Zunächst wollte der 1981 in Venezuela geborene Gustavo Dudamel, Sohn eines Salsa-Musikers, Posaunist werden, aber seine Arme wuchsen nicht so schnell wie seine Leidenschaft für die Musik, und so verlegte sich der Siebenjährige aufs Studium des Geigenspiels und auf Kompositionslehre.
Mit 13 stand er zum ersten Mal als Dirigent vor einem Orchester, einem Kammerensemble mit 30 Instrumentalisten. "Es war mein Traum! Ich war überhaupt nicht nervös. Einen Monat später bekam ich dann direkt ein Orchester mit 150 Leuten. Ich denke, ich muss gut gewesen sein.".
Von Dudamels überragenden Qualitäten konnte sich vor gut 2 Jahren auch das Publikum beim Bonner Beethovenfest überzeugen, wo der Venezolaner kurzfristig für den erkrankten Frans Brüggen eingesprungen war.
Das Konzert mit dem Philharmonia Orchestra London ist dem jungen Dirigenten in guter Erinnerung geblieben. Sein Geheimnis: "Ich habe das Dirigieren durch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelernt. So dirigiere ich nun alles. Auch professionelle Orchester." Mit andern Worten: Man muss die Musik so auffassen, als werde sie hier und jetzt zum ersten Mal gespielt.
Keine Vision, sondern die Realität: So klingt die Zukunft. Nächstens in Rom, wo Dudamel zum 80.Geburtstag des Papstes Benedikt XVI ein Konzert mit dem RSO Stuttgart dirigieren wird.
(Einige Daten wurden dem Bonner Generalanzeiger entnommen)