Was ist dran an Thielemann? - Annäherung an ein Phänomen

  • Noch ein kompletter Beethoven-Zyklus?

    Da wäre mir von Thielemann einer von beispielsweise Schubert oder Tschaikowski schon weitaus lieber gewesen.


    Aber mal sehen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ende der Ära Thielemann in Dresden: Vertrag läuft 2024 aus

    "Der Vertrag von Christian Thielemann, 62, als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden wird nach Ende der Spielzeit 2023/2024 nicht verlängert. Dies teilte die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Montag in Dresden mit."


    Das klingt nun nicht eben so, als habe der Chefdirigent von sich aus den Abschied gesucht.


    Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/…a1-4935-9f37-3e09c32cd2d4

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das klingt nun nicht eben so, als habe der Chefdirigent von sich aus den Abschied gesucht.

    Ist das nicht egal? Er wird dann 65 Jahre alt sein, das jahrzehntelang übiche Renteneintrittsalter für Männer. Wenn da ein Festengagement endet (nach mehr als zehn Jahren!), dann finde ich das weit nachvollziehbarer, als wenn einem Berliner Generalmusikdirektor (was weit mehr Arbeit und Verantwortung bedeutet als nur Chefdirigent eines Orchester zu sein) sein Vertrag bis in sein 85. Lebensjahr hinein verlängert wird.


    P.S.: "Joseph II.", magst du nicht heute in der Mai-Gedenktage-Rubrik was zu Max Lorenz und/oder Wilhelm Strienz schreiben?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Allerdings ist das nicht unbedingt das gänige Renteneintrittsalter für Dirigenten...

    Im Chefvertrag und festen Positionen? Ich denke schon. Haben nicht Leute wie Wand und Sanderling in diesem Alter ebenfalls ihre Festanstellungen aufgegeben - und dann noch jahrzehntelang gastiert? (Ich gebe zu, nicht überprüft zu haben, wie alt Wand und Sanderling genau waren, als sie beim Gürzenich bzw. beim BSO offiziell ausschieden).

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmliebhaber,


    Günter Wand ist kein passendes Beispiel, denn zwar gab er mit 62 Jahren den Chefdirigentenposten beim Gürzenich-Orchester auf, übernahm dann allerdings 1982, mit 70, den Posten des Chefdirigenten beim NDR Sinfonieorchester.


    Aus dem Stegreif fallen mir noch folgende Beispiele ein: Marek Janowski übernahm im August 2019, mit 80, den Chefdirigentenposten bei der Dresdner Philharmonie, Lorin Maazel war 72, als er Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker wurde, gar 82, als er bei den Münchner Philharmonikern den gleichen Posten antrat.

    Riccardo Muti ist seit 2010 Chef beim Chicago Symphony Orchestra und wurde 1941 geboren. Herbert Blomstedt war auch schon weit im Rentenalter, als den Chefposten beim NDR SO und danach beim Gewandhausorchester antrat. Nicht zu vergessen Pierre Monteux, der 1961, mit 86, Chefdirigent beim London Symphony Orchestra wurde.


    Die Beispiele stellen sicherlich nicht die Regel dar, aber unterstützen die Aussage von Perikles.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Und Christoph Eschenbach sowie Marek Janowski gingen - beiden um die achtzig - neue Verträge für Chefposten ein. Bei Dirigenten sehe ich keinen klassischen Eintritt ins Rentenalter wie für andere Arbeitnehmer.


    Für mich deutet alles darauf hin, dass man Thielemann loswerden will. So und nicht anders interpretiere ich die etwas sehr sachliche Mitteilung der Ministerin. Künstler wie er, die auch polarisieren können und sich nicht scheuen, anzuecken, passen offensichtlich nicht mehr in die nette Kulturlandschaft. Wie äußerte sich doch die Ministerin viel- und nichtssagend? »Wir sehen dabei das, was heute gut ist, und denken trotzdem an das Übermorgen der Oper. Und eine Oper in zehn Jahren wird eine andere als die Oper von heute sein: Sie wird teilweise neue Wege zwischen tradierten Opern- und Konzertaufführungen und zeitgemäßer Interpretation von Musiktheater und konzertanter Kunst gehen müssen.« Es gehe darum, die Anziehungskraft für das vielfältige Publikum zwischen gewachsenen Stammgästen und neuen Zielgruppen zu behalten oder zu steigern. Das gelte auch für das Verhältnis zwischen dem gewohnten Besuch im Opernhaus und der Nutzung digitaler Angebote. Da hätte der konservative Thielemnn so nie gesagt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob vielleicht Thielemann nochmal irgendwann irgendwo einen Chefposten übernimmt. Ich weiß nur, dass 2024 sein derzeitiger Vertrag als Chefdirigent der Staatskapelle Dresden nach dann 12 Jahren (die Interimszeit davor nicht mitgerechnet) enden wird - und ich finde das nicht dramatisch. Künstlerisch nicht und finanziell sowieso nicht, zumal er dann wirklich in einem Alter ist, wo er ein Rentnerdasein führen kann - wenn er will.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Für mich deutet alles darauf hin, dass man Thielemann loswerden will.

    Ich gehe davon aus, daß ihn die Wiener Philhatmoniker - als Gastdirigent - mit offenen Armen empfangen werden,


    Aber am Rande dieses "Ereignisses": (das ja nicht wirklich eines ist:

    Es ist schon auffällig welche Methoden man anwendet um ältere Künstler loszuwerden: Sexuelle Belästigung, Rassisitische oder feministische Bemerkungen, oder Rassisimus, bzw Antisemitismuis etc etc. Da werkelt eine IMO nicht besonders bürgerlich orientierte Generation daran, Ihre älteren Konkurrenten loszuwerden und überal das zu etablieren, das sie selbst (freundlich formuliert) sind: Austauschbares Mittelmaß, unauffällige Teamarbeiter und angepasste Typen, die ihren Job machen, ohne zuprägen oder zu polarisieren. Leute die man vergisst, wenn sie mal abgetreten sind..

    Ich nehme hier BEWUSST ein Beispiel, aus nicht klassischen Kreisen, des ebenfalls abgetretten wurde - zumindest hat man es versucht (Dieter Bohlen)

    Ohne jetzt dieses - für mich unbedeutende - Ereignis kommentieren zu wollen, so sind die Parallelen doch auffällig.

    Prinzipiell ist indes auch das Publikum unberechenbar - und es wird sich zeigen, welche Auswirkungen diese "Personalpolitik" auf Plattenverkäufe hat.

    Denn lediglich diese sind kommerziell interessant. Live Auftritte sind sowieso defizitär.

    Und dann gibt es noch die "Plattenkritik" - Früher konnte man sie noch gelegentlich steuern, weil die entsprechenden Medien auf Werbeannahmen angewiesen sind. Haute machen Foren wie das unsere - weltweit - einen nicht zu übersehenden Machtfaktor aus.

    Dabe kommt es IMO nicht vorrangig darauf an, ob über einen Interpreten, ein Orchseter etc, gut oder schlecht berichtete wird - sondern ob überhaupt darüber geschrieben wird - oder nicht. In diesem Punkt kann sich Herr Thielemann ja nicht beklagen.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich weiß nicht, was dieses Missbrauchsthema in dem Thread über Thielemann zu suchen hat, ihm wird nichts dergleichen vorgeworfen.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Thielemann ist Chef der Stastskapelle in Konzerten und GMD der Opernsparte in Personalunion? Da gab es ja früher auch andere unschöne Situationen in Dresden mit hausinternen Rivalitäten.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Für mich deutet alles darauf hin, dass man Thielemann loswerden will. So und nicht anders interpretiere ich die etwas sehr sachliche Mitteilung der Ministerin. Künstler wie er, die auch polarisieren können und sich nicht scheuen, anzuecken, passen offensichtlich nicht mehr in die nette Kulturlandschaft. Wie äußerte sich doch die Ministerin viel- und nichtssagend? »Wir sehen dabei das, was heute gut ist, und denken trotzdem an das Übermorgen der Oper. Und eine Oper in zehn Jahren wird eine andere als die Oper von heute sein: Sie wird teilweise neue Wege zwischen tradierten Opern- und Konzertaufführungen und zeitgemäßer Interpretation von Musiktheater und konzertanter Kunst gehen müssen.« Es gehe darum, die Anziehungskraft für das vielfältige Publikum zwischen gewachsenen Stammgästen und neuen Zielgruppen zu behalten oder zu steigern.

    Lieber Rüdiger,


    Deine Einschätzung scheint mir den Nagel auf den Kopf zu treffen. Dieser kühle Kommentar ist fast schon zynisch bei der Bekanntheit und öffentlichen Präsenz von Thielemann, die Dresden und seinem Orchester jede Menge überregionale Aufmerksamkeit verschafft, also nur gut getan hat und gut tut. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Publikum und Orchester etwas gegen eine Vertragsverlängerung hätten. Da muss es interne Probleme zwischen Dirigent und Intendanz geben. Thielemann kann es gelassen sehen. Eine Persönlichkeit seines Formates findet schnell einen vielleicht noch lukrativeren Arbeitsplatz. Ich prophezeie, er wird von selbst schon vor 2024 ein anderes Angebot als Chefdirigent annehmen, also vorzeitig kündigen und Dresden dann erst einmal in die Röhre gucken. :P


    Schöne Grüße

    Holger

  • Thielemann ist Chef der Stastskapelle in Konzerten und GMD der Opernsparte in Personalunion? Da gab es ja früher auch andere unschöne Situationen in Dresden mit hausinternen Rivalitäten.

    Thielemann ist nur Chef der Staatskapelle, also der Konzerte. Einen GMD der Opernsparte gibt es nicht, er hat das jedenfalls nicht im Vertrag. Trotzdem wird ihm seit Jahren immer wieder vorgeworfen (nicht von offizieller Seite), nicht mehr Oper zu dirigieren - obwohl er es nicht im Vertrag hat.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der Verlust von Thielemann für Dresden ist ein großer.

    Den Verlust der Intendantin würde man wahrscheinlich nicht bedauern.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Den Verlust der Intendantin würde man wahrscheinlich nicht bedauern.

    Du bist ja mal wieder wahnsinnig gut informiert. Vielleicht könntest du allen, die nicht ganz so in der Materie bewandert sind wie du, kurz ausführen, welche Intendantin du meinst. Du scheinst dich ja sehr gut auszukennen, wenn du so genau weißt, dass man deren Verlust wahrscheinlich nicht bedauern würde. Mir zum Beispiel war bisher gar nicht bekannt, dass es zur Zeit an der Semperoper eine Intendantin gibt.

  • Oh mon Dieu, da hat sich La Roche halt vertan, ist das jetzt so schlimm dass man ein solch aufhebens macht! :thumbdown:

    Der Chefdirigent der Semperoper soll 2024 gehen, auch Vertrag mit Intendant Peter Theiler wird nicht verlängert.

    Süddeutsche


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Oh mon Dieu, da hat sich La Roche halt vertan, ist das jetzt so schlimm dass man ein solch aufhebens macht!

    Vielleicht bin ich da altmodisch, aber ich bin der Meinung, dass, wenn man schon in einem öffentlichen Forum meint kundtun zu müssen, eine Person sei in ihrem Beruf verzichtbar, es diese Person zumindest in diesem Beruf geben sollte. Wahrscheinlich bin ich da aber wirklich zu kleinlich, bzw. stelle zu hohe Ansprüche an das "führende Kulturforum im deutschsprachigen Raum".

  • Ich weiß nicht, was dieses Missbrauchsthema in dem Thread über Thielemann zu suchen hat, ihm wird nichts dergleichen vorgewor

    Zweiteres ist richtig - Es gibt ihm nichts vorzuwerfen.


    Dennoch hat dieser Bemerkung von mir DOCH etwas hier zu suchen - nämlich, daß man mit VIELERLEI Mitteln versucht, Künstler aus Schlüsselpositionen zu entfernen - und sei es nur dadurch einen auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern. Das ist legal und unauffällig.

    Dennoch: Man merkt die Absicht - und man ist verstimmt....



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Oh mon Dieu, da hat sich La Roche halt vertan, ist das jetzt so schlimm dass man ein solch aufhebens macht!

    Schlimm daran ist, dass die Semperoper Dresden 2010 tatsächlich eine Intendantin berufen hat, die sich auch sehr dafür eingesetzt hat, Thielemann zu holen, die aber bereits 2012 im Amt verstarb.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Hessler


    Im Übrigen gewinnen deine Äußerungen nicht deshalb an Gewicht, weil du meinst, sie größer und fetter schreiben zu müssen!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ach, lieber Fiesco, mir war eigentlich auch wichtig, wieder von melomane zu hören. Man sieht und hört nichts von ihm, aber wenn mir der Fehler unterläuft, die sächsische Kulturstaatsministerin in ein Intendantenamt zu heben, dann meldet er sich wieder. Ich glaube, er hat mich abonniert. Für diese Ehre bin ich dankbar. Wenn er daran Freude hat, will ich sie ihm nicht nehmen.

    Das ändert nichts daran, daß der Abgang Thielemanns für Dresdens Kulturleben einen erheblichen Imageverlust bedeutet.

    Dennoch: Man merkt die Absicht - und man ist verstimmt....

    Thielemann wurde schon mehrfach ob gesellschaftskritischer Bemerkungen auf die Seite rechts von der Mitte gestellt. Für mich stellt sich hier die Absicht in eine Reihe mit Äußerungen von Maaßen, Palmer ua., die heute von gewissen Kreisen nicht erwünscht sind.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wenn er daran Freude hat, will ich sie ihm nicht nehmen.

    Ganz ehrlich gesagt, ich hätte mehr Freude, wenn Korrekturen dieser Art nicht nötig wären. Das wäre auch gar nicht so schwer, dafür müsste derjenige, der hier kraft seiner Wassersuppe meint festlegen zu müssen, wer verzichtbar ist und wer nicht, einzig und allein den Artikel lesen, der dem Ganzen zugrunde liegt. Ganz offensichtlich ist das aber zu viel verlangt, es ist ja auch zu verführerisch, einfach mal ordentlich draufloszuplauzen. Ob das einem seriösen Klassilforum zur Ehre gereicht, kann ja jeder Leser für sich selbst beantworten.

  • Ganz ehrlich. Seit dem Hickhack um Corona unserer Oberen lese ich grundsätzlich keine offiziellen Statements mehr.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Mannomann, was man in so einen im Kulturbetrieb ja ungewöhnlichen Vorgang alles reingeheimnissen kann, ist ja faszinierend! - Interessant (oder eigentlich doch inzwischen auch fürchterlich langweilig) ist vielleicht einzig die Tatsache, dass es vollkommen egal ist, ob aus Sicht des Künstlers der Vertrag nicht verlängert wird oder der Künstler selbst entscheidet, einen Vertrag nicht verlängern (ja, auch soetwas soll vorkommen), "Schuld" an der Causa ist immer die Intendanz, der Minister, das Publikum oder das schlechte Wetter ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Frei nach "Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche": Das Ende der Alpha-Männer wird immer von denen beschworen, die ganz offensichtlich keine sind.


    Ich halte das übrigens nicht für ein reines Männer-Thema, es geht um Menschen (und dazu gehören auch Frauen, wenn auch in geringerem Maße) mit einem unbedingten Gestaltungswillen - zwei Beispiele außerhalb der Musikbranche wären für mich Steve Jobs und Margaret Thatcher. Als Unternehmer wie Jobs kann/konnte man diesen halt leichter verwirklichen als in einem Angestelltenverhältnis.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Ja jetzt fühlen sie ihre Stunde gekommen, die "Gleichberechtigungsaposte", die "Teamplayer", die "politisch korrekten", "Antirassisten" und "Antifaschisten", die Frauenrechtlerinnen und Sufragetten, wobei ich das alles unter dem Sammelbegriff "Autoritätsgegner" einordenen würde.

    "soziale Gerechtigkeit" ist denen wichtiger als allerhöchste Qualität

    Das Klassikpublikum indes wird subversiv agieren. Spenden von Superreichen wird man sich abschminken können, Tonträger wird man von jenen Interpreten kaufen, die einem genehm sind. All diejenigen, die jetzt nach "Reformen" rufen, die werden sie schneller erleben als ihnen lieb ist.

    Tendenzen sind schon zu sehen. Beispielsweise sehe ich die Berliner Philharmoniker nicht mehr als"herausragendes Orchester" sondern als ein durchaus sehr gutes im internationalen Standard. Es gibt IMO keinen Grund diesem Orchester auszuweiche - aber auch keinen - extra darauf zuzugreifen: Eines unter vielen.....

    Ähnlich ist es mit den Dirigenten. Man man aus weltanschaulichen Gründen welche abberufen. Aber danach kommt meist Mittelmaß.

    Es waren nie angenehme Menschen die irgend etwas besonderes geschaffen haben oder mit Erfolg ein Unternehmen geführt habren.

    Das git sogar für die Leitung von Internetforen - wenngleich ich meiner liebenswarten umgänglichen Art dem klassischen Bild des Forendiktators nicht entspreche....:untertauch::stumm::baeh01::hahahaha::hahahaha::hahahaha:. Bitte das jetzt nicht zu bestätigen - ich weiß es auch so.

    Aber kommen wir zurück auf die "Alphamänner" in der Musik:

    Bach-Haydn-Mozart-Beethoven.

    Mehr gibt es nicht, wobei Beethoven in Wahrheit der EINZIGE Unumstrittene ist..


    Ich bin sicher, daß der "Alphamann" Thielemann seine Konkurrenten noch das Fürchten lehren wird....

    Es sind IMMER die "Alphamänner, die über Wohl und wehe eines Orchesters, einer Firma, einer Partei, einer Glaubensgemeinschafte, einer Institution, eines Staates entscheiden......

    Was drei querbeet durch die Geschichte auszgeichnet sind Eigenschaften wie, Zielbewusstsein, Rücksichtslosigkeit, Können, Fachkenntnis Charisma und Intellekt.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Bach-Haydn-Mozart-Beethoven.

    Mehr gibt es nicht, wobei Beethoven in Wahrheit der EINZIGE Unumstrittene ist..

    Diesem Beethoven wird neuerdings Kolonialismus unterstellt ("Finden sich in Beethovens „Ruinen von Athen“ mehr als nur orientalische Exotismen?") (sic) und die führende britische Universität Oxford fordert stattdessen "Musik moderner nigerianischer Komponisten wie Joshua Uzoigwe und Olufęlá Şowándé" (sic).


    https://www.dw.com/de/kolonialismus-musik-klassik/a-57381921
    https://www.goethe.de/de/uun/pub/akt/22018750.html

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Westliche Notensysteme = kolonialistisches Unterdrückungssystem.


    Köstlich, Danke für den Lacher. Da hör ich doch gleich eine Runde Messiaen, der sich indische Musik "kulturell angeeignet" hat (auch ganz böse von diesem Postkolonialisten)

    Er hat Jehova gesagt!

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