Dieses Sängerportrait war lange schon fällig:
Fehringer, Franz, Tenor, * 7.9.1910 Nußloch bei Heidelberg, † 15.5.1988 Nußloch.
Sein Bühnendebüt war am Staatstheater von Karlsruhe die Titelpartie in der Oper »Xerxes« von Händel. Bis 1938 blieb er in Karlsruhe und war 1938-44 Mitglied des Wiesbadener Staatstheaters.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1945-48 als Gast am Nationaltheater Mannheim engagiert.
Allgemein bekannt wurde er jedoch als „Rundfunksänger“. Er wirkte seit 1945 über die Sender Köln, Frankfurt a.M. und Hamburg wie über andere Radiostationen in Deutschland und im Ausland (Hilversum, Paris) in zahlreichen Operetten- und Opernaufführungen bzw. Bandaufnahmen mit und erlangte bei seinem Publikum sehr große Beliebtheit. Er setzte aber auch seine Karriere als Konzert- und Liedersänger fort. Wenn er auch vor allem als Operettentenor brillierte, so seien aus dem Opernrepertoire des Künstlers neben vielen anderen Partien wie der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, der Hans in Smetanas »Verkaufter Braut« und der Narraboth in »Salome« von Richard Strauss genannt.
Nicht zuletzt wurde er durch zahlreiche Schallplattenaufnahmen bekannt. Heute sind viele seiner – inzwischen über 50 Jahre alten – Aufnahmen frei von Urheberrechten - auf verschiedenen CD-Labels erschienen, so dass sich jeder für wenig Geld ein akustisches Bild des Künstlers machen kann.
Angeregt durch diese „Fehringer-Renaissance“ ist jetzt im Verlag Günter Walter, 48149 Münster, als Band 81 des Magazins für Liebhaber historischer Schallaufzeichnungen „Stimmen, die um die Welt gingen...“ nun ein Heft über den Sänger erschienen. Auf über 160 Seiten im Großformat wird Franz Fehringer gewürdigt, mit einer ausführlichen Discographie und reich bebildert. (März 2009)
Dazu ist auch eine Doppel-CD erschienen, die Ausschnitte aus dem Repertoire des Tenors bringt: Lieder, Opernarien, Ausschnitte aus Operetten bis hin zum Schlager.
Das ist nur ein erstes Beispiel - es gibt viel zu entdecken!
LG