Hi Oliver,
ich denke, dass ich dein Empfindungen Bach gegenüber ganz gut nachvollziehen kann. Es ist unmöglich, dieses Gefühl genau zu definieren. Aber ohne solche Versuche wäre im Forum wenig los.
Es mag etwas pathetisch klingen. Aber ich habe das Gefühl, dass Bach's Musik ein Teil von mir ist. Ich brauche ständig etwas davon, egal ob ich traurig oder glücklich bin. Bach's Musik bedeutet mir wirklich sehr viel, auch, weil sie mit das Schönste war was mir auf diesem Planeten bis jetzt begegnet ist.
Wenn ich im Urlaub keinen Bach dabei habe, werde ich immer recht bald ungemütlich.
Am Besten finde ich Bach's hervorgehobene Stellung immer bestätigt, wenn ich andere Komponisten höre. Mit Ausnahme von Mozart finde ich andere Komponisten nach einer gewissen Zeit langweilig. Beethoven's Klavierwerke möchte ich häufig nach der Hälfte abbrechen.
Aber die Kunst der Fuge: Ich kann mit meinen limierten Fähigkeiten die unvollendete Fuge meditativ in 30 Minuten spielen, ohne dass mir nur einmal langweilig wird.
Alles klingt so ungezwungen richtig.
Dabei ähnelt ein Bachsches Menuet einem Menuett von zum Beispiel Haydn so sehr. Doch irgendwie fehlt bei Haydn etwas. Dieses etwas kann ich nicht näher beschreiben. Auch aus sogenannten "limitierten" Formen schuff Bach kleine Mikrokosmen.
Aber warum ist das so?
Weiß ich nicht. Ist ja auch egal. Wir sollten einfach froh sein, dass es Bach's Musik gibt.