REFERENZ / Meine – ton- und klangtechnisch – beste/n Aufnahme/n!

  • Wer von uns eine gute Musikanlage hat, kennt das Problem: mit steigender Qualität der Abspielkette wird die Qualität der Aufnahme bedeutsamer.
    In dieser Diskussionsrunde würde ich gern, liebe Forumsmitglieder, nach "DER EIGENEN REFERENZAUFNAHME" fragen. Welche CD/Schallplatte/DVD dreht sich, wenn man eine perfekte Aufnahme auf der eigenen Anlage vorführen will?
    Um diese Runde nicht zu mächtig geraten zu lassen, schlage ich vor, eine bis maximal drei Aufnahmen zu nennen und kurz zu begründen, warum DIES/E klang- und tontechnisch die z.Z. überzeugendste/n Aufnahme ist.
    Die Qualität der Interpretation ist hier etwas nachrangig, denn es gibt genug historische Aufnahmen, die interpretatorisch hervorragend, doch unter der Aufnahmequalität leiden. Wie gesagt: hier soll es nur darum gehen, was technisch z.Z. "state of the art" ist.
    Wenn sich viele beteiligen, gewinnen wir hier einen interessanten Überblick. Auch können wir etwas über die - sicherlich unterschiedlichen - Hörerpräferenzen erfahren und lernen.


    Bin sehr gespannt auf die Resonanz!


    Herzlich dankt und grüßt :hello:


    Niko

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

    2 Mal editiert, zuletzt von vivelamusic ()

  • :pfeif: ...ich ahne, dass jetzt viele von euch schon angestrengt nachdenken, welchen "Schatz" sie hier vorstellen sollen!
    In der Tat, auch mir fällt es nicht ganz leicht aber man kann seinen Eintrag ja gern auch neu editieren.
    So werfe ich jetzt ganz mutig einfach mal den ersten "Hut" in den Ring:



    "Carmina Burana" - C.Orff / DG 1968 (!) - Warum?
    Ein wunderbares Beispiel für eine räumliche, tonal ausgewogene Aufnahme. Fast holografisch ersteckt sich die Bühne breit gefächert und bis weit nach hinten. Soloinstrumente und -Stimmen klingen annähernd perfekt und klar ortbar! Die Dynamik ist berauschend unkomprimiert, harte Impulse, wo es notwendig ist! Kein künstlicher Raumeindruck durch Hall.
    Eine Herausforderung für jede gute Anlage.
    Fußwippen ist garantiert und emotionale Ergriffenheit stellt sich immer wieder ein.
    Ein seltener Glücksfall: die Aufnahme ist von Orff selbst autorisiert!
    Kleine Kritik: Ein leises Grundrauschen (ADD) ist nicht bedeutsam, große Chorpassagen nicht ganz aufgelöst. Dennoch ...
    Fazit: für mich eine Referenz. :jubel:


    Jetzt Ihr, bitte!


    Niko :rolleyes:

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

  • Hallo zusammen,


    es trifft vielleicht nicht ganz die Frage, aber als ich vor wenigen Jahren meine derzeitigen Boxen aussuchte, hatte ich folgendes dabei:


    J. S. Bach: Messe h-moll, Gardiner, DG Archiv
    F. Schubert, Streichquartett Nr. 15, Auryn-Quartett, Tacet
    A. Bruckner: Sinfonie Nr. 9, WPO, Giulini, DG
    J. Brahms: Motetten, Choir of Trinity College, Marlow, Conifer
    R. Strauss: Don Juan, Metamorphosen, Tod+Verklärung, WPO, Dohnanyi, Decca


    Dazu ein Sampler mit dem Namen "Intermezzo" von MD+G, der von Orgelmusik über Blockflöten, Oktettmusik, usw. usw. eine Menge aufnahmetechnisch hervorragender Klangbeispiele beinhaltet.

  • Wolfram, dass du die Anregung aufgreifst!
    Aber ... :no:sorry genau das war nicht beabsichtigt! Es soll schon etwas genauer sein, bitte sehr!
    Also wenn das deine Favoriten sind, wähle doch bitte eine Aufnahme aus und erläutere kurz, warum du uns diese (aufnahmetechnisch betrachtet) besonders empfehlen kannst.


    :hello:Niko

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

  • Zu den meiner Meinung nach beeindruckendsten Aufnahmen gehört Mahlers 2. unter Klemperer (die Studioaufnahme)



    Diese Einspielung ist kaum zu toppen auch nicht tontechnisch, auch nicht von der (üblicherweise tontechnisch besseren) DECCA


    Ich muß mal sehen ob sie unter meinen "unverzichtbaren Aufnahmen " zu finden ist - dort gehört sie nämlich hin.


    Jederman kann sich durch Klick auf das Labelbild Zugang zum jpc-Soundsamlpe verschaffen .....
    Ds meiner Meinung nach Besondere ist die hervorragnede räumliche Staffelung und die gleichzeit hohe Durchörbarkeit und Klsngfarbentreue,
    Auch die Dynamik lässt keineWünsche offen.


    Leises Grundrauschen ist eine analogtechnikbedingte Eigenschaft, die meiner Meunung nach keine Beeinträchigung darstell


    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Das Probestückchen macht schon an meinem PC-Lautsprecher "Gänsehaut"! :angel: Bereits bestellt, lieber Alfred!


    Niko

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

    Einmal editiert, zuletzt von vivelamusic ()

  • Ich hab mir schon das wenige Hirn zermartert, welche CD ich hier wohl nominieren sollte - dabei ist das so naheliegend:



    Les derniérs Quatuors
    KV 499, 575, 589, 590


    Quatuor festetics


    [Sentimentalmodus]


    Mal angenommen, das Leben hätte wirklich keinen Sinn... durch diese Einspielung bekäme es einen...


    Klangtechnisch ein Wunder: die Musik kommt direkt vom Herzen, ist auch für das eigene bestimmt und erreicht dies ohne Umschweife: Da ist kein Raum drumherum, der irgendetwas vergiften könnte...


    Das ist wahrlich die beste CD des mir bekannten Universums - zur Zeit kleben meine Ohren an KV 499... da bin ich unrettbar verloren... ich glaub, diese CD werde ich mit ins Grab nehmen!


    Die Quartette in dieser Einspielung (insbesondere KV 499 und 575) fressen mir die Seele weg... sie zeigen mir, wie vergänglich alles ist... und doch gibt es keine schönere Art, dies zu erfahren.


    [/Sentimentalmodus]


    :faint: :wacky:


    Ulli

    Als Pumuckl sich zum Frühstück noch ein Bier reingeorgelt hat, war die Welt noch in Ordnung.
    (unbekannt)

  • Beantwortet vielleicht nur die Hälfte Deiner Frage, aber ich werf sie trotzdem in den Ring:


    Gustav Mahler Sinfonie Nr 8
    Wiener Philharmoniker, Dmitri Mitropoulos



    Eine Aufnahme von 1960 (aus der Felsenreitschule in Salzburg).


    Hier zeigt sich (auch für mich überraschend), dass allerbestes Mono erheblich durchsichtiger sein kann als viele modernen Hochglanz-Einspielungen. Einfach sensationell, wie die einzelnen Gruppen (Instrumentalgruppen, Chorgruppen, Solisten, Orgel) durchsichtig und voneinander unterscheidbar stehen. Da bietet manche moderne Produktion mehr (wenn auch brillanteren) Klangbrei.
    Diese Einspielung hat mir das Werk ein ganzes Stück näher gebracht (auch wenn natürlich meine anderen 8er, Solti, Boulez, Rattle, eine ganze Ecke "zeitgemäßer" sind - trotz der hier sehr guten Sängerschar). Eine echte Empfehlung.

  • Liebe Freunde technisch hervorragender Aufnahmen,


    laut Niko soll es hier soll es nur darum gehen, was technisch z.Z. "state of the art" ist.


    Von daher wundere ich mich über einige bisher genannten CD-Aufnahmen, die ja alle von der Interpretation unschlagbar sein mögen, aber technisch "state of the art" ............. eine historische Monoaufnahme kann diesen Anspruch kaum erfüllen !



    Ich könnte jetzt für "State of the Art" eine größere Liste aufmachen, da für mich gute Klangqualität bei den Aufahmen ein wichtiger Faktor ist - ich beschränke mich aber auf drei herausragende mit Bild:


    1. Ravel: Daphnis et Chloe


    Das erste DG-Cover war noch schöner und es gibt die Aufnahme in der die DG-TRIO-CD-Box.
    LSO / Abbado
    DG, 1985, DDD


    Selten hat man so eine natürliche Orchesterabbildung genossen, wie in Ravels Meisterwerk; auch die anderen Ravel-Werke sind TOP, aber bei Daphnis hatten die Tontechniker eine Sternstunde.



    2. Mahler: Sinfonie Nr.6




    Chicago SO / Solti
    Decca, ADD


    Natürlich sind auch die anderen Mahler-Sinfonien in der Decca-GA von dieser hohen Qualität, aber die Nr.6 war mein Schlüsselerlebnis für die gesamte GA.



    3. Strawinsky - Ballette



    Cleveland Orchestra / Chailly
    Decca, 1994 u.a., DDD


    Klangtechnisch wird man diese Werke kaum irgendwo besser vorfinden, als hier bei Decca --- von den tiefsten Frequenzen der großen Trommeln, bis zu den höchsten Höhen der Picoloflote ist alles supernatürlich: Das Cleveland Orchestra im Wohnzimmer.



    **** Ich hatte jetzt noch Varese-Complete Works mit Chailly (Decca, 1994, DDD); Schostakowitsch Klavierkonzerte mit Hamelin (Hyperion-SACD, 2003, DDD); Hindemith - Mathis u.a. mit Bernstein (DG, 1991, DDD); Holst - Planeten mit Gardiner (DG, 1995, 4D, DDD) in den Händen - so etwas nenne ich State of the Art.



    Coverbilder von Moderation geändert und mit Links versehen -
    Somit kann man die jpc-Klanghäppchen geniessen
    MOD 001 Alfred

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Mir fallen spontan drei Aufnahmen ein, die gleichzeitig auch sehr meine bevorzugte Musikrichtung wiederspiegeln:


    CD:



    ...endlich auch einmal ein schönes Bassfundament im Continuo zu hören.
    Klar und aufgelöst, betörend natürliche Stimmen mit guter Räumlichkeit.
    Man meint, eine Mehrkanal-SACD zu hören. Unglaublich gut!


    Mehrkanal-SACD(Live-Mitschnitt):



    ...endlich hört man die klanglichen Vorzüge des goldenen Saals des Wiener Musikvereins. Es ist Tiefe, Räumlichkeit vorhanden, aber auch Durchsichtigkeit, Bassfundament, völlig natürliche Klangfarben und die Solo-Sänger stehen mitten im Hörraum, ebenso das Continuo, auch die Holzbläser von rechts.
    Unglaublich, wie warm ein Orchester mit alten Instrumenten wirklich klingen kann ( Hirtensinfonia)
    Höre gerade `rein, finde SACD 1 auch musikalisch gar nicht mehr sooo kritikwürdig, wie von mir im WO-Thread beschrieben, vor allem wenn man nicht ständig zum Vergleich andere Studio-Aufnahmen in den Player schiebt, sondern einfach nur Musik hört. Ist doch gut, dass ich sie habe...


    DVD-A ( auch Surround)



    ...leider gibt es die Aufnahme nur noch als CD, weil DVD-A tot ist, weswegen auch der JPC-Link nicht ganz passt.
    Hoffentlich kommt die Mehrkanal-Version für Liebhaber noch einmal heraus, z.B. auf SACD oder Blueray.
    Habe beide Versionen und zwei Player.
    Wenn man DVD-A und CD nahezu synchron laufen lässt und dann am Verstärker umschaltet, ist der klangliche Vorteil der SACD schon erschütternd.
    Man hört auch kammermusikalisch viel mehr heraus, obwohl ich nicht sage, dass eine gute Übertragungstechnik für das Erkennen wichtiger musikalischer Parameter immer notwendig sei.


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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  • Zitat

    Von daher wundere ich mich über einige bisher genannten CD-Aufnahmen, die ja alle von der Interpretation unschlagbar sein mögen, aber technisch "state of the art" ............. eine historische Monoaufnahme kann diesen Anspruch kaum erfüllen !


    Hier muß ich teleton zustimmen.


    Die von Thomas Knöchel genannte Achte Mahler mit Mitropoulos besitze ich schon seit einiger Zeit - es ist eine Mono-Liveaufnahme aus der Felsenreitschule von den Salzburger Festspielen 1960, und leider klingt sie auch so. Schon vor Beginn der Aufführung rumpelt und humpelt es aus dem Lautsprecher. Obwohl ich nichts gegen alte Aufnahmen habe, ist für mich hier eine Grenze erreicht.


    Man höre dagegen Soltis Studioversion der Achten Mahler von 1971. Was die Decca-Tonmeisterlegende Kenneth Wilkinson hier kreiert hat, ist absolut zeitlos und bis heute unerreicht geblieben. Eine so großräumig-transparente Klangstaffelung bei einem derartigen Riesenwerk kombiniert mit Soltis kongenialer Interpretation ist ein absolutes Erlebnis. Obwohl ich die Achte Mahler noch nie live gehört habe, kann ich mir das im Konzertsaal nicht besser vorstellen.


    Derzeit ist die Aufnahme in dieser Aufmachung erhältlich:



    Ich kann sie Allen an diesem Werk Interessierten 100%-ig empfehlen. Man wird bis heute keine bessere Aufnahme finden.



    :yes:A g o n

  • Zitat

    Original von Agon
    [QUOTE]


    Die von Thomas Knöchel genannte Achte Mahler mit Mitropoulos besitlze ich schon seit einiger Zeit - es ist eine Mono-Liveaufnahme aus der Felsenreitschule von den Salzburger Festspielen 1960, und leider klingt sie auch so. Schon vor Beginn der Aufführung rumpelt und humpelt es aus dem Lautsprecher. Obwohl ich nichts gegen alte Aufnahmen habe, ist für mich hier eine Grenze erreicht.


    Na ja, grundsätzlich d'accord ... Mein Hinweis bezog sich ja in erster Linie auf die Durchhörbarkeit, die auch eine alte Aufnahme heute bestehen lassen kann. Und hier hat sie auch gegenüber so mach aktueller Produktion schlichtweg die Nase vorn. Dass die Brillianz im Gesamten nicht mehr zeitgemäß ist, hab ich ja anklingen lassen. Gerade die angesprochene Solti-Aunahme ist hier herausragend.
    :hello:

  • Dieser Thread trifft bei mir einen wunden Punkt ! Wie oft fragen mich Besucher: "Schicke Anlage. Und wie klingt die ?" Und dann kommt die Stunde der Wahrheit: hektisches Suchen in dem ewig unaufgeräumten CD-Regal nach der - oder den - ultimativen Aufnahmen, mit denen man herrlich angeben kann !


    Das Problem besteht imo darin, Aufnahmen zu finden, die so viele Bereiche wie möglich abdecken: da sollten ein- und mehrstimmige Aufnahmen dabei, großorchstrale, solche mit Soloinstrumenten (bevorzugt Klavier) und Kammermusik in kleinerer Besetzung. Erst dieser Mix zeigt, ob eine Anlage wirklich in der Lage ist, Musik so getreu wie nur irgendmöglich wiederzugeben - darin liegt meines Erachtens der Sinn einer high-fidelen Aufnahme (von High-End spreche ich jetzt nicht; das ist imo nur ein Marketing-Gag der Hersteller und Verkäufer, um möglichst viel Geld zu machen).


    Da bietet sich natürlich am besten ein Sampler an. Mein Lieblingssampler seit vielen Jahre ist Pasticcio, eine Zusammenstellung von Musikstücken unterschiedlichster Art aus dem Musikhaus Dabringhaus und Grimm (MDG).



    Er enthält folgende Tracks:


    1. Johann Pachelbel: Präludium d-Moll
    2. Johann Grabbe: O chiome erranti
    3. Tarquinio Merula: La Strada
    4. Francesco Manfredini: Trompeten-Konzert D-Dur (Allegro)
    5. Claudio Monetverdi: Hor che´l ciel el la terra
    6. Vivaldi/Bach: Concerto d-Moll (Allegro)
    7. G.F. Händel: Suite G-Dur (Pour les Cahsseurs)
    8. Louis Francois Dauprat: Grand Sextuor (Finale)
    9. Mauro Guiliani: Große Sonate für Flöte und Gitarre (Allegretto espressivo)
    10. Friedrich Witt: Septett F-Dur (Finale)
    11. Johann Nepomuk Hummel: Quintett für Klavier und Streichquartett
    12. Claude Debussy: Klaviertrio (Scherzo Intermezzo)
    13. Jean Francaix: Bläserquintett (Presto)
    14. Benjamin Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge (Moto perpetuo)
    15. Benjamin Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge (Aria Italiana)
    16. Duo Mediterraneo: Trotto
    17. Samuel Scheidt: Passamezzo
    18. Robert Schumann: Fantasiestücke (Aufschwung)
    19. Ludwig van Beethoven: Diabelli-Variationen (Allegro pesante e risoluto - Prest)
    20. Ferdinand Ries: 40 Préludes (Allegro-Andante-Allegretto-Vivace-Allegro-Moderato-Andantino)
    21. G.F. Händel: Harfenkonzert (Andante allegro)
    22. Ludwig van Beethoven: Equale (Poso sostenuto)
    23. Claude Gervaise: Gaillarde
    24. Pierre Max Dubois: Quatuor (Allegro di molto)
    25. Gioacchino Rossini: Quartett Nr. 3 (Allegretto)
    26. Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento KV 137 (Allegro di Molto)
    27. Emmanno Wolf-Ferrari: Klavierquintett ao.6 (Capriccio)
    28. Carl Maria von Weber: Der Freischütz - Victoria
    29. Carl Maria von Weber: Der Freischütz - Bauern-Marsch
    30. Gioacchino Rossini - Petite Messe Solennelle - Allegro a capella


    Die Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1988, sind also jetzt nicht unbedingt taufrisch. Gleichwohl ist die Qualität aller einzelner Tracks imo "State of the Art". Das ausführliche Booklet enthält zu jedem Track eine genaue Beschreibung, worin die Besonderheit in aufnahmetechnischer Hinsicht liegt, wie z.B. die Instrumente und Mikrofone optimal im Raum verteilt wurden etc.


    Die späteren Sampler von MDG sind leider nicht mehr, als bloße Übersichten über das jeweils aktuelle Programm. Die Erläuterungen beschränken sich daher auch weitgehend auf interpretatorische Ausführungen und sie eher belanglos.


    Viele Grüße,


    Bernd


  • Was soll ich dem noch hinzufügen? Ulli spricht mir aus der Seele. KV 499 von dieser CD.....


    :jubel:


    Peter

  • Zwei, drei Zwischenbemerkungen:


    - zunächst: ich freu mich über die Resonanz! :jubel: So langsam kommt dieser Thread in Fahrt. Danke!
    Wir alle und die "Besucher" können profitieren und neue Klang- und Musik"leckerlie" entdecken.
    Ich selbst gebe mir z.Z. große Mühe, meine 2. Empfehlung vorzubereiten.
    +
    - Ja Wolfgang, genau so war´s gemeint! :yes: Welche Aufnahme zeigt das Können der Tontechniker und Tonmeister?! Welche Aufnahme bringt die Seele der interpretierten Musik "live-haft", d.h. tonal stimmig, mit überzeugender Raum- und Instrumentendarstellung in mein Wohnzimmer?!
    Ein hoher Anspruch.
    Wir alle kennen Konzertflügel die plötzlich 4/5m breit, von links nach rechts durch das Wohnzimmer "klingen"... oder Solostimmen – z.B. auch Gitarren -, die nicht ortbar, 2/3m Platz beanspruchen. Welch eine Zumutung der Musikindustrie! :kotz:
    Hinzu kommt die Ausgewogenheit der Einzelstimmen im Orchester. Tiefen- und Breitenstaffelung, ich glaube bei einigen guten Aufnahmen sogar Höhenstaffelung zu hören, das sind für mich weitere, wichtige Details. Über Dynamik und Hall habe ich mich ja schon geäußert. Und dann, ganz klar, die musikalische Qualität, die es zu einem PERFEKTEN Ganzen macht.
    Deshalb würde ich mir auch wünschen, dass ihr, hoffentlich noch Folgende, in eurem Beitrag euren subjektiven Klangeindruck, die Vorzüge der Aufnahme, plastischer beschreibt, so wie es viele bisher schon getan haben. Wenn sich dabei Beschreibungen wiederholen, so liegt das in der Natur der Sache und ist aus meiner Sicht völlig ok.


    Niko :hello:

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

  • Lieber Niko,
    In diesen Thread wire NIE richtiger Schwung kommen - ist es doch bei Klassikliebhabern beinahe Ehrensache, daß nur Aufnahmen mit einer gewissen Patina, wo im Hintergrund ein Wasserfall rauscht und ein Lagerfeuer knistert und wo die lästigen Höhen weggefiltert wurden, als künstlerisch wertvoll akzeptiert werden :baeh01:


    Aber ich begebe mich nun in die Gruppe der Tabubrecher - ICH kann ja letzlich nicht aus dem Forum verbannt verden...... =)


    Üblicherweise benutzt man gerne Aufnahmen mit irrsinniger Dynamik und exotischen Intrumenten (wo kaum jemand weiß wie sie aussehen)
    um Sterteoanlagen zu demonstriern - Das macht Eindruck.


    Gewissen Instrumenten weicht man jedoch gere aus - sie sind heikel und eigentlich nicht naturgetreu einzufangen.


    Einer der es trotzdem mit Erfolg praktiziert ist Andreas Spreer, Inhaber und Tontechniker des Labels Tacet, das in audiophilen Kreisen einen guten, nein hervorragenden Namen hat. (..eigentlich Kultstatus besitzt)


    Die hier empfohlene Aufnahme unseres Mitglieds Markus Schirmer erfüllt hohe aufnahmetechnische, zugleich auch hohe künstlerische Ansprüche, zudem erklingt ein äusserst musikalischer Fazioli Flügel, nein er blüht auf.....


    Ich hatte das Vergnügen bei der Wiener-Präsentation dieser CD anwesend sein zu dürfen - und da wurde die CD gegen Markus live gespielt - abwechselnd.
    Ein mutiges Vorhaben - aber gleichzeitig auch eine überzeugende Demonstration was moderne Tontechnik zu leisten imstande ist - wenn man sie beherrscht.


    Daher diesmal eine Klavier-CD als Empfehlung:




    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    ...
    Daher diesmal eine Klavier-CD als Empfehlung:




    Das ist technisch eine wirklich sehr gute Aufnahme! Markus Schirmer spielte dabei in der Grazer Helmut-List-Halle einen Fazioli F-280. Viel besser geht eine Klavieraufnahme wohl nicht mehr.


    Aber es gibt dennoch Steigerungsmöglichkeiten! Wenn der F-280 ein Sechszylinder ist, dann könnte man den F-308 als Achtzylinder bezeichnen. Ingeborg Baldaszti spielt ihn auf ihrer Debut-CD "La Campanella". Das Gerät müsste waffenscheinpflichtig sein und was Frau Baldaszti hier an Klangfarben aus dem Instrument holt, spottet jeder Beschreibung. Was die Toningenieure Jerry Pacher und Jürgen Blaskowits verewigt haben, ist für mich bislang die klanglich ultimative Klavieraufnahme.



    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Moin,


    da ich seit Juni einen SACD-fähigen DVD-Player besitze, kann ich mit gutem Gewissen die folgenden SACDs schon mal nominieren:



    Tschaikowsky: Violinkonzert
    Julia Fischer, Yakov Kreizberg, Russian National Orchestra



    so wie:



    Diana Krall: The Girl In The Other Room



    und:



    Marais: Pieces de Viole Buch 4 (1717)
    Jordi Savall, Philippe Pierlot, Rolf Lislevand, Pierre Hantai, Xavier Diaz-Latorre, Andrew Lawrence-King, Pedro Estevan

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • :jubel:Alfred, dein Tip "MAHLER No.2" (vgl. oben/o.u.) wahrhaftig ein Klangwunder! REFERENZ aus alten Tagen. Man wundert sich immer wieder, was die damals schon eingefangen haben! :yes: OK, die Solostimmen ... :boese2:... klingt für meine Ohren ein wenig nach UFA-Zeiten, aber die Orchestersätze ... makellos!
    Niko :hello:
    P.S.: Gut, wenn man in einem eigenen Haus die fabelhafte Dynamik und Reinheit dieser Aufnahme in hörgerechter Lautstärke anspielen kann! :angel:Wahnsinn :yes: Solche "Blecheinsätze" würden einem bei der DG die Ohren zerfetzen, hier sind sie Lupenrein!

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche

  • Zitat

    Original von vivelamusic
    Die Qualität der Interpretation ist hier etwas nachrangig, denn es gibt genug historische Aufnahmen, die interpretatorisch hervorragend, doch unter der Aufnahmequalität leiden. Wie gesagt: hier soll es nur darum gehen, was technisch z.Z. "state of the art" ist.


    Ich habe da so meine Probleme - unter ihrer Aufnahmequalität leiden m.E. gerade die interpretatorisch durchschnittlichen Einspielungen (wegen des Mißverhältnisses). Für Kammermusik kann es mir gar nicht puristisch genug zugehen - meine Ohren reagieren äußerst allergisch auf den runden, aufgeblasenen Str.Qt.-Sound neuerer Studioqualiät, wo jeder Solist sich wie ein Streichorchester anhört.


    Daher meine erste Referenzaufnahme: RCA-LSC-2632, Beethoven Qts. op. 95 & 135, Juilliard String Quartet (klingt herrlich kratzbürstig). Gleich danach kommen die alten Amadeus-Qt.-Beethoveneinspielungen für die DGG 1963/64.


    Der bombastische Bigger-Than-Life-Sound der Decca paßt zwar ganz gut zu Mahler (Soltis schon hier gerühmte Nr. VIII) und Strauss (z.B. Mehtas Zarathustra, SXL 6379, v.a. das Tanzlied). Die beeindrucken auch auf kleineren Anlagen. Aber das oben erwähnte Mißverhältnis wirkt bei anderen Komponisten direkt kontraproduktiv - prominentes Beispiel etwa Karajans Bohème (z.B. Highl. SET 579) - eine m.E. völlig zelebrierte, auch im Sentimentalen auf Hochglanz getrimmte und daher im Grunde kalt lassende Un-Version, Opera without human beings.


    Meine Referenz für Mahler Nr. 8 ist Vanguard Sereolab VSD-71120/1, USO unter Abravanel, ein Wunder an räumlicher Auflösung und eine himmlische Interpretation dazu.


    Eine klanglich perfekte CD ist für mich Cecilia Bartolis Album "Maria", auch vom musikalischen Gehalt her.

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

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  • Marais: Pieces de Viole Buch 4
    :jubel: :jubel: :jubel:


    Kam heute bei mir an! Schon der 1. "Marche" ist ein Ohrwurm der Extraklasse! Wouh! Was für eine wundervolle Aufnahme! Was für ein liebevoll gestaltetes GANZES! Warum gibt es so etwas nicht des öfteren?!
    Habe mir vor Begeisterung eine rare Flasche Burgunder aus Chardonnay(!) (letzter Wohnmobilurlaub) geöffnet :yes: und war glückseelig!


    Ich fühlte mich wie Gott in Frankreich :angel: inmitten der holographisch aufspielenden Musiker. Herrlich, die alten Instrumente, der Raum ... :jubel:..die Interpretation ...
    gut, über die Atemgeräusche der aufspielenden Herren könnte man evtl. streiten, vielliecht ist dem einen oder anderen auch der Hall etwas zu mächtig geraten ... aber unter dem Strich: :yes:OK!


    Einer, von unzähligen guten Tips, die mir das Forum in dieser kurzen Zeit meiner Anwesenheit gebracht hat!


    :hello:Niko

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Nietzsche


  • Das ist eine wirklich fabelhafte Aufnahme nicht ganz so im Fokus stehender Werke Mozarts. Das Klavier ist schön in die Streicher eingebettet und perlt wie Champagner. Da ist mir beim Hören die gute Aufnahmeakustik quasi ins Ohr gesprungen.


    Es gibt sicher noch andere Aufnahmen, die akustisch lobenswert sind. Aber bei der fiel es mir, auch in Ermangelung von Alternativen, die das Hörerlebnis vielleicht verändert hätten, gleich auf.

  • Solche Beschreibungen zu formulieren, fällt mir schwer, daher nur ganz kurz:


    Diese drei Aufnahmen bestechen durch äußerste Klarheit des Klanges, großen Umfang an Dynamik und Frequenzen und durch präzises Spiel. Der Lohengrin ist ein Glücksfall einer perfekten und gleichzeitig lebendigen auf Tonträger festgehaltenen Live-Aufführung.




    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat von Theophilus

    Ingeborg Baldaszti spielt ihn (den F308) auf ihrer Debut-CD "La Campanella". Das Gerät müsste waffenscheinpflichtig sein und was Frau Baldaszti hier an Klangfarben aus dem Instrument holt, spottet jeder Beschreibung. Was die Toningenieure Jerry Pacher und Jürgen Blaskowits verewigt haben, ist für mich bislang die klanglich ultimative Klavieraufnahme.


    Habe mir aufgrund der Empfehlung die CD gekauft - ist tatsächlich exzellent aufgenommen, also gute Pianistin, gutes Piano und tolle Tontechnik. Sie kann mithalten mit den besteaufgenommenen mir bekannten Piano-CDs: Liszt - Sonate h-moll, Nikolai Demidenko - gewaltiges Piano-Stahlgewitter und Beethoven, Diabelli Variationen, Olli Mustonen - hochpräziser und präsenter Perlklang


    Habe somit jetzt 3 Piano-Referenzen - Danke, Theophilus

  • Ganz weit oben würde ich auch die von der DG herausgebrachte CD Carmen-Phantasie einstufen.


    Ann-Sophie Mutter spielt zusammen mit den Wiener Philharmonikern unter Levine, klangtechnisch allererste Sahne, nicht zuletzt aufgrund der Stradivari der Mutter.


    Das ist auch so eine CD, die man in 20 Jahren noch kennen wird, eine der besten Geigerinnen unserer Zeit spielt mit einem der besten Orchester, und die Tontechnik hat einen großen Tag (vermutlich auch, weil das Management mal nicht so auf die Kosten geguckt hat).


    Zudem werden Stücke gespielt, die teilweise gefällig, teilweise rauh (Tzigane, Ravel) nirgendwo die Grenzen des Anhörbaren verlassen, andererseits aber eine großartige Bühne für berauschende Virtuosität bilden.


    In schlichten Scores:
    - Musik: 8
    - Interpretation: 10
    - Klang: 10


    Referenzstatus für Violinaufnahmen

  • Eine weitere CD, die imho Referenzstatus hat, diesmal für a-capella-Chormusik:


    Faire is the Heaven - Music of the English Church, Cambridge Singers, John Rutter



    Der Chor ist mit das Beste, was im Bereich alter Chormusik heute geboten wird, die Tontechnik hat es unaufdringlich und überzeugend auf Konserve gebracht mit gerade dem richtigen Maß an Hall, ohne zischende z oder s, effektlos und unprätentiös, so wie es sein sollte.



    Scores:
    - Musik: 9
    - Interpretation: 10
    - Klang: 10

  • Und last not least die Referenz für Chor & Orchester:


    Georg Friedrich Händel, Chandos Anthems (4 CDs) - The 16 Choir & Orchestra, Harry Christophers


    mit solch tollen Sängern wie Lynn Dawson und Ian Patridge - die Scheiben gehören zu den besten CDs, die ich kenne



    mit dem ultimaten Score:


    Musik: 10
    Interpretation: 10
    Klang: 10

  • Zur an diesem Wochenende in München stattfindenden High-End-Messe wird eine CD mit folgenden Test-Stücken mitgenommen:


    1) Mary Black - Moon River (ist ein klein wenig scharf aufgenommen, also im eigentlichen Sinne keine "High-End"-Produktion, es ist aber trotzdem recht erhellend, wie Lautsprecher mit dem kleinen Tick zu viel Brillanz umgehen)


    2) Chris Ruebens - Summer Dance, Baltic Guitar Quartett: vollgriffig, schmissig, sehr präsent


    3) Georg Friedrich Händel - aus Recordersonate 1, L´Ecole d´Orphée: Ortung, hochtonreiche Feinsinnigkeit


    4) Billy Joel - So it goes, King´s Singers: in jeder Hinsicht perfekte Aufnahme


    5) Franz Liszt - La Campanella, Ingeborg Baldaszti: Hochtöner-Quäler vom Feinsten


    6) Tango aus einer HiFi-Test-CD (Supreme, Label: Red Sleeves): sehr präsent


    7) Simon Boswell - Trout Sundae: Stahlsaiten auf Gitarre, reichlich Flagolett-Töne, sehr obertonreich


    8) Antonio Vivaldi - aus Winter, Solisti di Prag: Ortbarkeit, Differenziertheit des Klangbildes


    9) John Dowland - Come Again, Robert DeCornier Singers: ebenfalls Ortbarkeit und Differenziertheit, Natürlichkeit


    10) Johann Sebastian Bach, Jacques Loussier - Gavotte, BWV 1068: fetzig, Allround-Teststück


    11) Astor Piazzolla - Libertango, Gary Burton: Ortbarkeit


    12) Joe Morello - Autumn Leaves: Baßstärke, Impulshärte, Dynamik


    13) George Bizet - Carmen-Thema, Ann Sophie Mutter: feinste Hochton-Verästelungen


    14) Georg Friedrich Händel - Di, cor mio (Alcina), Lynne Dawson: Natürlichkeit


    15) Georg Friedrich Händel - Vorspiel aus Chandos Anthems, The 16 Orchestra: unaufgeregte Eleganz


    16) Richard Farrant - Lord, for thy tender mercy sake, Cambridge Singers: tonale Ausgewogenheit


    17) Johann Sebastian Bach - Dorische Toccata und Fuge BWV 538, Miklos Spanyi: Sauberkeit des Basses, zu hören bei höherer Lautstärke


    18) Gipsy Kings - Inspiration: Differenziertheit, Dynamik, Baß, Brillanz, Allround-Teststück

  • Da ich klangmäßig Vinyl den Vorzug vor CD gebe, ist diese "Zauberflöte" eine meiner Referenz-Aufnahmen. Abgespielt mit einem Kenwood KD 990 und einem Grado-System Masterwood. Unübertrefflich!


    W.S.

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