Die Meistersinger von Katharina Wagner

  • Hallo,
    morgen am 25.Juli wird die Eröffnungsvorstellung aus Bayreuth
    in allen 3.Programmen der ARD übertragen.Die Urenkelin Wagners
    Katharina Wagner "inszeniert": "Die Meistersinger von Nürnberg",
    aber das kann man ja "leider" im Radio nicht sehen.


    Hören wird man: Franz Hawlata als Sachs und das stimmliche
    Fliegengewicht Klaus Florian Vogt als Stolzing. Die anderen
    Sänger und der Dirigent Sebastian Weigle sind mir unbekannt,
    was aber wahrscheinlich meine Schuld ist.
    Das Hauptinteresse an dieser Produktion wird ja ohnehin der
    29jährigen Regisseurin und möglicherweise, späteren Intendantin
    der Festspiele gelten.


    Was mich noch interessieren würde: Warum werden solche
    Aufführungen in allen dritten ARD Programmen übertragen ?
    Man kann doch eh nur eines hören.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Herbert,


    hätte ich keinen Digitalempfang, dann könnte ich nicht alle 3. Programme empfangen. Daher wird es noch genügend Menschen geben, die nur die regionalen Sender empfangen können.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo,


    auf Spiegel Online ist heute ein kurzes Video über die Inszenierung von Katharina Wagner zu sehen.


    Gruß,
    calaf

    Without deviation from the norm, progress is not possible.
    (Frank Zappa)

  • Liebe Leute!


    Warum gibt es Bayreuth eigentlich immer nur im Radio und nie im Fernsehen? Gab es früher schon mal Fernsehaufnahmen und hat es sich nicht bewährt?


    fragt sich
    Thomas

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  • Hallo Thomas,


    Premieren-Fernseh-Übertragungen aus Bayreuth gab es noch nicht, aber von vielen Inszenierungen aus Bayreuth gibt es Mitschnitte, die auf DVD erhältlich sind. Im Fernsehen liefen auch schon Bayreuth-Aufführungen.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo Liebestraum,


    Klar gibt es DVDs von alten Inszenierungen. Mir geht es um Premieren-Übertragungen (Ich hätte mich klarer ausdrücken sollen). Dafür müsste es doch einen Markt geben. Und die Aufführung vor Ort wäre trotzdem gut besucht. Was spricht also dagegen?


    Thomas

  • Zitat

    Original von ThomasNorderstedt
    Hallo Liebestraum,


    Klar gibt es DVDs von alten Inszenierungen. Mir geht es um Premieren-Übertragungen (Ich hätte mich klarer ausdrücken sollen). Dafür müsste es doch einen Markt geben. Und die Aufführung vor Ort wäre trotzdem gut besucht. Was spricht also dagegen?


    Hallo Thomas,
    vermutlich nur der Kultstatus des grünen Hügels - Exklusivität, und ein wenig Elitarismus. Schade!
    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Hallo Thomas,
    vermutlich nur der Kultstatus des grünen Hügels - Exklusivität, und ein wenig Elitarismus. Schade!
    Herzlichst,
    Medard


    Hallo Medard,
    hallo Thomas,


    ist m.E. nicht nur die Exklusivität, eine TV-Aufzeichnung ist schon mit gewissen Störungen bzw. Einschränkungen für das Publikum verbunden schließlich müssen mehrere Kameras positioniert werden. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses in Bayreuth besonders schwierig zu bewerkstelligen ist. Sämtliche Video Produktionen aus Bayreuth, die besitze (Kupfer-Holländer, Friedrich-Lohengrin, Friedrich-Tannhäuser, Chereau-Ring, Kupfer-Ring, Ponnelle-Tristan, Wagner-Parsifal, Wagner-Meistersinger, ) sind, wenn ich mich nicht irre, allesamt Aufnahmen ohne Zuschauer. Lediglich beim Tannhäuser gibt es Applaus aber ich werde den Eindruck nicht los, dass das rein geschnitten wurde, denn die Bildqualität ist eine andere.


    Mir fällt dazu noch eine Begebenheit aus Berlin bei den denkwürdigen Aufzeichnungen des Verdi Macbeth mit Sinopoli, Bruson und Zampieri ein. Die Oper wurde an 3 Abenden gegeben. Zwei sollten für die Aufzeichnung genutzt werden und waren daher im Preis ermäßigt. Als nun auch am dritten Abend Kameras im Parkett aufgebaut wurden, gab es einen derartigen Aufstand, dass Götz Friedrich höchstselbst auf die Bühne kam um zu beschwichtigen und den Abbau der mittleren Kamera verkündete.


    LG,
    calaf

    Without deviation from the norm, progress is not possible.
    (Frank Zappa)

  • Ich hab mir den Spaß auszugweise angehört. Mein Blitzeindruck: Insgesamt hats mir ganz gut gefallen. Stolzing war in der Tat mit einem stimmlichen Fliegengewicht besetzt - das sich allerdings bis zum Schluss passabel hielt und in der Lage war, sich zu einem ordentlichen Preislied zu steigern. Sachs hingegen hat mir von Anfang an nicht gefallen - lag aber in erster Linie am Timbre des Sängers. Dieser war am Ende stimmlich auch arg angeschlagen, was aber bei DER Rolle kein Wunder ist. Als wohltuend habe ich den Pogner und das Dirigat empfunden sowie die Tatsache, dass die Qualität der Übertragung ganz hervorragend war.

    Elen Rusco caluva tielyanna!

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  • Die Meistersinger von Nürnberg
    Oper in 3 Aufzügen, WWV 96


    Franz Hawlata, Bass (Hans Sachs)
    Artur Korn, Bass (Veit Pogner),
    Charles Reid, Tenor (Kunz Vogelgesang),
    Rainer Zaun, Bass (Konrad Nachtigall),
    Michael Volle, Bariton (Sixtus Beckmesser)
    Markus Eiche, Bass (Fritz Kothner)
    Edward Randall, Tenor (Balthasar Zorn)
    Hans-Jürgen Lazar, Tenor (Ulrich Eißlinger)
    Stefan Knispel-Heibach, Tenor (Augustin Moser)
    Martin Snell, Bass (Hermann Ortel)
    Andreas Macco, Bass (Hans Schwarz)
    Diógenes Randes, Bass (Hans Foltz)
    Klaus Florian Vogt, Tenor (Walther von Stolzing)
    Norbert Ernst, Tenor (David)
    Amanda Mace, Sopran (Eva)
    Carola Gruber, Alt (Magdalene)
    Friedemann Röhlig, Bariton (Ein Nachtwächter)


    Chor der Bayreuther Festspiele, Chorleitung Eberhard Friedrich
    Orchester der Bayreuther Festspiele, Leitung Sebastian Weigle


    Inszenierung Katharina Wagner



    Hallo Forianer,


    orchestral waren das die besten "Meistersinger" seit langem auf dem Grünen Hügel, besser als Barenboim und Thielemann. Dabei ist Sebastian Weigle absolut kein Geheimtipp mehr.


    Gesanglich gab es doch einige Schwachpunkte:


    Franz Hawlata hatte stimmlich und gesangs-darstellerisch nicht das Format eines Hans Sachs. Am Ende war er in der Tat stimmlich angeschlagen...


    Klaus Florian Vogt war stimmlich viel zu leicht besetzt!


    Insgesamt sehr gut: Artur Korn als Pogner.


    Zur Inszenierung kann ich nichts sagen, da ich ja nur am Radio gelauscht habe.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Ich habe auf der ARD die Doku über die Inszenierung gesehen. Das reicht natürlich nicht für eine faire Beurteilung; kam mir aber überaus komisch vor, was zur Inszenierung gesagt wurde. Ich freue mich schon auf Berichte.

    Viele Gruesse.
    Holger.

  • Zitat

    Original von Klawirr

    vermutlich nur der Kultstatus des grünen Hügels - Exklusivität, und ein wenig Elitarismus. Schade!


    Die Prominenten (mitsamt Schweißflecken :stumm: ) werden dann allerdings doch in einem yellow-press-hyper-Ereignis präsentiert... :rolleyes:

    Viva la libertà!

  • Die Inszenierung scheint nicht so gut angekommen zu sein:


    Zitat

    25.07.2007, 23:30 Uhr


    Buhrufe für Katharina Wagner bei Bayreuther Regiedebüt


    Bayreuth (dpa) - Das mit Spannung erwartete Bayreuther Regiedebüt von Katharina Wagner mit der Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» ist beim Publikum auf gespaltene Reaktionen gestoßen. Lautstarke und lang anhaltende Buhrufe hallten durch das Festspielhaus, als sich die 29-jährige Tochter und mögliche Nachfolgerin von Festspielleiter Wolfgang Wagner nach der Premiere zeigte. Die Regisseurin erhielt aber auch ermutigenden Applaus. Wagner will in ihrer Inszenierung das Aufeinanderprallen von Tradition und Fortschritt zeigen.


    Am besten finde ich den "ermutigenden Applaus", klingt irgendwie viel härter als die Erwähnung der Buhrufe :)

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Hallo.


    Habe auch die Bayreuth-Doku in der ARD gesehen. Auch wenn man ja immer wieder etwas über das Gebaren der Herrscher-Familie lesen kann - der Bericht war sehr ernüchternd. Katharina Wagner (nicht zu reden von Gudrun und Wolfgang) empfand ich als außerordentlich unsympathisch. Die mit der ungewohnten Öffnung für die Presse intendierte Werbung für eine Nachfolge-Katharina war das jedenfalls nicht.
    Die Meistersinger habe ich nur kurz während der Autofahrt gehört. Zu kurz, um es ernsthaft beurteilen zu wollen. Magdalene und David überzeugten mich jedenfalls nicht.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • Also wenn mich in Zukunft irgendwer fragen würde wie man "schnodd(e)rig" definiert, würde ich sagen:


    Go, see and hear Katharina Wagner!


    :kotz:

  • Mein erster Höreindruck:
    Chor und Orchester hervorragend (geht doch),
    Hawlata...Schweigen,
    Vogt...achtbare Leistung
    gut Eva und Magdalene
    sehr gut Pogner
    Herrn Weigle die Krone aufs Haupt.
    Ich bin auf die Kritiken gespannt...
    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Zitat

    Original von Barezzi


    Die Prominenten (mitsamt Schweißflecken :stumm: ) werden dann allerdings doch in einem yellow-press-hyper-Ereignis präsentiert... :rolleyes:


    Hallo Barezzi,
    (Pseudo)Exklusivität und Yellow-Press schließen sich allerdings überhaupt nicht aus... Die Blaublüter Europas tummeln sich da ja auch allerhalben auf und zwischen den Titel- bzw. Umschlagseiten - neben so illustren Gestalten wie Paris, Boris, David und Victoria (hier nicht die Queen) und, und, und... Da passen die schweißbefleckten (Polit- und Medientrash-)Promis doch ganz gut dazu... Apropos Schweiflecken: 3-4 Stunden (Hoch)Kultur zu ertragen ist ja auch ein echter Kraftakt, da darf man doch wohl mal ein bissel schwitzen, oder? ;):D
    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Apropos Schweiflecken: 3-4 Stunden (Hoch)Kultur zu ertragen ist ja auch ein echter Kraftakt, da darf man doch wohl mal ein bissel schwitzen, oder? ;):D
    Herzlichst,
    Medard


    Und wenn man bedenkt, daß die Klimaanlage des Holzbaus nur in den Pausen eingeschaltet wird, dabei berücksichtigt, daß die Festspiele im Hochsommer stattfinden, dann sollte es wohl nicht wunder nehmen, wenn während der Aufführungen nach Kräften transpiriert wird. Selbst bei Polititikern.... ;)


    In der Dokumentation vom BR kam Katharina, wie ich fand, ganz gut weg. Nike erschien mir da schon eher unsympathisch. Ich gebe allerdings auch zu, daß mir das dynastische Selbstverständnis von Wolfgang Wagner recht sympathisch ist. Man kann es auch übertreiben mit der Demokratie.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Stimmlich am überzeugendsten fand ich Michael Volle als Sixtus Beckmesser. Er verband die tragischen und komischen Elemente seiner Rolle aufs vortrefflichste.
    Klaus Florian Vogt, für den von Zarin Katharina geschaßten Robert Dean Smith ins Boot geholte junge Ritter aus Franken, war am Radio teils nur schwer vom Lehrbuben David zu unterscheiden. Er hatte zwar die schönere Stimme, doch mit Lyrik allein wird man der Partie des Stolzing nur teilweise gerecht.
    (Ein Grund für die mehrfachen Absagen von Fritz Wunderlich für diese Rolle in Bayreuth).
    Beeindruckend trotzdem war die Höhensicherheit und das Durchhaltevermögen bis zum Preislied im 3. Akt.
    Hawlata sollte weniger rauchen, dann würde er auch den Sachs besser durchstehen.
    Die Damen fand ich stimmlich nicht schön.
    Chor und Orchester zeigten sich von der besten Seite und waren festspielwürdig. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Auch habe mir die gestrige Aufführung der "Meistersinger" im Radio angehört. Im großen und ganzen muss ich sagen, dass ich schon schlechtere Übertragungen aus Bayreuth gehört habe. Aber wirklich zufrieden kann man mit den geboten Leistungen insgesamt eigentlich auch nicht sein.


    Hawlatas Sachs merkte man an, dass er das Ergebnis einer intensiven Beschäftigung mit der Figur ist. Man spürte die Absicht des Sängers, die Partie dynamisch differenziert zu singen und schauspielerisch interessant zu gestalten. Leider wollte Hawlatas Stimme diesen Intentionen nicht recht folgen. Spitzentöne wurden nur kurz angetippt, weil der Sänger diese hörbar nicht unter Kontrolle hat und die Stimme sich dort hässlich spreizt. Außerdem hatte er öfters mit der Intonation zu kämpfen und sang oft etwas zu tief. Die Stimme klingt schon jetzt ziemlich rauh und schartig.


    Bei Vogts Stolzing kommt wieder die alte Diskussion um zu leichte Besetzungen von Heldentenorpartien zum Tragen. Um das Positive vorweg zu sagen: Vogt sang sehr sorgfältig und forcierte nicht, blieb somit immer im Rahmen seiner stimmlichen Möglichkeiten. Kurz: er passte die Partie seiner Stimme an. Das bedeutet bei einem genuin lyrischen Tenor ohne jegliches squillo, ohne jegliches Metall in der Stimme, dass die strahlenden, "heldischeren" Aspekte dieser Rolle unter den Tisch fielen. Immer dann, wenn die Stimme exponiert werden muss, tastet sich Vogt sehr vorsichtig voran, damit seine nicht eben robuste Stimme nicht unter der Belastung aus dem Ruder läuft. Entsprechend wenig Glanzpunkte konnte er als Stolzing setzen, entsprechend temperamentlos seine Gestaltung der Rolle. Einen Kantor an der Nürnberger Katharinenkirche könnte man Vogt wohl abnehmen, einen draufgängerischen und heißblütigen fränkischen Ritter wohl kaum.


    Wirklich zufrieden war ich bei Michael Volles Interpretation des Beckmesser. Er folgte der Traditionslinie Hermann Preys, nahm den Stadtschreiber also ernst und karikierte ihn nicht. Gesungen hat er ihn ebenfalls hervorragend, sehr ausgeglichen ohne hörbare Schwäche mit schönem Legato auf der Festwiese. Ein wirklich gelungenes Bayreuther Debut!


    Ebenfalls zufrieden war ich mit dem David Norbert Ernsts, der eine angenehm timbrierte Charaktertenorstimme mit gutem Sitz und genügend Durchschlagskraft sein eigen nennt. Auch stimmschauspierisch konnte er mich mit einer dynamisch gut kontrastierten Unterweisung Stolzings im 1. Akt und einem gut ausagierten Ständchen im 3. Akt überzeugen.


    Artur Korns Pogner war sehr solide gesungen. in der Tiefe rund und voluminös, in der Höhe allerdings recht dünn und auf wackligen Beinen. Ein vielleicht für den Sänger etwas zu spät kommendes Bayreuther Debut.


    Eva und Magdalene waren, wie ich fand, ziemlich durchschnittlich besetzt. Frau Mace ließ. insbesondere im Schusterstubenquintett, die notwendige dynamische Differenzierung vermissen, ein wirkliches Piano gelang ihr nicht. Ebenso fehlte bei "Oh Sachs, mein Freund" der exstatische Jubelton. Alles recht zuverlässig gesungen, mehr nicht.


    Sebastian Weigle legte sein Dirigat von Anfang an auf "Konversationskomödie" an, vermied das Dröhnend-Pathetische, versuchte, die Nebenstimmen hervorzuheben und das feingesponnene polyphone Gewebe der Oper leicht und zart zum Klingen zu bringen. Ein wenig machte ihm der gefürchtete Bayreuther Orchesterdeckel zu schaffen, der an einigen Stellen die Koordination mit dem Geschehen auf der Bühne, insbesondere mit dem Chor, hörbar behinderte und dem Klangkonzept Weigles mit dem typischen "Mischklang" nicht gerade entgegenkam. Aber auch hier ein insgesamt gelungenes Debüt.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Original von Santoliquido


    Und wenn man bedenkt, daß die Klimaanlage des Holzbaus nur in den Pausen eingeschaltet wird, dabei berücksichtigt, daß die Festspiele im Hochsommer stattfinden, dann sollte es wohl nicht wunder nehmen, wenn während der Aufführungen nach Kräften transpiriert wird. Selbst bei Polititikern.... ;)


    Ja, ja, arbeiten unter schlechten »klimatischen« Bedingungen, ist wohl nicht jedermanns Sache... :D;)


    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von Santoliquido
    Und wenn man bedenkt, daß die Klimaanlage des Holzbaus nur in den Pausen eingeschaltet wird, dabei berücksichtigt, daß die Festspiele im Hochsommer stattfinden, dann sollte es wohl nicht wunder nehmen, wenn während der Aufführungen nach Kräften transpiriert wird. Selbst bei Polititikern.... ;)
    Liebe Grüße vom Thomas :hello:


    Das Festspielhaus ist kein Holzbau, sondern ursprünglich ein Fachwerkbau mit ausgefachten Ziegelsteinwänden. Da den Holzbalken des Fachwerks jedoch keine lange Lebensdauer beschieden war, wurden sie anläßlich einer Generalsanierung durch Betonträger ersetzt. Auf den gängigen Fotos ist das gut zu erkennen.
    Die Temperatur im Zuschauerraum ist an Sommertagen aber wahrlich extrem. Von Akt zu Akt steigt die Hg-Säule und der Durst ist in den Pausen kaum zu stillen.:hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried


    Das Festspielhaus ist kein Holzbau, sondern ursprünglich ein Fachwerkbau mit ausgefachten Ziegelsteinwänden. Da den Holzbalken des Fachwerks jedoch keine lange Lebensdauer beschieden war, wurden sie anläßlich einer Generalsanierung durch Betonträger ersetzt. Auf den gängigen Fotos ist das gut zu erkennen.
    Die Temperatur im Zuschauerraum ist an Sommertagen aber wahrlich extrem. Von Akt zu Akt steigt die Hg-Säule und der Durst ist in den Pausen kaum zu stillen.:hello:


    Danke für den Hinweis, lieber Siegfried, ich meinte das Innenleben, sprich, den Zuschauerraum, mag mich da aber auch täuschen. Das Wort Holzbau war eher unglücklich gewählt. Aber in der Feststellung, daß die Temperaturen während der Aufführung durchaus grenzwertig werden (zumal wenn man sich dem Orte angemessen kleidet) sind wir uns ja einig.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

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  • Hallo Thomas.



    Zitat

    Ich gebe allerdings auch zu, daß mir das dynastische Selbstverständnis von Wolfgang Wagner recht sympathisch ist. Man kann es auch übertreiben mit der Demokratie.


    Allein vom oberflächlichen Eindruck her ist mir Katharina ja auch sympathischer als Nike (das ist ein sehr, sehr oberflächlicher Eindruck möchte ich dazu mit aller gebotenen Vorsicht festgehalten wissen). Allerdings gehört doch der Wieland-Clan genauso zur "Dynastie" wie der Wolfgang-Clan, oder etwa nicht? Insofern ist doch Wolfgangs "dynastisches Selbstverständnis" kein Argument, das gegen eine Nike-Nachfolge spricht. Es scheint doch eher, als würde es ihm hier darum gehen, wenigstens in der Nachfolge-Frage seinem Bruder eins auszuwischen.

    Viele Gruesse.
    Holger.

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  • Vorweg: ich bin absoluter Wagener-Laie.
    habe gestern die Doku gesehen und war erschrocken, wie radikal die Wolfgang Ausgrenzung von Clanmitgliedern betreibt.
    Daher kann ich Thomas Sympathie für das dynastische Selbstverständnis nicht teilen.


    Schlingensiefs Stegreifeinlage am Edne der Sendung fand ich köstlich.

  • Ist jetzt ot, lieber Holger, bei Nike kann ich mich mit den in den Medien so durchgedrungenen Ideen für Bayreuth nicht anfreunden. Beliebigkeitsfestspiele gibt's genug. Ansonsten ist mir der Gedanke sehr sympathisch, das Bayreuth in Familienhänden bleibt. Und Katharina ist nun mal die jüngste. Ausschreibungen und Auswahlverfahren, naja, das muß nicht sein.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Ich muß ja gestehen, kein großer Opernfreund zu sein, aber bei Bayreuth stellen sich mir die Nackenhaare auf.


    Bayreuth ist zu einer eigenen Marke verkommen, wo sich - entschuldigung - saudämliches B-Promi-Volk mit Spitzenpolitikern trifft, um den wirklichen "Fans" gute Sitzplätze wegzunehmen (was im Fußball nicht anders it, aber da lässt man mich zumindets mit Prmi-Geknipse in Ruhe :angry: ). Laut einem deutschen Fernsehsender ist Angela Merkel bekennende Wagner-Verehrerin. Ja und, WEN interessiert das? Die kann von mir aus bekennende Fußfetischistin oder sonst was sein, das ist doch :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:


    Und wetten, die Frau Bundeskanzlerin hört genau so viel Wagner zu Hause wie sie heute noch mit Quantenpyhsik umgehen könnte? Gar nicht, genau.


    :hello:
    Wulf

  • applaus applaus :jubel::yes::jubel::yes:
    für dieses posting !!!!

    "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
    Nikolai Rimski-Korsakow


    "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."
    Gustav Mahler

  • Auch wenn ich kein Anhänger von Angela Merkel bin, denke ich nicht, dass man das so ohne weiteres unterstellen kann.


    Kürzlich hat Nike Wagner in Münster einen Vortrag gehalten. Sie sagte, dass sie die Weitergabe des Zepters an ein Nicht-Familienmitglied begrüßen würde. Übersetzen lässt sich das (etwas boshaft) möglicherweise so, dass sie für sich selbst keine Bayreuth-Perspektive mehr sieht und es demzufolge den anderen Familienmitgliedern auch nicht gönnen würde. Nichtsdestoweniger würde ich da zustimmen, da Wolfgang Wagner offenbar bei seiner Nachfolgeauswahl nicht nach künstlerischen Kriterien verfährt, sondern ausschließlich nach familiärer Vorliebe. Auch wenn die beiden anderen Damen nicht unbedingt sympathischer erscheinen mögen als Katharina, sind sie doch mit Sicherheit erfahrener und bringen mehr Profil mit.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

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