Christoph Prégardien (der Name deutet auf belgische Wurzeln hin) wurde 1956 in Limburg geboren, wo er erste Erfahrungen als Dom-Singknabe sammelte. Er studierte Gesang in Frankfurt, Stuttgart und Mailand.
Die vollständige Biographie kann auf seiner eigenen Homepage nachgelesen werden: "www.pregardien.com"
Mir ist der lyrische Tenor Christoph Prégardien vor allem als Liedsänger bekannt. Er gilt als einer der führenden Interpreten des Kunstliedes. Damit ist er in eine scheinbare Domäne der Baritone eingebrochen, hat dem Kunstlied tenorale Lyrik und silbrigen Schmelz zurückgegeben. (BR Studio Franken)
An Liederabenden und bei Aufnahmen wird Christoph Prégardien vielfach von den Pianisten Michael Gees (Moderner Flügel) bzw. Andreas Staier (Hammerflügel!) begleitet, so demnächst wieder im Wiener Konzerthaus (Mozartsaal) mit "Die schöne Müllerin" (Gees am Flügel).
Als Opernsänger (Tamino, Titus, Ottavio, Almaviva, Fenton, Monteverdis Ulisse) habe ich ihn leider noch nicht erlebt, als Konzert- und Oratoriensänger kenne ich ihn von verschiedenen hervorragenden Aufnahmen, z. B. Matthäus-Passion unter Harnoncourt oder Der Messias (Händel/Mozart) unter Hermann Max. Die Pariser Titus-Produktion unter Cambreling, mit Prégardien in der Titelpartie, ist auf DVD erhältlich.
Ich nehme an, ich bin nicht der einzige, der Prégardiens silbrigen Schmelz, wie oben zitiert, schätzt, und vor allem die intelligente und präzise Stimmführung und die perfekte Intonation, wobei es den Interpretationen aber auch nie an der nötigen Dramatik mangelt. Zuletzt sei noch die vorbildliche Diktion genannt, die wir ja bei anderen Sängern - auch bei deutschen - manchmal etwas bemängeln, wie unsere Diskussionen in anderen Threads zeigen.
Hier noch eine Auswahl an Aufnahmen mit Prégardien, die ich besonders liebe (also von denen, die ich bis jetzt kenne und besitze), allen voran die CD mit der Dichterliebe: