Widerstand gegen das Regietheater wächst unaufhörlich - ist das Ende nah?

  • Den Thread habe ich mit Interesse durchgelesen und mich bisher auch deshalb nicht beteiligt, weil mir das Thema Oper nicht so sehr am Herzen liegt wie etwa Konzert und Kirchenmusik.


    Trotzdem bin ich durch Zufall auf eine Stellungnahme von Prof. Joachim Kaiser gestossen, die ich gerne zum Anschauen empfehlen möchte:


    "http://www.youtube.com/watch?v=mVFQRfN5A5Q"


    Ich finde, er bringt es gut auf den Punkt und stimme ihm in jeder Aussage ganz und gar zu.


    Die Musik sollte m.E. durch das, was auf der Bühne stattfindet, verdeutlicht werden.
    Ich möchte nicht zwei Stücke auf einmal sehen, sondern dass, das der Komponist vertont hat.
    Gegen verstaubt und langweilig habe ich auch etwas.
    Deswegen muss aber Wotan nicht im Büroanzug oder als Kellner, Politiker, Bin Laden oder sonst etwas auflaufen, finde ich.


    Vor Jahren sah ich einmal im TV eine Wagneroper, bei der Karajan dirigierte - ob er auch inszenierte, weiss ich nicht mehr.
    Jedenfalls fand ich, dass das Bild die Musik verdeutlichte, dazu passte.
    Langweilig war es für mich nicht.
    Ich möchte sowohl bei Filmen als auch in der Oper nicht ständig mit Alltagsproblemen, Gesellschaftsproblemen ( also allem, was man auch in der Tagesschau sehen kann) befasst werden, sondern in fremde Welten entführt werden.
    Die Sagenwelt Wagners ist gegenüber meinem Alltag fremd, wodurch sie besonders interessant und faszinierend wird.


    Wenn es in diese Richtung geht wie hier



    zu sehen, dann würde ich mich sehr versucht fühlen, in die Oper zu gehen - nicht nur aus rein musikalischen Gründen.


    Wenn mich jetzt irgendwer als konservativen Knochen, Staubi oder Schlimmeres bezeichnet, dann kann ich gut damit leben.
    Gegen neue Ideen habe ich gar nichts. Aber von einem klassischen Dirigenten erwartet man zurecht, dass er sich nicht durch Absonderheiten frech vor den Komponisten stellt und sich nur selbst darstellt obwohl man von sich ihm gleichzeitig neue Ideen und einen individuellen Zugang erhofft.
    Sich innerhalb dieser widersprüchlichen Begrenzungen zu bewähren, ist die Kunst. Ist denn eine Kunst ohne Begrenzungen noch eine Kunst?


    Was für die Dirigenten recht ist, sollte für Regisseure m.E. auch billig sein.


    :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Naja, also einige Klarstellungen:


    @ Engelbert

    Zitat

    Der 'beißende Spott' richtet sich nicht gegen die Anhänger des Regie-Theaters, sondern gegen die Auswüchse und abgestandenen Gags des Verfremdungs-Theaters als Sache.


    Das ist schön. Wenngleich ich sagen muss: Regietheater ist nicht gleich "Verfremdungs-Theater".
    In vielerlei Hinsicht mag das stimmen, viele Dirigenten und Regisseure verfremden die Oper und machen etwas daraus, was nicht im Sinne der Musik ist.
    Aber das ist bei Gott nicht die Norm. Ich glaube, es gibt sehr gute Inszenierungen und Einspielungen des "Regietheaters", die nicht "entfremdend" sind.


    Zitat

    Mit Deiner Beurteilung im letzten Absatz, lieber Hammel, bist Du ein bisschen flink gewesen und ich distanziere mich von Deiner mir unterschobenen Unterstellung. Die Augenhöhe wechselt ständig, je nach dem, ob beide auf dem Stuhl sitzen oder auf dem Bauch liegen.


    Da hast du vollkommen Recht. Mahatma Gandhi sagte dazu allerdings:
    "Auge um Auge, und die Welt wird untergehn."
    Es mag viel "böses Blut" auf beiden Seiten gegeben haben, aber deshalb muss man nicht zwingend mit gleicher Methode zurückzahlen.
    Ich will dich nicht in die "Beißender Spott - Schreiber"-Ecke drängen (wirklich nicht), aber diese Persiflage war meiner Meinung nach, mehr als überspitzt und nicht sehr produktiv.


    @ Gustav

    Zitat

    Wo denn??? So einfach ist es nun wirklich nicht, noch traditionelle Inszenierungen zu finden. Wenn die Theater wenigstens vernünftig mischen würden.


    Ich glaube es gibt schon traditionelle Inszenierungen zur Genüge,
    im Zweifelsfall DVD kaufen, oder CD hören.. :D


    @Alfred

    Zitat

    Wenn ich ein "Wiener Schnitzel " essen will - und ich bestelle ein Wiener Schnitzel - dann will ich auch ein"Wiener Schnitzel" serviert bekommen - und nicht irgendetwas das dem Koch zum Thema "Wiener Schnitzel" eingefallen ist - oder er dafür hält.


    Lieber Alfred, siehste, das sehe ich wieder vollkommen anders. :evil:


    Wenn ich auf der Speisekarte "Wiener Schnitzel" lese und besagtes auch bestelle, ist es mir vollkommen egal, welche Beilage dabei ist - ob Petersilienerdäpfel oder Pommes oder Reis - vollkommen egal.
    Wichtig ist mir nur, dass das Wiener Schnitzel da ist, das ist nämlich der wesentliche Bestandteil des Menüs "Wiener Schnitzel" ;)


    Insofern hat der Koch schon seine Freiheiten, allerdings auch seine Grenzen.
    Und so sehe ich die Ganze Sache auch in der Musik. :wacky:


    operus


    Zitat

    Wir Opernfreunde, die werkgetreue Inszenirungen fordern, sollten also keine pauschale Ablehnung des Regietheaters postulieren, denn das würde die Oper in eine museal verstaubte Ecke drängen. Wir sollten trennscharf herausarbeiten, dass wir alles, was grob werkverändernd und werkentstellend ist, im Interesse der Oper ablehnen.


    That's my opinion...
    Definitiv...
    :jubel: :jubel:


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)


  • Dem kann ich mich auch nur anschließen. Ich finde es traurig, wenn en interessantes Konzept einer Oper, die damit in unserer zeit aktualliesiert werden soll, sofort verbannt wird. Wenn es aber nur darum geht, dass ein Regisseur eine Oper nur nach seinen Willen umformen will, dann ist er defintiv der falsche Mann als Regisseur.

  • Interessant, daß dieser Thread noch immer aktiv ist - das freut mich einerseits, wundert mich andrerseits.


    Ich lese immer wieder "verstaubt", wenn es um sogenanntes "traditionelles", oder noch schlimmer "konservatives" Theater, bzw Oper geht.
    Konservativ - natürlich nur in diesem Zusammenhang - hat schon einen leicht negativen Beigeschmack, es deutet die angestrebte"Unveränderlichkeit" einer Mumie, die sich Operninszenierung nennt, an - und das ist sicher weder die Wahrheit - noch das Ziel - abgesehen,davon, daß es unerreichbar wäre.


    "Traditionelles" Theater - das gefällt mir schon viel besser - und ist das Theater meiner Wahl. Es bedeutet nämlich, daß hier der ursprüngliche Gedanke stets an die folgende Generation weitergeben wird. Dieses Weitergeben bedingt eine allmähliche Veränderung, die völlig ohne Wissen der Weitergebenden passiert. Wir sehen also immer wieder dasselbe Stück wie unsere Vorfahren, jedoch für uns zurechtgemacht - ohne jegliche wissentliche Verfremdung.


    Ich werde versuchen das transparent zu machen. Wenn wir uns heute einen Stummfilm der frühen 20er jahre ansehen, der die französische Revolution zum Thema hat, und der bemüht war den Zeitgeist des ausgehenden 18- Jahrhunderts in Frankreich darzustellen, nebst allen modischen Eigenheiten etc, wenn wir dann das gleiche Thema um 1939 mit Ton, 1957 mit Ton und Farbe, und letztlich eine deluxe Version von heute, in Cinemaskope, Supercolor und streng wissenschaftlicher Beratung ansehen, inklusive aller einst scheel betrachteten Freizügikeiten, wie Nacktaufnahmen etc, dann haben wir durchaus so etwas wie eine Evolution der Regie vor uns - zudem müssen heitere Szenen - so sie vorkommen, heute anders gestaltet sein als vor 90 Jahren. Was einst als geschmacklos und vulgär galt - wird heute als Selbstverständlichkeit betrachtet.


    Trotz all dieser Veränderungen befinden wir uns noch immer auf dem Gebiet des traditionellen Filmes. Verballhornungen fanden nicht statt.


    Desgleichen gibt es auch auf dem Gebiet der Oper zahlreiche Veränderuingen, welche traditionelles Operntheater vor dem "verstauben" schützt.


    Das Rampensingen wurde abgeschafft, die oft plumpen deutschen Übersetzungen und Bearbeitungen (ja das gab es schon immer) wurden weitgehend von der Bühne verbannt. Die Kulissen und Kostüme wurden realitätsnäher ausgeführt. Allzu Pathetisches musste einer eher natürlichen Bewegung auf der Bühne weichen. Anspielungen, die heute niemand mehr versteht (gerne hier Beispiele wenn gefordert) wurden ignoriert, werden "blind" gespielt - bzw durch moderne ergänzt oder ersetzt. - All das noch immer im Rahmen der Zeit in der das Stück spielen soll , und in der dazu passenden Ausstattung. !!!


    Ferner gibt es Tendenzen, wenngleich erst in den Kinderschuhen,. Opernrollen typgerecht zu besetzen.
    Das ist natürlich ein Spagat, der schwierig zu schaffen ist.
    Auf CD ist es ziemlich egal wie die jungen Liebhaber aussehen, aber auf der Bühne - und noch ärger - Videoaufzeichnung - indes nicht.


    Hat jemand von euch schon einen "schönen Jüngling" Tamino gesehen ?
    Der Herzog in Verdis Rigolette sollte dem Sprechstück nach auch ein bildschöner verführerischer Jüngling sein, der die Herzen der Frauen im Sturm bricht. Gilda ist sogar bereit für ihn zu sterben und geht in dieser Hinsicht bis zur letzen Konsequenz.
    Auf der Bühne stehen dann zumeist überalterte korpulente Herren mit herrlicher Stimme. Als Entschuldigung sei angeführt, daß das Vorbild des Herzogs im originalen Strück von Victor Hugo "Le roi s'amuse" (Der König amüsiert sich) - Franz der Erste von Frankreich war - der alles andere war als ein "schöner Jüngling" - so schliesst sich der Kreis...


    Aber der historische Kontext - und die damit verbunden Ausstattung ist ein unverzichtbarer elemantarer Kern des Stückes - und somit UNANTASTBAR.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Was mich auch ärgert ist die Tatsache das viele Regisseure meinen, schon während der Overtüre irgendeine sinnlose Handlung aufführen zu müssen. Ich möchte aber einfach nur die Muik genießen und nicht davon abgelenkt werden. In der alten Rigoletto Inszenierung von Ponelle in Düsseldorf konnte man sich immer von Anfang an wunderbar in die Personen hineinversetzen und mitfühlen. Und es war schon bewegend wenn Rigoletto im 2 . Akt seine Arie sang oder wenn er zum Schluss seine stebende Tochter im Arm hatte. Bei der neunen Inszenierung lässt mich das vollkommen kalt. Auch bei den Kostümen heisst es ja immer das sie zeitlos sind, aber ein befreundeter Regisseur von mir sage mir mal , wenn das im Programmheft steht, hätten die nur keine Lust gehabt sich mit der Geschichte der Oper zubefassen.

  • Dem kann ich mich vollumfänglich anschließen. So schön wie die Ponelle Inszenierung des Rigoletto in Düsseldorf war, so kalt lässt einen die neue Hermann Inszenierung. Wenn ich nur an die 60 nackten Schaufensterpuppen auf der Bühne denke... :no: Schade um die schöne Oper!

    Viele Grüße,


    Marnie

  • "Wahn! Wahn! Überall Wahn!"


    Wenn man sich diesen Thread so durchliest, dann könnte man fast meinen, die meisten wären gegen das Regietheater. Liegt das nur am recht hohen Altersdurchschnitt bei "Tamino"? Ich glaube fast nicht. Großteile das Publikums wollen die Oper einfach so sehen, wie es das Libretto vorgibt, so mein persönlicher Eindruck. Leider ist das heutzutage kaum mehr möglich. Schaue ich mir die Inszenierungen hier an der Semperoper an, dann kommt einem das Grauen. Die meisten "traditionellen" fielen dem Rotstift zum Opfer, die einzige "konservative" Neuinszenierung der letzten Zeit ["Il Trovatore", 2008] wurde von der links angehauchten Kritik natürlich zerrissen. Wie sagte F. J. Strauß mal: "Der linke Teil einer Minderheit", und das könnte man ja auch auf die Regietheater-Regisseure beziehen, die sich hier austoben ohne Rücksicht auf Verluste.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von rodolfo39
    Was mich auch ärgert ist die Tatsache das viele Regisseure meinen, schon während der Overtüre irgendeine sinnlose Handlung aufführen zu müssen. Ich möchte aber einfach nur die Muik genießen und nicht davon abgelenkt werden. In der alten Rigoletto Inszenierung von Ponelle in Düsseldorf konnte man sich immer von Anfang an wunderbar in die Personen hineinversetzen und mitfühlen. Und es war schon bewegend wenn Rigoletto im 2 . Akt seine Arie sang oder wenn er zum Schluss seine stebende Tochter im Arm hatte. Bei der neunen Inszenierung lässt mich das vollkommen kalt. Auch bei den Kostümen heisst es ja immer das sie zeitlos sind, aber ein befreundeter Regisseur von mir sage mir mal , wenn das im Programmheft steht, hätten die nur keine Lust gehabt sich mit der Geschichte der Oper zubefassen.


    Da ist natürlich was Wahres dran - die Ouvertüre ist als Orchesterstück Einleitung der Oper.
    Natürlich könnte ein übereifriger Regisseur hergehen und meinen: "die Ouvertüre ist Teil der Oper, muss also auch inszeniert werden."


    Was ich nicht wirklich verstehen kann, zumal - was willst du denn bei einer Ouvertüre groß neu inszenieren?
    Vielleicht den Musikern bunte Clowns-Kostüme anziehen, da hätte Rossini seine Freude... :D


    Zitat

    Wenn man sich diesen Thread so durchliest, dann könnte man fast meinen, die meisten wären gegen das Regietheater. Liegt das nur am recht hohen Altersdurchschnitt bei "Tamino"?


    Hm.
    Ich finde es potenziell blöd wenn jemand herkommt und sagt, er mag kein Regietheater oder kein "traditionelles", oder dergleichen.
    Es kommt immer auf die Oper und die Inszenierung an.
    Zu sagen, das ist gut, das andere schlecht, bringt überhaupt nichts -
    und zeugt IMO von einem nicht wirklich toleranten Musikverständnis.


    Ich mag Regietheater - aber bin kein Verfechter von demselben.
    Es gibt gute Inszenierung genauso wie es schlechte gibt.
    (Übrigens ist das auch bei den so genannten "traditionellen" der Fall)... :stumm:


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Zitat

    rodolfo39 schreibt:
    Was mich auch ärgert ist die Tatsache das viele Regisseure meinen, schon während der Overtüre irgendeine sinnlose Handlung aufführen zu müssen. Ich möchte aber einfach nur die Muik genießen und nicht davon abgelenkt werden.


    So hat es sich der Komponist ja auch gedacht, als eine innere Einstimmung auf das kommende Geschehen. Ich weiß natürlich, daß es Opernvorspiele gibt, die nicht unbedingt auf das Werk eingehen (mir fällt spontan Glucks ORFEO dazu ein), meine aber trotzdem, Regisseure sollten der Ouvertüre ihre Bestimmung lassen!


    Ich habe das vor Jahrzehnten schon einmal in Düsseldorf erlebt, weiß aber nicht mehr, welche Oper damals gegeben wurde. Auf jeden Fall war es für mich störend und meine Platznachbarn sahen das damals genauso.


    Zitat

    Großteile das Publikums wollen die Oper einfach so sehen, wie es das Libretto vorgibt, so mein persönlicher Eindruck.


    Und genau das ist es: Die Autoren - Librettisten und Komponisten - haben sich doch etwas bei ihrem Werk gedacht. Wenn ich Kritiken lese oder manchmal, beispielsweise im Fernsehen oder auf DVD's bei einem Freund, moderne Inszenierungen sehe, bereue ich es nicht, dieser Live-Welt "Ade" gesagt zu haben.

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Wenn man sich diesen Thread so durchliest, dann könnte man fast meinen, die meisten wären gegen das Regietheater.


    Das ist vermutlich auch der Fall.
    Aber jahrelang gab es eine Seilschaft, oder Netzwerk, wie man das nennt ist letztlich egal, die jegliche Kritik daran im Keim erstickte. Wer als junger angehender Opernsänger nicht kaltgestellt werden wollte, der musste mitmachen, weil er sonst keine Engagements bekommen hätte.
    In den Medien sassen die Freunde jener, die Regietheater machten oder es forcierten. Das alteingesessene Abonnementpublikum wurde systematisch vergrault. Und man jubelt darüber, die "Alten" los zu sein.
    Man gewann ein neues Publikum, welches die Zerstörung des bürgerlichen Theaters geradezu genoss, welches aber mit "Oper" wie ich sie verstehe nicht viel am Hut hatte.
    Man strich nach und nach alle Stücke aus den Spielplänen, die dem Weltbild der Herren Kritiker und Intendanten im Wege stehen, wie "harmlose Opern" ohne doppelten Boden, alle bodenständigen, volkstümlichen deutschen Opern. Dittersdorff, Lortzing, Conradin Kreutzer, Flotow, Kienzl , Humperdinck, beinahe der gesamte Belcantobereich, und die französische Oper.


    Den verbleibenden Rest warf man den modernisierenden Regisseuren zum Fraß vor. Was sie daraus machten kann jeder sehen.


    Aber es gab kaum Gegenwehr, zum einen weil das "klassische" Opernpublikum auf alles herabblickte, was ihm nicht ebenbürtig war, und von der Idee besessen, niemand könne es aus dem Sattel heben - Eine Fehleinschätzung die sich schon bei der französischen Revolution als verhängnisvoll erwiesen hatte.


    Allmählich gewannen die Modernisierer und Verfälscher derart die Oberhand, daß sich kaum jemand getraute das Regietheater in Frage zu stellen. Entweder wurde so jemand als intellektuell unterbelichtet, alt und vertrottelt, oder als reaktionär mit faschistoiden Tendenzen hingestellt. Und davor hatten viele Angst.


    Tamino war seit langem das erste Medium, welches AUCH Stimmen GEGEN das Regietheater Raum gab - allerdings nicht nachdrücklich genug - wie mir heute bewusst ist, denn die Modernisierer hatten auch hier bald die Überhand - und der Rest der Mitglieder hüllte sich in Schweigen.


    Die Zeit hat sich gewandelt. Immer mehr Leute stellen das Regietheater in Frage, und da es in der Hauptsache durch staatliche Zuschüsse am Leben gehalten wird, wird es vermutlich bald eintrocknen wie ein Kaktus ohne Wasser.


    Die Wirkung ist bereits an Hand diverser Symptome zu sehen:
    Eine Gruppe der "Regietheaterfraktion" beginnt im "Todeskampf" noch wilder um sich zu schlagen als bisher - die andere tritt vorsichtig den geordeneten Rückzug an, die Stücke sind nicht mehr so sbstrus in Szene gesetzt wie noch vor einigen Jahren - aber noch immer weitgehend vom Original abweichend.


    Diejenigen, die jahrelang zum Regietheater schweigen mussten, denen man eingeredet hat, sie wären, die einzigen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hätten - dümmliche Fortschrittsverweigerer und verstaubte Möchtegern-Kenner, die sehen sich nun inmitten einer Schar von kultivierten und gebildeten Leuten, die sich auf einmal getrauen ihre Bedenken, Abneigung, etc gegen das Regietheater öffentlich zu artikulieren.


    Das führt allmählich zu Veränderungen der Opernszene, die bis dato noch kaum vorstellbar sind. Ich wage zu prognostizieren, daß wir uns auf eine neue Welle der "Tradition" zubewegen, die all das "modernisierende in Stücke schlägt.


    Mir fällt hier spontan der Harenberg Opernführer ein, der voll von Bildern neuester Inszenierungen war, jede noch so unbedeutende Oper des 20. Jahrhunderts auflistete, aber die alten Meister mehr nur am Rande streifte. Letztlich wurde der Verlag von Brockhaus übernommen .....


    Zitat

    Großteile das Publikums wollen die Oper einfach so sehen, wie es das Libretto vorgibt, so mein persönlicher Eindruck


    Und welcher Intendant das nicht akzeptiert, den sollte man in die Wüste schicken....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Diejenigen, die jahrelang zum Regietheater schweigen mussten, denen man eingeredet hat, sie wären, die einzigen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hätten - dümmliche Fortschrittsverweigerer und verstaubte Möchtegern-Kenner, die sehen sich nun inmitten einer Schar von kultivierten und gebildeten Leuten, die sich auf einmal getrauen ihre Bedenken, Abneigung, etc gegen das Regietheater öffentlich zu artikulieren.


    Pikanterweise sind es zusätlich auch die Opernerstbesucher, die neue Generation, die sich extrem ablehnend über das Regietheater äußert. Der derzeitige Kölner Intendant hat das erkannt und setzt wieder mehr auf Historie. Selbst Hilsdorf war bei ihm zahm - was natürlich prompt von einer Rezensentennuss negativ vermerkt wurde.

  • Zitat

    Pikanterweise sind es zusätlich auch die Opernerstbesucher, die neue Generation, die sich extrem ablehnend über das Regietheater äußert. Der derzeitige Kölner Intendant hat das erkannt und setzt wieder mehr auf Historie. Selbst Hilsdorf war bei ihm zahm - was natürlich prompt von einer Rezensentennuss negativ vermerkt wurde.


    Die mehrheitliche Ablehnung des Regietheates durch das Publikum - junges und altes, ist nichts Neuse. Aber man hatte genug staatliches Geld um sich darüber hinwegzusetzen.


    Dieses Geld beginnt nun knapp zu werden - und um überleben zu können müssen sich die Intendanten ihr Geld woanders beschaffen - nämlich vorzugsweise beim seit Jahren verachteten Publikum.



    Zudem gibt es einen Modetrend - weg vom Regietheater - und allmählich kommen die Feinde aus ihren Schlupflöchern, um dem Todeskampf des Regietheaters zuzusehen, bzw ihren Beitrag dazu zu leisten.


    Ganz sterben wiird meiner Einschätzung nach das Regietheater nicht; Auf Experimentierbühnen im kleinen Rahmen wird es sowas vermutlich immer geben. - Stört mich auch nicht.


    Aber die Zeiten , wo sich die gesamte Welt des Opernpublikums Inszenierungen aufzwingen lässt, die nur wenige mögen - dürfte bald endgültig vorbei sein.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt,
    bei ZEIT-ONLINE habe ich irgendwann mal gelesen:


    "Jener Raumsonde, die Chérau 1976 in Bayreuth losgeschossen hat, geht langsam der Treibstoff aus."


    Vermutlich werden es nicht nur finanzielle Gründe sein, die diesem Treiben ein Ende bereiten; die junge Generation informiert sich im TV über die Geschehnisse im Nahen Osten; die Leute müssen sich das nicht in der Oper vorsingen lassen, wie dies in der Kölner Inszenierung von "Samson et Dalila" der Fall ist.

  • Die konservative Presse, bevorzugt "Die Welt", hat schon öfters kritische Rezensionen, betreffend das Regietheater, zustande gebracht. Ich entsinne mich an K. Wagners "Madama Butterfly", die köstlich zerrissen wurde. Seither meine bevorzugte Zeitung.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Liebe Kollegen,


    ich wiederhole auch hier noch mal meine These, dass es in erster Linie aufs Handwerk ankommt. Ob nun konservativ, pseudo-progressiv oder tatsächlich progressiv erscheint mir sekundär.


    Ich nehme als Beispiel mal die genannte Kölner "Samson und Dalila". Das war "Regietheater" und im zweiten Akt fand ich es grandios. Zwar fand das "Verführungskammerspiel" in einem heutigen Hotelzimmer statt, aber die fantastische, aus der Musik entwickelte Personenführung nahm mich ganz unmittelbar gefangen. Hier hätte es keiner Übertitel bedurft und keiner Vorabinformation - alles wurde klar erzählt, was natürlich nur mit und durch die hervorragenden Sänger möglich war. Im dritten Akt wurde dann dieses - offensichtlich beherrschte - Handwerk aufgegeben zugunsten Plakat und Provokation. Eine Orgie mit Gewalteskalation sollte da vorgeführt werden, als Kommentar zur Lage in Nahost. Auch dagegen habe ich nichts, aber in diesem dritten Akt lief die Musik einfach nebenher, war nicht mehr Quelle der Bühnenaktion, die auch nicht auf sie zurückführte. Das war "Regietheater" - Plakat statt Ausdruck. Und das lehnen viele ab, schlicht und ergreifend, weil es sie weder berührt, noch erreicht noch ihre Lebenswirklichkeit widerspiegelt.


    Ich glaube tatsächlich nicht, dass es reicht, die Optik auf das Althergebrachte zu beschränken. Dann wird die Oper nach zwei Generationen tot sein.


    Noch eine Anmerkung. In diesem thread wird mehrfach behauptet: "Was für den Dirigenten gilt, muss für den Regisseur auch gelten."
    Da frage ich: Nehmen sich die Dirigenten keine Freiheiten? Ist man heute nicht lauter, schneller, höher gestimmt als noch vor dreißig Jahren? Geht das nicht auch den Werken übel an die Substanz? Wieso stört das keinen?

    Der Jugendtraum der Erde ist geträumt
    Grillparzer
    Macht nix!
    grillparzer

  • Zitat

    Original von hart


    "Jener Raumsonde, die Chérau 1976 in Bayreuth losgeschossen hat, geht langsam der Treibstoff aus."


    Mag sein, dass Chereau der erste von den Medien beachtete Regisseur war, der eine "krasse" Modernisierung vornahm, aber zu dem Zeitpunkt war er nur der Höhepunkt einer Entwicklung. Und gemessen am heutigen Zeitpunkt ist seine geniale Regiearbeit fast schon konventionell.

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Die konservative Presse, bevorzugt "Die Welt", hat schon öfters kritische Rezensionen, betreffend das Regietheater, zustande gebracht. Ich entsinne mich an K. Wagners "Madama Butterfly", die köstlich zerrissen wurde. Seither meine bevorzugte Zeitung.


    :hello:


    Meine auch, mittlerweile. Die FAZ fährt leider voll auf Schiene Regietheater. Das Bescheuerteste, was ich je in einer Rezension lesen musste, war das Statement, dass Aida ja eine Oper ohne Highlights sei und dementsprechend sei auch die Zefferelli-Neuinszenierung in Mailand gähnend öde. Hallo? Aida - ein Werk, dass Millionen seit über einem Jahrhundert lieben hat keine Highlights und deswegen soll man es mit Regietheatermätzchen aufpeppen?????

  • Zitat

    Original von Knusperhexe


    Meine auch, mittlerweile. Die FAZ fährt leider voll auf Schiene Regietheater. Das Bescheuerteste, was ich je in einer Rezension lesen musste, war das Statement, dass Aida ja eine Oper ohne Highlights sei und dementsprechend sei auch die Zefferelli-Neuinszenierung in Mailand gähnend öde. Hallo? Aida - ein Werk, dass Millionen seit über einem Jahrhundert lieben hat keine Highlights und deswegen soll man es mit Regietheatermätzchen aufpeppen?????


    Hast du zufällig einen Link zu diesem Artikel? Ich werf mich fast weg vor Lachen über eine derart idiotische Aussage.
    Derart dümmliche Aussagen, die mich regelmässig amüsieren, kommen auch von dem Regiethetater-Jünger Braunmüller, der für die Münchner AZ schreibt.
    Ich erinnere mich an dessen Bemerkunng, der berüchtigte Münchner Eugen Onegin, der regelmässige Buhstürme bei laufender Musik hervorrief, sei die berührendste Neuinszenierung in München seit langem...


    :hello:

  • Leider nein, Du kannst ihn aber bestimmt im Archiv kaufen. Es gab darauf auch böse Leserbriefe.


    Zum Amüsement kann ich Dir neben der von Dir erwähnten Onegin-Propaganda auch noch die "Hänsel und Gretel"-Regietheaterwerbetrommelgehirnwaschanlage der KW "Der kleine Hörsaal" empfehlen :faint:

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Aber jahrelang gab es eine Seilschaft, oder Netzwerk, wie man das nennt ist letztlich egal, die jegliche Kritik daran im Keim erstickte.
    In den Medien sassen die Freunde jener, die Regietheater machten oder es forcierten.


    Alfred


    Oha - Als Grund für das Erstarken des Regietheaters eine "Seilschaft" zu nennen, die jede Kritik im Keim erstickt, und dass das Regietheater sich nur verbreitete, weil in den Medien die Freunde der Regisseure saßen,
    ist kurz gesagt einfach nur lächerlich.
    Ja, ich bin vorm Computer gesessen und habe gelacht.
    Als würde eine geheime "Regietheater-Sekte" herumgeistern, die die traditionelle Inszenierung vergiftet und verdirbt... :hahahaha:


    Tut mir Leid Alfred, aber das ist mehr als übertrieben.
    Es mag viele Gründe für das Entstehen des Regietheaters geben,
    aber von "Seilschaften" und Intrigen zu reden geht dann doch ins Lachhafte.


    Es gab in vielen Bereichen des täglichen Lebens Änderungen, man beachte nur die Bildnerische Kunst, die nun anders agierte und sich anders mitteilte.
    Es war wohl der Zeitgeist, der das Entstehen des Regietheaters zu verantworten hatte, wie in so vielen anderen Bereichen.


    Ich schreibe das hier als jemand der kein Regietheater-Verfechter ist, aber als jemand, der gute Interpretationen in denen das Wesen der Oper enthalten ist, durchaus schätzt.


    Eine Grenze zu ziehen und zu sagen, das ist gut, das andere schlecht, ist falsch. Einfach nicht richtig. Alles ist relativ, es kommt immer auf die Situation an.
    Das ist schon mal rein philosophisch der einzig mögliche Zugang.


    Zitat

    Und man jubelt darüber, die "Alten" los zu sein. Man gewann ein neues Publikum, welches die Zerstörung des bürgerlichen Theaters geradezu genoss


    Mit deiner bereits oben benannten "Intrigen-Theorie" wirst du in der kompetenten Argumentationswelt nicht weit kommen, wie ich dir oben schon erklärte.
    Jeder kann das hören, was er will.
    Dass man "jubelte, die Alten los zu sein", ist doch wieder einmal eine mächtige Übertreibung.
    Man hörte einfach lieber Regietheater, wo ist da bitte das Problem?
    Keiner "genoss die Zerstörung (lachhaft) des bürgerlichen Theaters".
    Man sah halt lieber Regietheater, da kann doch nicht von "mutwilliger Zerstörung" und Intrige die Rede sein.


    Mann oh Mann, jetzt wird man schon als Intrigant hingestellt, nur weil man gelegentlich Regietheater guckt... :faint:


    Zitat

    welches aber mit "Oper" wie ich sie verstehe nicht viel am Hut hatte.


    Nun, da du aber nicht bestimmst, wie eine Oper auszusehen oder aufzuführen ist, ist dies eine ziemlich nutzlose Aussage.


    .


    Original von Grillparzer

    Zitat

    ich wiederhole auch hier noch mal meine These, dass es in erster Linie aufs Handwerk ankommt. Ob nun konservativ, pseudo-progressiv oder tatsächlich progressiv erscheint mir sekundär.


    Zitat

    Ich glaube tatsächlich nicht, dass es reicht, die Optik auf das Althergebrachte zu beschränken. Dann wird die Oper nach zwei Generationen tot sein.


    Das meine ich auch.
    Es mag viel Müll im Regietheater geben, aber es gibt auch viel Gutes.
    Wie oben bereits erwähnt, ist es schon mal philosophisch gesehen, absolut falsch, eine Grenze zu ziehen und zu sagen, "das ist prinzipiell gut, das ist prinzipiell schlecht".
    Da der Mensch über eine subjektive Wahrnehmung verfügt,
    ist davon abzuraten, allen in der Gesellschaft seine Meinung über das Regietheater aufzuzwingen.


    Wie gesagt, ich bin kein Verfechter des Regietheaters, aber hin und wieder gibt es Aufführungen die mich echt berühren und begeistern...


    Und dass man als gelegentlicher Regietheater-Hörer in die Ecke gedrängt, als Intrigant hingestellt und als Angreifer auf die heilige traditionelle Operninterpretation bezeichnet wird, ist wohl die Frechheit sondergleichen.
    Und das noch vom Administrator höchstpersönlich...


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

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  • Oha - Als Grund für das Erstarken des Regietheaters eine "Seilschaft" zu nennen, die jede Kritik im Keim erstickt, und dass das Regietheater sich nur verbreitete, weil in den Medien die Freunde der Regisseure saßen,
    ist kurz gesagt einfach nur lächerlich.


    Seilschaften - oder wie man dies immer bezeiichnet -waren auch nicht der Grund für das ERSTARKEN. Das Erstarken wurde dadurch ermöglicht, weil diese Tendenz von den Etablierten seinen es jetzt Abonnenten, Narmaltheaterbesucher, Sänger, Musiker etc - enfach unterschätzt wurden. Man lächelte über diesen "Unsinn" und unternahm nichts dagegen, weil man ihn für harmlos einstufte.
    So entwickelte sich das Regietheater unbemerkt. Schreiorgien, Buhrufe, ja selbst verbasle Verunglimpfungen durch die Gegner brachten die Nutzniesser dieser Richtuing nur zu milcem Lächeln- Längst hatten sie die strategischen Schlüsselpositionen für sich belegt und kassierten die Subventionen für ein Theater das das Publikum mehrheitlich nicht wollte.


    Zitat

    aber von "Seilschaften" und Intrigen zu reden geht dann doch ins Lachhafte.


    Lachen tötet - aber das funktioniert nicht mehr. Die Mehrheit weiß das das so funktioniert hat - und wird mir Glauben schenken.
    Wenn es nicht Seilschaften waren, was war es dann, das es ermöglichte Jahrzehntelang auf Staatskosten gegen den Willen des Publikums zu inszenieren?


    Zitat

    Es gab in vielen Bereichen des täglichen Lebens Änderungen, man beachte nur die Bildnerische Kunst, die nun anders agierte und sich anders mitteilte.


    Genau - Auch sie ist hässlich und unansehnlich geworden.


    Auch die Kochkunst ist zu einer "Big-Dreck" Essenskultur verkommen,
    man trägt Jeans, anstatt edlen Zwirn
    Bücher sind Paperbacks - statt in Leinen gebunden
    Man trinkt Chemie statt Bordeaux


    All das stört mich nicht - solange es nicht MEIN Leben beeinflusst.


    Zitat

    Mit deiner bereits oben benannten "Intrigen-Theorie" wirst du in der kompetenten Argumentationswelt nicht weit kommen, wie ich dir oben schon erklärte


    Hier irrst DU - Die Linie die ich vertrete ist gerade dabei sich zu stabilisieren - Ich kann das sehr gut san der Tatsache nachvollziehen, daß man, wenn man das Regietheater angriff, vor einigen Jahren belächelt worden wäre - heute wird man von dortiger Seite frontal angegriffen - Ein gutes Zeichen. Man hat den Ernst der Lage erkannt - die Strukturen bröckeln.


    Zitat

    Man hörte einfach lieber Regietheater, wo ist da bitte das Problem?


    Das Problem ist, das dies einfach nicht wahr ist - es wurde einfach nichts anderes mehr angeboten, und aufmuckendes Publikum öffentlich ausgelacht und verhöhnt.


    Zitat

    Man sah halt lieber Regietheater, da kann doch nicht von "mutwilliger Zerstörung" und Intrige die Rede sein.


    Alleine dieser Satz klingt fast wie Hohn. Schade, daß wir keine Ecke für Leserbriefe haben. Aber es würden ohnedies nicht allzuviel schreiben, denn der typische Opernfreund ist eher technik- und internetfeindlich- ein Problem an dem auch das Mediium "Klassikforum" leidet....


    Zitat

    Mann oh Mann, jetzt wird man schon als Intrigant hingestellt, nur weil man gelegentlich Regietheater guckt...


    Das ist DEINE Interpretation - sowas wurde von mir nie behauptet.


    Zitat

    Nun, da du aber nicht bestimmst, wie eine Oper auszusehen oder aufzuführen ist, ist dies eine ziemlich nutzlose Aussage.


    Das ich über ein Internetmedium verfüge, das über mehr Mitleser verfügt als die meisten etablierten Klassikzeitungen, würde ich das etwas anders bewerten. Zudem: NIEMALS ist die Einschaltquote höher, als gerade bei diesem Thema. Über 27.000 Seitenaufrufe seit Ende 2009 - das ist nur durch Karajan Threads zu toppen.


    Zitat

    Und dass man als gelegentlicher Regietheater-Hörer in die Ecke gedrängt, als Intrigant hingestellt und als Angreifer auf die heilige traditionelle Operninterpretation bezeichnet wird, ist wohl die Frechheit sondergleichen.


    Wir bekämpfen keine "gelegentlichen Regietheaterhörer - oder Seher"
    sondern jene - die es - gegen den Willen der Publikumsmehrheit - von Steuergeldern subventioniert - MACHEN, und vie Medien seinen Status fixieren


    Zitat

    Und das noch vom Administrator* höchstpersönlich...


    Hiezu möchte ich noch was ganz persönliches anmerken,
    Solch eine Bemerkung gab es schon einmal vor einigen Jahren in ähnlicher Form. Es wurde beanstandet, daß der Betreiber eines Klassikforums zeitgenössische Musik verabscheue.


    Solch ein Statement wird von mir in die Richtung gedeutet, daß man einfach nciht zulasse, daß es Medien gäbe, die ein konservatives Lebens- uind Kunstverständnis strategisch effizient vermitteln könnten.


    Soweit meine persönliche subjektive Meinung zu diesem Thema.


    Die OBJEKTIVE jedoch ist, daß die Totenglocken des Regietheaters - verursacht durch diverse Wirtschaftskrisen - längst zu läuten begonnen haben - auch wenn dessen Protagonisten (nicht die paar ehrlich befürwortenden Zuschauer !!) dies gar nicht hören können oder wollen....


    mfg aus Wien


    Alfred



    * vieleicht hat es sich noch nicht herumgesprochen:


    Admin und Moderatoren gelten als private Mitglieder, solange sie in schwarzer Schrift schreiben.
    Moderatorentexte sind in der Regel in blauer Schrift verfasst, Admintexte in in der Regel durch rote Schrift gekennzeichnet.


    Dank dieser Einführung ist es auch dem "Personal" - das ja unbezahlt und unbedankt fürsd Forum arbeitet - erlaubt frei seine Meinung zu äussern.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich schrieb:


    Es gab in vielen Bereichen des täglichen Lebens Änderungen, man beachte nur die Bilnderische Kunst, die nun anders agierte und sich anders mitteilte.


    Darauf Alfred:

    Zitat

    Genau - Auch sie ist hässlich und unansehnlich geworden.


    Nun, das zeigt mal wieder, dass dein Gefühl für Kunst um 1900 aufhört.
    Dass soll jetzt keine Beleidigung sein, sondern ist eher eine milde Feststellung, wie sie auch andere Nutzer dieses Forums feststellen werden und bereits hatten.


    Die Bildnerische Kunst hat durch die Moderne aufgehört, bloß "Kunstwerk" zu sein.
    Ein modernes Bild (ein paar "Spritzer" Farbe, würdest du sagen) beschäftigt mich wesentlich länger als ein "altes" Bild.
    Die Bildnerische Kunst ist dadurch "Kunst" geworden. Sprache geworden.
    "Die paar Spritzer Farbe" sagen etwas, drücken etwas aus.
    Sie sind nicht zufällig so.


    Dieses Zitat zeigt wieder einmal, dass du von Kunst jenseits von 1900 - verzeih mir bitte - äußerst wenig verstehst.


    Zitat

    Wenn es nicht Seilschaften waren, was war es dann, das es ermöglichte Jahrzehntelang auf Staatskosten gegen den Willen des Publikums zu inszenieren?


    Wie gesagt, es war der Zeitgeist, der alles veränderte.
    Die moderne Kunst entstand, Architektur änderte sich,
    und unter anderem auch die Operninszenierungen.
    Man wollte Opernthemen ganz einfach aktuellen Themen gegenüberstellen,
    und damit Parallelen zwischen der "Uroper" und des aktuellen Weltengeschehens herstellen.
    Was - oft zwar misslang, aber dann und wann - auch gelang.


    Als Grund "Intrigen" zu nennen, die die gemeine "Regietheater-Sekte" gesponnen hatte, ist ein Argument, das nicht ausreichend ist.
    Vielleicht hat es wirklich "intrigenähnliche Handlungen" gegeben (ich würde dies eher als "Förderungen" für das Regietheater bezeichnen), aber der "GRUND" für das Regietheater war sicherlich nicht,
    dass jemand mutwillig der traditionellen Oper schaden wollte.


    Ich schrieb weiters:
    Mit deiner bereits oben benannten "Intrigen-Theorie" wirst du in der kompetenten Argumentationswelt nicht weit kommen, wie ich dir oben schon erklärte


    Alfred schrieb drauf:

    Zitat

    Hier irrst DU - Die Linie die ich vertrete ist gerade dabei sich zu stabilisieren


    Nun ich sagte mit meiner Aussage ja nicht, dass das Regietheater wieder weniger wird (was ja auch stimmt, und dies zu bestreiten wäre nicht korrekt), ich meinte damit lediglich, dass dein bereits oben genannter "Grund" für das Regietheater, nämlich Intrige und mutwillige, gehässige Verschwörung gegen die traditionelle Oper, nicht als wirklicher und einziger Grund zu nennen sind.


    Wie bereits gesagt, ist hierfür der Zeitgeist der damaligen Bevölkerung maßgeblich verantwortlich, was ja auch zutreffend ist.
    Man beachte das Kunst-Beispiel. Kunst änderte sich wegen des Zeitgeists.
    Ob zum Positiven oder Negativen, ist ja nicht die Frage.
    Entscheidend ist, dass der Zeitgeist der Leute die Bildnerische Kunst veränderte, was beweist, dass dies auch eine mögliche Option für die Operninszenierung wäre.
    Ich halte den Zeitgeist jedenfalls für das naheliegendere Motiv, naheliegender zumindest als von bloßer "Intrige" gegen die traditionelle Oper zu sprechen.


    Zitat

    es wurde einfach nichts anderes mehr angeboten, und aufmuckendes Publikum öffentlich ausgelacht und verhöhnt.


    Selbst wenn diese Behauptung war wäre (ich halte sie für übertrieben), wäre dies kein Grund das Regietheater zu verabscheuen.
    Dies hat nichts mit der Philosophie des Regietheaters zu tun, dies wäre lediglich ein Zeichen der Intoleranz des Regietheaters gegenüber traditionellen Inszenierungen.


    Aber man blicke nur in das Zeitalter der Reformation.
    Da wurdest du auch gezwungen die Religion deines Fürsten anzunehmen, wenngleich dies zwar ein Beweis der Intoleranz wäre, aber kein Grund diese Religion als "schlecht" zu bezeichnen.


    Also kein Grund, das Regietheater nicht zu mögen.


    Alfred schrieb:

    Zitat

    welches aber mit "Oper" wie ich sie verstehe nicht viel am Hut hatte.


    worauf ich schrieb:
    Nun, da du aber nicht bestimmst, wie eine Oper auszusehen oder aufzuführen ist, ist dies eine ziemlich nutzlose Aussage.


    worauf Alfred schrieb:

    Zitat

    Das ich über ein Internetmedium verfüge, das über mehr Mitleser verfügt als die meisten etablierten Klassikzeitungen, würde ich das etwas anders bewerten. Zudem: NIEMALS ist die Einschaltquote höher, als gerade bei diesem Thema. Über 27.000 Seitenaufrufe seit Ende 2009


    Nun da hast du mich wohl falsch verstanden.
    Ich sagte, dass du nicht bestimmen kannst und darfst, welche Inszenierungen die "wahren" und welche die "falsche" sind,
    da der Mensch eine subjektive Wahrnehmung hat, darfst auch du dir das nicht anmaßen.
    Dass es zu diesem Thread über 27.000 Aufrufe gegeben hat, hat nichts mit meiner Aussage zu tun.
    Es könnten auch 100.000 Aufrufe gewesen sein, das bedeutet nicht, dass diese Leser gleicher Meinung sind wie du, und selbst wenn
    würde es nichts daran ändern, dass der Mensch subjektiv wahrnimmt,
    und es so etwas wie "wahre" und "falsche" Operninterpretationen nicht gibt.


    Jeder Mensch entscheidet über seine Präferenzen selbst, und keiner darf andersdenkende in die ominöse "Intriganten-Ecke" stellen.
    Keiner darf das, auch nicht du, Alfred.


    Und wenn jemand sagt, er findet Regietheater besser als traditionelle Inszenierung, dann hast du das zu akzeptieren.
    Jeder kann das hören, was er will.


    Wie gesagt, bin ich kein Verfechter des Regietheaters, nur ein gelegentlicher Hörer, denn manche Aufnahmen des Regietheaters
    übertreffen um Längen "traditionelle Inszenierungen"...
    (wiewohl das umgekehrt öfter vorkommt)...


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Die "Walküre"-Inszenierung durch Günter Krämer ist in Paris massiv ausgebuht worden. DIE WELT berichtet heute leicht süffisant von dem Debakel. Eingangssatz: "So kennen wir Günter Krämer---" Mittlerweile echt meine Lieblingszeitung.


    Es scheint sich wirklich was zu tun, aber an Ende des Regietheaters wage ich nioch nicht zu glauben. Erhoffen tu ich es allerdings!

  • Allen Gegnern (den Freunden sowieso) des Regietheaters kann ich nur einen Besuch von Bellinis "Somnambula" im Grazer Opernhaus empfehlen. Wie hier aus einer schwachsinnigen Seifenoper ein herrlich frischer Opernabend und gute Unterhaltung wird, ist eine Meisterleistung.


    http://www.buehnen-graz.com/

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

  • Die Welt berichtet aber auch über die Walküre in D:


    Zitat

    Heftige Kontroversen auf der Premierenfeier zu Richard Wagners "Die Walküre" in der Staatsoper, auf der Generalmusikdirektorin Simone Young - sie dirigierte den ersten Tag des Bühnenfestspiels "Der Ring des Nibelungen" -, Nehmerqualität bewies: "Von kontroversen Meinungen lebt die Oper." Den Buhsturm, der ihr nach dem ersten Aufzug entgegen scholl, federte sie sportlich ab


    Der positive Jubel auf Website scheint aber den Server überfordert zu haben. Deshalb:


    Zitat

    WELT ONLINE hat den Kommentarbereich dieses Artikels geschlossen.


    Auch von mir:
    KEIN KOMMENTAR :hahahaha:


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da ich des öfteren an Opernpremieren teilnehmen durfte und auch hinterher bei den sogenannten "Premierenfeiern" dabei war, hatte ich auch Gelegenheit, mit den Regisseuren, Bühnenbildnern und Kostümbildnern über die Inszenierung zu sprechen.
    Leider musste ich feststellen, dass diese in den meisten Fällen von einer gnadenlosen Arroganz besessen waren. Kaum jemand versuchte mir zu erklären, was er mit seiner Arbeit erreichen wollte, warum er es so und nicht anders gemacht hat, sondern man ließ mich spüren, dass man mich für zu ungebildet hält, um ihre "Kunst" zu verstehen.
    Das hat mich dann oft veranlasst, auch mal in gleicher Münze heimzuzahlen.

  • Zitat

    sondern man ließ mich spüren, dass man mich für zu ungebildet hält, um ihre "Kunst" zu verstehen.


    "Des Kaisers neue Kleider" waren nach dem selben Strickmuster gestrickt. Dieses Muster funktioniert so, daß man Leuten, deren Bildungsstand zweifelhaft ist - soll dem Vernehmen nach bei Politikern nicht auszuschliessen sein (?) - erklärt, daß nur dumme Leute diese Kunst nicht verstünden. Diese Deppen machen dann ziemlich alles - denn imm Innerwten sind sie sich ihrer Dummheit wohl bewusst. Indem sie sich mit "Künstlern" und genehmen "Beratern", nein "Experten" umgeben fühlen sie sich in dieser Hinsicht geschützt.


    Leirder funktioniert diese Masche nicht mehr, seit es auch gebildete Leute mit Zivicourage gibt, die keine Angst vor diesem "Kunstdiktat" zweifelhaften Ursprungs hat - und lauthals das sagen was sie denken.
    Daniel Kehlmann ist solch ein Mann - man kann ihn nur schwer mundtot machen - und sein Wort ist auf fruchtbaren Boden gefallen, Der frenetische Applaus, den das Salzburger Festspielpublikum seiner Rede spendete, war wie ein Dammbruch. Und das war erst der Anfang...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mein einfach gestricktes Operngemüt hat sich immer gewünscht, die Opern so zu sehen (das „Hören“ war ja nie ein Problem!), wie es die Autoren (Librettisten und Komponisten) erdacht hatten. Zunächst nur schleichend, dann jedoch umso heftiger auffallend, haben die „Anbieter“ von Kunst und Musik mir und vielen anderen Abonnenten klar zu machen versucht, daß alles bisher Dargebotene Mist war, daß jetzt umgekrempelt werden müsse um zum wahren Kern des Werkes vordringen zu können.


    Viele, dazu gehörte auch ich, haben es sich lange gefallen lassen - aber irgendwann war Schluß und das Abo gekündigt. Meine Entscheidung (und die einiger anderer) hat das Theater überlebt und wird es auch noch einige Zeit tun, dank der Subventionen! Wie lange aber dieses System noch funktionieren wird, ist nicht abzuschätzen. Ich bin allerdings überzeugt, daß die sogenannten „amerikanischen Verhältnisse“, alles dem „Markt“ oder den Sponsoren zu überlassen, nicht aufzuhalten ist. Es wird kommen und auch den Bereich der Kultur erfassen. Zum Nachteil aller übrigens!


    Damals jedoch habe ich einem Theatermann einen Vorschlag in Form eines Plakats gemacht und das sah ungefähr so aus


    Am soundsovielten 19??, um soundsoviel Uhr
    wird im hiesigen Theater/Opernhaus gegeben
    Operntitel
    nach dem Original von (Librettistenname)
    eingerichtet von (Regisseurname)
    Musik von (Komponistenname)


    Natürlich wurde das belächelt. Mein Hinweis, daß dieses Verfahren im Film durchaus üblich sei, wurde ebenso lächelnd mit dem Satz (sinngemäß zitiert) „aus juristischen Gründen mag das dort angebracht sein, unsere Autoren sind lange tot!“ (hier ging es für mich dann unausgesprochen weiter: „Die können sich nicht mehr wehren“) abgetan.


    Der Operninteressierte, der den Sinn des Gebotenen hinterfragte, war einfach nur dumm; er hatte die Berechtigung, den Eintritt zu bezahlen und ansonsten zu schweigen. Ich kann mich auch nicht erinnern, daß im Theaterheft die Arbeit des Regisseurs dargelegt wurde. Diese Möglichkeit wurde nie genutzt. Stattdessen nur die üblichen Inhaltsangaben, mit Bildern oder auch ohne - und natürlich Anzeigen. Es war die Arroganz der eingebildeten Intelligenzia.


    Nun gut: ich habe diese Zeit hinter mir, ich weine ihr auch keine Träne nach. Mögen sich in diesem Bereich jüngere tümmeln, sie müssen schließlich damit noch viele Jahre leben - oder die, die sich für intelligent genug halten, den neumodischen „Tüdelkram“ zu verstehen.


    Blieb nur noch die Frage an Alfred: Wer, bitte, ist Daniel Kehlmann?


    Ich google dann mal...

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Blieb nur noch die Frage an Alfred: Wer, bitte, ist Daniel Kehlmann?


    Die Frage hat mich ein wenig vrwundert, aber da ich weiß, daß ich jenen 700 (!!!!) Mitlesern, die diese Seite seit gestern aufgerufen haben, wir sind inzwischen bei über 28.634 angelangt, eine Freude bereite, bin ich gerne bereit alte Threads in Erinnerung zu bringen, bzw die Pressemelungen zu zitieren, ebenso auf den Lebenslauf Kehlmanns bei wikipedia zu verlinken


    Regietheater - letzte verbliebene Schrumpfform linker Ideologie ?


    http://www.nachtkritik.de/inde…content&task=view&id=3093


    http://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Kehlmann



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In Wien jedenfalls will man alte konservative Inszenierungen "restaurieren" (z.B. den Schenk-Rosenkavalier) während ein paar jüngere Inszenierungen ausgewechselt werden. Das ist jedenfalls ein überraschender Schritt.

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