Verzeihung, sprechen Sie Klassisch?

  • Mit dem mittlerweile bekannteren Namen John Foulds habe ich bei Engländern auch immer für Heiterkeit gesorgt.
    Ich sprach ihn früher Fuulds aus, aber ein Fool ist ein Schimpfwort.
    Richtiger ist Faulds.


    Es kann einem Musiker sogar passieren, daß er seinen Namen ändern muß, um weiterhin seriös arbeiten zu können.
    Das passierte dem Dirigenten Christoph Prick, der mittlerweile in den USA tätig ist.
    Dort hat er aus naheliegenden Gründen seinen Namen in "Christopher Perick" ändern lassen.
    :D
    LG,


    Michael

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Das passierte dem Dirigenten Christoph Prick, der mittlerweile in den USA tätig ist.
    Dort hat er aus naheliegenden Gründen seinen Namen in "Christopher Perick" ändern lassen.


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Z.B. die polnische Version des Vornamens Gregor (die ich nicht hinzuschreiben wage, weil ich 100&tig die z's und s's falsch anordne)


    Grzegorz. :] Also für meine Begriffe ist das polnische rz ziemlich nahe am tschechischen "r+sch", wenn nicht gar ident. Aber ich kann die neun verschiedenen "sch"s im Polnischen sowieso akustisch kaum unterscheiden, geschweige denn nachsprechen... :rolleyes:


    @ Michael: :D :D :D

  • Hallo Michael,

    Zitat

    Es kann einem Musiker sogar passieren, daß er seinen Namen ändern muß, um weiterhin seriös arbeiten zu können.


    Ein ähnlicher Grund treibt rumänische Künstler dazu, in Frankreich die u-Endungen ihrer Namen durch ein dezenteres o zu ersetzen.
    :hello:

    ...

  • Hallo Edwin,


    Wo ist da denn das Problem? Mir fällt spontan Enescü äh..Enesco ein - ist Enescu was Anrüchiges im Franzenlande?


    LG
    Raphael

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  • Zitat

    Original von raphaell
    Wo ist da denn das Problem? Mir fällt spontan Enescü äh..Enesco ein - ist Enescu was Anrüchiges im Franzenlande?


    Möglicherweise wenn man ein "L" anfügt 8)

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Mit dem mittlerweile bekannteren Namen John Foulds habe ich bei Engländern auch immer für Heiterkeit gesorgt.
    Ich sprach ihn früher Fuulds aus, aber ein Fool ist ein Schimpfwort.
    Richtiger ist Faulds.


    Hätte ihn zwar schon Faulds ausgesprochen, aber diese Unberechenbarkeit der Aussprache ist etwas, das mich am Englischen tierisch nervt! :rolleyes:
    (Das Gould-ou spricht man ja wiederum als "u" ?( )
    Gibt´s da mir unbekannte Regeln oder ist das einfach zufällig?


    Zitat

    Es kann einem Musiker sogar passieren, daß er seinen Namen ändern muß, um weiterhin seriös arbeiten zu können.
    Das passierte dem Dirigenten Christoph Prick, der mittlerweile in den USA tätig ist.
    Dort hat er aus naheliegenden Gründen seinen Namen in "Christopher Perick" ändern lassen.


    :hahahaha: - das hat aber den Schauspieler Johnny Depp wenig gejuckt - eigentlich sehr sympathisch, sich da nichts zu scheren... :pfeif:



    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Zitat

    Original von Barezzi
    Hätte ihn zwar schon Faulds ausgesprochen, aber diese Unberechenbarkeit der Aussprache ist etwas, das mich am Englischen tierisch nervt! :rolleyes:


    Da gibts ja noch schöne weitere Beispiele, wie die korrekte Aussprache von Edinburgh, Leicester, Worcester(-Sauce)...
    Da wird schnell ein Edinbörg, Lesesster und die heißgeliebte Wörtschester(Soße)...

  • Zitat

    Original von Blackadder
    Edinburgh


    das sind ja Schotten, den Kelten seien solche Zoten nachgesehen ;)
    (wobei ich mir nicht bekannt ist, ob es da auch Unregelmäßigkeiten en masse gibt... :baby: )


    Das englische "g" ist mir bis heute übrigens ebenfalls ein Rätsel:
    es scheint keine Regel wie in den romanischen Sprachen zu geben - bei Gilbert spricht man es "g", bei Gini ähnlich wie im Italiano "dsch" ?(


    -> Wie geschrieben: mich nervt das einfach tierisch - stellt Euch mal vor, Ihr könntet nicht mehr von vorher unbekannten Notenblättern spielen, weil hinter ein- und derselben Notation mal der eine, mal der andere Ton steckt und sich keine Regelmäßigkeit erkennen lässt... :boese2:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Zitat

    stellt Euch mal vor, Ihr könntet nicht mehr von vorher unbekannten Notenblättern spielen, weil hinter ein- und derselben Notation mal der eine, mal der andere Ton steckt und sich keine Regelmäßigkeit erkennen lässt


    DAS ist das Problem, vor allem bei Bratschern..................
    :angel:
    M.S.

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  • Zitat

    Original von Barezzi
    [quote]Original von Blackadder
    .......Das englische "g" ist mir bis heute übrigens ebenfalls ein Rätsel:


    :hello:
    Stefan


    Dabei fällt mir das deutsche „g“ ein, das mal als „g“ mal als „ch“ auszusprechen ist, wenn man sich nur an die Regeln hielte. Leider hört man oft von sehr gebildeten Menschen „Tach“, Wech“ und dergleichen, was schlicht falsch ist. Im Deutschen hört man heute ja fast ständig: „weil es ist so“, was an sich auch schlicht falsch ist. Ich nehme mal an, dass im Englischen die Regeln nicht so eindeutig sind, da es ja „Die Sprache weltweit“ ist, wo man sich nun mal gewisse Freiheiten nimmt.


    LG Micha

  • Zitat

    Original von Michael
    .......wo man sich nun mal gewisse Freiheiten nimmt.
    LG Micha


    In den romanischen Sprachen hat man bis vor 20-30 Jahren die Regeln noch weit strenger eingehalten. Heute ist auch dort eine Verwässerung im Gange, etwa in der Verwendung des Konjunktivs, wo man sich schlicht über grundlegende Regeln immer mehr hinwegsetzt.


    LG Micha

  • Zitat

    Original von Michael
    Dabei fällt mir das deutsche „g“ ein, das mal als „g“ mal als „ch“ auszusprechen ist, wenn man sich nur an die Regeln hielte. Leider hört man oft von sehr gebildeten Menschen „Tach“, Wech“ und dergleichen, was schlicht falsch ist.


    Lieber Michael, dann nähern sie sich ein wenig meiner Sprache an. :D


    LG, Paul

  • lustig ist's auch, wenn die deutschen
    schina und schemie
    sagen,
    die österreicher (außer den tirolern)
    kina und kemie
    und die schweizer
    kkhina und kkhämie


    :beatnik:

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  • Das ist alles nicht falsch.
    So etwas nennt man Dialekt.
    Ich bin Rheinländer z.B. , und als solcher spreche ich auch kein "g" aus und ein "ch" ist immer ein "sch" . :D


    Zitat

    schina und schemie


    Auch ok......


    Wie gesagt, so etwas nennt man Dialekt.
    Gibt es in jedem Land, nicht nur in Deutschland.


    LG,
    Michael

  • Zitat

    Original von musicophil


    Lieber Michael, dann nähern sie sich ein wenig meiner Sprache an. :D


    LG, Paul


    Und dem in Hamburg üblichen Sprachgebrauch.


    By the way, Paul, eine kurze Frage. Ich habe gerade eine Bestellung in den Niederlanden aufgegeben. Dabei sollte ich als Titel entweder Dhr. oder Mw. angeben. Was bedeutet das? Ich habe mich übrigens für Dhr. entschieden, da das voreingestellt war.


    Gruß, Thomas

  • Zitat

    Original von Michael
    Dabei fällt mir das deutsche „g“ ein, das mal als „g“ mal als „ch“ auszusprechen ist, wenn man sich nur an die Regeln hielte. Leider hört man oft von sehr gebildeten Menschen „Tach“, Wech“ und dergleichen, was schlicht falsch ist. Im Deutschen hört man heute ja fast ständig: „weil es ist so“, was an sich auch schlicht falsch ist.


    Hallo,


    Dat kann aber auch eine liebenswerte Eigenart von Dialekten sein.
    Auf dererlei trifft man gehäuft im Ruhrpott oder im Rheinland. Und ich finde, im Pott wird noch anständiges Deutsch geredet...wenn ich da mal nach Bayern, Südhessen oder Sachsen fahre, dann wären deren Sprachen ja überhaupt nicht mehr würdig als deutsch bezeichet zu werden... :untertauch:
    Meiner Meinung ist es völlig erlaubt im Zuge verschidener Sprachfärbungen und Dialekte Tach, und Wech zu sagen.


    LG
    Raphael

  • Das g- wird, ebenso wie "ch" ("ich" und "Bach") nicht nur regional, sondern hoch/bühnensprachlich unterschiedlich gesprochen: "König" = "Könich", aber "Königin" ohne Aufweichung des g-Lautes.
    "Könik" ist nicht die korrekte Aussprache, auch wenn sie natürlich ebenso vorkommt wie "Könisch"


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • um das noch zu klären:


    das polnische rz ist zwar etymologisch mit dem tschechischen r+Häkchen identisch, jedoch wird es nur als sch ausgesprochen. Wenn ich mich nicht irre, ist es da wo möglich stimmhaft, nach einem p/t/k-Laut stimmlos.


    Was die eindeutige Lesbarkeit angeht, ist das Tschechische übrigens vorbildlich:
    Wenn man die Regeln kennt, kann man immer eindeutig richtig lesen, und wenn jemand korrekt spricht und man genau hinhört, kann man auch problemlos richtig schreiben.


    Gruß, Khampan

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  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Das g- wird, ebenso wie "ch" ("ich" und "Bach") nicht nur regional, sondern hoch/bühnensprachlich unterschiedlich gesprochen: "König" = "Könich", aber "Königin" ohne Aufweichung des g-Lautes.
    "Könik" ist nicht die korrekte Aussprache, auch wenn sie natürlich ebenso vorkommt wie "Könisch"


    :hello:


    JR


    Ein auslautendes »g« ist im Deutschen ja auch schlicht gar nicht wirklich artikulierbar. Soll mal einer versuchen »König«, »Teig«, »Trog« oder »Tag« tätsächlich mit einem stimmhaften »g« auslauten zu lassen... :D Mit angehängter ganzsilbiger Pluralendung oder einem ganzsilbigen feminin-Suffix ist das kein Problem mehr (ein einfaches Genitiv-»s« hilft aber noch nicht ;) ).


    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Ein auslautendes »g« ist im Deutschen ja auch schlicht gar nicht wirklich artikulierbar. Soll mal einer versuchen »König«, »Teig«, »Trog« oder »Tag« tätsächlich mit einem stimmhaften »g« auslauten zu lassen... :D Mit angehängter ganzsilbiger Pluralendung oder einem ganzsilbigen feminin-Suffix ist das kein Problem mehr (ein einfaches Genitiv-»s« hilft aber noch nicht« ;) .


    In zivilisierten Sprachen wie den beiden klassischen sind deshalb nur ein paar Auslaute erlaubt, die klingen und sich aussprechen lassen...der Rest wird weggelassen, angepaßt oder verschmolzen ;)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    In zivilisierten Sprachen wie den beiden klassischen sind deshalb nur ein paar Auslaute erlaubt, die klingen und sich aussprechen lassen...der Rest wird weggelassen, angepaßt oder verschmolzen ;)


    :hello:


    JR


    Ebent ! ;)

  • Zitat

    Original von observator
    und wie ist das mit dem durchgestrichenen polnischen l ?
    wie könnte man das beschreiben?


    :beatnik:


    Du versuchst, gleichzeitig L und W zu sprechen - ein etwas weicheres offeneres "Meidlinger L" kommt ganz gut hin.


    :hello:

    ...

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  • Zitat

    Original von ThomasNorderstedt
    By the way, Paul, eine kurze Frage. Ich habe gerade eine Bestellung in den Niederlanden aufgegeben. Dabei sollte ich als Titel entweder Dhr. oder Mw. angeben. Was bedeutet das? Ich habe mich übrigens für Dhr. entschieden, da das voreingestellt war.


    Dhr. = De Heer (Der Herr)
    Mw. = Mevrouw (Frau).


    Du hast Dich also richtig entschieden (hoffe ich :D)


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil
    Dhr. = De Heer (Der Herr)
    Mw. = Mevrouw (Frau).


    Da fällt mir ein:
    Ulli, was war das noch für ein Buchstabenkürzel, das hinter dem Namen von dem Komponisten stand, den ich vergessen hab...? :rolleyes:


    Du weisst schon was ich meine...


    Vielleicht weiss es hier jemand, was es bedeutet...


    LG
    Vc


  • Ich würde mal tippen, das ist eine Bestätigung im Sinne von "genau deshalb" - umgangssprachlich "eben drum", "ebent" ist für ganz maulfaule Zeitgenossen.


    Wer hat's erfunden? Die Schweizer?! - ne, hier sind sie sicher unschuldig.... (Sorry, kleiner Scherz am Rande).


    Gruß
    Rosenkavalier

  • Also ich hätte jetzt darauf getippt, dass es sich bei "Ebent" um eine ursprünglich dem Berlinerischen entstammende Wendung handelt.


    katlow

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