Stimmen von heute -Vol 001 - Rolando Villazon

Hallo Sascha, ich finde es ja immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich man Stimmen beurteilen kann bzw. was der Einzelne heraushört! Zu Pavarotti z.B. fiele mir einiges ein (nicht viel Schmeichelhaftes, fürchte ich ), aber ganz bestimmt nicht "maskulin". Und bei Villazon habe ich noch nie eine Träne herausgehört, das mag ich nämlich auch nicht, und mütterliche Gefühle (Komm an meine Brust und lass dich trösten!) weckt er in mir ganz sicher nicht. (Auch keine anderen, um Missverständnissen vorzubeugen!! ) Was das Forcieren betrifft, sind wir aber ganz einer Meinung. Das Problem, oder viel mehr mein Problem ist, dass da Faszinosum RV für mich (ebenso wie bei Domingo) aus dem Gesamtpaket wunderschöne Stimme+ exzellenter SChauspieler besteht, ich wäre vielleicht weniger begeistert, würde ich ihn nur aus der Konserve kennen. Außerdem bin ich dank meiner Schweinsohren gar nicht befähigt, sämtliche technischen Mängel zu erkennen, worüber ich gar nicht so unglücklich bin. (Leute mit dem absoluten Gehör kommen sicher viel seltener in den Genuss einer "Sternstunde" wie ich )
Mit dieser langen Einleitung will ich dir einfach sagen, dass ich mir ziemlich schwer tue, dir CD-Empfehlungen zu geben, eben weil du ganz andere Ansprüche stellst als ich.
Meine Lieblings-CD's sind (in dieser Reihenfolge):
Arias (Massenet, Gounod) :] :] :]
Opera Recital (Querbeet, besonders schön finde ich die Lenski-Arie) :] :]
Combattimento :] :]
Gitano :](weil ich Zarzuelas generell mag und er sie mit so viel "Feuer" singt)
DVD's:
La Boheme (Bregenzer Festspiele) und Don Carlo (Lyon), in beiden befindet er sich stimmlich meiner Meinung nach in Bestform, den Don Carlo liebe ich außerdem wegen der Willy-Decker-Inszenierung.
Die "Traviata" kennst du ohnehin, den "L'Elisir" finde ich persönlich nicht gut, vor allem deshalb, weil mir hier RV'S Rollengestaltung nicht gefällt. (Haben wir darüber nicht schon einmal diskutiert?)
Packendes Musiktheater war die Berliner "Carmen" in der Kusej-Inszenierung, aber davon gibt's noch keine DVD und außerdem muss man da stimmliche Abstriche machen. (Von da an ging's bergab, hatte ich das Gefühl )
Ich hoffe, damit ist dir gedient!
lg Severina

PS: Sehe eben, dass Herbert denselben Geschmack hat wie ich!

Sie haben mir vortrefflich gedient, werte Dame
( Herbert natürlich auch )

Werde in der nächsten Woche mal reinhören.
Und: Ja, Stimmen kommen höchst unterschiedlich an. Ich möchte allerdings noch präzisieren, dass ich nicht Villazons Timbre per se "weinerlich" finde, sondern ich den Eindruck habe, dass, immer wenn er deutlich aus der Mittellage herausgeht, er die Stimme entsprechend einfärbt. Weniger stark, als Carreras, aber doch für mich etwas störend. Bei Domingo stimme ich Dir in der Einschätzung übrigens auch zu. Er ist für mich der Mehrkampfsieger unter den Tenören der näheren Vergangenheit.
Zu Pavarotti können wir ja mal den alten Thread entstauben, um Edwin von Anna abzulenken.

Gruß
Sascha

Zitat

Original von severina
Villazon-Diskussion
Wir hegen wohl die gleichen Befürchtungen in Bezug auf ihn, ich sehe seine sängerische Zukunft eher düster. Ich glaube nämlich, dass er vom Typ her überhaupt nicht "haushalten" kann, wie du ihm richtig empfiehlst, ich glaube, bei ihm gilt nur die Devise "Alles oder gar nichts!" Eine Bekannte, die beruflich mit ihm zu tun hat und ihn gut kennt, meinte einmal zu mir: "Für Rolando ist die WElt ein riesiger Spielzeugladen, und er steht wie ein vierjähriges Kind mit großen Augen mittendrin uns sagt: "Das und das und das will ich haben!" Das dürfte eine gute Charakterisierung sein, wenn man ihn so bei diversen Auftritten beobachtet. Ich bezweifle, ob er viel darüber nachdenkt, was in fünf Jahren sein wird - er lebt einfach 100%ig im Jetzt und will da alles ausschöpfen, was er auszuschöpfen gibt, auf Teufel komm raus .

Hallo Severina,
ich glaube, treffender kann man das grosse Kind nicht beschreiben!
Hoffentlich ist noch Zeit zur Besinnung, sonst haben wir ihn wirklich nicht mehr lange.

Vor kurzem war Villazon (wieder mal) bei Wetten dass...
Dieses Mal OHNE Netrebko (mit der er ja ne Tour macht dieses Jahr).

Es wurde kurz angesprochen,daß er auch alleine eine Tour machte (das war kurz vor dem Essener Konzert).
Ich finde ihn sehr sympathisch.
Am Ende mußte er noch auf einem Bullen reiten, weil er seine Wette verloren hatte.

Netrebko Hype mit ihm:

Sicherlich wurde er NOCH bekannter dadurch. Geschadet hat es ihm sicher nicht. Dummerweise verdiente er aber immer weniger als Netrebko (Gehaltsspiegel).
Aber gesanglich hat er imo mehr drauf als Alagna.

Vergleich: Liebestrank Villazon/Netrebko vs. Alagna/Gheorghiu

Gerade im hohen Bereich versagt beim Alagna fast die Stimme.
(So ähnlich auch eine Kritik über seinen Gesang im Manon).

Na ja und was in 5 Jahren sein soll:

Der ist schon bis 2012 ausgebucht (Interview Villazon).
Und was danach sein wird, wer weiß? Vielleicht hört er ja ganz auf?

Also wenn Villazon nur "mehr darauf hätte als der Alagna" wäre er für mich absolut vernachlässigenswert!! Der Vergleich mit diesem Tenorwrack (siehe "Manon"-Thread) ist beinahe eine Beleidigung für den armen Rolando!!
lg Severina

Hallo Severina,

vollkommen meine Meinung .

Herbert.

Zitat

Original von Klassikliebhaber
Gerade im hohen Bereich versagt beim Alagna fast die Stimme.
(So ähnlich auch eine Kritik über seinen Gesang im Manon).

Du sprichst von "fast"? Das ist jetzt wirklich nett ausgedrückt

Tenorwrack...

Gibt es hier vielleicht jemand der Alagna gern hat?

Zitat

Original von Klassikliebhaber

Gibt es hier vielleicht jemand der Alagna gern hat?

Nö, aber er kann mich gern haben ...

(ich hoffe, die Redewendung gibt's bei den Deutschen auch)

Zitat

Original von nufan

Nö, aber er kann mich gern haben ...

(ich hoffe, die Redewendung gibt's bei den Deutschen auch)

Der schafft es noch, Kandidat fürs Unwort des Jahres zu werden

Zitat

Original von Siegfried

Der schafft es noch, Kandidat fürs Unwort des Jahres zu werden

Servus Segafredo,

diese Redewendung gibt es bei uns in Bayern auch und mich wundert, wenn es in BW anders sein sollte

Stefan

Was soll das Unwort des Jahres werden? "Alagna" im Zusammenhang mit "Tenor"?

Zitat

Nö, aber er kann mich gern haben ...

Die Redewendung gibt es sogar bei uns Preußen.

Herbert.

Zitat

Original von Herbert Henn

Die Redewendung gibt es sogar bei uns Preußen.

Herbert.

Schiegerpapi kann heute die Schule gern haben

Zitat

Original von Wanderer

Was heisst keine Stimme mehr? Dieser Wichtel hat doch glattweg alle seine Auftritte abgesagt...
Aber mit dem Interview hat das, glaube ich, nicht viel zu tun, denn so viel ich weiß, hatte er auch zuvor schon Auftritte in Paris abgesagt.
Der Mann singt halt so, wie er redet und es überhaupt seinem Naturell entspricht, immer 100%. Schade ists aber schon...
Ich könnte aber nun böseartig sein und vermuten, daß er seine Stimme nur geschont hat, um bei seinen Solo-Auftritten in Deutschland umso besser glänzen zu können. Denn in Wetten-Das war er ja wieder gut bei Stimme...

Ich habe jetzt gehört, dass Villazon am Sonntag bereits wieder bei Stimme war und Villazon singen wollte, Holender ihn aber nicht gelassen hat. Im Zusammenhang mit einigen Vorfällen, die ich über Holender schon gehört habe, kann dies durchaus der Wahrheit entsprechen ...

Hallo Nufan, das entspricht SO nicht der Wahrheit, und im übrigen gebe ich Holender völlig Recht, sich von einem Sänger (und sei's auch einer vom Kaliber eines Villazon) nicht endlos pflanzen zu lassen. Außerdem ist er nicht nur den Besuchern der teuersten Preiskategorien verpflichtet, sondern auch den Leuten vom Stehplatz, die sich am Sonntag zum 3. Mal umsonst 12 Stunden angestellt hätten. Deshalb hat Hollender Villazon gezwungen, diesmal rechtzeitig abzusagen und nicht wieder sein übliches "Ich singe" - "Nein, ich singe doch nicht!"- "ich singe vielleicht schon!"-Spielchen zu spielen. Und wenn man die Berichte seiner Deutschlandtournee verfolgt, dürften die Stimmprobleme leider anhalten....
Das sage ich als bekennender Villazon-Fan, der über die Absagen mehr als traurig war, trotzdem verstehe ich Holenders Haltung völlig!
lg Severina

am Rande berichtet:

Gestern gab Villazon hier in Berlin an der Staatsoper einen Liederabend, unter anderem mit Schumanns Dichterliebe. Die nicht mal so schlechte Kritik der FAZ ist allerdings mit dem Titel "Angekündigt Indisponiert" überschrieben. Das reiht sich dann doch nahtlos in die Berichte der letzten Zeit ein, die einen ernsthaft um seine Stimme bangen lassen.

Gruß
Sascha

Zitat

Original von Antracis
am Rande berichtet:

Gestern gab Villazon hier in Berlin an der Staatsoper einen Liederabend, unter anderem mit Schumanns Dichterliebe. Die nicht mal so schlechte Kritik der FAZ ist allerdings mit dem Titel "Angekündigt Indisponiert" überschrieben. Das reiht sich dann doch nahtlos in die Berichte der letzten Zeit ein, die einen ernsthaft um seine Stimme bangen lassen.

Gruß
Sascha

Ja, ich habe heute schon so ein bisschen quer gelesen im Pressespiegel, und das lässt einen wirklich zittern. Wäre jammerschade um diese herrliche Stimme! Er müsste einfach wirklich länger pausieren, zumindest einige seiner vielen Konzerte absagen, aber jetzt kommt die "Boheme"-Serie in München, die für CD's mitgeschnitten wird, dann die "Manons" in Berlin, ebenfalls mit TV (und hoffentlich DVD!), da kann er wohl wirklich nicht so einfach aussteigen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass das bei seiner momentanen Verfassung Referenzaufnahmen werden.....
lg Severina

Hallo zusammen

Wieso habe ich bei Villazon immer das Gefühl, dass er seine Partnerin, wen auch immer, in der nächsten Sekunde fressen will??
Niemand singt für mich fürs Auge so "unschön". Für die Ohren ein Fest, ganz klar, er hat Klasse.

Grüsse aus der Schweiz
Lenski

Ich moechte auch noch etwas zu Villazon sagen, weil ich zu denen gehoere, die ihn live erlebt haben und zwar mit BAROCK-Programmen, U.A. auch dem Combattimento.
Ich kann mich den hier geausserten Urteilen nur anschliessen: sein Einsatz, seine Buehnenpraesenz, sein naturgegebenes Stimmtimbre sind einzigartig. Statt ihn mit Domingo zu vergleichen, wuerde ich eher die Haltung der Callas als eine Parallele sehen. Beide sind Kerzen, die von beiden Enden brennen/brannten. Man kann nur hoffen, dass Villazon aus den "Fehlern" der Callas gelernt hat. Zumindest steht bei ihm nicht zu befuerchten, dass ihn Christina Onassis ins Unglueck stuerzt.........
Auch hat er die ausgepraegt humoristische Ader, die ihn von der Callas'schen Tragik unterscheidet.
Allerdings faende ich es auch einens Kuenstlers wuerdig sich ganz zu geben und dann in Kauf zu nehmen, dass das GANZ eben nur von kurzer Dauer ist. Als Zuschauer bin ich da so egoistisch, dass mir einer mit vollem Einsatz, der nur 10 Jahre praesent ist, lieber ist, als einer, der 25 Jahre mittelmaessig singt. Von der Sorte haben wir reichlich, meine ich.
Taenzerinnen und Fussballstars gehtes mit ihren kurzen Karrieren ja nicht anders.
Das ist ketzerisch und nicht political correct, ich weiss.

Was mir an ihm nicht gefallen hat: die starke Grimassenblidung beim Singen. Er reisst unverhaeltnismaessig weit den Mund auf und sieht des oefteren geradezu karikaturistisch haesslich aus. Das ist aber nur ein Detail. Mein Vorredner hat das ebenfalls erwaent.
Ich waere sehr zufrieden , diese herrliche Stimme wuerde noch ein bisschen laenger beim Barock-Repertoire verweilen, denn dort kann er gesund und absolut stilgerecht mit seinem Talent haushalten.
Aber ein Star wird man nunmal eher mit Verdi.......
Mir hat er als Alfredo auch ganz wunderbar gefallen und seine Arienalben finde ich durchweg wunderschoen. Ich beurteile Saenger aber grundsaetzlich lieber nach Live-Eindruecken, denn im Studio kann man machen was man will und was opportun erscheint. Das Einzige, was dort wirklich unzeifelhaft bleibt, ist das Timbre einer Stimme und ihre Ausdruckskraft.

Ich bin erstaunt ueber die extreme hiesige Abneigung gegen Alagna.
Mir ist dieser Mann alles andere als sympathisch, aber seine Stimme war zumindest auf Cd keineswegs das, was hier Tenorwrack genannt wird.
Auch wenn mir sein Timbre nicht sonderlich zusagt, man kann ihm doch sein saengerisches Koennen nicht so vollkommen absprechen.
Beruht das auf Live-Eindruecken?

Weitere Saegner/innen, die ich mir hier wuenschen wuerde:

Diana Damrau
Christine Schaefer
Nathalie Dessay
Ian Bostridge
Ben Heppner
Patricia Petibon
Werner Guera
Eva Mei
Sara Mingardo
usw usw
Fairy Queen

Zitat

Original von Fairy Queen
Statt ihn mit Domingo zu vergleichen, wuerde ich eher die Haltung der Callas als eine Parallele sehen.

Die Parallele zu Domingo sehe ich nur hinsichtlich des Timbres, dort ist die die Ähnlichkeit aber frappierend. Immer, wenn ich in letzter Zeit eine Stimme im Radio höre, die ich Domingo zuordnen würde, denke ich mir: naja, es wird wohl angesichts der aktuellen "Marktlage" eher Villazon sein - und habe meistens recht.

Eine gewisse Ironie liegt darin, wie intakt Domingos Stimme nach einer keinesfalls von überlegtem Haushalten geprägten lange Karriere noch ist (bzw. vor kurzem noch war), während Villazon nun nach recht kurzer Karriere schon in einer echten Stimmkrise zu stecken scheint.

Gruß
Sascha

Wobei Domingo meines Wissens zwar übermenschlich viel und übermenschlich Vieles gesungen hat, dabei aber immer unterhalb seiner Grenzen geblieben ist was den Krafteinsatz betrifft - die Höhe ist eigentlich immer vorsichtig, und ich verbinde ihn jetzt nicht gerade mit vollem Einsatz.

Während Villazon mir ein Mr. 110% zu sein scheint, was die Intensität des Singens angeht.

Darin liegt m.E. ein wichtiger Unterschied - aber das Phänomen Domingo kann ich auch nur bestaunen.

BBF

Sagitt meint:

Wenn man das Porträt gesehen hat...der bleibende Eindruck: Kraft. Da ist einer auf der Höhe seiner Kraft.Nicht nur das heftige Agieren und Singen, sondern auch viel körperlicher Einsatz- Er geht nicht durch die Tür eines Zaunes, er springt darüber.

Die Stimme liegt mir nicht so besonders, aber jedenfalls widerlegt Villazon den angeblichen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit, hohe Töne zu produzieren und sonst nichts weiter im Kopf zu haben. Er zeigt sich als sehr reflektiert,auch in bezug auf sein Kindsein, seine Albernheiten.

Als Menschen eindrucksvoll - soweit das Porträt ihn gezeigt hat !

Am Mittwoch können wir dann ja hören, ob er seiner Stimme wirklich zu viel zugemutet hat, oder ob er die Kraft wieder gefunden hat...
Gönne es ihm natürlich von ganzem Herzen! Nach all den Absagen...
[Und hinter dem fröhlichen Kindsmanne steckt sicherlich ein sensibler Geist...]

Stefan

Ich habe den Eindruck Villazon übernimmt sich leicht. Heute war er ja auf arte tv zu sehen, und mir fielen seine entzündeten Augen auf, und der viele Schweiß nach dem Singen. Wie das die AN macht ist mir schleierhaft, sie scheint ja robust wie ein Nilpferd zu sein.
LG Micha

Villazon interpretierte auf ARTE die Arien mit seinen Froschaugen, seiner Mimik und Gestik, wie es Mr. Bean nicht anders gemacht hätte. Ich fand es eher abstoßend.

Herzliche Grüße
von LT

Hallo LT.

Unter einem schönen Anblick verstehe ich gemeinhin auch ewas anderes; aber zu Villazons Ehrenrettung darf man wohl anfügen, dass er sich des Problems (so wie er in dem TV-Beitrag ausführte) durchaus bewusst ist, aber anfügte, dass er da in gewisser Weise wehrlos sei, da sein Grimassieren nun mal seiner inneren Empfindung, seinen Gefühlen beim Singen entspringe.

Was mich eher störte in diesem Zusammenhang war der Umstand, dass man ihm stets anmerkte, wie unglaublich viel Arbeit und Mühe hinter seinem Singen steckt - daran ist vielleicht auch zu ermessen, ob und inwieweit er Raubbau an sich und seiner Stimme betreibt.

Gruß, l.

Nach dieser Sendung hab ich festgestellt, dass sich Rolando Villazón durchaus der Probleme um seine Stimme und seinen Terminplan bewusst ist. Und er scheint ein durch und durch ehrlicher Kerl zu sein. Den Duca an der MET praktisch vor Öffnung des Vorhangs abzusagen, dazu gehört auch menschliche Grösse und Charakter. Er wollte seinem Auditorium das Beste geben und konnte es an diesem Abend nicht. Also nahm er die Konsequenzen in Kauf. Und niemand nahm es dem netten Kerl wirklich übel. Er musste Autogramme geben wie eh und je.
Eine Schlüsselszene der Sendung für mich war nach dem Ende der Berliner Carmen. Barenboim wollte hinter der Bühne sofort Termine für weitere Aufführungen, die der noch atemlose Villazón natürlich nicht parat hatte. Wozu gibts auch einen Impresario? Als Barenboim sofort Marcelo Alvarez und Jonas Kaufmann erwähnte, die den Don José ebenfalls gut draufhaben, war Villazóns prompte Erwiderung: Dann nimm doch diese...
Mit seinem entwaffnenden Lachen hat er die Spitze seiner Aussage zwar gemildert, doch es war ihm durchaus ernst dabei.
So viel zum Verheizen von Künstlern.
Ich hoffe und wünsche, das Kind Rolando ist auf gutem Weg, erwachsen zu werden.

Zitat

Original von lenski

Wieso habe ich bei Villazon immer das Gefühl, dass er seine Partnerin, wen auch immer, in der nächsten Sekunde fressen will??
Niemand singt für mich fürs Auge so "unschön".

Lenski

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Zitat

Original von Liebestraum

Villazon interpretierte auf ARTE die Arien mit seinen Froschaugen, seiner Mimik und Gestik, wie es Mr. Bean nicht anders gemacht hätte. Ich fand es eher abstoßend.

Vollkommen richtig!

Er schaut nicht gut aus - er schaut normal aus und im Gegensatz zu anderen Sängern sieht er beim singen schrecklich aus.

LG Paul?

Hallo Lohengrins,

das in die Luft kurbeln am Ende einer Arie würde ich nicht als grimassieren bezeichnen.... ich fands peinlich und völlig fehl am Platze.

Herzliche Grüße
von LT