Sub Woofer - ja oder nein?

  • Hallo,


    seit mein Bekannter mich gefragt hat ob er sich einen Sub Woofer mit Satelliten zulegen soll (2.1 / 5.1) oder ob er nur zwei Standboxen nehmen solle ohne zusätzlichen Sub (2.0), geht mir dieses Thema nicht aus dem Kopf.
    Momentan weiß ich nicht was ich ihm raten soll.


    Wie haltet Ihr's denn mit dem Sub Woofer ? ?(
    Ja oder Nein ?
    Und wenn, --- warum diese Entscheidung?


    Für die Unterstützung danke ich schon mal im voraus.


    Gruß
    Siegfried

    ASA-Lautsprecherboxen
    für die anspruchsvollsten Hörer.

  • Ich habe einen, aber nicht in erster Linie für Klassik, sondern für schwarze Funkmusik, in der ein Tiefbass gut kommt. Bei manchen Klassikaufnahmen, vor allem wenn mit viel Raum und ohne Tiefpassfilter aufgenommen wurde, stört er eher bzw. das was von ihm kommt - wenn die Tontechniker ohne Subwoofer abhören können sie auch nicht merken, ob in diesem Frequenzbereich was schiefläuft.
    Allgemein würde ich sagen, dass man in 90% der Klassik ohne auskommt - die restlichen 10% sind Orgelmusik und Stücke mit abgründig tiefer großer Trommel ... :D

  • Ein Subwoofer ist meines Erachtens durchaus für Klassik geeignet, vergisst man einmal die ihm zugedachte primäre Funktion des Tiefbasses. Deshalb habe ich den Ausgangspegel recht niedrig eingestellt, mir geht es bei Klassik um etwas viel anderes: Orchester-Aufnahmen gewinnen durch einen Subwoofer an Räumlichkeit und Tiefe. Ich mache diese Beobachtung imemr wieder. Während ohne Woofer das Orchester die räumliche Abbildung eingeschränkt ist, kann man mit Woofer die Anordnung des Orchesters nachhörbar machen. Man merkt, daß Blechbläser nicht auf gleicher Höhe sitzen wie Streichinstrumente etc. Diese Tiefenstaffelung kann durch eine Subwoofer deutlich erhöht werden.


    :hello:
    Wulf

  • Den Worten von Wulf möchte ich mich ausdrücklich anschließen. Bei mir zum Beispiel spielen Standboxen plus Sub (mit niedrig eingestelltem Pegel).


    Mir die Ohren geöffnet hat eine Vorführung bei einem Hifi-Händler. Angespielt wurde Accuphase Elektronik mit der Virgo (Vorläufermodell der jetzigen). Der Klang war ein Erlebnis. Dann aber wurde noch ein Sub zugeschaltet - ein mehere Tausen Euro teurer, den Namen habe ich vergessen). Es war absolut frappierend, mitzuerleben, wie Tiefe und Räumlichkeit zunahmen, welchen Körper Streichinstrumente (Celli!!!) plötzlich hatten. Ernüchternd dann der Klang nach dem Wegschalten.


    Eine immer richtige Empfehlung gibt es nicht. Vieles hängt von den vorhandenen bzw. gewählten Standboxen ab (Wie tief gehen die?).


    Die Ausgangsfrage geht daher von falschen Prämissen aus. Standbox und Sub geht auch.


    Satelliten würde ich mir nicht kaufen.


    Für mich wäre die Wahl die zwischen Kompaktboxen und Standboxen. Die Antwort auf diese Frage hängt von der Raumgröße ab. Eine Standbox mit fettem Bax in einem kleinen Raum ist klangtötend. Also, das gilt auch für die Ausgangsfrage: Kleiner Raum: Kompaktbox (bzw. Satellit, wenn es denn sein muss), Großer Raum: Standbox.


    In beiden Fällen kann, aber muss es nicht sinnvoll sein, zusätzlich einen Sub einzusetzen. Bei kleinen Räumen ist eine genauere Justierung des Basses auf die Erfordernisse des Raumes möglich, d. h. man kann dem Raum genau so viel Bass geben, wie er braucht.


    Bei mir persönlich war der Grund für den Kauf des Subwoofers übrigens, dassl ich die Boxen für einen kleinen Raum und wandnahe Aufstellung gekauft hatte (also bassarm), nach dem Umzug wegen des nun größeren Raumes aber mehr Bass brauchte.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo,

    selbst betreibe ich Zweiwegestandboxen (2.0), die ausreichend Tiefe wiedergeben.


    Bei meinen (anderen) Bekannten habe ich oft das Gefühl, dass da irgend etwas nicht stimmt. Entweder ist der Bass zu schwammig, zu laut, zu hohl - trotz Tiefe, ... Doch richtig "stimmig" habe ich noch nicht gehört.
    Vielleicht liegt es am Gehäuse (Jogurtbecherbauweise), an den Laufzeitunterschieden, dem Standort, oder der Abstimmung der einzelnen Komponenten , dem Verstärker, Raum (schätze 35 qm) ?( Oder an mir ?(
    Ich hüllte mich in Schweigen :stumm:
    Schön anzusehen ist diese Designeranlage eines namhaften Herstellers schon :rolleyes:


    Miguel54 (wenn ich das mal so schreiben darf) und ich sind eher dagegen.
    Wulf und Thomas eher dafür.


    Wenn ja, welche Sub-Woofer-Betriebsfehler sind zu vermeiden?
    Anderseits was ist hier für den Klang einträglich? Im Allgemeinen.


    Gruß Siegfried

    ASA-Lautsprecherboxen
    für die anspruchsvollsten Hörer.

  • gute Frage. Wenn Du eine 5:1 Anlage anstrebst, sind die ohnehin dabei. Ansonsten ist gegen Basslautsprecher nix einzuwenden.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Siegfried ArendtMiguel54 (wenn ich das mal so schreiben darf) und ich sind eher dagegen.
    Wulf und Thomas eher dafür.


    Gruß Siegfried

    Aber eben aus ganz unterschiedlichen Gründen. Ich stimme miguel auch zu, wenn man den Woofer als reines Bassfundament im Bereich der Klassik nutzen möchte, obgleich 90 % etwas übertrieben scheint. Wenn es rein um den Aspekt des Tiefbasses geht: was aus dem Woofer kommt, wird ja nicht von diesem erzeugt, sondern ist ja "da"!


    Aber wie gesagt, mir (und auch Thomas) geht es in erster Linie um die Tiefenwirkung. Für jemanden, der sich ausschließlich Klaviermusik anhört, ist das eher irrelevant, für orchestrale Musik aber eben nicht.


    Aus dieser Warte gesehen, ist ein Subwoofer für Klassik mindestens genauso,wenn nicht sogar noch eher als für Pop/Rock-Musik geeignet.


    :hello:

  • Es kommt halt darauf an, wieviel und wie guten Bass die Hauptlautsprecher bringen. Meine Standboxen sind da ziemlich gut, deswegen habe ich meinen Subwoofer auf 50 Hertz als Weichenfrequenz eingestellt. Ich kann sie alleine hören, ohne die Standboxen, und was dann herauskommt, ist wirklich nur bei 10% der Klassikaufnahmen, die ich habe, wirklich substantiell - rein auf den Frequenzgang bezogen. Das mit der verbesserten Räumlichkeit rührt daher, dass viel vom natürlichen Raumhall in den Frequenzen unter 100 Hertz stattfindet. Ich persönlich finde das nicht so gravierend - bei meiner Anlage macht das wenig aus.
    Ich habe eine ganze Reihe Aufnahmen, vor allem Cembalo solo, bei denen vergessen wurde, einen Trittschallfilter einzusetzen - das Wummern durch die Übertragung mechanischer Geräusche auf die Mikrofonständer ist da ziemlich störend, da muß ich den Subwoofer abschalten.
    Man sollte den Subwoofer u.U. zur Probe zuhause hören - bei teuren machen die Händler das in der Regel - und hören, wie er mit den Hauptboxen harmoniert und was er bringt, mit der Frequenzweichen- und Lautstärkepegeleinstellung experimentieren, langsam steigern, um zu sehen, wann es schwammig wird, und auch mit der Phase rumprobieren - es klingt verschieden, ob der Subwoofer mit den Hauptboxen synchron oder gegenphasig schwingt - man muß hören, was einem besser gefällt.
    Die Verkabelung ist ein weiterer Faktor: u.U. entlastet es die Hauptboxen, wenn das Signal durch den Subwoofer zu ihnen durchgeschleift wird, weil sie dann nur die höheren Frequenzen bekommen und evt. entspannter schwingen. Ich habe Subwoofer und Hauptboxen an getrennten Lautsprecheranschlüssen, weil es bei meinem Verstärker besser klingt.
    Man muß probieren und hören - empfehlenswert ist was gefällt. Wenn man mich vor fünf Jahren gefragt hätte, ob ich einen Subwoofer will, hätte ich mir an die Stirn getippt. Jetzt möchte ich ihn nicht mehr missen, habe ihn allerdings recht dezent eingestellt und finde ihn bei anderer Musik als Klassik substantieller - CDs von Prince z.B. klingen mit Subwoofer wesentlich besser, weil er den Tiefbass in seiner Musik entsprechend einsetzt.

  • Zitat von Wulf

    Wenn es rein um den Aspekt des Tiefbasses geht: was aus dem Woofer kommt, wird ja nicht von diesem erzeugt, sondern ist ja "da"!


    Es wird nur von anderen Allroundboxen nicht so gut dargestellt - und wenn die Tontechniker ohne Subwoofer abhören bei der Aufnahme, kann es das intendierte Klangbild schon im Tieffrequenzbereich überbetonen. Es war also da, aber beim Abhören nicht wahrnehmbar - siehe mein Beispiel mit dem Trittschall. (Ist eigentlich ein Versäumnis der Tontechniker, wenn sowas passiert.)

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  • Hallo,


    Also ich habe schon des öfteren von anderen Erfahrungsberichten gelesen das bei Stereo tiefgehende Lautsprecher eher zu bevorzugen sind während ein Subwoofer eher bei Surround-Sets von Vorteil ist, ich selber hab das aber noch nicht testen können. Bei mir geht der Frequenzbereich bei den Stereolautsprechern bis 24 Hz runter was mir vollkommen ausreicht, überhaupt da ja Klassik zu den wenigen Musikrichtungen gehört wo der Subbassbereich im Durchschnitt gesehn am wenigsten passiert wird. Schon allein wenn man sich zum einen die Instrumente und deren Ton- bzw. Frequenzumfang hernimmt und dann auch wie oft bei denjenigen (wie zB Bässe oder Klaviere) die in Subbassbereiche kommen können auch in der Komposition selber dahingehend notiert wurden dann ist das in der Regel doch eher spärlich - aber eventuell kann man den Subwoofer so stellen das er schon weiter oben ansetzt so das er öfters zum Einsatz kommt und dann halt parallel unterstützend zu den Stereolautsprechern mitklingt ob das dann aber eine große Verbesserung wäre müßte man in der Praxis austesten. Ich würde eher den Sinn eines SW sehn, das er bei Lautsprechern die nicht so tiefreichend runtergehn den zusätzlichen Bassbereich merkbar macht.
    Aus meiner Erfahrung her wäre das am effektivsten bei Orgelmusik wo sich in Relation gesehn am Meisten in diesem Frequenzbereich tut - bei Orchestermusik wie oben gesagt nur dann wenn gewisse Instrumente auch so tiefgehend in der Komposition notiert wurden, alles andere wäre eher ein psychologischer Effekt.
    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hallo !


    Ein Subwoofer sollte so stehen und eingestellt sein, das er nicht wahrgenommen wird. Außderdem sollte man die Wirkung eines Subwoofers auf den Hoch-Mitteltonbereich nicht unterschätzen. Es klingt, richtig eingestellt, viel homogener.
    Bei einer 5.1 Anlage sind die Boxen ja oft nicht so gut und von daher kann er durchaus Sinn machen. Außerdem SOLL es ja krachen. Für mich käme eine solche Anlage nur in Frage, wenn ich damit Film bzw. Musikfilme sehen wollte.
    Ansonsten würde ich immer die klassische Variante wählen. Zwei gute Lautsprecher richtig aufgestellt, fertig.
    Es kommt halt immer darauf an was man will !!

    Gruß
    Barbara

    Einmal editiert, zuletzt von Barbara ()

  • er 'entlastet' MT und HT der anderen Lautsprecher. Und da er in der Regel aktiv ist, kommt man im Verhältnis zu großen Standboxen normal auch mit geringerer (= preiswerterer oder hochwertigerer oder beides) Verstärkerleistung aus. Beim Betrieb mit Standboxen kann er selbst bei größeren Exemplaren 'ganz unten' schon noch etwas machen. Das physikalisch angeblich nicht begründbare Phänomen des Zugewinns an Räumlichkeit trifft zu und macht den Sub auch für reine Klassikhörer interessant (zeitgenössische 'E-Musik' kann auch mit dem klassischen Orchester Baßorgien veranstalten - Poul Ruders 'Gong'!) Große Boxen braucht es dann eigentlich nicht mehr, ein Stereo-Set kann so unter dem Strich klanglich an die Flaggschiffe herankommen und ist oft die preislich günstigere Lösung.


    Aber es gibt natürlich auch Gegenargumente. Die Abstimmung scheint schwierig, selbst bei Sets vom selben Hersteller. Ich habe jahrelang gebraucht, es ging immer noch bißchen besser, und dann stand die Mk II in den Prospekten :angry:. Verstecken sollte man den Sub entgegen manchmal geäußerter Ansicht übrigens nach meiner Erfahrung nicht. Hinter Vorhängen und unter Sofas ist sein Lieblingsplatz nicht.


    :hello:

  • Hallo helmutandres,


    "er 'entlastet' MT und HT der anderen Lautsprecher."


    Tja – wie soll ich denn das verstehen ?
    Wie soll denn ein Sub einen MT oder gar einen HT entlasten, wenn z.B. ein Hochtöner ganz andere Frequenzen verarbeitet, die mit dem Sub nichts zu tun haben ?


    Kann man mich in dieser Sache aufklären?


    Gruß aus Stuttgart

    ASA-Lautsprecherboxen
    für die anspruchsvollsten Hörer.

  • Ein guter Standlautsprecher braucht an sich KEINEN Subwoofer.


    Früher gab es die physiologische Lautstärkeregelung auch Loudness genannt, welche (abschaltbar) bei niedrigen Abhörlautstärken Bässe und Höhen genau dosiert anhob - dazu individuelle Klangregelung.


    Heute ist das alles (ANGEBLICH weil klangmindernd - in WAHRHEIT - weil in der Herstellung teuer) verschwunden. Anstatt dessen verkauft man sauteure Subwoofer....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat von Wulf

    ...mir geht es bei Klassik um etwas viel anderes: Orchester-Aufnahmen gewinnen durch einen Subwoofer an Räumlichkeit und Tiefe. Ich mache diese Beobachtung imemr wieder. Während ohne Woofer das Orchester die räumliche Abbildung eingeschränkt ist, kann man mit Woofer die Anordnung des Orchesters nachhörbar machen. Man merkt, daß Blechbläser nicht auf gleicher Höhe sitzen wie Streichinstrumente etc.


    Das kann ich bestätigen :yes:
    Sofern die CD-Aufnahme (bei der ab 100Hz abwärts der Subwoofer automatisch mitläuft) wirklich gut war, habe ich ähnliche Phänomene bemerken können. (Es gibt ja leider auch Aufnahmen mit einer briefmarkenähnlichen Tiefenstaffelung.)


    Ich muss auch dazusagen, dass mein Subwoofer (Nubert AW-1000) bei klassischer Musik nur als Ergänzung unauffällig "untenherum" mitläuft. Da meine Lautsprecher ( Nuline 120, grosse Stand-LS)) bis 20Hz hinab einen linearen Frequenzgang haben, wäre seine Anschaffung eigentlich nicht notwendig gewesen.
    Das Argument, dass eine Sub -Sat-Kombination bei Übergang von mittleren zu tiefen Frequenzen nie so homogen klingen kann wie eine grosse Standbox, ist zwar theoretisch richtig, trifft bei mir jedoch nicht zu.


    Der Hauptgrund für die Anschaffung des Subwoofers war für mich dann auch der Wunsch, bei meinen Scifi- und Action-Filmen, die ich mit meinen Söhnen zusammen sehe, noch etwas mehr Dramatik erleben zu können :D
    Da unser neuer (bedämpfte) Keller-Hörraum recht gross ist, könnte ich mir sogar irgendwann vorstellen, zusätzlich noch einen Nubert AW-1500 mitlaufen zu lassen. :untertauch:
    Natürlich müsste man dann die Lautstärke der beiden Subs entsprechend herunternehmen. Vor solchen unvernünftigen Käufen bewahren mich momentan noch finanzielle Überlegungen... :pfeif:


    Den von Wulf angesprochenen Nebeneffekt für die klassische Musik nehme ich also sehr gerne mit, doch wäre dieser bei meinen vorhanden Lautsprechern nicht ausreichend für eine Kaufentscheidung gewesen.
    Wenn man jedoch nur kleinere Kompaktboxen aufstellen möchte/kann, finde ich schon, dass ein hinzugenommener guter, und vernünftig eingestellter Subwoofer auch für die klassische Musik ein wirklicher Gewinn sein dürfte ( nicht für Cembalo-Solo-Aufnahmen...), insbesondere, wenn der Hörraum grösser ist.


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    Original von Glockenton
    Den von Wulf angesprochenen Nebeneffekt für die klassische Musik nehme ich also sehr gerne mit, doch wäre dieser bei meinen vorhanden Lautsprechern nicht ausreichend für eine Kaufentscheidung gewesen.
    Wenn man jedoch nur kleinere Kompaktboxen aufstellen möchte/kann, finde ich schon, dass ein hinzugenommener guter, und vernünftig eingestellter Subwoofer auch für die klassische Musik ein wirklicher Gewinn sein dürfte ( nicht für Cembalo-Solo-Aufnahmen...), insbesondere, wenn der Hörraum grösser ist.


    Gruss :hello:
    Glockenton


    Genau dieses ist bei mir der Fall. Mein Wohnzimmer misst knapp 25 m², beschallt wird er (noch) durch meine Yamaha Piano-Craft-Anlage, die mit Kompaktboxen bestückt ist. Die Boxen spielen erstaunlich gut auf (hohe Neutralität, ausgewogenes Klangbild, besonders ergiebig bei Klavierklang), waren auch damals bei Erscheinen in der Kritik der stp und audio sehr gut weggekommen. Die Boxen stehen inzwischen auf Atacama-Ständern, die Litzen wurde durch Carnival Chord Company ausgetauscht, zur Unterstützung habe ich einen ELAC-Woofer als Dauerleihgabe von einem Freund erhalten. So spielte die Anlage schon ziemlich am Limit dessen, was rauszuholen ist. Um mal zu sehen, wie es weiter gehen kann, habe ich von selbigem Freund noch einen Panasonic Digital-Receiver als Dauerleihgabe erhalten - ein Quantensprung.


    Auf keinen Fall vergessen sollte man den vielleicht empfindlichsten Faktor in der Kette, nämlich den Raum. Man kann sich mit einer noch so guten Anlage viel Kopfzebrechen bereiten, warum das nicht so klingt, wie im HiFi-Studio, wenn die Aufstellugn falsch ist (Raummoden etc.) bzw. der Raum an sich ungeeignet ist (Größe, Beschaffenheit etc.).


    :hello:
    Wulf

  • Zitat

    Original von Wulf
    Auf keinen Fall vergessen sollte man den vielleicht empfindlichsten Faktor in der Kette, nämlich den Raum. Man kann sich mit einer noch so guten Anlage viel Kopfzerbrechen bereiten, warum das nicht so klingt, wie im HiFi-Studio, wenn die Aufstellugn falsch ist (Raummoden etc.) bzw. der Raum an sich ungeeignet ist (Größe, Beschaffenheit etc.).


    Ja, sehr richtig. Je weniger störende Reflexionen auftreten, desto besser.
    Meinen Hörraum habe ich fast komplett (bis auf die Decke, aber das kommt irgendwann noch) mit Schaumstoffnoppen bedämpft und die Lautsprecher sind millimetergenau und Stereo/Surround-normgerecht aufgestellt, d.h. auf den Hörer ausgerichtet und entlang eines gedachten Kreises. Der Abstand der Front-LS zum Hörer ist 2,2m, also nicht besonders gross.
    Der Klanggewinn durch diese Massnahmen ist schon erstaunlich.
    Bei guten Aufnahmen meint man, die Phantomschallquellen fast zu sehen, man braucht noch nicht einmal die Augen zu schliessen.


    Bei Werbeanzeigen einiger Hersteller ist mir schon mehrfach aufgefallen, dass man dort die Lautsprecher in völlig leeren Räumen auf Fliesen- oder Steinfussböden willkürlich herumstehend platziert hat. Eigentlich müssten die ja wissen, dass das so nie klingen könnte... ;) aber es soll eben nett aussehen.


    Wenn mein Hörraum aus irgendwelchen Gründen nur aus harten Flächen wie Glas oder Marmor bestünde, dann stiege ich wahrscheinlich auf Kopfhörer um.
    In nicht idealen, kleinen Räumen wären aus meiner Sicht auch noch eng strahlende Studiomonitore eine sehr gute Alternative. Deren Basswiedergabe kann man ja auch durch einen Subwoofer abrunden lassen.


    Eine korrekte Aufstellung ist meiner Erfahrung nach aber immer unverzichtbar, wenn man gewisse Ansprüche an den Realismus der Wiedergabe stellt. Es macht ja auch keinen Sinn, einen Haufen Geld für noch feiner auflösende Elektronik zu inverstieren und dann anschliessend durch die Aufstellung ganz viel wieder kaputt zu machen.


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Éin Klassikhörer braucht nicht wirklich einen SUBWOOFER, wenn er anständige Standboxen zur Verfügung hat.


    Ich habe meinen 1996 gekauften Subwoofer gerade verkauft. Im Prinzip habe ich ihn nie richtig gebraucht, weil meine Standboxen immer mindestens 1,15m hoch waren und einen satten und präzisen Bass erzeugen, der durch einen zusätzlichen Subwoofer nur noch unnatürlich aufgepuscht und "weich" gemacht wird. Filmfreak bin ich nicht !
    Bei New Age-Musik (Tangerine Dream, u.ä.) war es ja manchmal "ganz OK", aber nicht so, das die Basschassis meiner Boxen das nicht auch präziser geschafft hätten und haben.


    In den letzten 8 Jahren hatte ich diesen Subwofer nur noch am PC mit hochwertigen Regalboxen in Betrieb. Da ich jetzt am PC auch noch auf etwas kleinere highendige Standboxen (CANTON ERGO SC-S mit Controller) umgestiegen bin, wäre der SUB dort nun ganz verfehlt.
    :D Also weg mit dem Böller !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo,


    der Sub-Bereich in der Musik liegt zwischen
    16,35 Hz, dem Sub-Kontra-C und dem Kontra-C mit 32,70 Hz.


    Der vierseitige Kontrabass beginnt mit Kontra-E , also mit 41,2 Hz.
    Das ist (für mich)der Beginn in der Musik, der erreicht werden sollte mit +/- 3 dB.


    Der normal "große"-Flügel hat 88 Tasten und reicht bis Sub-Kontra-A 27,5 Hz.
    Als "musikalischen" Ton würde ich das aber nicht bezeichnen.
    Nur der Bösendorfer "Imperial" hat 97 Tasten !!! (16,35 Hz. ?)


    Ein Sub-Woofer müßte dann folgerichtig nur den Bereich 16,35 Hz und 32,70 Hz richtig wiedergeben können mit +/- 3 dB .
    Bis zu diesem Bereich hin (61,74 Hz bis 32,7 Hz) spielt also der Kontra-Woofer. Und das ist schon verdammt tief.


    Dann sind doch die normalen "Sub-Woofer" gar keine Sub-Woofer sondern Kontra-Woofer. :pfeif:
    (Dieses Wort ist meine Kreation und soll nur der Begriffsverwirrung entgegensteuern.)
    Achja – Die Wellenlänge = 340 m / 16,35 = 20,8 m oder 340 m / 32,7 = 10,40 m
    Ach - Das Wohnzimmer ist nicht so groß :no:


    Die Frage die sich hieraus ergibt ist:
    Brauchen wir für die Musik überhaupt einen SUB-WOOFER (unterhalb 32,7 Hz = Kontra C ) ?


    Für organisierten Lärm sieht die Sache anders aus.


    Die Frequenztabelle für Musik finden wir z.B. hier


    http://www.paradiesportal.de/index.php?
    option=com_content&task=view&id=67&Itemid=50&PHPSE SSID=0b1993e2e368


    Siegfried

    ASA-Lautsprecherboxen
    für die anspruchsvollsten Hörer.

    2 Mal editiert, zuletzt von Siegfried Arendt ()

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  • Die Leute, die einen SUB Woofer kaufen sind oft enttäusche, weil das was sie EIGENTLICH erreichen wollen etwas anderes ist.
    Meine derzeitigen Boxen, Canton Vento 809 gehen im Baß sehr tief runter, allerdings klingen sie trotzdem eher schlank.


    Es dürfte der Bereich um die 100-500 Hertz sein, der hier gerinfügig leiser wiedergegeben wird - dagegen hilft auch kein Subwoofer.


    Ich glaube, die meisten, die von Tiefbass reden, meinen den OBEREN Bereich des Basses und die unteren Mitten - sie sind verantwortlich für einen (subjektiv) "fetten" Bass - aber sie können ein Klangbild auch "mulmig" und undurchsichtig machen.


    Solche Lautsprecher wurden früher gerne gebaut, sogar Regallautsprecher mit relativ trägen 30 cm Tieftönern wurden angeboten, sie hatten das Volumen einer heutgen mittleren Standbox und klangen "sonor" Heute steht dem der "Schlankheitswahn " der Designer entgegen - dafür haben heutige Lautsprecherboxen andere Vorzüge.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    ...
    Heute steht dem der "Schlankheitswahn " der Designer entgegen - dafür haben heutige Lautsprecherboxen andere Vorzüge.


    Zugegeben. Wer aber erleben möchte, wie schlanke Standlautsprecher dennoch wunderbar (Tief)Bass vermitteln können, werfe einen Blick auf Vienna Acoustics, bzw. leihe diesen einmal sein Ohr.

  • Ich habe mir am Freitag ein neues Surroundystem gekauft und jetzt auch ersteinmal ewige Zeit damit verbracht die richtigen Einstellungen für die jeweiligen Boxen zu finden!


    Nach dem ich das geschafft habe fällt mir sofort auf, dass mich der Subwoofer in den meisten Stücken meiner Klassiksammlung sehr stört! Ich habe den Subwoofer jetzt für das Hören meiner Klassik komplett ausgestellt!


    Also meiner meinung nach ist ein Subwoofer für Klassische Musik eher Kontraproduktiv! Meine Subjektive einschätzung!


    Lg

  • Ich habe ähnliche Erfahrung. Ich habe ihn zwar nicht ausgestellt, aber sehr schwach. Mir kommt es auch so vor, als sei das was für die Jungens, die mit den dröhnenden Autos durch die Straßen fahren.

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Ein ordentlich konzipierter Standlautsprecher braucht definitiv keinen Subwoofer - nicht mal für Orgelmusik.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ein ordentlich konzipierter Standlautsprecher braucht definitiv keinen Subwoofer - nicht mal für Orgelmusik.

    Das ist Geschmackssache. Meine Audio Physik in Verbindung mit dem Luna Subwoofer sind bei Orgelmusik eine Klasse für sich.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich kann mir auch vorstellen, dass Orgelmusik da ganz andere Bedingungen braucht. Das werde ich mal ausprobieren.

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Nach dem ich das geschafft habe fällt mir sofort auf, dass mich der Subwoofer in den meisten Stücken meiner Klassiksammlung sehr stört! Ich habe den Subwoofer jetzt für das Hören meiner Klassik komplett ausgestellt!


    Ohne nähere Information kann man nur sehr allgemein formulieren. Aber grundsätzlich ist zu sagen, dass der Subwoofer so platziert und eingestellt gehört, dass er NIE für sich hörbar wird! Er liefert Substanz, Druck und zusätzliche Tiefe, die aber immer im Klangbild eingebettet sein muss. So wie er "auffällt", stimmt etwas nicht. Jede einigermaßen brauchbare Surroundanlage sollte ausreichende Einstellmöglichkeiten besitzen, dieses Ziel zu erreichen. Es heißt also weiter probieren....


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ein ordentlich konzipierter Standlautsprecher braucht definitiv keinen Subwoofer - nicht mal für Orgelmusik.


    Für den Besitzer eines Surround-Systems hat dieser Kommentar eine eher enden wollende Relevanz.... ;)


    Abgesehen davon wurden in diesem Thema ohnehin schon einige brauchbare Gedanken verbreitet. Die verwendeten Hörräume, die gehörte Musik und die Geschmäcker der Hörenden (klanglich UND visuell!) sind zu unterschiedlich, als dass sie durch solche Allgemeinaussagen auch nur annähernd abgedeckt werden können.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Ohne nähere Information kann man nur sehr allgemein formulieren. Aber grundsätzlich ist zu sagen, dass der Subwoofer so platziert und eingestellt gehört, dass er NIE für sich hörbar wird! Er liefert Substanz, Druck und zusätzliche Tiefe, die aber immer im Klangbild eingebettet sein muss. So wie er "auffällt", stimmt etwas nicht. Jede einigermaßen brauchbare Surroundanlage sollte ausreichende Einstellmöglichkeiten besitzen, dieses Ziel zu erreichen. Es heißt also weiter probieren....


    :hello:

    Ich habe jetzt nach vielem hin und her mit den Einstellungen meiner Surroundanlage auch für den Subwoofer ein geeignetes Plätzchen gefunden :D Ich habe zwar seine Leistung im vergleich zu der wenn ich einen Film gucke runtergestellt, aber ganz aus muss ich ihn jetzt nicht mehr stellen!


    Mich hat es anfangs einfach Extrem gestört das sich gerade meine Symphonien von Mozart oder Haydn mit dem Subwoofer total "anders" angehört haben als ich das immer kannte! Die Höhen wurden durch nervige Tieftöne und Bässe verfälscht!


    Naja mein Fazit dafür ist wie auch Klaus schon sagte, Subwoofer ist dann wohl eher was für die Kidds die mit ihrem Auto und ihrer Technomusik durch die Straßen Kurven möchten :hahahaha:


    lg

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