Hallo, miteinander!
Es ist die Filmmusik, wie etwa "Koyanisquaatsi", die mir aufgrund der bildlichen Analogien, die ich nie gänzlich aus dem Hinterkopf bekomme, noch am ehesten zusagt - immer vorausgesetzt, dass ich die Mittel für weitaus schlichter und weniger tragfähig halte als bei Reich oder Adams. Aber diese Meinung vertrete ich ja nun wahrlich nicht allein.
Ansonsten kenne ich das Violinkonzert; es hat zumindest etwas Unverwechselbares im Stil und überzeugt mich daher stärker als etwa Nymans Klavierkonzert, die arrangierte Filmmusik zu "The Piano". Denn Glass bedient die klassische Form zwar nicht sonderlich originell, aber struktruiert und klanglich transparent. Nyman hingegen liefert eine zähflüssige Sauce, in der man rühren kann, aus der aber keine Form mehr wird.
Ein Werk wie Glass' "Dance Suite on the upper floor" (falls mich korrekt an den Titel erinnere) hat mir dann das Interesse an weiteren Werken dieses Komponisten vergällt. Das ist schlechte Pop-Musik, da denkbar simpel in Instrumentierung, Melodik und Harmonik, ohne eine sinnvolle Entwicklung, plakativ, langweilig. Da kann ich mir dann auch "Das Gebet einer Jungfrau" andächtig zu Gemüte führen, das hat aber mehr Kult.
Wolfgang