Die sinnlichsten Momente in der Oper

  • Hallo Nina,
    jetzt musste ich wirklich schallend lachen, weil ich mir das gerade bildlich vorgestellt habe :hahahaha: (Vielleicht hätte dein gutes Beispiel einen Ansturm auf die Bühne ausgelöst....)
    Aber im Ernst: Diese Szene ist tatsächlich sehr sinnlich, und so wie Florez es singt, braucht's die Optik gar nicht mehr um das zu spüren.
    (Wenn ich an sein "Questa o quella" vorgestern im Konzerthaus denke...leider haben wir keinen Schmacht-Smily ;) )
    lg Severina :hello:

  • [quote]Original von severina
    Wenn ich an sein "Questa o quella" vorgestern im Konzerthaus denke...leider haben wir keinen Schmacht-Smily ;)


    Hallo Severina,
    du machst mich immer neidisch... ;) Aber was soll´s! Wenn alles gut läuft, bin ich nächstes Jahr in dem dresdener Rigoletto dabei, die Karte hab´ ich schon... Und eine Rosine gibt es noch dieses Jahr: die "Italiana" in Köln- das gehört aber in einem anderen Thread.
    Liebe Grüße
    nina

  • Hallo Nina,


    ich habe zwei Videoaufzeichnungen dieses in der Tat nicht nur herrlichen und herrlich, äähh... weiblich sinnlichen Terzetts, die deutlich machen, dass man das sehr wohl inszenieren kann ohne die Erotik zu verlieren. Im Gegenteil, die Verführung des Pagen Isolier - aktiv wie passiv - steht so sehr im Vordergrund der Szene wie der Musik, dass der Komödienschreiber Scribe gegen die Marginalisierung seines komischen Helden hätte protestieren müssen, hätte der sich jemals darum gekümmert, wie seine Libretti komponiert wurden.


    Jeder Regisseur, der kein unmusikalischer Volltrottel ist, wird hier darauf verzichten, das Slapstick-Element auszuspielen, das ihm den ganzen Schluss ruinieren würde. Allerdings muss dann der gute Florez auch gegenüber dem Mezzo zurück stehen, der die eigentlichen Trumpfkarten in seiner/ihrer Hand hält. Es gibt übrigens kaum eine andere Szene in der Opernliteratur, die so gekonnt mit den Elementen erotischer Libertinage und Geschlechteridentität spielt oder jedenfalls dem Regisseur derartige Möglichkeiten eröffnet.


    Danke, dass Du diese herrliche Sequenz, die allein schon dafür sorgt, dass LE COMTE ORY keineswegs durch die Wiederentdeckung von iL VIAGGIO À REIMS überflüssig geworden ist, hier ins Spiel gebracht hast.


    :hello: Rideamus


  • Hallo Nina,
    und ich beneide dich glühend um beides!!! Ich wollte so gerne nach Dresden, aber leider wollten die mir dort nur eine Karte der höchsten Preiskategorie gewähren (bestellt hatte ich mittlere), und da muss ich leider passen ;( ;( ;( Florez wird stimmlich auf jeden Fall ein Duca zum Niederknien, bloß vom Typ her kann ich ihn mir nicht so richtig vorstellen. (Leider ist er ja kein so begnadeter Schauspieler...)
    lg Seveina :hello:

  • Liebe Nina,
    dein Post finde ich serh erfrischend! :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Bin ich froh, dass es ausser Severina und mir noch andere Verrückte hier gibt!
    Ich habe mich aber auch noch nie getraut, die Bühne zu stürmen......... :untertauch:



    Übrigens fehlen hier ausser Don Giovanni bisher die Mozart-Opern!
    Den Figaro finde ich auch stellenweise sehr erotisch: Duett Susanna/Conte: "Crudel, perché finora"
    Oder die Szene wo die Contessa und Susanna Cherubino umkleiden. In Salzburg wurde das auch so inszeniert, als seien alle drei irgendwie ineinander versunken und veliebt.
    Wobei wir, wie Rideamus schon andeutet, auch das Thema gleichgeschlechtlcihe Erotik und Hosenrollen hier mit drin haben. Octavian und Sophie oder Annio und Servilia können in ihren Liebesduetten auch grosse Erotik versprühen. Im besten Fall sollte der Zuschauer einfachvergessen, dass da zwei Frauen auf der Bühne stehen :yes: -oder eben nciht, je nach Geschmack.
    Fairy Queen



    Den Comte Ory mit Florez gibt es als DVD. Das hier macht Lust, sie zu kaufen!

  • Mozart paßt immer!


    Die Schlußszene Papageno-Papagena birgt auch eine gewisse Sinnlichkeit in sich, haben die beiden Vogelmenschen doch nach Papagenas Verwandlung ihre Sinne füreinander entdeckt. Und die vielen kleinen Kinderlein, die sie sich versprechen, kommen ja auch nicht ohne Nutzung der Sinne zustande. ;)

    Freundliche Grüße Siegfried


  • Hallo Fairy,
    ich muss vorausschicken, dass ich mit Hosenrollen nie viel anfangen konnte, das immer irgendwie merkwürdig fand. Und dann lief vor einigen Monaten eine Sendung auf 3SAT, eben zum Thema Hosenrollen, das ich Blödfrau nicht aufgezeichnet habe ;( , wo so großartige Singschauspielerinnen wie Angelika Kirchschlager, Genia Kühmeier, Vesselina Kasarowa u.a. am Werk waren, und natürlich war ein Kernstück die berühmte Verführungsszene aus dem Rosenkavalier. Und wie du sagst: Ich saß vor dem Fernseher, völlig hin und weg, und musste mir gegen das peinliche Schmetterlingsgefühl in meinem Bauch immer wieder sagen "Das sind zwei Frauen, das sind zwei Frauen....." Das war wirklich Erotik pur!


    lg Severina :hello:


    PS: Bist du sicher, dass es den "Comte Ory" mit Florez auf DVD gibt? Ich kenne nur die CD mit Florez, die ich natürlich besitze :], und eine DVD mit ganz anderer Besetzung!

  • Liebe Severina,Ich schaue nochmal nach, meine sie aber hier in der FNAC neulich gesehen zu haben. Bist du ernsthaft interessiertt? Besorgen wäre dann ja möglich. :hello:



    Wenn es bei zwei heterosexuellen Frauen und heterosexuellen Zuhörern in einem Hosenrollen-Duett so knistert wie du beschrieben hast und wie ich das auch schon empfunden habe, dann zeigt das nur eins: hier sind richtig gute Sängerinnen mit Ausdruckskraft am Werk, die jenseits der Geschlechteridentität einfach das rûberbringen können, was die Musik ausdrücken will. :jubel: :jubel: :jubel:


    F.Q.

  • Meines Wissens gibt es als DVD nur die Glyndebourne - Inszenierung von Jerome Savary, die ganz hübsch, aber etwas albern und nicht optimal gesungen ist.


    Meine Referenzaufnahme (vom Bild her) ist eine Produktion des französischen Fernsehens, die einst (o temps perdu!) vom ZDF im HAUPTABENDPROGRAMM ausgestrahlt, dafür aber ziemlich bracchial gekürzt wurde um in die Programmschiene zu passen. :motz::angry::kotz:


    Trotzdem, und trotz der inzwischen zu Recht überholten "realistischen" Inszenierung in freiem Gelände etc., allein das erwähnte Terzett in dieser Einspielung ist es wert, dass sie überlebt. Es singen darin Louise
    Lebrun, Lyliane Guitton (ein wirklich bezaubernder Isolier), Bruce Brewer und Peter Christian Runge. Die ordentliche (leider nicht herausragende) musikalische Leitung hat ein gewisser Piero Bellugi.


    Wenn das die Aufnahme ist, die es bei FNAC gibt und diese nicht das in Frankreich übliche horrende Geld kosten soll, wäre ich auch interessiert, liebe Fee.


    :hello: Rideamus

  • Werde mich kundig machen, sobald ich das nächste Mal in die Stadt komme! :yes: :hello:
    F.Q.


    Übrigens da ich gerade von der Korrepetition komme noch zwei praktische Erkenntnisse zum Thema:
    Zerlinas Arie "Vedrai carino" kann auch sehr erotisch sein! Der "certo balsamo," den sie ihrem verprügelten Masetto verspricht hats in sich, denke ich......


    Lehars Guiditta mit "Meen Lippen , sie küssen so heiss" kann man auch zur SEHr sinnlichen Literatur rechnen: Meine LMippen, sie küssen so heiss, meine Gleider sind schmiegsam und weisss, in den Sternen das steht es geschrieben, du sollst küssen, du sollst lieben.".... das reicht wohl!


    F.Q.

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  • Zitat

    Original von FQ
    Wenn wir schon bei Dessay sind: eine der erotischsten Szenen, die ich je gesehen habe ist das Fliegenduett aus Offenbachs Orpheus mit Dessay und ihrem Mann Laurent Naouri. Da wird genau der Musik folgend inszeniert und die Koloraturen als Lustschreie eingesetzt. Dessay im rotschwarzen Babydoll, legt mit ihrem Mann einen Verführungs-Akt auf die Bühne, der deutlicher kaum zu zeigen ist, wenn nicht Hüllen fallen sollen. Ob sie das allerdings auch mit einem anderen Partner getan hätte, weiss ich nciht.........


    Liebe Fairy Queen!
    Als ich das gelesen habe, habe ich gerade den Werther gedreht, und kurze Zeit später kam das "Pourquoi me réveiller" mit dem anschließenden Duett - und da habe ich mir gedacht, eigentlich könnte man dieses Duett auch so ähnlich inszenieren. Rein musikalisch ist die Stelle meiner Meinung nach sehr erotisch, besonders, wenn Charlotte in die Musik nach dem Höhepunkt der Werther-Arie "n'achevez pas" haucht... Es hat mich eh schon immer ein bisschen gestört, dass die meisten Werthers während dem "Pourquoi me réveiller" nur herumstehen und deklamieren, wieso sollten sie nicht schon hier mit nicht nur verbalen Annäherungsversuchen beginnen? Jedenfalls ist das Ende des Duetts mit dem rhythmischen "Je t'aime!" - "Je t'aime!" - "Je t'aime!" - "Ah!" keineswegs besonders keusch! Das Libretto, natürlich, behauptet, dass Charlotte Werther erst im vierten Akt zum ersten (und letzten) Mal küsst und sie sich vorher nur umarmten - aber die Musik lässt eine weniger züchtige Interpretation durchaus zu.
    Liebe Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,
    ich habe schon etliche Werther erlebt, die alles andere als züchtig herumstanden (Araiza, Shicoff, Alvarez, Villazon - letzteren leider nur auf DVD), denn, wie du völlig richtig sagst, die Musik erzählt anderes. ;) Bei unserer Wiener Inszenierung kommen die beiden schon nach dem Ballbesuch ganz schön zur Sache, was ich aber ziemlich absurd finde, weil sich dann natürlich jeder fragt, warum sich Charlotte im 3. Akt plötzlich so spröde gibt....
    lg Severina :hello:

  • Hallo Severina,


    könntest Du mir bitte mitteilen, wo es eine Werther-DVD von RV gibt. Bisher habe ich noch nirgends eine entdecken können. Das würde dann meine
    Sammlung vervollständigen :D


    LG :hello:


    Emotione

  • Liebe Severina, ich finde es nciht so absurd, wenn Charlotte sich z.B. einmal von ihren Gefühlen hinreissen liesse und dann im Akt drei "bereut" und wieder spröde wird.
    Das ist eine nachvollziehbare Reakton, die auch in der Literatur schon mal vorkommt.
    Entscheidend finde ich, dass die Musik im Werther das Libretto praktisch austricksen muss. Die Musik ist auch nach meinem Empfinden sinnlich und die Arie des Werther eines der schönsten Tenorstücke die ich kenne. :jubel: Villazon als Werther ist auch meine Traumbesetzung! :yes:
    Aber: einen Ehebruch offen zu zeigen und gar Sympathie damit zu signalisieren(Lotte und Werther sind ja als Protagonisten die Sympathieträger) war so nciht möglich, das wäre skandalös gewesen. "Sünder" dürfen in der Oper nciht überleben oder eben nciht sündigen. Und Frauen am wenigsten. Siehe auch Elisabetta. Amelia, die ihren Mann betrügt, muss auch sterben, obschon alle spätestens bei dem herrlcihen von dir erwähnten Duett ja mit ihr fühlen.
    Die Musik im Werther drückt daher umso mehr all das Ungetane und Ungelebte aus und das wiederum finde ich ausserordentlich erotisch, weil es eben die Phantasie anregt und Sehnsucht weckt.
    Und ich finde das auch serh legitim, wenn heutige Inszenierungen mehr als einen keuschen Kuss suggerieren.
    Goethe selbst als Ur-Librettist des Ganzen hatte damit schliesslich auch keine moralischen Probleme...... :D


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Leider haben die Mezzi da eindeutige Pluspunkte gegenüber den Sopranen und die Baritone gegenüber den Tenören. :motz: Tiefe Stimmen und dazu noch mit einer gewissen dreckigen Bruststimmmischung drin(wie z.B. Baltsa als Carmen) sind einfach erotischer-jedenfalls für mich.
    Dass Tenöre angeblich da eher Erfolg bei Frauen haben, kann ich absolut nciht nachvollziehen


    Da gehts mir ganz ähnlich... tiefere Stimmen wirken auf mich auch viel erotischer. Ich würde einen Jose auch für einen Escamillo sitzen lassen...

    Gerade höre ich eine Carmen-Aufnahme mit Anna Caterina Antonacci in der Titelpartie (Danke Elisabeth :lips: ). Alleine wie sie das Oui in "Près des remparts de Séville" singt, bringt mich schon fast in die Horizontale... :O :stumm: :untertauch:


    Mädels (und auch Jungs), was haltet ihr denn von Dapertuttos "Scintille, diamant"? Ich behaupte ja nicht sonderlich materialistisch zu sein, aber diese Arie hat auch eine starke Wirkung auf mich - ob mit oder ohne Diamant... ;)

  • Die Seguidilla ist überhaupt das absolute Eroticum dieser Oper. Dagegen ist die Habanera (die überhaupt von Sebastián Iradier stammt, der auch "La paloma" komponiert hat) das keusche Gebet einer Jungfrau! Noch begehrenswerter kann Carmen höchstens noch im folgenden Duett sein, wenn sie singt "mais c'est assez pour une bohémienne". Wenn diese Stelle z. B. von Victoria de los Ángeles gesungen wird, mit zart melancholischem Unterton, dann ist das genau der Grund, wieso José auch unmittelbar danach nachgibt! (und ich würde das an seiner Stelle wohl auch)


    Was den Werther betrifft, so ist es doch eigentlich schon unkeusch genug, dass es überhaupt zu jenem besagten Kuss kommt, zumal die Sache in der Vorlage rein platonisch erscheint und von "Sünde" höchstens in Gedanken die Rede sein kann. Aber dennoch, die erregte Musik und der drängende Rhythmus in diesem Duett deuten auf noch viel mehr hin, als der Text preisgibt.


    Liebe Grüße,
    Martin


  • Hallo Fairy,
    meinst du jetzt die Amelia aus dem Ballo? Die betrügt doch ihren Mann nicht wirklich, der König schickt sie doch beide fort, weil er nicht will, dass sie (also er und Amelia) der Versuchung nachgeben (schließlich ist Renato sein Freund!), und sterben tut außer Gustavo auch niemand. Oder bin ich jetzt völlig wirr?????
    Zum Werther: An sich hast du Recht, dass es funktionieren würde, aber ncht in unserer Inszenierung, wo die Handlung in die Fünzigerjahre verlegt wurde, mit Petticoat usw. Da ist es völlig unglaubwürdig, dass sich Charlotte zunächst wie ein kesses Partygirl benimmt, dann aber einen ungeliebten Mann heiratet (Der in dieser Inszenierung ein ziemlicher Kotzbrocken ist), weil sie das ihrer Mutter auf dem Totenbett versprochen hat (anno 1950), und den dann NICHT betrügt, wenn der Geliebte plötzlich auftaucht, sondern im Gegenteil plötzlich auf spröde Jungfrau macht. Völlig unglaubwürdig vor allem bei einer Sängerin wie Elina Garanca, die die Briefszene mit einer derartigen Leidenschaft singt, dass eigentlich SIE dem danach eintretenden Werther um den Hals fallen müsste.
    Schade, dass sie just im Jänner keine Charlotte singt, wenn Villazon (Hoffentlich!!) den Werther macht - die beiden müssten in jeder Hinsicht ein Traumpaar sein! :]
    lg Severina :hello:

  • HOCHerotisch war "die gewisse Stelle" (die Musik ist ja auch entsprechend...) in Harry Kupfers Kölner Inszenierung von Shostakovichs "Lady Macbeth von Mzensk" !
    (Thomas Voigt - damals bei der "Opernwelt", kein Freund von KupferInszenierungen - hat mir ggb. übrigens mal zugestanden, dass er DIESEN Kupfer doch gut fand ;))


    über 15 Jahre her, aber nie vergessen !!


    ...war damals wohl James Conlons Debut als Kölner GMD u. Marilyn Schmiege war Katerina - den Rest weiss ich nicht mehr...


    SCHÖNES WE !!!
    piet

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Was am holden Schwan erotisch sein soll, wenn man nciht Leda ist, weiss ich wirklich nicht. ?(


    Liebe Fairy Queen,


    verwandelt der sich nicht in einen knackigen Knaben (Wagner schreibt "schön"), namens Gottfried - und könnte man da nicht einiges anders verstehen? :untertauch:


    Liebe Grüße Peter



  • Wenn du das LEIDER streichen könntest, dann würde ich dir zu 100 % beipflichten - sonst ziehe ich ein paar Prozentpunkte ab :pfeif:


    Trotzdem herzliche Grüße
    Michael 2

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Siegfried
    Mozart paßt immer!


    Die Schlußszene Papageno-Papagena birgt auch eine gewisse Sinnlichkeit in sich, haben die beiden Vogelmenschen doch nach Papagenas Verwandlung ihre Sinne füreinander entdeckt. Und die vielen kleinen Kinderlein, die sie sich versprechen, kommen ja auch nicht ohne Nutzung der Sinne zustande. ;)


    Recht hast Du Siegfried!


    Das muss man so betrachten, bei Pamina / Tamino weiß man es nämlich nicht so genau, ob die dann im Tempel


    dann als Herrscher, nicht das Zölibats - Gelübde ablegen.


    Die Königin könte ja Monostasos heiraten, für die 3 Damen bleibt nur eines über warten, warten....


    Liebe Grüße aus Wien, ein heute lustiger Peter, da alle Prüfungen bestanden. :hello: :hello: :hello: :pfeif: :pfeif: :pfeif:

  • Noch so ein eingeschlafener Thread...sehr unsinnlich diese Situation.
    Hier wurde ja schon einiges genannt, allen voran Dalilahs: "Mon coeur s'ouvre à ta voix" aus der Saint-Saens-Oper, auch für mich überaus sinnlich.


    Da ich es im Moment des Öfteren immer mal wieder "so zwischendurch" gehört habe (ja, ich brauche wohl den Kick am Tag), hier noch ein für mich sinnlich-erotisches Beispiel, dass auf den ein oder anderen zuerst einmal wohl eher befremdlich wirken wird, nämlich :
    Das erste Stück des 2.Aktes von "Lohengrin", also die Szene zwischen Ortrud und Telramund...keine Ahnung, ob das nur mir so geht oder wabert das so unterschwellig Etwas mit? Ich meine, Ortrud dieses absolute Teufelsweib (und das meine ich jetzt sogar positiv...eine meiner Lieblingsopernfiguren) ist als sie selbst ja schon voller dunkler Erotik, finde ich zumindest, wie die den Grafen manipuliert und bestrickt...ich kann mir richtig vorstellen wie sie um ihn herumschleicht und wie sie ihn ansieht und wie er schwach wird (und früher schwach geworden ist), er kann ihr gar nicht widerstehen (was soll er da noch mit Elsa dieser achso Reinen...gähnend langweilig, wenn man Ortrud haben kann!). Und wenn sich dann alles in dem Schluss-Duett steigert, na, für mich ist das nur der Anfang von mehr...und wer weiß, was dieses Weib mit dem Armen noch jenseits der Schlafzimmertür anstellt ;) (wem das jetzt zu indiskret war, der möchte mir bitte verzeihen)

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • "Die Hunde auf dem Hof erkennen mich, und meine Schwester nicht!"


    "Orest!"

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Die Hunde auf dem Hof erkennen mich, und meine Schwester nicht!"

    Wie wahr, lieber Milletre. Und dann vergißt sie, ihm das Beil zu geben!


    Ich möchte hinzufügen "Ich habe Deinen Mund geküßt, Jochanaan, ich habe ihn geküßt, Deinen Mund". Sinnlich auf jeden Fall, wenn auch nicht nachahmenswert.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Schallundwahn schrieb:

    Zitat

    Das erste Stück des 2.Aktes von "Lohengrin", also die Szene zwischen Ortrud und Telramund...keine Ahnung, ob das nur mir so geht oder wabert das so unterschwellig Etwas mit? Ich meine, Ortrud dieses absolute Teufelsweib (und das meine ich jetzt sogar positiv...eine meiner Lieblingsopernfiguren) ist als sie selbst ja schon voller dunkler Erotik, finde ich zumindest, wie die den Grafen manipuliert und bestrickt...ich kann mir richtig vorstellen wie sie um ihn herumschleicht und wie sie ihn ansieht und wie er schwach wird (und früher schwach geworden ist), er kann ihr gar nicht widerstehen (was soll er da noch mit Elsa dieser achso Reinen...gähnend langweilig, wenn man Ortrud haben kann!).


    Schade nur, dass der gute Telramund das offenbar ganz anders sieht. Elsa, die "Langweilige", war nämlich seine erste Wahl und Ortrud nur der "Notbehelf", und die feige Anklage Telramunds erfolgt bekanntlich nur aus Rache, nach dem bekannten Motto "Wenn ich dich nicht haben kann, dann keiner!". Umso mehr kocht er ja dann auch, als durch Lohengrins Ankunft alles vermasselt wird. Verständlich, dass er dann nach jedem Strohhalm greift, um doch in den Genuss seiner Rache zu kommen. Das "fürchterliche Weib" ,wie Telramund seine Liebste zärtlich nennt, hat ihn vor allem dadurch in der Hand - sie ist Mittel zum Zweck. Da Ortrud nun aber nicht nur schön und bösartig, sondern auch überaus intelligent ist, bekommt sie natürlich dieses wenig schmeichelhafte Vorhaben mit und rächt sich auf ihre Weise.
    Das Duett der beiden im zweiten Akt ist allerdings auch eines meiner liebsten Opernduette, und eine sinnliche Komponente ist darin durchaus enthalten.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Schade nur, dass der gute Telramund das offenbar ganz anders sieht. Elsa, die "Langweilige", war nämlich seine erste Wahl und Ortrud nur der "Notbehelf", Da Ortrud nun aber nicht nur schön und bösartig, sondern auch überaus intelligent ist,


    Würde ich gar nicht mal so sehen, ich glaube den Subtext könnte man auch anders auslegen...alllein schon, dass er das Wort 'bestrickt' benutzt deutet für mich schon einiges an, und das "fürchterliche Weib" oder "du, wilde Seherin", tja wenn ich da jetzt tiefenpsychologisch herangehen würde...
    Für solche Überlegungen gibt es allerdings einen besseren Thread, den ich entdeckt habe, aber die Beteiligung steht vorerst gegen null, wenn du Interesse hast? :D


    http://tamino-klassikforum.de/…&postID=434041#post434041

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)