Hallo zusammen,
letzten Samstag sah ich auf 3sat die Aufzeichnung der letzten AIDS-Gala. Da wurde ich auf einen Sänger aufmerksam, der die Gralserzählung sang, wie ich sie noch nie gehört hatte. Das war wie das natürlichste Singen der Welt. Bel canto auf deutsch, also mit schöner Stimme, deutlicher Aussprache, höhensicher und trotz aller Lyrik mit einem markant-männlichem Timbre.
Alte Wagner-Recken werden vielleicht das Stemmen und Röhren und "brünstiges Gedünst" vermisst haben. Ich dagegen finde: So muss der Gralsritter singen.
Die Rede ist von Klaus Florian Vogt, einem Tenor, auf den das deutsche Fach schon lange gewartet hat.
Aus seiner vita seien einige Stationen wiedergegeben (Quelle: Spielplan der Oper Köln).
Klaus Florian Vogt
Der gebürtige Holsteiner studierte zunächst Horn an den Musikhochschulen in Hannover und Hamburg und spielte von 1988 bis 1997 im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Währenddessen studierte er Gesang an der Musikhochschule Lübeck bei Günter Binge; in der Spielzeit 1997/1998 wurde er als Sänger ans Landestheater Flensburg engagiert. 1998 wechselte er an die Dresdner Semperoper, wo er sein Repertoire im jugendlich-dramatischen Fach mit Partien wie Tamino, Hans in »Die verkaufte Braut« und Matteo in »Arabella« erweiterte. Seit seinem Aufsehen erregenden Debüt am Erfurter Theater in der Titelrolle von »Lohengrin« gastierte er mit dieser Partie inzwischen u. a. auch in Dresden und Madrid. Seit 2003 ist er freischaffend tätig und sang in Hamburg, Dresden, Brüssel, Antwerpen, Amsterdam und Köln. Zwischen 2004 und 2005 hat er sein Repertoire mit vier Wagner-Rollen erweitert. In Hamburg sang er den Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, er sang den Parsifal, Erik in »Der fliegende Holländer« und Loge in »Das Rheingold «. 2005 war er in Köln als Florestan und in Amsterdam als Paul in »Die tote Stadt« engagiert, er sang in Dresden und Tokio. Im Mai 2006 debütierte er an der Metropolitan Opera New York unter der Leitung von Philippe Auguns als Lohengrin. Mit dieser Partie, die er in dieser Spielzeit in Köln verkörpert, war er auch in einer Neuinszenierung von Nikolaus Lehnhoff in Baden-Baden unter Kent Nagano zu erleben.
Wer von euch kann zu diesem Sänger noch etwas beitragen?