Crossover - Ein rotes Tuch für Klassikfreaks ?

  • Man muß bei Loussier bedenken, daß das vor knapp 50 Jahren, als er damit anfing, wirklich was Neues und vielleicht sogar aufregend gewesen ist.


    Heute lockt man damit wohl hauptsächlich die hinterm Ofen vor, die es schon immer gemocht haben, die Charakterisierung als "Barjazz" ist gewiß nicht ganz daneben...


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von HolgerB
    @ Aquarius und Rondo Veniziano


    Ich muss allerdings dazu sagen, daß es Leute gibt die durch diese Art der Musik dann später zur Barockmusik oder auch zur Klassik gekommen sind.
    Quasi war das der Türöffner !


    ( Ich war es nicht ! ) :D


    Ich schon. Allerdings war ich noch SEHR jung... schon nach einer Cassette (damals gab es noch Musicassetten), stand mir der Sinn nach echtem Barock. Da folgten dann die Brandenburgischen Konzerte, jo, und dann wars vorbei mit Crossover bei mir.


    Meint Ihr mit Crossover auch die andere Richtung?


    Ich erinnere mich an Mike Oldfield und seine instrumentierte Orchesterversion von Tubular Bells.

  • Zitat

    Meint Ihr mit Crossover auch die andere Richtung?


    etwa so?




    :stumm:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Barbirolli


    Und bringt bitte nicht dauernd Robin Williams ins Spiel. Der kann nun echt nichts dafür - der singt überhaupt nicht! Oder ist mir im Club der toten Dichter etwas entgangen?


    LG
    B.


    Dort nicht - es gibt aber eine George Martin-CD mit diversen Beatles-Cover-Versionen, unter anderem "Come together" von Bobby McFerrin und Robin Williams... :angel:


    [ama]B000009QER[/ama]


    :pfeif: Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

  • Zitat

    Original von der Lullist
    ...


    jepp dem Statement schließe ich mich uneingeschränkt an - nach dem Anhören dieser Vergewaltigungen weiß man die richtigen Aufnahmen mit Bachs Musik wieder richtig zu schätzen :D


    Diese Statements sind insoferne ein klein wenig ungerecht, als Jacques Loussier ja nicht Jazz für Klassikhörer spielte, sondern Jazz-Freunden Bearbeitungen klassischer Musik präsentierte. Es ist also relativ witzlos, seine Interpretationen mit klassischen Maßstäben zu messen...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Zitat

    Diese Statements sind insoferne ein klein wenig ungerecht, als Jacques Loussier ja nicht Jazz für Klassikhörer spielte, sondern Jazz-Freunden Bearbeitungen klassischer Musik präsentierte. Es ist also relativ witzlos, seine Interpretationen mit klassischen Maßstäben zu messen...


    mag sein das es ungerecht ist - das ist Kritik immer.
    Aber ich messe keinesfalls nach"klassischen Maßstäben" im Sinne von klassischer Musik, sondern nach rein persönlichen ästhetischen Kriterien.


    Und diese Bearbeitungen empfinde ich als unästhetisch.


    Denn wie ich schon sagte, es gibt ja auch Jazz / Barock Kombinationen die ich ziemlich gut finde.


    Das was Louissier da gemacht hat ist mit dem Begriff "Barjazz" perfekt auf den Punkt gebracht.
    Zumindest empfinde ich das so.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    mag sein das es ungerecht ist - das ist Kritik immer.
    Aber ich messe keinesfalls nach"klassischen Maßstäben" im Sinne von klassischer Musik, sondern nach rein persönlichen ästhetischen Kriterien.


    Ja, aber diese sind nicht die Kriterien eines Jazz-Musikers, oder?



    Zitat

    Das was Louissier da gemacht hat ist mit dem Begriff "Barjazz" perfekt auf den Punkt gebracht.
    Zumindest empfinde ich das so.


    Das kann man ruhig so stehen lassen, solange damit noch keine Wertung verbunden ist. Und wo steht geschrieben, dass es nicht gut gemachten "Barjazz" gibt? ;)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Das Lustige dabei ist, dass ich selbst gar nicht auf die Idee gekommen wäre, dass es sich hier um "Crossover" handelt. Aber vermutlich stimmt es sogar. Für mich ist es einfach nur phantastisch gut gespielt...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Aquarius
    aber Helmut Lotti mag ich nun gar nicht.


    Wenn ich jemanden absolut nicht ertragen kann, dann ist es Helmut Lotti. Ich kann es nicht nachvollziehen wie er es schafft mit seiner Stimme auf manche Leute eine derartige Faszination auszuüben. Außerdem hasse ich es, wenn man ihn als Tenor bezeichnet.


    LG
    Jolanthe

  • Helmut Lotti und Andre Rieu sind so wirksame Brechmittel, daß sie eigentlich Rezeptpflichtig sein sollten !


    :kotz: :kotz: :kotz:


    Kurz und gut -


    euer Operngernhörer :baeh01:

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  • Zitat

    Original von Travinius


    ... Meint Ihr mit Crossover auch die andere Richtung?


    Ich erinnere mich an Mike Oldfield und seine instrumentierte Orchesterversion von Tubular Bells...


    Das wäre dann eine andere Art von Crossover, gegen die ich grundsätzlich nichts einzuwenden habe: Hat doch der KOMPONIST Oldfield hier einfach eines seine EIGENEN Werke nur noch mal aufgegriffen und neu instrumentiert... Das hat doch sogar Beethoven nur allzugerne mit ursprünglich für Piano-solo gedachten Stücken gemacht.


    (OT: Ich mag übrigens beide Versionen von Tubular Bells - wenn auch die Klangqualität von der Orchesterversion unter der Stabführung von David Bedford mir einfach zu dünn ist - aber dafür kann die Uminstrumentierung und auch die Interpretation an sich nichts, sondern eher eine unzureichende Aufnahmetechnik.)

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Ja, den Einwand lasse ich gelten. Ist in dem Sinne kein Crossover.


    Ich habe mal ein Interview mit Andre Rieu gesehen (konnte nicht schnell genug wegzappen, und kam der "Kaninchen vor der Schlange"-Effekt...).
    Der Interviewer fragte ihn, warum er denn immer Johann Strauß spiele. Seine Antwort begann mit "Eigentlich kann ich ja alles...." - der Rest der Antwort ist in meinem schallenden Gelächter untergegangen, ich weiß nicht, wie der Satz weiterging...


    Wo wir gerade bei Brechmitteln sind: in meiner Jugend gab es noch Richard Clayerman (gerne beim "Großen Preis", zusammen mit Mireille Mattieu oder wie die sich schrieb) und Ricky King mit seiner singenen E-Guitarre... :) Da habe ich mal eine Fassung von KV 550 gehört...


    Das gleiche übrigens noch einmal mit Franz Lambert und seiner Yamaha Orgel...


    Jetzt reicht es aber, sonst bleibt das Abendessen nicht mehr drin...


  • Oh da muss ich doch auch gleich :kotz: :kotz: :kotz: Würg!

    alle Menschen werden Brüder ...

  • 'tschuldigung, aber manchmal muss man über Traumata reden. :rolleyes: Meine Mutter hat bei Hausarbeiten gerne WDR4 gehört... ob das schon als 'schweres Kindheitstrauma' zählt? :untertauch:


    (Allerdings muss ich da noch eine Lanze für meine Eltern brechen: als sie gemerkt haben, dass ich mich für Klassik interessiere, haben sie mich unterstützt...)


    Aber bei diesen WDR4-Eskapaden bin ich all diesen Kleinodien des Crossovers begegnet...

  • Zitat von Original von Robert Stuhr

    Ich möchte das mal so formulieren: Jacques Loussier spielt den gleichen Schrott wie Vanessa Mae und sieht noch nicht mal gut aus.


    das könnte von mir sein ;)
    ciao

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  • Unlängst hatte ich mir aus Neugier weil ich grundsätzlich auch gut gemachter traditioneller kubanischer Musik zugetan bin (wie zB Ruben Gonzales, Compay Segundo,...) die bei Amazon vielbejubelte "Mozart meets Cuba"-CD bestellt



    Mein Eindruck ist eher gemischt. Ich finde aus dieser Thematik hätte man mehr machen können. Gut gelungen wäre es dann gewesen wenn die diversen Themen so adaptiert gewesen wären, das man durchgängig den Eindruck hat diese Musik wäre von Anfang an als kubanisch konzipiert gewesen und trotzdem die ursprünglichen Themen klar erkennbar sind (also die richtigen authentisch wirkend rythmischen Anpassungen als auch Variationen der Themen). Das ist meiner Meinung nur teilweise gelungen, oftmals wirkt das "kubanische Korsett" mehr aufgesetzt, manchmal hat man auch bis auf eine Ausdünnung in der Instrumentation bzw. Adaption aufs Klavier nur einen kubanischen Percussion-Rythmus hinzugefügt, also schon eher mehr die Rondo-Veneziano-Schiene nur halt mit anderen Instrumenten und Rythmen.
    Wie zB Der langsame Satz aus KV488, der eigentlich großteils nur gekürzt wurde und mit dezentem Rythmus hinterlegt, die restlichen Änderungen sind eher marginal.
    Von der Auswahl her wurden natürlich großteils die Gassenhauer herangezogen (Kleine Nachtmusik, langsame Satz aus dem Klarinettenkonzert, "Sonata facile", Rondo "alla turca" usw.), wobei hier natürlich sicher auch der Vermarktungsaspekt eine wichtige Rolle gespielt hat, ob es aber nicht hie- und da besser geeignetere Werke bzw. Themen geben würde halte ich für wahrscheinlich (zB Das Thema aus dem Klarinettenkonzert halte ich für dieses Projekt nicht für ideal).
    Nicht destotrotz gibt es ein paar hörenswerte Momente wie zB großteils die Umsetzung der Kleinen Nachtmusik (Bomba de la noche) aber insgesamt hätte man aus dieser an und für sich recht guten Idee mehr rausholen können.


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Dann muss man ja direkt diese CD auch noch nennen :



    Mozart in Egypt


    Den Sinn hinter dieser Aktion hab ich nicht wirklich kapiert, ist ja auch egal. Es ist aber verdammt lustig und zwischendurch wird es auch mal richtig toll. Allerdings sollte man orientalische Musik mögen :pfeif:


    Ich mag diese Scheibe :D


  • Hallo,


    mir hat diese CD und ihr noch etwas bombastischer produzierter Nachfolger auch gut gefallen. Lustig halt.
    Aber eine ehemalige Kollegin von mir kam aus dem Libanon und erkannte bei dieser CD "beide Welten". Ich glaube, dann wird es für den Hörer erst richtig spannend. Für mich klang das halt nach Mozart mit Beilage, für sie verschränkten sich bekannte Melodien.


    Es gibt aber auch den Versuch, Mozart mit afrikanischen Rhythmen zu verbinden - und die CD geht gar nicht!



    :pfeif: Jürgen

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  • Vier Beatles-Kinder erwägen Gründung eigener Band
    Eine neue Welle der Beatlemania könnte bald die Welt erfassen: Vier Söhne der legendären britischen Rockgruppe erwägen die Gründung einer eigenen Band.
    Wie James McCartney, der Sohn von Ex-Beatle Paul McCartney, dem britischen Rundfunksender BBC sagte, erwägt er mit John Lennons Sohn Sean und George Harrisons Sohn Dhani die Bildung einer Band mit dem Namen "The Beatles - The Next Generation". Auch Ringo Starrs Sohn Zak Starkey sei grundsätzlich nicht abgeneigt.
    Der 34-jährige James McCartney beginnt gerade eine Solokarriere als Sänger und Gitarrist. Auch die drei anderen Beatles-Söhne sind in die Fußstapfen ihrer berühmten Väter getreten. Sean Lennon ist Singer-Songwriter in New York, Dhani Harrison Frontmann der Londoner Rockband thenewno2. Zak Starkey ist wie sein Vater Ringo Starr Schlagzeuger geworden und hat für Bands wie The Who und Oasis gespielt.
    James McCartney, der im Cavern Club in Liverpool auftrat, wo sich die Beatles erstmals einen Namen machten, sagte der BBC, er habe immer davon geträumt, "besser als die Beatles zu sein". "Ich bin nicht sicher, ob ich das kann. Wenn überhaupt wäre ich gerne gleichauf mit den Beatles, aber selbst das ist recht hart", sagte er.
    Sein Vater Paul zeigt unterdessen mit 69 Jahren noch kein Zeichen von Bühnenmüdigkeit.


    (Quelle web.de
    CHRISSY
    PS.: Entschuldigung falls dies nicht der richtige Thread für diese Mitteilung ist. Aber ich wußte nicht wohin.

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Durch Murcof (der macht üblicherweise klassisch angehauchte, elektronische Musik - selten finden auch mal bekannte Werke Einzug in seine Musik, bspw. "Ah Belinda" aus Dido und Aeneas) kam ich überhaupt erst auf die Idee, Schuberts "Tod und das Mädchen" anzuhören und das machte mich wiederum offener für große Orchesterwerken hin zu schmaler besetzter Musik, Schostakowitschs Streichquartette usw...


    Übrigens: Kann mir jemand sagen, welchen Text die Stimmen hier zum Besten geben? Es ist doch eigentlich kein Vokalwerk...



    Hier mit Purcell:



    Welches Streichinstrument in dem folgenden Stück verwandt wurde, ist mir gar nicht ganz klar. Irgendwo hat Herr Corona das mal beschrieben, wie das Stück entstanden ist. Es ist mir eines der liebsten - wenn auch auf ganz eigene Weise baut es sich auf, entwickelt eine eigentümliche Spannung, um dann als Höhepunkt das Finale ab etwa 7:30 einzuleiten.



    Crossover: Für mich kein Problem. Ich will von "Crossover" gar nichts wissen - die Gedanken und Wahl der Mittel sind frei! :) Die Musik muss allerdings authentisch und ehrlich sein, sie muss das reflektieren, was der Künstler kann und was er ausdrücken will. In Abgrenzung zu denjenigen Künstlern, die krampfhaft modern sein wollen.

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  • Der Tod und das Mädchen ist ein Lied auf einen Text von M. Claudius. Ich kann bei der Xoverversion aber nicht einmal die Sprache erkennen, in der gesungen wird...


    Das Mädchen:
    Vorüber! ach, vorüber!
    Geh, wilder Knochenmann!
    Ich bin noch jung, geh Lieber!
    Und rühre mich nicht an.


    Der Tod:
    Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
    Bin Freund, und komme nicht zu strafen.
    Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild,
    Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Weil das Thema gerade vorn war. Fing ich an zu lesen und muss sagen, dass ist ja teilweise erschütternd, was da so in den letzten jahren geschrieben wurde. (Zu einem großen Teil von Meistern, die über 10.ooo Beiträge verfasst haben, die ich aber selbst noch nie erlebt habe?).
    Woher kommt dieser Hass?
    Man muss das was da so erwähnt wurde nicht lieben, es gibt vieles, was ich kaum ertragen kann. Aber diese Ausschließlichkeit, die viele Leute an den Tag legen, ist mir so unverständlich. Schon allein zu glauben, es gäbe diese Grenze, die da angeblich immer wieder überschritten wird, ist doch reine Illusion. Ich kenne so viel Musik, wo ich absolut nicht weiss - und wissen will - ist das jetzt U oder E. (Kleines Beispiel: Terry Riley). Ich habe in den letzten Jahren so viel neue Klassische Musik gehört, wo mit ungewöhnlichen Tonerzeugern gearbeitet wird. Keiner würde da von Crossover sprechen. - Mahlers 6. der Hammer! Ist das jetzt auf einmal Crossover. Nein, wenn es alt genug ist, dann sind Grenzüberschreitungen ja in Ordnung.
    Und was ist mit Freude? Darf man die empfinden, wenn man bemerkt, dass in "Ein Schweinchen namens Babe" der BAuer das Thema aus der Orgelsynfonie singt? Oder verteufelt man es sofort? Das ist doch schön, wenn die hohe Kunst sich im Volke verteilt und "Volksgut" wird. Und das geht nur, wenn es verändert, vereinfacht wird. Natürlich wird das nicht immer gut, aber doch manchmal.
    Und die "Geldmacherei", die immer wieder erwähnt wurde. Zu leben und zu verdienen ist doch für einen Künstler nichts verwerfliches. Bruckner hat lange davon geträumt, dass seine Werke aufgeführt wurden, damit er besser verdient.
    Musik ist so vielfältig, so grenzenlos, da sollte man doch für jede Anregung dankbar sein. Wie gesagt, es soll einem nicht alles gefallen. Aber Scheuklappendenken hat doch noch nie gefruchtet.


    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Mahlers 6. der Hammer! Ist das jetzt auf einmal Crossover. Nein, wenn es alt genug ist, dann sind Grenzüberschreitungen ja in Ordnung.


    Hört, hört!



    Zitat

    Das ist doch schön, wenn die hohe Kunst sich im Volke verteilt und "Volksgut" wird. Und das geht nur, wenn es verändert, vereinfacht wird. Natürlich wird das nicht immer gut, aber doch manchmal.


    Oft wendet man sich wohl ab, weil bzw. wenn etwas "Volksgut" wird - ich habe mir das abgewöhnt und rümpfe die Nase nur noch heimlich ;). Ich nehme es Beethoven nicht übel, dass sich nun alle auf die Fünfte oder noch mehr die Neunte gestürzt haben - sie bleiben trotzdem gut. Ich wundere mich selbst jedes Mal darüber, dass ich mir die Beethoven-Evergreens immer wieder anhören kann.


    Ich weise auf den verwandten Thread "Verachtet mir den Mainstream nicht" hin, in den ich mich selbst erst noch einlesen will.

  • Vier Beatles-Kinder erwägen Gründung eigener Band
    Eine neue Welle der Beatlemania könnte bald die Welt erfassen: Vier Söhne der legendären britischen Rockgruppe erwägen die Gründung einer eigenen Band.


    Lieber Christian,


    Du hast den Beitrag am 3. 4. verfaßt, ist er einfach 2 Tage zu spät gekommen?

  • Du hast den Beitrag am 3. 4. verfaßt, ist er einfach 2 Tage zu spät gekommen?


    Lieber Michael


    Auch wenn es erst mal passend wie ein Aprilscherz klingt, nein, nein... Die Sache scheint ernst zu sein, zumal auch gestern in der Presse ausführlich von dem Vorhaben berichtet wurde und mir ein Hamburger Freund dies in einem Telefongespräch ebenfalls aus verschiedenen Medienberichten bestätigte.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Allerdings hat "Beatles next generation" nix mit X-Over zu tun. Da muss nämlich irgendwie Klassik mit reingekreuzt werden, sonst ist es einfach Pop.

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Du hast ja recht, lieber Johannes. Das weiß ich und ich hatte mich ja vorsorglich entschuldigt. Ich wußte aber nicht, wo ich es sonst hätte hintun können. Die Threads für mal solche Musik sind eben nicht so häufig im Forum.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Hallo,


    zunächst verurteile ich auch das pauschale Schlechtreden dieser Musik. Toleranz scheint heute nicht mehr gefragt zu sein, dabei ist Musik ohne dieselbe gar nicht zu denken.


    Was mir persönlich nicht gefällt, ist dieses Verharren in einer Struktur, die Überlänge, in der immer auf das gleiche Klangschema zurück gegriffen wird. Versatzfragmente, Klangbilder, die man irgendwo anders schon gehört hat, nichts Greifbares, alles fliesst und strömt, nur wohin?


    Beethoven wurde hier angeführt. Gerade diesen Meister der klaren Struktur, der vormacht, wie man noch in den phantasievollsten Musikgebilden den Faden nicht verliert, zeigt, dass es anders geht.


    Musik darf alles, nur mich nicht langweilen. Und jede Musik, die sich anbiedert, so schleimig, süsslich, schwammig, langweilt mich.

  • Aber diese Ausschließlichkeit, die viele Leute an den Tag legen, ist mir so unverständlich. Schon allein zu glauben, es gäbe diese Grenze, die da angeblich immer wieder überschritten wird, ist doch reine Illusion.
    Scheuklappendenken hat doch noch nie gefrucht.


    Warum wird immer so getan als sei die Konzentration auf klassische Musik, also die Ausschließlichkeit, von der der Klaus2 oben spricht, irgendwie 'anrüchig' oder politisch unkorrekt? Warum wird immer den Vertetern der sogenannten 'Hochkultur' auferlegt, sich bitteschön öffnen zu müssen? Immer dieses scheußliche Verdikt vom geradezu zwanghaften 'offen-sein-müssen-für-alles'. Nein, ich muss überhaupt nichts. Wenn ich mich mit dem beschäftige, was in den Bereich der 'klassischen Musik' gerechnet wird, dann umfasst das die abendländische Musikproduktion mehrerer Jahrhunderte. Will ich da richtig einsteigen, dann bleibt für etwas anderes keine Zeit mehr.


    Es ist beinahe so als traute sich der liberale Mensch der Gegenwart nicht mehr für etwas eindeutig Position zu beziehen - aus Angst, man könne andere durch eine strikt vertretene Position irgendwie kränken - und man will ja um Gottes Willen niemanden verletzen.


    Also: Crossover finde ich albern, Pop und Rockmusik interessiert mich einfach nicht etc. etc.



    Grüße,


    Garaguly

  • Warum wird immer so getan als sei die Konzentration auf klassische Musik, also die Ausschließlichkeit, von der der Klaus2 oben spricht, irgendwie 'anrüchig' oder politisch unkorrekt? Warum wird immer den Vertetern der sogenannten 'Hochkultur' auferlegt, sich bitteschön öffnen zu müssen? Immer dieses scheußliche Verdikt vom geradezu zwanghaften 'offen-sein-müssen-für-alles'. Nein, ich muss überhaupt nichts. Wenn ich mich mit dem beschäftige, was in den Bereich der 'klassischen Musik' gerechnet wird, dann umfasst das die abendländische Musikproduktion mehrerer Jahrhunderte. Will ich da richtig einsteigen, dann bleibt für etwas anderes keine Zeit mehr.


    Das sehe ich ähnlich; Ich höre Musik vom 14. bis zum 20. Jhd. aus Gattungen von Solostück bis zur Oper, da lasse ich mir keinen engen Horizont oder Scheuklappen vorwerfen. (Und selbst wenn jemand nur Opern des italienischen Belcanto hören würde, müsste er sich nicht *moralisch* rechtfertigen. Der ist dann sehr einseitig, aber das ist doch kein Vergehen.)
    Ich habe nun nicht den gesamten Thread durchgelesen, mag sein, dass manche etwas saftige Formulierungen bevorzugen, aber "Hass" scheint mir doch übertrieben. Ich habe von den vor 8-10 Jahren sehr weit geschätzten Uri Caine Alben zwei(?) bei Bekannten gehört und fand das teils ziemlich beknackt, teil ganz interessant, aber nichts, was ich haben müsste.


    Eher aus Neugier für Kuriosa und weil ich es ganz witzig finde, besitze ich das originale erste Switched-on-Bach-Album, sowie ein wenig Loussier und auch das Bach/Blues-Album des Modern Jazz Quartet. Ist aber kein Crossover i.e.S. Switched on Bach ist, soweit ich weiß, notengetreu, mit Ausnahme der "Improvisation", die den nicht vorhandenen Mittelsatz des 3. Brandenburgischen vertritt.


    Ich hatte mal eine CD "the electric V" basierend auf den 4 Jahreszeiten, fand ich aber letztlich albern und habe sie, wenn ich recht erinnere, wieder weggegeben.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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