Guten Tag
ZitatOriginal von buccinator
Kurze Frage meinerseits mal an den hier versammelten erlauchten Expertenkreis zur Besetzung der Toccata, die der Oper "L'Orfeo" von Claudio Monteverdi vorangestellt ist:
Handelt es sich um eine reine Trompetenbesetzung ( inkl. der
"Bordunstimmen" ), oder ist diese Toccata u.a. auch mit Posaunen oder anderen Instrumenten im Sinne eines "broken consorts" besetzt....?
Monteverdi schrieb:
"Diese Toccata soll man vor dem Heben des Vorhanges dreimal spielen,
mit allen Instrumenten.
Wenn man die Trompeten mit Dämpfern spielen lassen will,
muß man um einen Ton höher spielen lassen"
Die Hoftrompeter standen wahrscheinlich vor den noch geschlossenen Vorhang, das Orchester saß wohl dahinter.
Wegen der Klangbalance und um die Zuhörer nicht zu erschrecken sollten die Trompeten gedämpft werden.
Diese Eingangstoccata wird gerne als erste Opernovertüre bezeichnet, sie hat mit der eigentlichen Oper aber nichts zu tun.
Sie ist eine Fanfare, die "Gonzagafanfare" der Herzöge zu Mantua, ihr musikalisches Wappen und Erkennungszeichen.
(Sie findet man auch als Einleitungssatz der dem Papst Paul V. gewidmeten Marienvesper).
ZitatM.E. müsste es sich um eine reine Trompetenbesetzung im Sinne eines höfischen 5 stg. Trompetenensembles handeln, allein schon weil die Regeln der zünftischen Ordnung jener Zeit Anderes verboten hätten. Aber es gibt auch hier abweichende Meinungen....
Die Herzöge von Mantua hatte das Recht Trompeter zu halten, die Trompeter und Trommler/Paukenisten gehörten aber zum Militär, nicht zu den Hofmusikern.
Gruß
aus der Kurpfalz
Bernhard