Hallo Taminos,
nach meiner Barockphase heute mal wieder etwas moderner Komponist: Francis Poulenc, den ich auch erst recht spät zur Kenntnis genommen und für mich entdeckt habe (wieder einmal ein Verdienst von Naxos).
Poulenc, in Paris geboren, wurde sowohl von Igor Stravinsky und Maurice Chevalier wie vom Vaudeville beeinflusst. Nach dem Krieg stieß er zu einer Gruppe junger Komponisten um Erik Satie und Jean Cocteau, deren Mitglieder den Impressionismus zugunsten einer größeren Einfachkeit und Klarheit ablehnten. Außerdem übernahm er Techniken der Dadaisten und ließ sich von populären Melodien beeinflussen.
1936 trat er der katholischen Kirche bei. Dies schlug sich in einer Reihe geistlicher Werke nieder, die oft (auch von mir) als seine wichtigsten Arbeiten gesehen werden. Er selber sah Opern als seinen Hauptschwerpunkt an. Die 1957er Oper Les Dialogues des Carmelites dürfte wohl seine bekannteste sein. Die Handlung basiert auf der Hinrichtung von Karmeliterinnen während der Französischen Revolution. Poulencs letzte Oper war eine Tragödie in einem Akt, genannt La Voix Humaine (Die menschliche Stimme) und wurde am 6. Februar 1959 uraufgeführt.
Außer Opern schrieb Poulenc mehrere Konzert für Orgel, Cembalo und Klavier, Messen, sowie mehrere kammermusikalische Werke.
Wie schon gesagt, gefallen mir seine geistlichen Werke am besten. So zum Beispiel diese sehr gelungene Aufnahme geistlicher Chorwerke mit dem Rias-Kammerchor/Marcus Creed
Von den Klavier- und Kammermusikwerken kenne ich nur die Naxos-Aufnahmen, die mir aber recht gelungen erscheinen (zumindest kam bisher kein Wunsch nach altenativen auf).
Von "Les Dialogues des Carmelites" besitze ich nur die alte Aufnahme mit Pierre Dervaux, die allerdings (abgesehen vom Klang) keine Wünsche offen lässt.
Wie sieht es bei euch aus? Spielt Poulenc eine Rolle? Und was kann man noch empfehlen?
Gruß aus Hamburg
Uwe