiges Meisterwerk - das aber so ungeheuer dimensioniert ist, daß es jeden Repertoire-Rahmen sprengt und nur unter Festspiel-Bedingungen aufführbar ist.
Ja, leider. Die wichtigsten (einzigen?) Aufführungen der letzten 15 Jahre (Salzburg, Bochum, Paris) sind ja übrigens alle durch den Einsatz des vielgeschmähten, aber von mir sehr geschätzten Gérard Mortier zustandegekommen.
ZitatAlles anzeigenIn Wien hatten wir einmal ein ähnliches Problem - und zwar ausgerechnet mit Mussorgskijs herrlicher "Chowanschtschina". Die (fabelhafte, auf CD und DVD vorliegende) Produktion blockierte das Haus dermaßen, daß der Spielplan ungefähr so aussah:
Montag: Chowanschtschina
Dienstag: Coppélia
Mittwoch: Chowanschtschina
Donnerstag: Chowanschtschina
Freitag: Coppélia
Samstag: Coppélia
Sonntag: Chowanschtschina
etc.
Das Ergebnis war, daß "Chowanschtschina" zum Synonym für einfallslosen Spielplan wurde, daß die Medien den armen Mussorgskij prügelten, der am allerwenigsten dafür konnte, und daß das Publikum einfach nicht hineinging.
Wenn es nur das gewesen wäre, könnte man's verschmerzen. Aber leider sitzt jetzt diese Problemproduktion jedem Direktor so im Nacken, daß nicht nur die "Chowanschtschina", sondern sogar der "Boris" keine Selbstverständlichkeit mehr ist, von anderen Russen (außer Tschaikowskij) gar nicht zu reden.
Ich hätte mich auch dreimal hintereinander in diese "Chowantschina"-Aufführung gesetzt. Aber wo du erwähnst, dass "die Medien" ausgerechnet Mussorgsky geprügelt haben: Das ist wieder ein typisches Phänomen der Wiener Presse (Dich nehme ich natürlich aus ;)) - in Frankfurt oder Berlin undenkbar. Die großen Frankfurter Zeitungen haben sich seinerzeit sehr für die Hölszky- oder Rihm-Werke engagiert und waren damit sicherlich auch mitverantwortlich für die guten Besucherzahlen.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Theophilus und hallo Salusburgensis,
hah, mein Opernhaus steht ja auch im Rheinland. Was meint Ihr, wie die da reinströmen! Habe mir mal die Kölner Spielpläne von 1910 bis 1925 vorgeknöpft. Nennt mich Intendant :beatnik: Die Spielpläne damals sind fast deckungsgleich mit meinem Spielplan. Und die Besucherzahlen stimmten, sogar zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise. Außerdem biete ich ja wieder nur schöne Inszenierungen an, die auch Leute in die Oper holen, die sonst bnicht da rein gehen würden. Ganz einfach, weil sie auch was fürs Auge geboten bekommen. Letzteres ist für die rheinische Seele unverzichtbar.
Übrigens sind auf den alten Jahresspielplänen, auch Komponisten, wie Lortzing und Humperdinck fast durchgehend mit zwei bis drei Werken vertreten. Gerade bei Humperdinck finde ich das wichtig, sonst schicken alle Eltern ihre Kinder -mangels Hänsel - in die Königskinder.
Außerdem gucke ich natürlich genau, wann ich welche Stücke auf den Spielplan setze und auch wie oft: Die toten Augen gibt's dann nur zwei Mal zu Ostern. Die Königskinder zu Allerheiligen, Die verkaufte Braut im Frühjahr - die Renner natürlich alle durchgehend bis zu sieben, acht Mal pro Spielzeit. Außerdem gibt's wieder mehr Matineen und Nachmittagsvorstellungen.
Bzgl. der Operette habe ich allerdings wirklich eine Achillesferse, die mir besonders im Rheinland Probleme machen könnte. Hier liebt man die Operette und weint bis heute den zwei kriegszerstörten Häusern nach. Hmm, vielleicht sollte ich ja noch eine Dependance eröffnen?
ZitatGerade bei Humperdinck finde ich das wichtig, sonst schicken alle Eltern ihre Kinder -mangels Hänsel - in die Königskinder.
Andererseits kann man die Kleinen gar nicht früh genug darauf aufmerksam machen, was Humperdincks wirkliches Meisterwerk ist...!
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Andererseits kann man die Kleinen gar nicht früh genug darauf aufmerksam machen, was Humperdincks wirkliches Meisterwerk ist...!
Da hast Du natürlich auch wieder recht, also es bleibt dabei: Bei mir bleibt beides im Repertoire! Aber damit das klar ist, als Intendant inszeniere ich auch selbst und die Königskinder schreibe ich mir auf die Fahne! Nach frustrierenden Besuchen in Münster, Wiesbaden, Hagen und München wird es Zeit für einen richtigen Humperdinckwald! Wer kommt alles zur Premiere?
Hallo Bernd,
sieh einer an, da haben wir einige Gemeinsamkeiten: Ich mochte Mortier nämlich auch. Sehr sogar. Seine Entkarajanisierung Salzburgs kann man gar nicht genug loben. Seinen geradezu heroischen Einsatz für Werke abseits des Repertoires übrigens auch nicht.
Was mich betrifft: Ich saß in fast jeder "Chowanschtschina" (trotz meiner Vorbehalte gegen Abbados Mischfassung) und war jedes Mal wieder begeistert von diesem Werk - und dieser Aufführung.
Aber mach' das einmal dem Publikum und den allwissenden Wiener Kulturjournalisten klar, daß man für solch eine Produktion schon einmal auf die Otti-Schenk-Inszenierung des "Tannhäuser" verzichten kann. Und auf die gute alte "Tosca" aus dem Jahre 17 von Schnee auch.
Aus dieser Erfahrung und manch ähnlicher weiß ich, was in Wien ginge und was nicht.
Ach ja, noch so ein Wiener Megaflop: Debussys "Pelléas" - auf CD nachzuhören, leider nicht auf DVD...
Hallo Edwin,
wahre Worte! Neben "Chowantschina" und "Pelléas" wären ja auch noch Schuberts "Fierrabras" und (mit kleineren Vorbehalten bezügl. der Interpretation) "Wozzeck" als enorm verdienstvolle und auf CD dokumentierte Leistungen der "Ära" Abbado/Drese in Wien zu nennen. In den letzten zehn Jahren sind mir aus der Wiener Staatsoper solche Highlights leider kaum begegnet...
Trotzdem wird einer der voraussichtlichen Höhepunkte der laufenden Opernsaison in Wien stattfinden, und zwar nicht in der Staatsoper, sondern im Rahmen der Festwochen: Janaceks "Aus einem Totenhaus" mit der Traumpaarung Boulez/Chéreau im Theater an der Wien. Ich hoffe, dass letzteres sich nicht als zu klein für dieses Werk erweist.
Viele Grüße
Bernd
ZitatAlles anzeigenOriginal von Knusperhexe
Auber: Fra Diavolo
Beethoven: Fidelio
Bizet: Carmen
D'Albert: Die toten Augen
D'Albert: Tiefland
Dvorak: Rusalka
Glinka: Ein Leben für den Zaren
Gluck: Orpheus und Eurydike
Gounod: Faust und Margarethe
Händel: Julius Cäsar
Humperdinck: Hänsel und Gretel
Humperdinck: Königskinder
Lehar: Die lustige witwe
Leoncavallo: Der Bajazzo
Lortzing: Zar und Zimmermann
Lortzing: Der Wildschütz
Marschner: Hans Heiling
Marschner: Der Templer und die Jüdin
Mascagni: Cavalleria Rusticana
Meyerbeer: Der Prophet
Meyerbeer. Die Hugenotten
Mozart: Die Entführung aus dem Serail
Mozart: Cosi fan tutte
Mozart: Die Hochzeit des Figaro
Mozart: Die Zauberflöte
Offenbach: Hoffmann's Erzählungen
Puccini: Die Bohème
Puccini: Tosca
Puccini: Turandot
Smetana. Die verkaufte Braut
Strauss: Arabella
Strauss: Der Rosenkavalier
Strauss: Die Fledermaus
Verdi: Rigoletto
Verdi: La Traviata
Verdi: Der Troubadour
Verdi: Aida
Wagner: Der fliegende Holländer
Wagner: Tannhäuser
Wagner: Das Rheingold
Wagner: Die Walküre
Weber: Der Freischütz
An Premieren gibt's:
Berg: Wozzeck
Debussy: Pelleas und Mellisande
Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe
Mozart: Don Giovanni
Puccini: Madame Butterfly
Rossini: Der Barbier von Sevilla
Strauss: Der Ziegeunerbaron
Verdi: Macbeth
Wagner:Siegfried
Aus der vergangenen Spielzeit werden übernommen:
Beethoven: Fidelio
Berg: Wozzeck
Bizet: Carmen
D'Albert: Die toten Augen
Debussy: Pelleas und Mellisande
Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe
Dvorak: Rusalka
Glinka: Ein Leben für den Zaren
Gluck: Orpheus und Eurydike
Gounod: Faust und Margarethe
Humperdinck: Hänsel und Gretel
Lehar: Die lustige Witwe
Leoncavallo: Der Bajazzo
Lortzing: Zar und Zimmermann
Marschner: Der Templer und die Jüdin
Mascagni: Cavalleria Rusticana
Meyerbeer: Der Prophet
Mozart: Die Entführung aus dem Serail
Mozart: Don Giovanni
Mozart: Die Hochzeit des Figaro
Mozart: Die Zauberflöte
Offenbach: Hoffmann's Erzählungen
Puccini: Die Bohème
Puccini: Tosca
Puccini: Madame Butterfly
Rossini: Der Barbier von Sevilla
Strauss: Der Rosenkavalier
Strauss: Die Fledermaus
Strauss: Der Ziegeunerbaron
Verdi: Rigoletto
Verdi: Der Troubadour
Verdi: Aida
Wagner: Das Rheingold
Wagner: Die Walküre
Wagner:Siegfried
Weber: Der Freischütz
An Premieren gibt's:
Giardorno: André Chenier
Humperdinck: Die Heirat wider Willen
Korngold: Die tote Stadt
Lehar: Der Zarewitsch
Meyerbeer: Die Afrikanerin
Puccini: Manon Lescaut
Tchaikovski: Eugen Onegin
Wagner: Götterdämmerung
Man wird ja noch träumen dürfen.
Es geht ja hier um ein Kernrepertoire, dass möglichst ein breites Publikum anlocken soll, aber auch einen Querschnitt darstellen sollte. Ich versuche es mal (Nummern kennzeichnen keine Reihenfolge):
1. Die Zauberflöte-Mozart
2. Don Giovanni-Mozart
3. Le Nozze di Figaro-Mozart
4. Parsifal-Wagner
5. Die Meistersinger von Nürnberg-Wagner
6. Tristan und Isolde-Wagner
7. Die Walküre-Wagner
8. Lohengrin-Wagner
9. Die tote Stadt-Korngold
10. Tosca-Puccini
11. La Bohème-Puccini
12. Madame Butterfly-Puccini
13. Aida-Verdi
14. La Traviata-Verdi
15. Nabucco-Verdi
16. Don Carlos-Verdi
17. Otello-Verdi
18. Il Barbiere di Siviglia-Rossini
19. Norma-Bellini
20. Lucia di Lammermoor-Donizetti
21. Andrea Chénier-Giordano
22. La Cenerentola-Rossini
23. Jenufa-Janácek
24. Peter Grimes-Britten
25. Chowanschtchina-Mussorgsky
26. Hänsel und Gretel-Humperdinck
27. Die Fledermaus-J.Strauß
28. Die lustige Witwe-Léhar
29. Lady Macbeth von Mzensk-Schostakowitsch
30. Eugen Onegin-Tschaikowsky
31. Julius Cäsar-Händel
32. Zar und Zimmermann-Lortzing
33. Werther-Massenet
34. Faust-Gounod
35. Carmen-Bizet
36. Der Freischütz-Weber
37. Fidelio-Beethoven
38. Salome-Strauss
39. Die Frau ohne Schatten-Strauss
40. Der Rosenkavalier-Strauss
Ich sehe, viele Opern, die mir am Herzen liegen, sind auf der Strecke geblieben zu Gunsten anderere Basis-Werke. Gott sei Dank wechseln j adie Spielpläne!
Hey Kapellmeister Storch,
auch ein schöner Spielplan! Was bietest Du denn als Premieren an?
LG,
Knuspi
ZitatOriginal von Kapellmeister Storch
16. Don Carlos-Verdi
Also die französische Version, seh ich das richtig?
Lg
Roland
Mozart:Idomeno
" :Die Entführung aus dem Serail
:Figaros Hochzeit
:Don Giovanni
:Cosi fan tutte
:Die Zauberflöte
Puccini:La Boheme
:Tosca
:Madame Butterfly
:Turandot
Verdi :Rigoletto
Der Troubadur
La Traviata
Die Macht des Schicksals
Don Carlos
Aida
Othello
Rossini Der Barbier von Sevilla
Donizetti Der Liebestrank
Lucia di Lammermoor
Don Pasquale
Weber Der Freischütz
Bellini Norma
Nicolai Die lustigen Weiber von Windsor
Offenbach Hoffmanns Erzählungen
Smetana Die verkaufte Braut
Bizet Carmen
Dvorak Rusalka
Humperdinck Hänsel und Gretel
Leoncavallo Der Bajazzo
Mascagni Cavallaria rustikana
Strauss R.Der Rosenkavalier
Arabella
Wolf-Ferrari Der Schmuck der Madonna
Berg Wozzeck
Beethoven Fidelio
Lortzing Undine
Der Waffenschmied
Zar und Zimmermann
Der Freischütz
Padre
ZitatLortzing Undine
Der Waffenschmied
Zar und Zimmermann
Der Freischütz
Padre
...von Lotzing oder Weber?
Ulli
Hallo zusammen,
hmmm... sowas wollte ich immer mal machen:
Ich würde das Repertoire mischen in
1. Standardrepertoire aus dem 18./19. Jhdt um die Auslastung zu retten (15 Opern)
2. Ein paar Ausgrabungen / ungewöhnliches aus dem 18./19. Jhdt (5 Opern)
2. Barockopern aus aller Welt einschl. Ausgrabungen (10 Opern)
3. Moderne, einschließlich Uraufführungen (10 Opern)
Z.B.
Standardrepertoire
1. Le Nozze di Figaro
2. Don Giovanni
3. Cosi fan tutte
4. Ring des Nibelungen
5. Meistersinger
6. Tristan und Isolde
7. Macbeth
8. Don Carlos
9. Otello
10. Falstaff
11. Boris Godunow
12. Pelleas et Melisande
13. Katja Kabanowa
14. Hoffmanns Erzählungen
15. Barbier von Sevilla
Ausgrabungen aus dem 18./19. Jahrhundert
1. Les Hugenots (würde ich gerne mal sehen)
2. Eine Oper von Dvorak (nicht Rusalka)
3. Ariane et Barbe-Bleue (von Dukas, sehr schönes Stück)
4. Genoveva (Schumann)
5. Orlando Paladino (Haydn)
Barock
1. Orfeo
2. L'Incoronazione di Poppea
3. Armide (Lully)
4. Medée (Charpentier)
5. Giulio Cesare oder ein anderes Stück von Händel)
6. Platée (Rameau)
7. La Morte d'Orfeo (Landi)
8. Orpheus (Telemann)
9. Arminio (Biber)
10. Arianna (Monteverdi - träum
Moderne
1. Wozzeck
2. Der ferne Klang (Schreker)
3. Die Soldataen (Zimmermann)
4. Moses und Aaron
5. Tunr of the Screw (Britten)
6. Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (Lachenmann)
7. Prometeo (Nono)
8. St. Francois d'Assisse (Messiaen)
9. Die einzige Oper von Boulez (Uraufführung, Auftragswerk :))
10. Koglmann (eigentlich Jazzmusiker, aber nicht wirklich einzuordnen, ebenfalls Auftragswerk)
Mal sehen, wie lange ich den Job behalte :wacky:
Viele Grüße,
Melanie
Zitat10. Arianna (Monteverdi - träum
die Oper würde dann ganz genau 12 Minuten dauern, und es bedarf auch nur einer Sängerin
Hallo LT,
Hier meine Auswahl
Beethoven: Fidelio
Bellini: La Sonnambula
Bellini: Norma
Bizet: Carmen
Cherubini: Medea
Dittersdorf: Doktor und Apotheker
Donizetti: Lucia
Dvorak: Rusalka
Flotow: Martha
Gluck: Orpheus und Eurydike
Graun: Montezuma
Händel: Imeneo
Händel: Julius Cäsar
Haydn: Lo speziale
Humperdinck: Hänsel und Gretel
Humperdinck: Königskinder
Joplin: Treemonisha
Kraus: Aeneas in Karthago
Lehar: Die lustige Witwe
Lehar: Der Zarewitsch
Lortzing: Der Waffenschmied
Lortzing: Der Wildschütz
Mascagni: Cavalleria Rusticana
Mozart: Cosi fan tutte
Mozart: Die Entführung aus dem Serail
Mozart: Die Zauberflöte
Mozart: Il re pastore
Offenbach: Hoffmann's Erzählungen
Offenbach: Pariser Leben
Rossini: Der Barbier von Sevilla
Rossini: Wilhelm Tell
Salieri: Tarare
Smetana. Die verkaufte Braut
Strauss: Der Zigeunerbaron
Strauss: Eine Nacht in Venedig
Sullivan: Iolanthe
Sullivan : The yeoman of the guard
Verdi: La Traviata
Weber: Die drei Pintos
Weber: Oberon
Wie Du siehst eine besondere Agenda mit einigen ziemlich unbekannten Opern(/etten).
LG, Paul
ZitatOriginal von der Lullist
die Oper würde dann ganz genau 12 Minuten dauern, und es bedarf auch nur einer Sängerin
Hallo Lullist,
ich habe natürlich vergessen zu Erwähnen, dass die Gesamtpartitur gerade sensationellerweise wiederentdeckt wurde. Aus bisher noch nicht geklärten Gründen, war die Partitur eingebunden in ein Traktat zu pflanzlichen Heilmitteln gegen Erkrankungen durch schlechte Ausdünstungen, gefunden im Archiv des Dogenpalastes in Venedig. Nach langem Zögern habe ich mich entschlossen, die erste Aufführung seit ca. 400 Jahren René Jacobs anzuvertrauen. Regie führe ich natürlich selbst
Ich sagte doch: Träum'...
Viele Grüße,
Melanie