Diese Nachricht finde ich sehr betrüblich. Armes Dresden. Die Berufung von Thielemann ist nach dem absolut mittelmässigen Luisi ein weiterer Grund, nicht mehr nach Dresden zu fahren.
Dass ihn einige hier "charismatisch" finden, zeugt für mich eher von einer pervertierten Auffassung des Begriffs "charismatisch", als davon, daß er es tatsächlich ist. "Charismatisch" waren Stokowski, Munch, Reiner, Szell, E. & C. Kleiber, Furtwängler, Nikisch usw.
Die Staatskapelle Dresden muß ja wirklich verzweifelt sein, daß sie Thielemann nun doch zum Chefdirigenten berufen hat - ich finde es eine Katastrophe.
Nach Persönlichkeiten wie Reiner, Kempe, Blomstedt und Sinopoli an der Spitze dieses Orchesters steht nun ein aufgeblasener Karrierist, der eine "Spur der Verwüstung" hinter sich herzieht und musikalisch nichts außer Pfitzner, Wagner und R. Strauss zu bieten hat. Hat die Staatskapelle Dresden das wirklich nötig? Man kann nur hoffen, daß gute Gastdirigenten für interessante Konzerte und Operndirigate sorgen. Sonst versinkt Dresden wie der Rest Sachsens vollkommen im braunen Sumpf.
Zum Glück gibts noch Leipzig, wo Riccardo Chailly als Gewandhauskapellmeister und Peter Konwitschny als Opernchefregisseur für interessante und alternative Akzente sorgen.
A g o n