diesem Monsterthread etwas hinzuzufügen, geschweige denn, ihn vollständig zu erfassen, ist nicht leicht.
Regisseure, die aus dem Reclamheft inszenieren, beweisen damit m.E. enorme Respektlosigkeit gegenüber dem Werk. Seltsamerweise hört man bei diesen Leuten oft den Slogan: "etwas aufs Wesentliche reduzieren", wobei natürlich sie diejenigen sind, die beurteilen, was wesentlich ist und was nicht.
mein Lieblingszitat zu diesem Thema: die Aussage eines Dirigenten während einer musikalischen Probe, bei der ihm erzählt wurde, dass die Sänger aufgrund einiger Regieideen ein langsameres Tempo benötigten... bzw. zusätzliche Pausen...
"Leider hat Mozart diese Regie nicht gekannt, sonst hätte er etwas anderes komponiert."
Regisseure, die sich in den Verlauf der Musik einmischen, nerven mich gewaltig. Hier ist keine Diskussion möglich, wenn die Sachkenntnis fehlt. (oh, Verzeihung! ich meinte, den unbelasteten und unverkrampften Zugang zur Musik.)
trotzdem kann es von der Intelligenz eines Choreographen noch übertroffen werden, der mich im Ernst gefragt hat, ob man bei einem Johann Strauß Stück nicht an einer Stelle noch einen Takt einfügen könne, damit die Choreographie besser passt.
Tja, so eine 5 taktige Überleitung kann einen Tänzer schon in Verlegenheit bringen.
Natürlich steh' in dem Fall ich als der Unflexible da, der nicht zu Kompromissen bereit ist, der altmodisch an irgendwelchen Partituren festhält...