Beethovens 9 Sinfonien ordnen

  • Bei mir ist es so, dass ich froh bin, dass ich gesundheitlich und finanziell in der Lage bin, Aufführungen hier im Ruhrgebiet zu besuchen, wobei das natürlich schon eine große Palette bedeutet. Aber schon die 8. von Beethoven in Düsseldorf wäre nicht drin gewesen, daher lese ich dort keine Termine.

    Wahrscheinlich würde es weniger Missverständnisse geben, wenn du dann sagen würdest: "Ich kann leider nicht so viel reisen, daher muss ich mich bei diesen Symphonien auf Tonträger beschränken." als wenn man sagt: "Ich denke, dass jemand, der von Beethoven die 1., 2., 4., und 8. hören will, sie sich auf Tonträger besorgen muss." Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

  • Ich sehe immer wieder, wie hier die Kollegen für Opern und Konzerte in ganz Europa, mindestens in ganz Deutschland herumreisen, was ja nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet, da sich die Kosten ja nicht nur auf die Eintrittspreise beschränken. Ich betone ausdrücklich, dass ich sie darum beneide, aber natürlich nicht in dem Sinne, dass ich ihnen diese Reisen missgönnte; vor allem dann nicht, wenn hinterher hier interessante Berichte kommen. Bei mir ist es so, dass ich froh bin, dass ich gesundheitlich und finanziell in der Lage bin, Aufführungen hier im Ruhrgebiet zu besuchen, wobei das natürlich schon eine große Palette bedeutet. Aber schon die 8. von Beethoven in Düsseldorf wäre nicht drin gewesen, daher lese ich dort keine Termine.


    Als denn: Dortmund, 16.4.2024, Beethoven 8, Dortmunder Philharmoniker.


    Wenn sie schon nicht mehr Fußball-Meister werden, so führen sie zumindest exotische, kaum gespielte Sinfonien auf. ;)


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Wahrscheinlich würde es weniger Missverständnisse geben, wenn du dann sagen würdest: "Ich kann leider nicht so viel reisen, daher muss ich mich bei diesen Symphonien auf Tonträger beschränken." als wenn man sagt: "Ich denke, dass jemand, der von Beethoven die 1., 2., 4., und 8. hören will, sie sich auf Tonträger besorgen muss." Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

    Diese Verallgemeinerungen macht man leider beim Schreiben wie von selbst, ohne darüber nachzudenken. Dennoch ist dein Einwand in dieser Form berechtigt.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Als denn: Dortmund, 16.4.2024, Beethoven 8, Dortmunder Philharmoniker.


    Wenn sie schon nicht mehr Fußball-Meister werden, so führen sie zumindest exotische, kaum gespielte Sinfonien auf. ;)


    LG :hello:

    Gut, Termin ist vorgemerkt, da werde ich sicher hingehen. Das Programm heißt "Mensch und Maschine" und bietet John Adams, Ligeti Gershwin und am Schluss die 8. (wahrscheinlich wegen des "Metronoms"), ein Programm ganz nach meinem Geschmack.

    Außerdem ist mir die 8. sowieso lieber als der BVB. Nur Schalke ist noch schlimmer, vom MSV Duisburg ganz zu schweigen. Da bieten die Duisburger Kulturinstitute vollkommen andere Qualität.

    Also hat diese seltsame Diskussion hier für mich einen sehr positiven Ausgang.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Ich bin ja doch überrascht, wieviel Streitpotential in einer Sortierung von Beethovens Sinfonien stecken kann 8|


    Das schafft sonst nur Arnold Schönberg. Es scheint den großen Komponisten vorbehalten zu sein.:P


    Gab es hier nicht einst einen Bier-Smiley?



    WolfgangZ unser aller Administrator Alfred ist Deinem Wunsche nachgekommen!



    Prost dann mal


    cheers

  • Ich bin überrascht wie friedlich das hier endet! ;) cheers

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Lieber Dr. Pingel, als Duisburger und MSV Fan halte ich es beim Fußball wie bei einem Eheversprechen : in guten wie in schlechten Zeiten.

  • Lieber Dr. Pingel, als Duisburger und MSV Fan halte ich es beim Fußball wie bei einem Eheversprechen : in guten wie in schlechten Zeiten.

    Das ehrt dich. Ich als geschworner Gegner des Industriefußballs könnte mir sogar vorstellen, Anhänger eines abgestiegenen Regionalligisten MSV zu werden! cheers

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Ich bin ja doch überrascht, wieviel Streitpotential in einer Sortierung von Beethovens Sinfonien stecken kann 8|

    Das hast Du Recht, aber es wundert mich weniger, wenn man betrachtet, wer das Ganze quasi ausgelöst hat ....... so fest von seinen Meinungen überzeugt, ohne Andere zu akzeptieren, ist der nun mal. ;) Das hat man schon in seiner Zeit bei bei der Konkurrenz gesehen !


    cheers Eigentlich sollte man alle Beiträge der letzten Tage löschen, in denen nichts von Reihung der Beethoven - Sinfonien die Rede ist.

    Wenn jetzt jemand das Thema öffnet und interessiert ist, wie gereiht wird, der ist echt vor den Kopf gestossen was hier abging !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Das hast Du Recht, aber es wundert mich weniger, wenn man betrachtet, wer das Ganze quasi ausgelöst hat ....... so fest von seinen Meinungen überzeugt, ohne Andere zu akzeptieren, ist der nun mal. ;) Das hat man schon in seiner Zeit bei bei der Konkurrenz gesehen

    Solltest Du mit dieser Beleidigung mich meinen, bist Du im Irrtum: Mich interessieren keine "Meinungen" sondern Argumente. Allerdings heißt das umgekehrt nicht, dass ich gegen jede noch so nassforsch herausposaunte "Meinung" die Mühe einer Erwiderung auf mich nehme. Manches, wie etwa die Behauptung, man würde "nichts verpassen", wenn man die Hälfte der Beethoven-Symphonien ignoriert, ist mir dafür schlicht zu doof. Deshalb (und weil ich zu Konzerten unterwegs war) habe ich mich an dieser "Diskussion" auch nicht mehr beteiligt.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Ich bin überrascht wie friedlich das hier endet! ;) cheers

    Tut am Bier liegen, woll? Über die Insultationen gegenüber dem BVB lese ich mal hinweg und kehre zum Thread-Thema zurück. Und gestehe offen: mein Liebling und Platz eins ist die Neunte. Ich gebe zu, dass die schwer schief gehen kann, perfekte Aufnahmen sind in meine Ohren die von Horenstein und Suzuki (hier vor allem der perfekte, ungemein klangschöne, sehr fein differenzierend singende Chor). Auf Patz zwei steht die Nr. 6 mit ihrer wundebaren Bildmalerei. Bei Satz 2 denke ich unwillkürlich an einen Samstagspätnachmittag im Spätsommer bei einem Ausflug an die Stever bei Lüdighausen. Überhaupt steckt bei Beethoven ungemein viel persönlicher Trigger drin. Als Liebhaber langsamer Sätze (in Jugendtagen jedenfalls) fühlte ich mich bei Nr. 8 irgendwie betuppt. Und da ja irgendeine auf den letzten Platz muss ,mag dieses hochvergnügte Werk nach dahin, ohne dadurch auch nur in irgendeiner Weise abgewertet zu werden. Auf Platz drei wäre die Nr. 1. Schon aus Verbundenheit zu meiner alten Schule. Nicht, dass ich da im Schulorchester mitgespielt hätte. Aber genau dieses Orchester hat unter Leitung von Hermann Korte (unser Musiklehrer) den ersten Satz der 1. auf Schallplatte aufgenommen. Tja, die gute, alte Schola Tremoniense. Die ungraden 3 und 5 beziehen ihre Prominenz wohl durch ihre schmissigen Name, und zu "Ra-ta-ta-taaa" wird wühl auch dem ärgsten TV-Moderatorentropf was Dämliches einfallen. Der arme Ludwig, ich mag die Sinfonie und stelle sie vor Nr. 3. Vor die 3 vlt. die Nr. 2. Die Ungraden finde ich mitnichten entbehrlich. So, wie sieht's jetzt bei mir aus:


    9-6-1-5-2-3-4-7-8.


    Das sieht doch ganz passabel aus, oder?


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Na dann Prost alle miteinander!! :cheers::jubel:


    Bier hat einen Vorteil - man kann sich auch nach der 4. Flasche noch wohlfühlen. Das geht beim Wein schlecht. Übrigens ist mein Lieblingsbier aus dem Geburtsort von Heinrich Schütz.

    Wäre doch auch ein Thema - welcher Ort ist bekannt durch sein Bier und durch einen Komponisten??!! Das wäre aber höchstens für die Pinnwand geeignet.

    Da hätte Bonn wohl keine so guten Karten, wenn ich mich nicht täusche.....;(

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Da hätte Bonn wohl keine so guten Karten, wenn ich mich nicht täusche.....;(

    Trank LvB Bier? 400 m von seinem Geburtshaus entfernt hat die Brauerei Bönnsch ihren Sitz.

    Bönnsch bezeichnet eine Biersorte, die als eine regionale Variante des Kölschs in Bonn gebraut wird. Bönnsch ist ebenfalls ein obergäriges Bier. Es ist im Gegensatz zum Kölsch unfiltriert, also trüb und stärker gehopft und wird in speziellen Bönnschgläsern, die wie ein schiefes tailliertes Kölschglas aussehen, ausgeschenkt.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Das dicke Beethoven-Buch Gecks steht bei mir im Regal, bisher ungelesen. Ist das aus Deiner Sicht ein gutes Buch? Lohnt es sich zu lesen?

    Ich habe drei Beethoven-Bücher von Geck. Ihn zu lesen lohnt auf jeden Fall. Intelligenter, tiefschürfender und umsichtiger kann man kaum über Komponisten, Musik und Musikrezeption schreiben. :)

    Zu den vermeintlichen "Regeln": ein Ruf-Onkel von mir kolportierte die Geschichte, dass ein berühmter Dirigent (ich weiß nicht mehr, welchem Mann das zugeschrieben wurde) einst sinngemäß gesagt hätte: "1, 3, 5, 7, 9 - großartige Sinfonien; 2, 4, 6, 8 - minderwertige Sinfonien". Sowas in dieser Richtung. Das hat er beherzt immer mal wieder zum besten gegeben, quasi als Anekdote.

    Geglaubt oder ernstgenommen hat er das nicht. Seine Lieblingssinfonie war die 6.


    Ich war ein Kind, als ich das zum ersten Mal hörte und habe es, so erinnere ich mich oder konstruiere die Erinnerung nach bester Vermutung, von seiner Heiterkeit angetan, schmunzelnd hingenommen. Es war bedeutungslos. Und selbst wenn heute ein Erwachsener mit so einem Unsinn ums Eck käme, wäre mir das egal.

    Das kenne ich auch. ^^ In meiner Jugend schon wurde gesagt: Die "ungeraden" Beethoven-Symphonien seien die gewichtigen, die "geraden" eher Leichtgewichte - auch noch charakterisiert durch den Gegensatz "ernst" und "heiter". Diese Auffassung ist offenbar rezeptionsgeschichtlich begründet durch ein bestimmtes Beethoven-Bild, das besonders in Deutschland einflussreiche "heroische" Beethoven-Verständnis. Die meisten "geraden" Symphonien zeigen diesen heroischen Charakter nicht, den man gerne mit Beethoven verbindet und verbunden hat. Deswegen werden sie dann auch in der Wertung zurückgesetzt gegenüber denen mit dramatisch-heroischem Charakter. Wie das bei habitualisierten Einstellungen so ist, wirken sie auch, wenn man sich dessen nicht mehr ausdrücklich bewusst ist. Dagegen hilft eigentlich nur, die "geraden" Symphonien für sich neu zu entdecken. Das ändert dann schließlich auch das Beethoven-Bild. Das ist der Weg z.B. von Geck. :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ist es nicht auch so, dass wir immer einer Art Vollständigkeitswahn unterliegen, sodass es natürlich alle Beethoven-Sinfonien sein müssen. Ich unterliege dem auch oft, etwa bei Haydns 104 Sinfonien, die insgesamt eine große Entdeckung waren, für die man ruhig mal 5 Jahre veranschlagen kann.

    Dieses cheers hier sowie einige Vorschläge haben mich jetzt dazu veranlasst, aus meiner Zinman-Gesamtaufnahme (die einzige, die ich besitze) Nr. 1, 2, 4 und 8 hervorzuholen und zu hören. Die 8. werde ich live in Dortmund im April hören (Tipp von Symbol).

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Ich habe drei Beethoven-Bücher von Geck. Ihn zu lesen lohnt auf jeden Fall. Intelligenter, tiefschürfender und umsichtiger kann man kaum über Komponisten, Musik und Musikrezeption schreiben. :)

    Das kenne ich auch. ^^ In meiner Jugend schon wurde gesagt: Die "ungeraden" Beethoven-Symphonien seien die gewichtigen, die "geraden" eher Leichtgewichte - auch noch charakterisiert durch den Gegensatz "ernst" und "heiter". Diese Auffassung ist offenbar rezeptionsgeschichtlich begründet durch ein bestimmtes Beethoven-Bild, das besonders in Deutschland einflussreiche "heroische" Beethoven-Verständnis. Die meisten "geraden" Symphonien zeigen diesen heroischen Charakter nicht, den man gerne mit Beethoven verbindet und verbunden hat. Deswegen werden sie dann auch in der Wertung zurückgesetzt gegenüber denen mit dramatisch-heroischem Charakter. Wie das bei habitualisierten Einstellungen so ist, wirken sie auch, wenn man sich dessen nicht mehr ausdrücklich bewusst ist. Dagegen hilft eigentlich nur, die "geraden" Symphonien für sich neu zu entdecken. Das ändert dann schließlich auch das Beethoven-Bild. Das ist der Weg z.B. von Geck. :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

    Danke für die Rückmeldung. Ich hatte gedacht, dass Geck durch seine von Dir erwähnte "Unterstützung" der Position Dr. Pingels vielleicht als nicht sachlich/ ernstzunehmend eingeschätzt würde, angesichts der Klopperei in diesem Forum.

    Neben vielen anderen Büchern weiß ich zwar noch nicht, wann ich das lesen will, aber ich freue mich nun umso mehr darauf. :)


    Interessant, dass der 'Volksmund' zur Bewertung Beethovens Sinfonien offensichtlich auch in Deiner Ecke seine "Weisheiten" verbreitet hatte. Mir ist sowas seit Jahrzehnten nicht mehr begegnet, vielleicht auch mit der Generation dieses Onkels ausgestorben.


    Ich muss heute einiges am Schreibtisch erledigen. Mal schauen, ob das eine Gelegenheit ist, die schönen geradzahligen Sinfonien wieder zu genießen.


    Apropos Bücher: meine Frau ist in Wien und hat bei einem Rundgang mit Freunden den Doblinger entdeckt, als Adresse für mich, wenn ich ab Donnerstagnachmittag auch in Wien sein werde. Am Freitag bin ich tagsüber alleine unterwegs, gehe sicherlich dort hin und hoffe, dass ich mich nicht zu unvernünftigen Käufen hinreißen lasse... Ich habe eine indirekte Erinnerung an das Haus, weil ich vor Olims Zeiten in einem Antiquariat in London eine kleine gebundene Partitur von Verdis Requiem gekauft hatte, in der sich ein (ovaler?) Stempel des Hauses Doblinger fand


    Alfred_Schmidt : von der Anfrage einer Heimsuchung in Deiner Stadt habe ich abgesehen, gleichwohl fände ich es schön, Dich zu treffen, wenn sich das einrichten ließe. Falls es Dich juckt, mich persönlich kennenzulernen, darfst Du mir gerne eine E-Mail schicken. Am Freitag streune ich durch die Gassen...

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • 1 = 2 = 3 = 4 = 5 = 6 = 7 = 8 = 9


    Nicht originell aber mein Empfinden, es gefallen mir alle gleichermassen, ob sie nun gerade oder ungerade nummeriert sind. ;)


    Was hätte Ludwig van Beethoven gesagt?

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Was hätte Ludwig van Beethoven gesagt?

    Ich glaube die Cayers-Biographie legt nahe, dass er die letzten drei besonders schätzte, in umgekehrter Reihenfolge: 9 - 8 - 7.

    Dass die 8. Sinfonie nicht so gut ankam wie die 7. ärgerte ihn persönlich, "weil sie viel besser ist" (Erinnerung von Carl Czerny).

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Eine Bewertung der Sinfonien zueinander lehne ich ab.


    Es ist die jeweilige Ausführung, die dem Stück - für mein Empfinden - gerecht wird.


    Grundsätzlich bin ich dabei immer bei Klemperer.


    Besonders gefallen mir die 8te mit Günter Wand, die 7te mit Haitink, die 4te mit Bruno Walter und die 3te live mit Bernstein.

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  • Eine Einspielung fehlt noch, Furtwängler mit der 9ten in Luzern 1954.


    Es ist hierbei speziell der 3.Satz, so klingen die Streicher nirgends, fast wie menschliche Stimmen.

  • Eine Bewertung der Sinfonien zueinander lehne ich ab.


    Es ist die jeweilige Ausführung, die dem Stück - für mein Empfinden - gerecht wird.

    Ich empfinde das genauso.


    Man kann ein Ränking - ich liebe dieses Wort! =O - machen, aber es ist halt eine bloße Spielerei, nicht nur objektiv - das sowieso - sondern auch für einen selbst. Was mich betrifft, so ändert sich ein derartiges Abmessen mit jeder beliebigen Wiederbegegnung.


    Wir reden von Beethoven-Sinfonien. Für andere Vergleichsobjekte mag das verschieden sein, vor allem wenn sich die quasi objektive Relevanz wirklich erkennbar unterscheidet. Nehmen wir Schubert. Niemand wird wohl bestreiten, dass die Achte und die Neunte deutlich wichtiger sind als alle voraufgehenden (- das sehe ich bei Beethoven ab der Dritten durchaus nicht so). Aber selbst dann könnte Karls zweiter Satz oben im Zitat relevant werden.


    Fazit: Ich hab ja nichts gegen solche kommunikativen Spielereien und mich auch schon öfters beteiligt. Denn meine Rede von soeben ist nun wahrlich weder von argumentativer Finesse noch intellektuell verblüffend. ;)^^


    :cheers: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Das kenne ich auch. ^^ In meiner Jugend schon wurde gesagt: Die "ungeraden" Beethoven-Symphonien seien die gewichtigen, die "geraden" eher Leichtgewichte - auch noch charakterisiert durch den Gegensatz "ernst" und "heiter". Diese Auffassung ist offenbar rezeptionsgeschichtlich begründet durch ein bestimmtes Beethoven-Bild, das besonders in Deutschland einflussreiche "heroische" Beethoven-Verständnis. Die meisten "geraden" Symphonien zeigen diesen heroischen Charakter nicht, den man gerne mit Beethoven verbindet und verbunden hat. Deswegen werden sie dann auch in der Wertung zurückgesetzt gegenüber denen mit dramatisch-heroischem Charakter. Wie das bei habitualisierten Einstellungen so ist, wirken sie auch, wenn man sich dessen nicht mehr ausdrücklich bewusst ist. Dagegen hilft eigentlich nur, die "geraden" Symphonien für sich neu zu entdecken. Das ändert dann schließlich auch das Beethoven-Bild. Das ist der Weg z.B. von Geck. :hello:


    Ich finde die Hypothese interessant und durchaus plausibel, dass das Klischee der angeblich zu bevorzugenden "ungeraden" Sinfonien (ggf. mit der Ausnahme von 1. vs. 6.) mit diesem rezeptionsgeschichtlichen Aspekt zu tun haben könnte.


    Natürlich geht das Klischee auch vor diesem Hintergrund nur dann auf, wenn man es nicht zu genau hinterfragt. So bezieht die 7. einen erheblichen Teil ihres "ernsten" Charakters sicherlich eher durch den zweiten Satz als durch die anderen drei Sätze. Andererseits ist der Kopfsatz der 2. schon von einem ziemlich heroischen Duktus geprägt - ich meine hier immer so eine Art "Proto-Eroica" herauszuhören.


    Wenn man denn die Sache mit dem "Tausch" von 1. vs. 6. mitmachen möchte und somit die Nummern 1, 2, 4 und 8 als vermeintliche "Leichtgewichte" der Beethovenschen Sinfonik ansehen möchte, so wird dieser Ansatz z. B. durch die Innovationen der 1. mehr als nur hinterfragt.


    Aber selbst wenn: Ist nicht eine allzu einseitig-heroische Beethoven-Sicht eine vollkommen unzutreffende Verengung seines musikalischen Schaffens? Man denke z. B. nur mal an die Vielgestaltigkeit der 32 Klaviersonaten...


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • ... Nehmen wir Schubert. Niemand wird wohl bestreiten, dass die Achte und die Neunte deutlich wichtiger sind als alle voraufgehenden (- das sehe ich bei Beethoven ab der Dritten durchaus nicht so).

    Ich überlege noch, ob ich das nicht doch bestreiten mag. Einfach so, der Globalisierung wegen (nicht Welthandel, "Niemand" ist gemeint). Da hier so dahin geschriebene Rants (oder, um es parallel zum "Ränking" zu schreiben: Ränts) schon mal zu ersthaften und aufwendigen Entgegnungen hinreißen, könnte das wieder so ein Auslöser sein. ## Achtung: Unernst ##


    Also nun doch noch ernsthaft gefragt:

    Warum sollen die Achte und die Neunte (oder nicht doch die die Siebte und Achte ?, also 8=7 und 9=8 ? Oder 8=8 und 9=7 ?) wichtiger sein als alle anderen sechs Sinfonien?

    Weil es alle finden und sagen? Weil es für gemeinhin so gesehen wird? Weil Schubert es gesagt oder geschrieben hat? Weil es Dir auch am liebsten so ist?


    Soll das an der kompositorischen Entwicklung gezeigt werden?

    (wenn man sich in diese Richtung bewegen will, hätte es die "großen beiden" geben können ohne die Geschwister davor?)

    Oder an der Popularität? Anzahl der Aufführungen und Tonträger?


    Sind die Nr. 1, 2 und 3 unbedeutend, weil sie selten(st) gespielt werden? Kleiber mit den Wienern und der Dritten reicht wohl nicht...

    Die 5 muss mit aufs Tapet, genauso wie die "Tragische", die Nr. 4. Oder etwa nicht? Wenn die Wiener Philharmoniker sowas schon mal mit auf Tournee nehmen...

    Was ist mit der "kleinen C-Dur", also Nr. 6?


    Mir jedenfalls sind die 7./8./9. nicht wichtiger als alle anderen vorausgehenden. Sicherheitssmiley: cheers

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Im Wesentlichen keine Einwände, Meister Accuphan! Auch habe ich ja in meinem Beitrag genügend Distanz an den Tag gelegt.


    Deine (? rhetorischen) Fragen können als Behauptungen stehen bleiben, meine ich - wie und ob Schubert sich selbst geäußert hat, das weiß ich nicht. Einzige Anmerkung, die für ein Ranzing auf der subjektiven Ebene allerdings nicht entscheidend sein mag: In der Achten und in der Neunten ist Schubert stilistisch bei Weitem eigenständiger als in allen Sinfonien zuvor. Wer Schubert lieber dort hören mag, wo der Einfluss Mozarts noch größer ist, der mag ihn eben dort lieber hören. Punkt.


    Übrigens bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob nicht die Fünfte (vielleicht auch die Verite und die Sechste) häufiger aufgeführt oder im Rundfunk gesendet wird als die Achte. Bei den ersten dreien bin ich mir eher sicher. Vielleicht hat jemand aus dem Forum mehr statistischen Einblick.


    Ich weiß nicht, ob's stört - aber um Beethoven geht es hier natürlich nicht mehr.


    cheers Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Ich hatte gedacht, dass Geck durch seine von Dir erwähnte "Unterstützung" der Position Dr. Pingels vielleicht als nicht sachlich/ ernstzunehmend eingeschätzt würde, angesichts der Klopperei in diesem Forum.

    Ein interessanter Gedanke. "Wenn Pingel auftaucht, kann man gleich weiterlesen....!" Allerdings müsste sich doch dann Holger Kaletha Sorgen um seinen guten Ruf machen, während andere einfach weiter so machen wie bisher. Oder gilt der Umkehrschluss, dass bei Unterstützung Pingels durch Geck...................................................................................? Ich frage nur.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Ein interessanter Gedanke. "Wenn Pingel auftaucht, kann man gleich weiterlesen....!" Allerdings müsste sich doch dann Holger Kaletha Sorgen um seinen guten Ruf machen, während andere einfach weiter so machen wie bisher. Oder gilt der Umkehrschluss, dass bei Unterstützung Pingels durch Geck...................................................................................? Ich frage nur.

    Interessanter Gedanke, Dottore! Ich bin überrascht, denn so war das gar nicht gemeint. Hier im Forum gibt es niemanden, dessen Beiträge ich überlese/ ignoriere. Das gilt ganz ausdrücklich auch für Dich.


    Zum Geck verkürzt erklärt: Pingel schreibt was, bekommt Kloppe, Geck unterstützt das - meine Frage, ob Geck dann auch "Kloppe kriegt", also z.B. nicht ernst genommen wird.

    Ich nehme hier alle ernst. Oder überhaupt nicht ernst. Und zu allererst mich selbst. Nicht. Zu ernst.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Da hier so dahin geschriebene Rants (oder, um es parallel zum "Ränking" zu schreiben: Ränts) schon mal zu ersthaften und aufwendigen Entgegnungen hinreißen, könnte das wieder so ein Auslöser sein. ## Achtung: Unernst ##


    Wenn Du hier nur etwas herumkaspern möchtest, dann sei Dir das vollkommen unbenommen. Bitte sei dann aber so gut und sage dies, denn dann kann man sich die Mühe sparen, mit Sachbeiträgen auf Deine "Ränts" einzugehen (so wie ich es hier bezüglich der Neunten getan habe).


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Wenn Du hier nur etwas herumkaspern möchtest, dann sei Dir das vollkommen unbenommen. Bitte sei dann aber so gut und sage dies, denn dann kann man sich die Mühe sparen, mit Sachbeiträgen auf Deine "Ränts" einzugehen (so wie ich es hier bezüglich der Neunten getan habe).


    LG :hello:

    Danke, dass Du mir das Herumkaspern erlaubst. #augenzwinkern


    Fühlst Du Dich doof, weil Du Dir soviel Mühe gegeben hast? Und jetzt merkst Du, dass ich vielleicht nicht wirklich auf einen ersten Dialog oder gar Disput aus war?

    So ein Mist! Das kenne ich und verstehe ich. #ernst


    Achtung - Nichtbierernstgemeintwarnung. Bei #übelnehmengefahr bitte nicht lesen. Leser haften für ihre Gedanken.


    Einerseits:

    Wenn ich daran denke, bin ich selbstverständlich gerne bereit, einen Hinweis/ eine Kennzeichnung ("Achtung, Achtung: Herumgekaspere! Bitte nicht antworten, wenn Du Dir ernsthaft Mühe geben willst! Hinweis auf ausdrücklichen Wunsch von Symbol.")/ eine Triggerwarnung (so in der Art wär's recht?) bei Beiträgen zu ergänzen, die ich als Rant/ Ränt/ Einwurf/ ... (?) meine oder gerne nicht so ganz ernst verstanden wissen will. Ich verstehe, dass das Lesen und Antworten mit heiligem Ernst von mir verhindert werden muss. #verantwortung


    Andererseits:

    Du bist selber groß (ich unterstelle Volljährigkeit), darfst Auto fahren, wählen gehen und Hochhäuser kaufen. Du darfst selbst entscheiden, auf welchen Beitrag du antwortest und wie Du das tust.

    Deine Wahrnehmung, Deine Bewertung, Deine Reaktion. Sorry, hier gibt's kein Schuldanerkenntnis, Tamino ist kein Ponyhof.


    Und übrigens: gewünscht, wie Du zwei Seiten zuvor schreibst, habe ich mir keine Antwort, auch von Dir nicht. Ich schrieb, dass ich offen bin und - "bring'em on!" - keiner Kloppe aus dem Weg gehe. Warum ist das so? Hader würde sinngemäß sagen (mit Wiener Akzent zu lesen): "Weil's mir wuuascht iiis'!!" Vor allem nehme ich, wie gesagt, niemandem irgendwas persönlich oder gar übel. Auch das "Herumkaspern" nicht, das für den einen oder die andere eine Steilvorlage für beleidigte Entgegnungen hätte sein können. #salvatorisch


    Ich grüße gutgelaunt und erhebe mein Weinglas, rein (Achtung! Wortspiel!) symbolisch. cheers  :hello:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)


  • Graf Wetter vom Strahl, bist Du es etwa?


    Falls Du es nicht bist: Wäre der Graf Harald Schmidt, so wärst Du, werter Accuphan, dem Grafen ihn sein Böhmermann.


    Meine (symbolische) Empfehlung!


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

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