
Piotr Beczala, lyrischer Tenor
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Diese DVD habe ich an anderer Stelle bereits vorgestellt:
Diese Züricher "Entführung" gibt es im Handel, sie wird nächsten Samstag jedoch auch im Fernsehen ausgestrahlt:
3sat, Samstag, den 30.08.2008
20:15 Uhr
Die Entführung aus dem Serail
Mozarts Singspiel aus dem Zürcher Opernhaus, 2003
Es singen und spielen der Chor und das Orchester
des Opernhauses Zürich unter der Leitung von
Christoph KönigBassa Selim Klaus Maria Brandauer
Konstanze Malin Hartelius
Blonde Patricia Petibon
Belmonte Piotr Beczala
Pedrillo BoguslavBidzinski
Osmin Alfred Muff
u.a.Inszenierung: Jonathan Miller
ZitatKonstanze, ihre Zofe Blonde und deren Freund Pedrillo sind überfallen und auf den Sklavenmarkt gebracht worden. Dort hat Bassa Selim die drei gekauft und in seinem Palast untergebracht. Als Belmonte, Konstanzes Verlobter, endlich vom Schicksal seiner Zukünftigen erfährt,bricht er sofort auf, um die Entführten seinerseits zu entführen.
1782 im Burgtheater in Wien uraufgeführt, gehört das türkische Sujet von Mozarts Singspiel in drei Akten zu den typischen Exotismen seiner Zeit. JonathanMiller hat "Die Entführung aus dem Serail" am Opernhaus Zürich in Szene gesetzt. Im Zentrum des Ensembles steht der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer in der Sprechrolle des Bassa Selim. Die Gesangspartien werden von Malin Hartelius als Konstanze, Patricia Petibon als Blonde, Piotr Beczala als Belmonte und Boguslav Bidzinski als Pedrillo interpretiert. Die musikalische Leitung hat Christoph König.LG
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Am 9. März gibt Beczala sein Rollendebüt in Lehars "Zarewitsch" in einer konzertanten Aufführung im Münchner Prinzregententheater. och gibt es Karten, aber auch wir alle können teilhaben: Radio B4 Klassik überträgt live!
Sonntag | 08. März 2009 | 19.00 Uhr
Prinzregententheater
(Konzerteinführung: 18.00 Uhr im Gartensaal)Live-Übertragung in Bayern 4 Klassik
Franz Lehár
"Der Zarewitsch"
Operette in drei Akten (konzertant)* Alexandra Reinprecht, Sopran (Sonja)
* Piotr Beczala, Tenor (Zarewitsch)
* Christina Landshamer, Sopran (Mascha)
* Andreas Winkler, Tenor (Iwan)
* N.N., Tenor (Soldat)
* N.N. (Sprechrollen)
* Chor des Bayerischen Rundfunks
* Münchner Rundfunkorchester
* Dirigent: Ulf SchirmerLG
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Weiter oben tauchte der Name Fritz Wunderlichs als Vergleich auf. In einem längeren Rundfunkinterview gab sich Beczala geradezu schwärmerisch als Bewunderer Wunderlichs zu erkennen. Er habe vor etlichen Jahren im Warschauer Opernhaus in einem Raum hinter der Bühne zufällig eine Plattenaufnahme gehört, die ihn so gefesselt habe, daß er sich nach dem Namen des Sängers erkundigte. Seitdem sei er Wunderlichs Stimme geradezu verfallen. Der sei ein unerreichbares Vorbild. Einen Vergleich lehnte er ab. Mittlerweile sei er mit Wunderlichs Familie in Kontakt getreten, sei herzlich aufgenommen worden und habe im Haus der Witwe wunderschöne Abende verlebt.
Daß der Mann nach Deutschland kam ohne kaum mehr als "Bitte" und "Danke" sagen zu können, jetzt aber ein sehr gewähltes Deutsch spricht (besser als so mancher "Eingeborene"), und das sehr flüssig und nahezu akzentfrei, verblüffte mich nicht wenig.
Beczala wirkte in diesem Interview nicht nur sehr sympathisch, sondern erwies sich zudem als hochintelligent. Für einen Sänger seiner Statur sei Mozart das A und O aller Bemühungen. Ohne Mozart gehe gar nichts. Zudem war er sich der Gefährdungen einer modernen Sängerlaufbahn sehr bewußt, warnte temperamentvoll vor dem vorzeitigen Verschleiß durch die Verlockungen des Gewerbes. Unwillkürlich dachte man als Hörer an seinen Kollegen Villazon, ohne daß er ihn genannt hätte. Also ein Mann, der sehr genau weiß, was er tut und sich vom Ruhm in seinen Entscheidungen nicht allzu sehr beeindrucken läßt. Man müsse rechtzeitig lernen, Nein zu sagen, das sei eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere - nicht weniger wichtig sei ein intaktes Familienleben (er läßt derzeit ein Haus bei Krakau bauen), aus dem er Kraft schöpfe. Ein bodenständiger, vernunftbegabt-nüchtern wägender Mensch im skeptisch betrachteten Sonnenschein des Erfolgs. Und ganz "nebenbei": seine Stimme fasziniert mich schon sehr...
Florian
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Hallo Florian,
ich teile deine Begeisterung voll und ganz, von der Schönheit der Stimme und deren technischer Beherrschung (So weit ich es verstehe) her ist Beczala in seinem Fach für mich im Moment ganz klar die Nummer 1, nur schauspielerisch müsste er noch dazulernen, da hapert's noch ziemlich. (Nobody is perfect
)
Was das von dir zitierte Interview betrifft, so hoffe ich sehr, dass Beczala in drei Jahren auch noch so denkt. Leider korrumpiert die Verlockung der raschen Karriere (Nicht einmal unbedingt die des Geldes) sehr oft jede vernünftige Planung/Rollenwahl, und das hat es schon lange VOR Villazón gegeben (Beispiel Araiza) Für wie viele hoffnungsvolle Talente kam der Ruf der großen Häuser (mit dem damit verbundenen Druck seitens der Intendanten, Rollen jenseits der momentanen stimmlichen Möglichkeiten zu akzeptieren) zu früh..... Natürlich ist Beczala kein "hoffnungsvolles Talent" mehr, sondern hat sich seinen Platz im Sängerolymp längst erobert, aber Gefahren lauern überall. Es wäre schön, wenn es endlich wieder einmal einen tollen Tenor gäbe, von dem man das auch in 10 Jahren noch sagen kann. Leider entpuppen sich heute viele Sterne ziemlich rasch als Sternschnuppen
lg Severina -
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Zitat
Original von Harald Kral
Am 9. März gibt Beczala sein Rollendebüt in Lehars "Zarewitsch" in einer konzertanten Aufführung im Münchner Prinzregententheater.Noch gibt es Karten, aber auch wir alle können teilhaben: Radio B4 Klassik überträgt live!Sonntag | 08. März 2009 | 19.00 Uhr
Prinzregententheater
(Konzerteinführung: 18.00 Uhr im Gartensaal)Live-Übertragung in Bayern 4 Klassik
Franz Lehár
"Der Zarewitsch"
Operette in drei Akten (konzertant)* Alexandra Reinprecht, Sopran (Sonja)
* Piotr Beczala, Tenor (Zarewitsch)
* Christina Landshamer, Sopran (Mascha)
* Andreas Winkler, Tenor (Iwan)
* N.N., Tenor (Soldat)
* N.N. (Sprechrollen)
* Chor des Bayerischen Rundfunks
* Münchner Rundfunkorchester
* Dirigent: Ulf SchirmerOhne Startenor Piotr Beczala mußte gestern die Aufführung und Übertragung des "Zarewitsch" stattfinden.
Beczala hatte wegen einer Erkrankung kurzfristig abgesagt.Für ihn sprang Tenorkollege Matthias Klink ein.
LG
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Nach Beczala's Faust an der Wiener Staatsoper und auch anderen Begegnungen mit diesem Sänger kann ich ehrlich gesagt die Vergleiche mit Wunderlich nicht nachvollziehen. Er hat eine recht schöne Stimme, die vor allem in der Mittellage sehr ansprechend ist, aber zuletzt beim Faust zeigten sich gelegentliche Intonationsprobleme. Auch war seine Höhe nicht so frei, erst nach Anstrengung erreichte er so manchen Spitzenton. Aber abgesehen von diesen Schwächen, ist er sicher ein guter Tenor. Aber ein Wunderlich?
Problematisch ist eigentlich, daß Beczala darstellerisch so gar nichts rüberbringt. Ein paar Standardgesten, zwei Gesichtsaudrücke, und das ist seine Darstellung. Zudem verfügt er über null Bühnenpräsenz. Keine wirkliche Ausstrahlung, kein Charisma. Er steht da und singt halt.
Als Don Ottavio sollte man meinen, könne er nichts falsch machen, aber selbst im Züricher Don Giovanni bewies er, daß man die Figur noch langweiliger geben kann.Beczala ist sicher ein Tenor mit angenehmem Timbre, den man sich gut anhören kann, aber es ist wohl so wie eine Opernbesucherin zu mir sagte: Ihn muß man wirklich nicht singen sehen - hören genügt; ein idealer Sänger für die billigen Hörplätze.
Gregor
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Frisch aus der Plattenpresse:
Piotr Beczala - Opera Arias
Arien von Borodin, Nowowiejski, Tschaikowsky, Zelenski,
Rimsky-Korssakoff, Moniuszko, Rachmaninoff, Smetana,
Arensky, DvorakKünstler: Piotr Beczala,
Polish RSO,
Dir.: Lukasz Borowicz
Label: Orfeo , DDD, 2009
Erscheinungstermin: 2.7.2010Hörproben gibt es bei jpc
LG
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Hallo forianer,
ich habe mir Eure Beiträge über Beczala in Ruhe durchgelesen. Besonders die von Engelbert, WotanCB und Gregor. Ich habe in den letzten 2 Wochen viel von ihm gehört und gesehen. Über Eure Beiträge bin ich erstaunt. Ich kenne ihn nicht live, sondern nur von DVD und CD, also Bühnenwirkung nur von DVD und da ist er nicht schlechter als Wunderlich zu seiner Anfangszeit. Er musste das "Schauspielerische" auch erst lernen, teilweise von Hermann Prey. Das waren seine eigenen Worte.
Und nun zu Wichtigem. Nach Abhören seiner CD mit slavischen Arien, die beim Schreiben dieses Beitrags im Hintergrund läuft, verbietet es sich einfach, zu versuchen, ihn mit Wunderlich zu vergleichen. Eine völlig andere Stimme. Farbfacetten, die Wunderlich (auch mein Lieblingssänger) nicht drauf hatte. Hinzu kommt ein großartiges Volumen, sowohl in der Mittellage als auch in der Höhe. Wenn in der Zukunft Idomeneo und Hoffman avisiert sind, gehe ich gern noch einen Schritt weiter. Für mich ist es der kommende Lohengrin und Stolzing.
Bei Operetten ziehe ich Anders übrigens auch vor, trotz Gedda, Wunderlich, Schock, Hoppe, Fehringer, Krenn, Kmentt und Hollweg.
Schauspiel kann man lernen, Stimme hat man oder nicht. Charisma hin oder her. Für mich der kommende Sänger, sowohl im italienischen, französischem und deutschem Fach. Hin und wieder muss ich in meinen Schreibfluss anhalten, weil in verschiedenen Passagen die Ähnlichkeit mit Gedda signifikant ist. Er hat verschiedene Arien im Übrigen in der selben Sprache gesungen.
Meine Ohren sind noch ganz gut.Liebe Grüße, Bernward
PS. Über Smetanas Verkaufte Braut scheint er hinausgewachsen zu sein.
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L iebe Beczala-Freundinnen und Freunde,
war gestern im Internet. Unter dem Namen Piotr Beczala. Große Überraschung. Dort gibt es alle seine Recordings, 9 Videoclips in voller Länge in hervorragender Tonqualität sowie seine Termine (wann und wo er was singt und mit welchem Dirigenten) bis einschließlich 23.07.2011.
Zu den Videoclips:
Wie eine Rosenknospe ... Konzert im WDR, nicht die Arthaus DVD
Wie eiskalt ist dies Händchen (itl.) mit Klavierbegleitung.Wer sich dafür interessiert, Biografie, Home, Fotos u.a. gibt es auch, sollte da mal reinschauen.
LG, Bernward
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Hallo, Bernward!
Ich sehe gerade Deine interessante FAUST-Aufnahme. Da "Margarethe" zu meinen Lieblingsopern zählt, bin ich sehr neugierig auf diese CD. Kannst Du diese CD empfehlen? Wie ist der Mephisto?
Gruß Wolfgang
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Hallo Wolfgang,
ist für heute vorgesehen, da meine Frau ab mittags im Krankenhaus berufstätig ist. Dann werde ich die Anlage im Musikzimmer mit Faust bestücken und berichten. Ich freue mich schon darauf. Habe CD geordert, nachdem ich die Schnipsel gehört hatte und mir das Tempo des Dirigenten imponiert hat.
LG, Bernward
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Hallo Wolfgang, gerade zu Ende gehört. Live-Aufnahme, es geht in den Lautsprechern hin und her
und die Wiener klatschen bei ihren Lieblingen. Eröd sehr gut.Nachstehend eine Kritik aus der Zeitung von rossignol:
"Unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy entführten die Wiener Philharmoniker mit ihrem unverwechselbaren geschlossenen Klang in die Liebesgeschichte, die Gounod in Goethes Faust entdeckt hat. Erwartet unübertrefflich spielten sie beim Walzer, leuchtende Blechbläser waren zu vernehmen, die Instrumentensoli waren durchweg aussergewöhnlich schön in Ausdruck und Klangfarbe. Lediglich die Faust Ouvertüre hörte ich etwas glattgebügelt, die ja doch Fausts Ausgangssituation in musikalischer Sprache ausdrücken soll.
Piotr Beczalas Faust, zunächst mit Rauschebart, schlecht zu Fuss und stimmlich hörbar lebensmüde, wirkte nach der mit der Seele erkauften Verjüngung wie beflügelt. Ihn auf der Bühne zu beobachten ist nicht nur ein musikalischer Genuss. Mit der Sicherheit der technischen Perfektion strömt die Stimme mit einer großen lyrischen Schönheit. Piotr Beczalas viel gerühmte Phrasierung, sein Singen auf der musikalischen Linie, gipfelte in der großen Faustszene beim „Quel trouble … Salut, demeure chaste et pure“ in einem gesungenen hohen C, das sich strahlend entfaltete. Das Sensationelle daran war, daß der hohe Ton wie selbstverständlich der Melodie entstieg und nicht auf Effekt angelegt schien (was natürlich nicht zutrifft). Das Publikum wollte sich denn auch schier nicht mehr beruhigen vor Begeisterung nach dieser Arie. Die großartige Arie war ein Mittel, mit dem Beczala das Portrait des Faust zeichnete; ebenso prägend war der lyrische Ausdruck in den Szenen mit Marguerite, dem dramatischen Ausbruch bei der Vision in der Walpurgisnacht Szene und dem Finale. Leichte Kritik: Die französische Sprache war schon besser.
Soile Isokoskis Marguerite, Objekt Faustscher Verzückung, war rein äusserlich (dank des Kostümes) eine eher herbe Schönheit. Auch schien sie im ersten Teil trotz angenehm klarer Stimme verhalten zu singen. Glücklicherweise gab sie ihre Zurückhaltung auf und sang eine berückende Kirchenszene und ein bewegendes Ende.
Adrian Eröd, den ich zum ersten Mal hörte, gab Valentin, der mit wunderbaren Arien glänzen darf, warmherzig in der Liebe zur Schwester Marguerite wie gefühllos in ihrer Verdammung. Eine Gelegenheit, die Arian Eröd grandios nutzte.
Méphistophélès, den Kwanchul Youn zwar mit stimmschönem Bass, aber doch etwas zu leichtgewichtig und wenig satanisch ausstattete, ist das kleine Manko dieses Opernabends.
Bleibt schlussendlich der vorzügliche Chor der Wiener Staatsoper zu erwähnen, der in den unterschiedlichen Formationen glänzte, vor allem aber beim Soldatenchor.
Obwohl bis vor ein paar Tagen Karten verfügbar waren, spielte die Vorstellung vor ausverkauftem Haus, dessen Reihen sich trotz französischem Repertoire nach der Pause nicht lichteten. Der Faust kommt nach der Juni-Serie nach der Sommerpause in fast identischer Besetzung wieder an die Wiener Staatsoper.
Ich auch."
Wäre schön, wenn auch ich sagen könnte, Ich auch. Nach dem ersten Anhören bin ich begeistert.
LG, Bernward -
Im September war Beczala zu Gast in Hamburg. Der Norddeutsche Rundfunk hat die Gelegenheit genutzt, mit dem Sänger zu sprechen. Herausgekommen ist ein 2stündiges Portrait, das am übernächsten Donnerstag, dem 25. November, gesendet wird:
Donnerstag, 25. November 2010 - NDR Kultur
20:00h Opernkonzert
Stilist aus Leidenschaft –
Der Tenor Piotr Beczala im Gespräch
Eine Sendung von Sabine LangeZitatEr gilt als einer der führenden lyrischen Tenöre weltweit – der Pole Piotr Beczala. Wo immer er auftritt, sind Publikum und Kritik begeistert von seiner „betörenden Stimme“, seiner „brillanten Technik“, seiner „eleganten Phrasierung“ und seinem „wunderbaren Timbre“. Piotr Beczala sang im Sommer bei den Salzburger Festspielen an der Seite Anna Netrebkos mit großem Erfolg Gounods Romeo. Zuvor war er dort als Dvoraks Prinz in „Rusalka“ zu erleben. Zu seinen derzeitigen Lieblingspartien zählen der Alfredo in Verdis „La Traviata“ und Edgardo in Donizettis „Lucia di Lammermoor“. In dieser Partie gastierte Beczala im September bei den Belcanto-Wochen der Staatsoper Hamburg. In dieser Zeit besuchte er NDR Kultur und erläuterte im Gespräch mit Sabine Lange seine Auffassung vom Singen und vom Leben als Künstler.
Fans sollten den Termin schon mal vormerken.
LG
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Der polnische Tenor Piotr Beczala hat bei der Deutschen Grammophon einen Exklusivertrag unterzeichnet. Das erste Album soll 2013 verfügbar sein - ein Hommage an einen speziellen Sänger.Reverenz erweisen will Beczala mit der im Mai 2013 erscheinenden CD dem zu seiner Zeit überaus populären österreichischen Tenor Richard Tauber.
Da werden dann etliche Operetten-Melodien zu hören sein, darunter Taubers Hit «Dein ist mein ganzes Herz» aus Lehárs «Land des Lächelns». Moderner Technik zum Dank wird Beczala auch ein Duett mit Tauber singen, nämlich «Du bist die Welt für mich».
Als Gäste werden auf der CD die Publikumslieblinge Anna Netrebko, Avi Avital und die Berliner Comedian Harmonists zu hören sein. (cf)
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Vom Typus her ist Beczala mit Tauber eigentlich nicht vergleichbar. Will die DG mit der Tauber-Hommage der etwas stagnierenden Popularität B.s wieder zu einem Auftrieb verhelfen?
O-Ton des Sängers Piotr Beczala: „Es ist eine Ehre für mich, in die Fußstapfen so vieler Künstler der Vergangenheit und der Gegenwart zu treten und mit der Deutschen Grammophon zu arbeiten. Und es ist ein Traum, diese Musik einem großen Publikum nahezubringen. Ich hoffe, dem Gedenken an eine der größten Stimmen aller Zeiten gerecht zu werden.“
Möge sich diese Hoffnung erfüllen, dazu werden aber mehr Erholungsphasen vonnöten sein als in jüngster Vergangenheit.
Meinem Empfinden nach hatte er durch die Absagen einiger seiner Tenorkollegen (Villazòn) die vergangene Spielzeit einfach zu viele Terminverpflichtungen, was sich auf einigen Bühnen dann wiederspiegelte.
Sein Rodolfo z.B. in der Salzburger Bohème war heuer sehr durchwachsen aufgenommen worden, außerdem von einigen Absagen begleitet. Tribut an den Jet-Set.
Im Frühjahr konnte ich ihn als Manon-Des Grieux an der New Yorker MET erleben. So schön er startete, hat er im letzten Akt nur noch ums Überleben gekämpft. Hätte da Anna Netrebko ihre Partie voll ausgesungen, er wäre total eingebrochen. Durch ihren Ensemblegeist half sie ihm jedoch sehr kollegial über die Zielgerade.
Fazit. Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch NICHT alles!
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Vom Typus her ist Beczala mit Tauber eigentlich nicht vergleichbar. Will die DG mit der Tauber-Hommage der etwas stagnierenden Popularität B.s wieder zu einem Auftrieb verhelfen?
Möge sich diese Hoffnung erfüllen, dazu werden aber mehr Erholungsphasen vonnöten sein als in jüngster Vergangenheit.
Meinem Empfinden nach hatte er durch die Absagen einiger seiner Tenorkollegen (Villazòn) die vergangene Spielzeit einfach zu viele Terminverpflichtungen, was sich auf einigen Bühnen dann wiederspiegelte.
Sein Rodolfo z.B. in der Salzburger Bohème war heuer sehr durchwachsen aufgenommen worden, außerdem von einigen Absagen begleitet. Tribut an den Jet-Set.
Im Frühjahr konnte ich ihn als Manon-Des Grieux an der New Yorker MET erleben. So schön er startete, hat er im letzten Akt nur noch ums Überleben gekämpft. Hätte da Anna Netrebko ihre Partie voll ausgesungen, er wäre total eingebrochen. Durch ihren Ensemblegeist half sie ihm jedoch sehr kollegial über die Zielgerade.
Den Eindruck habe ich auch. Wie er bekannt geworden ist hat er mir gut gefallen. Vor ca. 1,5 Jahren hab ich ihn in Wien als Edgardo /Lucia gehört. Da ist er in der letzten Szene in beiden Vorstellungen die ich gesehen habe in der unangenehmen Lage bei "Tu che a Dio" eingegangen. Da singt er mit zuviel Kraft und Muskeln, treibt die Stimme zu sehr in die Breite um mehr Volumen herauszupressen. Spätestens seit dem Rodolfo in Salzburg hat er glaube ich, Tribut dafür gezollt. Selbst wenn man in einem Repertoire bleibt, dass halbwegs seinen stimmlichen Mitteln entspricht - wenn man es nicht seinen stimmlichen Möglichkeiten entsprechend SINGT leidet die Stimme trotzdem darunter.
Tauber gegenüber hat er stimmlich vielleicht mehr "Fleisch" auf den Rippen - als Sänger und Musiker kann er ihm nicht das Wasser reichen. -
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Und das ist drauf:
1.Ella mi fu rapita! (from Rigoletto)
2.Parmi veder le lagrime (from Rigoletto)
3.Il Trovatore (excerpts)
4.Ewa Podles (contralto)
5.La mia letizia infondere (from I Lombardi)
6.Se quel guerrier io fossi!…Celeste Aida (from Aida)
8.Lunge da lei…De’ miei bollenti spiriti (from La Traviata)
9.O figli … Ah, la paterna mano (from Macbeth)
11.Ingemisco (from Requiem)
12.Forse la soglia attinse (from Un ballo in maschera)
13.E lui...O mio Rodrigo (from Don Carlo)
14.Dio, che nell'alma infondere (from Don Carlo)
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Der Züricher Rigoletto auf DVD, den ich schon länger besitze, wird überboten, in jeder Hinsicht, von der Michael Mayer Produktion an der Met aus 2013, die ich heute als Blu-ray-Disc bekommen habe. Moderne Inszenierung, ich dachte erst es beginnt ein Musical, dennoch beeindruckend, auch wenn Gilda im Kofferraum eines Autos landet. Was die drei Hauptdarsteller abliefern, ist erste Sahne. Allen voran Lucic als Rigoletto, aber auch Damrau als Gilda und der hier oft gescholtene Beczala als Duke. Auch die übrige Besetzung, Madalena, Giovanna, Monterone usw. erhielten viel Beifall. Beczala steigerte sich im 3. Akt zu einer Höchstleistung (vermutlich inspiriert durch die aktrative Madalena), die ihn in die Reihe der derzeit besten "Herzog-Sänger" stellt. Ob ihn den Gläsern Wodka oder Tee war, ist mir auch egal. Diese moderne Inszenierung, Neuland für die Met, hat mich stark beeindruckt und das Sängerensemble noch viel mehr. Ich habe auf die Schnelle leider nicht gefunden, ob es einen Thread von dieser Inszenierung gibt.
Ich bin schon gespannt auf Netrebko/Beczala in Luzia!
LG, Bernward -
Lieber Bernward,
diese Rigoletto DVD habe ich auch und da kann man sehen zu welchen Höchstleisutngen Sänger in der Lage sein können, wenn sie sich mit der Inszenierung identifiezieren können. Mir gefällt diiese Inszenierung sehr. -
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Nach langer Zeit mal wieder gehört, ein geniales Album und Beczala mit einem wunderbaren Timbre das hervorragend zu diesen franz. Arien passt!
LG Fiesco
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Am 12.Januar 2019 singt er an der MET zusammen mit Anna Netrebko in Cileas Adriana Lecouvreur. Die Aufführung kann auch im Kino besucht werden.
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Für diese Met-Kino-Aufführung habe ich Karten. Normalerweise gehe ich nicht so gern dahin, aber das Duo Netrebko-Beczala hat mich vor etlichen Jahren in Salzburg bei "Jolanthe" derart überzeugt, dass ich sie gerne wieder gemeinsam singen hören möchte. Außerdem beinhaltet "Adriana" wirklich berückend schöne Stellen.
Von seinen Alben gefällt mir "Slavic" außerordentlich gut.
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Nachdem die Karriere von Piotr Beczala eine ganze Zeit nicht spektakulär weitergegangen ist- obwohl er selbstversändlich zu den Spitzentenören gehört - hat ihn sein Bayreuther Lohengrin und die Zusammenarbeit mit den richtigen Partnerinnen ganz nach oben katapultiert. Dazu ist er noch ein kluger Sänger und eine sehr gewinnende Persönlichkeit. Wir werden noch viel von ihm hören und Freude an ihm haben.
Herzlichst
Operus
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Nachdem die Karriere von Piotr Beczala eine ganze Zeit nicht spektakulär weitergegangen ist- obwohl er selbstversändlich zu den Spitzentenören gehört - hat ihn sein Bayreuther Lohengrin und die Zusammenarbeit mit den richtigen Partnerinnen ganz nach oben katapultiert.
Lieber operus, was verstehst Du darunter, wenn eine Karriere nicht spektakulär weitergegangen ist? Ich sehe Beczala - genau wie Du - als eine sehr klug agierenden und genau planenden Sänger, der bisher immer bei seinen Leisten blieb ist. Er scheut auch nicht die Operette. Und er singt nicht zuviel. Das ist ihm offenkundig besonders wichtig. Ich glaube, Bayreuth ist längst nicht mehr die Bühne, auf der man ganz nach oben katapultiert wird.