Stephen Gould und Stuart Skelton sind zwei herausragende Vertreter des heldischen Wagnertenor-Fachs, beide im übrigen auch sehr gute Vertreter des Otello (das waren auch Max Lorenz, Franz Völker, Günter Treptow, Bernd Aldenhoff und Hans Hopf). Sie brauchen historische Vergleiche nicht zu scheuen. Andreas Schager habe ich live noch nicht gehört, seine Darbietung des Schlussteils Walküre 1. Akt in der Scala-Eröffnungsgala am 7.12. fand ich aber - vorsichtig gesagt- enttäuschend (hoffentlich nur der Tagesform geschuldet).
Hinweisen möchte ich auf Tillmann Unger, den ich leider noch nicht live gehört habe (ich kam und komme stets selten nur in die Oper). Der BR-Rundfunk-Mitschnitt seines Siegmund aus Nürnberg vom 25.Mai 2017 ist allerdings ganz beeindruckend, eine klangvolle, ebenmäßig in allen Registern geführte, in der (beim Siegmund ja nur begrenzt erforderlichen) Höhe strahlende Stimme. U.a. hat er in Mannheim den Stolzing, in Leipzig den Max gesungen. Im kommenden Jahr sollen die beiden Siegfriede in Wiesbaden folgen. Vielleicht haben ihn ja Taminos bei seinen Gastspielen in Hannover, Gießen, Lübeck und Aachen schon einmal gehört.
Seine website im Internet ist besuchenswert.
Ein gesundes und friedvolles Jahr 2021 wünscht
Otello50