2013 - Wer war denn eigentlich dieser Giuseppe Verdi ?

  • Lieber Chrissy.


    Der Thread-Titel lautet ja: "Wer war eigentlich dieser Guiseppe Verdi ?".
    Das heißt für mich: Wie war er als Mensch? Was hatte für einen Charakter?
    War er politisch? War er religiös? u.s.w.
    In groben Zügen ist das ja von Stimmenliebhaber im 1. Beitrag schon beschrieben worden.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Giuseppe Verdi war und ist der bedeutendste Opernkomponist. Punkt.
    Natürlich gibt es noch eine Reihe anderer großartiger Opernkomponisten. Doch Verdi thront über allen. Wie es dieser Mann verstand Geschichten in Musik zu verpacken und Emotionen zu erzeugen sucht seinesgleichen. Er hat eine interessante Entwicklung durchgemacht. In der Jugend war er natürlich noch sehr vom Belcanto beeinflußt, doch Schritt für Schritt löste er sich von diesem Stil und wandte sich einem dramatischen Musiktheater zu. Diese Entwicklung kann man sehr gut nachhören wenn man die Opern seiner verschiedenen Schaffensperioden hört. Nicht umsonst teilt man Verdi in drei Schaffensperioden ein. Den frühen, den mittleren und den späten Verdi.


    Verdi verstand es, die unterschiedlichsten Charaktere und Persönlichkeiten, sei es nun die machtbesessene Lady Macbeth, die aufopfernde Violetta Valery, der tragische Rigoletto oder die unschuldige Desdemona (um nur ein paar Beispiele zu nennen) musikalisch zu charakterisieren und ihnen dabei eine Authentizität und Emotionalität (ohne dabei kitschig zu sein) zu verleihen, das dadurch ein Gesamtkunstwerk von nicht mehr überbietbarer Intensität entstand. Darum berühren uns diese Geschichten seiner Opern noch immer. Es ist die Kombination aus Drama und Musik. In dieser Qualität, die Verdi dabei erreicht hat, ist das der Gipfel allen kompositorischen Schaffens.
    Das Verdi der meistgespielte Opernkomponist ist, verwundert nicht.


    Gregor

  • Hervorragende zeitgenössische Dokumente sind Verdis Briefe. Wenn man sie liest, erfährt man viel über seine Denkweise, auch seinen Charakter, seine Prioritäten. Dies hier ist die italienische Originalfassung von Aldo Oberdorfer, die ich auch besitze, leider habe ich eine deutsche Übersetzung nicht gefunden.


    Hier


    Eine deutsche Ausgabe, die allerdings wesentlich reduzierter und knapper ist, wäre diese:


    Hier


    Ich finde auch, dass die Biographie Giuseppina Strepponis ein beredtes Zeugnis ist. In Giuseppinas Briefen erfährt man viel über den durchaus schwierigen und vielschichtigen Menschen Verdi.


    Ecco qua!


    Er, der sich ja zeitlebens als "Bauer von Roncole" bezeichnet hat, war in der Tat - das ist sicherlich bekannt - kein schlechter Gutsbesitzer. St. Agata warf schließlich soviel ab, dass er davon bequem hätte leben können, ohne auf die musikalischen Einnahmen angewiesen zu sein. Der großzügige Park, der St.Agata umgibt, beherbergt eine Vielzahl von tropischen Bäumen, die Verdi selbst ausgesucht und zum Teil auch selbst gepflanzt hat, u.a. einen riesigen Bananenbaum.
    Für seine Bauern fühlte sich der anfänglich republikanisch gesinnte, später eher den Cavour'schen Ideen zugeneigte Verdi auch insofern verantwortlich, als er für die Errichtung eines Krankenhauses in Busseto aufkam. Er hatte gesehen, wie sich einer der Landarbeiter schwer verletzt hatte und an den Folgen verstarb, weil erst in Piacenza das nächste Krankenhaus zu finden war.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Ich glaube nicht, dass das ein "schwacher" Tag ist, aber auch ich höre an manchen Tagen eben lieber Wagner und an anderen lieber Verdi - und an vielen noch ganz andere. :)


    Auch mehrere schwache Tage sollten erlaubt sein, ich habe dafür volles Verständnis.

  • Giuseppe Verdi war und ist der bedeutendste Opernkomponist. Punkt.

    Auch ich liebe Verdi! Im entsprechenden Wagner-Thread habe ich das auch schon geschrieben. Deiner Feststellung (siehe oben) halte ich dennoch entgegen, daß für mich Verdi nicht der "bedeutendste Opernkomponist" ist. Mein Avatar zeigt meine eindeutige Präferenz!


    Ich gebe aber auch gerne zu, daß er in dieser Liga ganz oben mitspielt. Seine Musik vermag mich - ohne irgendeine Ausnahme - zu begeistern! Von dem Menschen Verdi, danach ist ja auch gefragt worden, weiß ich vermutlich nicht genug, um mitreden zu können. Daß er aber Fehler hatte (wie eben alle Menschen) muß ich nicht hinterfragen, das interessiert mich herzlich wenig. Seine Überlebensfähigkeit durch (bestimmt noch viele) Jahrhunderte sichert ihm seine Musik!


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ein hervorragender Beitrag von Gregor! Besser und treffender kann man das in aller Kürze nicht ausdrücken. Chapeau!
    So was zu lesen, was mit so viel Leidenschaft, Begeisterung und Verehrung geschrieben wurde, macht Freude und nötigt einem Hochachtung ab, genau wie die Beiträge von Strano Sognator.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Musikwanderer, niemand wird dir deine Präferenz zu Mozart vorwerfen wie man auch niemand seine Präferenz für Verdi, Wagner oder sonstwem vorwerfen sollte, das hat sehr viel mit subjektivem Geschmack zu tun. Mozart wie Wagner und Verdi waren Titanen des Musiktheaters. Problematisch wird es erst, wenn man aus lauter Verehrung für einen den anderen subjektiv herabsetzt und dies als objektive Selbstverständlichkeit postuliert - aber das machst weder du mit deinem Plädoyer für Mozart noch Gregor mit seinem Plädoyer für Verdi. :)


    Ich bin nicht treu, ich liebe alle drei! :D

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Musikwanderer, niemand wird dir deine Präferenz zu Mozart vorwerfen wie man auch niemand seine Präferenz für Verdi, Wagner oder sonstwem vorwerfen sollte, das hat sehr viel mit subjektivem Geschmack zu tun. Mozart wie Wagner und Verdi waren Titanen des Musiktheaters. Problematisch wird es erst, wenn man aus lauter Verehrung für einen den anderen subjektiv herabsetzt und dies als objektive Selbstverständlichkeit postuliert - aber das machst weder du mit deinem Plädoyer für Mozart noch Gregor mit seinem Plädoyer für Verdi.

    Genau das sollte auch so sein: Natürlich werfe ich einem Musikfreund nicht seine Vorliebe(n) vor, dann wäre ich mißverstanden worden. Und erst recht kann ich das folgende Statement aus Überzeugung unterschreiben:



    Ich bin nicht treu, ich liebe alle drei! :D

    Da bin ich auch nicht "Monogam" und füge auch noch Händel, Bach, Schütz, Beethoven, Brahms, und...und...und... hinzu!


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Auch ich liebe Verdi! Im entsprechenden Wagner-Thread habe ich das auch schon geschrieben. Deiner Feststellung (siehe oben) halte ich dennoch entgegen, daß für mich Verdi nicht der "bedeutendste Opernkomponist" ist. Mein Avatar zeigt meine eindeutige Präferenz!


    Mit der Liebe zu Mozart läufst du bei mir offene Türen ein. ;) Denn ich verehre Mozart auch. Er ist mein absolut liebster Komponist und hat natürlich auch Opernmeisterwerke geschaffen. Verdi war hauptsächlich Opernkomponist, während Mozart natürlich ein Spezialist für jede Gattung war. Er war der Allrounder und eine singuläre Erscheinung. Schuf er doch nicht nur Meisterwerke in der Sparte Oper, sondern auch in den Bereichen Klavier- oder Violinkonzert, Kirchenmusik, Symphonie und und und.
    Wenn es um die Gattung Oper alleine geht, dann denke ich in erster Linie an Verdi.


    chrissy: Danke für deine netten Worte. :love: Ich habe nur das geschrieben was ich mir gedacht habe.


    Ein etwas verlegener Gregor

  • Hallo, Yorick!


    Vielen Dank für das Einstellen des Covers. Es ist mir leider nicht möglich. Aber auf meiner Video-Kassette steht noch der Kaufpreis: 65 DM! X( Aber trotzdem möchte ich diese interessante, musikalische Biographie über Verdi nicht missen.





    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Danke für deine netten Worte. :love: Ich habe nur das geschrieben was ich mir gedacht habe.
    Ein etwas verlegener Gregor

    Ja, aber Du hast das mit so viel "Leidenschaft und Herzblut" geschrieben und auch noch sachlich hervorragend begründet, da mußt Du Dich nicht bedanken und auch nicht verlegen sein.
    Lob und Ehre, wem Ehre gebürt!


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Vielelicht war das "Eine italienische Legende - Giuseppe Verdi", nachmittags im ZDF?


    Über diese Sendung bin ich damals als 13-jähriger Opern- und Verdi-Fan geworden! :)


    Es wird wohl tatsächlich Giuseppe Verdi – Eine italienische Legende sein. Die Erstausstrahlung erfolgte 1984 auf DDR2. Ich selber habe es dann 1985 auf ARD gesehen. Hier die Sendetermine Sendetermine.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Es wird wohl tatsächlich Giuseppe Verdi – Eine italienische Legende sein.

    Lieber Michael


    Vielen Dank und Du wirst recht haben. Denn nach dem Anklicken konnte ich als Bestätigung lesen, daß es acht Folgen waren und warum auch immer, das hatte ich mir gemerkt. Und auch das ist richtig, die Serie lief im DDR-Fernsehen, zumindest habe ich sie dort gesehen.
    Nochmal vielen Dank für Deine Mühe und Deinen Hinweis.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich suche schon seit geraumer Zeit nach DVDs dieser Reihe - bislang gibt's sie wohl nur in niederländischer Sprache (bei Amazon). Irgendwo habe ich noch VHS-Videocassetten davon. Tolle Darsteller, gute Musik samt Interpreten!

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Meine Opernliebe begann auch mit Verdi, konkret war's wohl besonders Don Carlo. Mir persönlich ist Wagner zwar seit vielen Jahren lieber, das ändert aber nichts an der Bedeutungs Verdis. Sie beide waren unbestreitbar die größten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts. Ich kenne bei weitem nicht alle Opern von Verdi, aber zumindest der Rigoletto und der Don Carlo können es m. E. durchaus mit Wagner aufnehmen. Den Rigoletto halte ich gar für eine der tiefgründigsten und traurigsten Opern, die je geschrieben wurden.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ab morgen bin ich 12 Tage auf Urlaub und kann dem Forum jene Aufmerksamkeit schenken, die ich gern möchte - und hier meine ich - als Beitragersteller - nicht als Moderator oder Forenstratege. Und somit widme ich mich einem meiner Lieblingskomponisten zu: Giuseppe Verdi. Ich habe nicht vor ihn mit Richard Wgner zu vergleichen - oder ihn gegen ihn auszuspielen, indes liegt er mir persönlich mehr. Dazu ist ja sein Output riesengroß- Verdi hat es aber als einer der ersten verstanden, Belcanto mit Dramatik zu verbinden, und etwas neues ist daraus entstanden. Dazu kommt noch die Vielfalt seiner Themen, bzw die Verschiedenartigkeit und der Mut zu eigentlich unvertonbaren Vorlagen, Eine italienische Oper im alten Ägypten spielen zu lassen, bzw diese noch dazu wirkungsvoll zu vertonen - das kann nur ein Genie vollbringen. Verdis Zeitgenossen haben teilweise sehr gute Opern von lokaler oder temporärer Wirkung geschrieben - Verdis Opern haben aber teilweise über 150 Jahre und mehr überdauert ohne an Wirkung eingebüsst zu haben. Soviel über Verdi als Opernkomponist.
    Verdi war aber auch humorvoll und sozial engagiert. Nach seinem Lieblingswerk gefragt nannte er die "Casa di Riposo per Musicisti" - ein von ihm gestiftetes Altersheim für ärmere ältere Sänger.....
    Über seinen Humor werde in einem späteren Beitrag schreiben....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Giuseppe Verdi. Ich habe nicht vor, ihn mit Richard Wagner zu vergleichen - oder ihn gegen ihn auszuspielen, indes liegt er mir persönlich mehr.

    Zudem sprach er auch wesentlich besser deutsch als Wagner.


    Einen erholsamen Urlaub wünscht
    hami1799

  • Zudem sprach er auch wesentlich besser deutsch als Wagner.


    Einen erholsamen Urlaub wünscht
    hami1799


    :D


    Du bist SOOOO böse!!!



    Aber überlesche mol; wie Goethe hesselte und Schiller schwäbelte ... ;)

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  • Giuseppe Verdi war und ist der bedeutendste Opernkomponist. Punkt.


    Da bin ich ja nur froh, dass hier niemand undifferenziert urteilt und einfach apodiktisch eine Wertung setzt! :) Wollen wir hoffen, das bleibt im Wagner-Thread auch so sachlich! 8-)


  • Es wird wohl tatsächlich Giuseppe Verdi – Eine italienische Legende sein. Die Erstausstrahlung erfolgte 1984 auf DDR2. Ich selber habe es dann 1985 auf ARD gesehen. Hier die Sendetermine Sendetermine.


    Lieber MSchenk,


    herzlichen Dank für diese Richtigstellung - in der Erinnerung verwischt halt manches, und es ist nun auch schon 25 Jahre her, dass ich das damals gesehen habe, nämlich 1987 (1984 wäre für mich zu früh gewesen), und dann offensichtlich also nicht im ZDF, sondern in der ARD. :)


    Beste Grüße vom Stimmenliebhaber

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat Alfred Schmidt: "Nach seinem Lieblingswerk gefragt nannte er die "Casa di Riposo per Musicisti" - ein von ihm gestiftetes Altersheim für ärmere ältere Sänger....."


    Es gibt diesen wundervollen, menschlich wie künstlerisch bewegenden Film über dieses berühmte Haus, das über viele Jahrzehnte mit den Verdischen Tantiemen betrieben wurde.


    Wir treffen in diesem Film, der eine Art Dokumentation ist, auch auf Sara Scuderi, die "letzte Tosca", die auch auf dem Titel als alte Frau abgebildet ist.


    Ich kann diesen Film nur wärmstens empfehlen. Er ist ein Meisterwerk.


    Herzlich Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo miteinander,


    Verdi ist für mich d e r Opernkomponist des 19. Jhdts., vielleicht sogar d e r Opernkomponist schlechthin! Ich persönlich schätze ihn über alle Maße! Von seinen Opern gefällt mir eigentlich jede. Am wenigsten vielleicht die Alzira und dann dürfte ich über die Reihenfolge schon nachdenken und zwar intensiv.
    Von Wagner dagegen ist es einfach: Rienzi, Holländer und der Ring, wobei bei letzterem für mich Text und Handlung eindeutig über die Musik dominieren. Den Rest ertrage ich schlicht und einfach nicht. :pfeif:


    Viele Grüße
    John Doe

  • Verdi ist für mich d e r Opernkomponist des 19. Jhdts., vielleicht sogar d e r Opernkomponist schlechthin! Ich persönlich schätze ihn über alle Maße! Von seinen Opern gefällt mir eigentlich jede.


    Ich akzeptiere so eine Einschätzung vorbehaltlos; würde man allerdings Wagner solcherart und mit diesen starken Worten ehren, gäbe es erbosten Widerspruch und sofort Hinweise auf kleinliche Personalien. Ich habe fast Lust, mich mit dem Menschen Verdi zu beschäftigen, um all den moralinsauren Wächtern hin und wieder etwas Essig auf ihre Süßspeisen zu träufeln. :) Noch wichtiger aber wären Hinweise auf Verdiaufführungen im mitteldeutschen Raum, auch im Oberfränkischen bis Nürnberg. Vielleicht sogar in Begleitung eines Missionars, damit ich nicht nach dem 1. Akt das Weite suche. 8-)

  • Von Wagner dagegen ist es einfach: Rienzi, Holländer und der Ring, wobei bei letzterem für mich Text und Handlung eindeutig über die Musik dominieren. Den Rest ertrage ich schlicht und einfach nicht. :pfeif:


    Eine überaus originelle Sichtweise, die auch im Wagner-Thread nicht unbeachtet bliebe.


    Doch rate ich Dir, solltest Du Dich dahin verirren, Deine persönlichen Verhältnisse vorher zu ordnen. ;)

  • Eine überaus originelle Sichtweise, die auch im Wagner-Thread nicht unbeachtet bliebe.

    Man greife sich das Libretto vom Ring und beginne zu lesen und siehe da, das Drama funktioniert auch ohne Musik! Wobei ich "Drama" ganz neutral meine, denn für mich ist der Ring eine Kommödie, wenn auch eine rabenschwarze.
    Und nun wäg' ich zu wagen in den Wagner-Thread zu wechseln. Nicht dumm dünkte mich das, bedenken will ich's, wer weiß was ich tu. :D


    John Doe

  • Vergleicht man die beinahe zeitgleich gestarteten Threads der Serie "Wer war denn eigentlich dieser .....?" dann fällt auf, daß der Wagner-Thread besser besucht ist, als jener von Giuseppe Verdi. Fast könnte man es als Bestätigung jener werten, die Wagner als den "bedeutenderen" Komponisten betrachten - aber natürlich muß man differenzieren:
    Es geht hier ja nicht in erster Linie um den "Wert", die "Beliebtheit" oder den weltweiten Bekanntheitsgrad der Opern dieser beiden Genies, sondern um deren Charaktereigenschaften, bzw weltanschaulichen Einstellungen, um Eigenheiten, Eitelkeiten, Stargehabe und Wahrnehmung in der Gesellschaft.
    So gesehen hat der polarisierende Richard Wagner sicher die "besseren Karten". Zudem wurden seine Opern gerne als "Ersatzreligion" angepriesen und benutzt - Verdi ist hier eher unauffälliger.
    Dazu kommt noch, daß das Forum - wenngleich ein österreichisches - doch mehrheitlich von deutschen Mitgliedern "bewirtschaftet" wird, welche eine besondere Affinität zu Wagner haben - oder aber auch eine besondere Abneigung - je nach Standpunkt.
    Es wäre interessant wie solch ein Thread in Italien oder generell international verlaufen würde....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Über ihn als Mensch weiß ich eigentlich kaum etwas außer ein paar Fakten, die sattsam bekannt sind.
    Das ich persönlich kein besonderer Verdi-Vereherer bin, sollte bekannt sein, auch das ich dagegen Wagner, genauer seine Werke, sehr liebe, aber ich würde deswegen niemals Verdi seine Bedeutung absprechen. Er mag oft nicht mein Fall sein, aber trotzdem halte auch ihn für einen der größten Opern-Komponisten überhaupt, allein scho die ewige Beliebheit seiner diversen Opern, die man überall auf der Welt wieder und wieder sehen kann, ist da ein Gradmesser.
    Den "Rigoletto" und "Don Carlos" halte ich für grandios düstere Werke, die gleichzeitig tief menschlich und traurig sind.
    Und seine beiden letzten Opern "Otello" und "Falstaff" (besonders letztere) sind große Zacken in der nicht schlecht bestückten der Krone der Operngeschichte.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Hatte diesen Beitrag ausversehen im gleichnahmigen Wagner Thread geschrieben. Auf BBC Radio 3 war gestern Abend der Beginn der Verdi Rheihe mit I Lombardi, einer sehr selten ( meiner Meinung nach zu recht ) gespielten Oper von Verdi. Heute abend gibt es die sizilianische Vesper aus Wien. Mit dem Moderator sitzt immer ein Experte im Studio und es wird sehr kompetent und komplex das Werk erklärt ohne das es langweilig wird.


    ...
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    BBC Radio 3
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    Opera on 3, Verdi 200


    Duration: 3 hours, 30 minutes
    First broadcast:Tuesday 08 January 2013Presented by Louise Fryer


    Verdi 200: I Vespri Siciliani, recorded at the Vienna State Opera, conducted by Gianandrea Noseda, with Gregory Kunde as Arrigo, Angela Meade as Elena, Gabriele Viviani as Monforte and Ferruccio Furlanetto as Procida.


    To celebrate the bicentenary of his birth, Radio 3 will broadcast all Verdi's operas during the course of the coming year. Tonight Louise Fryer presents a story of divided loyalties, set against the background of the Sicilian Vespers of 1282. Elena, a feisty young Sicilian, hates the French because they have occupied her country and killed her brother. She loves Arrigo, who like her, is a Sicilian patriot. But things get complicated when it turns out that he is actually the son of the French oppressor, Monforte.


    Arrigo ..... Gregory Kunde (tenor)
    Elena ..... Angela Meade (soprano)
    Monforte ..... Gabriele Viviani (baritone)
    Procida ..... Ferruccio Furlanetto (bass)
    Bethune ..... Alexandru Moisiuc (bass)
    Vaudemont ..... Hans Peter Kammerer (bass)
    Ninetta ..... Alisa Kolosova (contralto)
    Danieli ..... Marian Talaba (tenor)
    Tebaldo ..... Carlos Osuna (tenor)
    Roberto ..... Tae-Joong Yang (bass)
    Wiener Staatsoper orchestra and chorus
    Gianandrea Noseda, conductor.  Show less


    Presented by Louise Fryer
    Verdi 200: I Vespri Siciliani, recorded at the Vienna State Opera, conducted by Gianandrea Noseda, with Gregory Kunde as Arrigo, Angela Meade as Elena, Gabriele Viviani...  Show more

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