Carl Nielsen: Sinfonien Nr. 1 - 6

  • Zitat

    Original von Wulf
    Nebenbei erhält man noch nettes "Beiwerk" von Nielsen und das alles zum Preis von 6,99 EUR pro Scheibe. Nilesen-Fans und Einsteiger: geht und kauft diese Scheiben :D


    Genannte Aufnahmen sind bei der noch preiswerteren Reihe Quadromania als 4-CD-Box für 5,99 € zu erstehen.



    Das ist in der Tat ein kostengünstiger, idealer Einstieg in die Nielsen-Sinfonien.


    Gruß
    B.


  • Hallo Wolfgang,


    ich vermute mal, Du meinst diese Box:



    Ich erwarb sie mir vor etlichen Jahren und bin einigermaßen enttäuscht davon. :no:


    Der gesamten Einspielung fehlt es an Spritzigkeit und Inspiration. Es wird alles leidlich heruntergespielt ohne daß irgendeine interpretatorische Linie zu erkennen wäre. Auch den Toningenieur scheint dabei etwas die Lust verlassen zu haben — klanglich alles recht stumpf und konturlos.
    Insgesamt kein Vergleich mit den großartigen Blomstedt- und Bernstein-Aufnahmen! :]



    Beste Grüße!


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • Zitat

    Original von Barbirolli
    Genannte Aufnahmen sind bei der noch preiswerteren Reihe Quadromania als 4-CD-Box für 5,99 € zu erstehen.



    Das ist in der Tat ein kostengünstiger, idealer Einstieg in die Nielsen-Sinfonien.


    Molto grazie!


    Nur irritiert mich der Kommentar eines jpc-Kunden:
    "Trotz des Billigpreises: NICHT KAUFEN!!! Was hier das sonst ordentliche Royal Liverpool Philharmonic Orchestra geritten hat, kann nur gemutmaßt werden: Indiskutable Orchesterleistung mit wackligen Bläsern und zerfransten Streichern. Man besorge sich die Einspielungen mit Chung, Blomstedt oder Penny." ?(


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Zitat

    Original von Barezzi


    Nur irritiert mich der Kommentar eines jpc-Kunden:
    "Trotz des Billigpreises: NICHT KAUFEN!!! Was hier das sonst ordentliche Royal Liverpool Philharmonic Orchestra geritten hat, kann nur gemutmaßt werden: Indiskutable Orchesterleistung mit wackligen Bläsern und zerfransten Streichern. Man besorge sich die Einspielungen mit Chung, Blomstedt oder Penny." ?(


    Jemand, der sich ziemlich gut in dieser Musik auskennt, meinte, sie sei für den Einstieg nicht schlecht, aber auch nicht besonders toll. Dessen Favorit war eine dänische Aufnahme unter Schonwandt (Dacapo). Die habe mich, dazu seit einiger Zeit auch noch die von Edwin empfohlene unter Roschdestwjenskij (Chandos). Konkret verglichen habe ich aber noch nicht. Und so richtig gut kenne ich die Stück auch nicht...


    (Wer den Bostock/Quadro haben will, schreibe mir eine PM, ich kann allerdings die Wühltischpreise vermutlich nicht unterbieten)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat


    Ich erwarb sie mir vor etlichen Jahren und bin einigermaßen enttäuscht davon. :no:


    Der gesamten Einspielung fehlt es an Spritzigkeit und Inspiration. Es wird alles leidlich heruntergespielt ohne daß irgendeine interpretatorische Linie zu erkennen wäre. Auch den Toningenieur scheint dabei etwas die Lust verlassen zu haben — klanglich alles recht stumpf und konturlos.
    Insgesamt kein Vergleich mit den großartigen Blomstedt- und Bernstein-Aufnahmen! :]


    Hallo, Laurenz!


    Danke für die Einschätzung. Ich habe die letzten beiden Sinfonien über diese Einspielung kennen gelernt und bin von der Musik per se fasziniert. Dann sollte ich mir eine allgemein als besser bewertete CD noch zulegen und mich überraschen lassen. :)


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Daß die Aufnamen des oft nur als "gediegenen Kapellmeisters" apostrophierten Herbert Blomstedt aus der Zeit, da er noch Chef des San Francisco SO war, hier bislang noch garnicht erwähnt wurden, erstaunt mich, ehrlich gesagt. Blomstedt gelingt hier eine Einspielung, die in geradezu idealer Weise die Balance zwischen forciertem, vorantreibenden Musizieren und lyrischer Stimmung herstellt, das Ganze unterstützt von einer wunderbaren Decca-Klangtechnik...


    Die Original-Cover aus dem Erscheinungsjahr waren schöner, jetzt kann ich nur noch das hier "anbieten" !




    PS: Die Sinfonien 4-6 scheinen derzeit nicht lieferbar zu sein... ?(

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BBB


    Also Blomstedt wird schon im ersten Posting positiv erwähnt, und beide Teile sind bei A****n.de zu bekommen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • hallo Theophilus, stimmt, hab ich glatt überlesen ! Aber ich brauch die Boxen nicht, hab ich doch noch die "Originalausgaben" von 88/89 !


    kann hier im Forum jemand etwas zur Salonen-Enspielung mit verschiedenen schwedischen Orchestern (CBS) sagen, von der ich allerdings nur 3 Sinfonien besitze und auch nicht weiss, ob die damals überhaupt vollständig erschienen sind.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BBB,


    die Nielsen: Sinfonie Nr.2 habe ich rein zufällig mit Esa-Pakka Salonen auf einer CBS-CD.


    Die CD hatte ich vor vielen Jahren einem Kollegen abgekauft, wegen der Aladdin-Suite auf dieser CBS-CD.
    :] Dies ist wohl die effektvollste und mitreißenste Aladdin-Suite, die ich jemals gehört habe und übertrifft bei den in der Suite vorhandenen Sätzen auch meine Roshdestwensky-Aladdin-Gesamtaufnahme. Salonen läßt absolut die Zügel los und entfacht ein Wahnsinnsfeuer.


    Die für mich als Filler auf dieser CD vorhandene Sinfonie Nr.2 ist allerdings mit Salonen auch perfekt und klanglich so ausgezeichnet wie Aladdin.
    Aber gerade die Sinf.Nr.2 gibt nun nicht so unglaublich viel an Interpretationsansätzen her, dass man diese total schlecht interpretieren könnte.
    In diesem Falle sind meine Aufnahmen mit Bernstein(SONY), Blomstedt(Decca), Järvi(DG) interpretatorisch auch nicht entscheidend schlechter oder besser. Die Aufnahmen unterscheiden sich lediglich klanglich und da ist Salonen und Järvi (beide DDD) an der Spitze, gefolgt von Bernsteins sehr natürlich klingender Aufnahme aus New York und dann erst (o Wunder) Blomstedt auf Decca.


    Die Decca-Aufnahmen mit Blomstedt sind klanglich sehr unterschiedlich und nicht einheitlich geraten. Mal klanglich ziemlich dick und eingeengt (Nr.3), mal absolut perfekt (Nr.4), soweit ich es nummermäßig in Erinnerung habe.
    Ich habe auch die Decca-Originalausgabe der Nielsen-Sinfonien auf drei Decca-Einzel-CD´s.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Schönwandt ist für mich auch Referenz! Bsotock ist aber indes nicht so schlecht - allerdings kann ich auf die Schnelle solch Urteile wie zerfaserte Streicher aus jpc-Hörschnipseln kaum überprüfen.



    Blomstedt gefällt mir auch außerordentlich gut, besonders bei der 6.


    :hello:
    Wulf

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo Nielsen-Freunde,


    nach Edwin´s begeisternden Worten über die Roshdestwensky-GA habe ich mir diese Chandos-Box nun auch zugelegt:


    Zur Zeit zum Superpreis von 19,99Euro bei jpc

    Carl Nielsen (1865-1931)
    Symphonien Nr. 1-6

    Stockholm PO, Roshdestvensky
    Label: Chandos , DDD, 1993/94


    Zunächst habe ich nur die Sinfonie Nr.4 gehört (war doch klar - oder ? :D)


    Die Chandos-Aufnahme ist Klangtechnisch auf allerhöchstem Niveau angesiedelt, sodaß man bedauert, das die Sibelius-Sinfonien mit Roshdestwensky nur in einer fast historisch klingenden Aufnahme vorliegen.
    Sie ist damit klanglich noch natürlicher als meine GA mit Blomstedt (Decca), Järvi (DG) mit seinem etwas dickeren DG-Sound, und Bernstein/Ormandy(SONY), die aber auch perfekt klingt.


    Meine erste Begeisterung hält sich aber wegen der ungewohnt langen Spielzeiten etwas in Grenzen. Roshdestwensky zelebriert das Werk aus und haut einem die Pauken um die Ohren, das es eine Wonne ist. Doch bleibt für mein Empfinden die Spannung wegen des langsamen Auszelebrierens etwas mehr auf der Strecke. Bei den langsamen Sätzen fällt das weniger ins Gewicht.


    Im 4.Satz ist die Stereobalance zwischen den beiden Paukengruppen, die ein "Quasi-Zwiegespräch" führen nicht in dem Maße gewahrt, das man sie örtlich auseinanderhalten kann. Bei Bernstein und Blomstedt klar von rechts und links. Für die Dramaturgie finde ich das sehr wichtig.
    Nach dieser Paukenpassage ist bei Bernstein die Spannung auf das höchste angespannt und es folgen wilde Streichereinsätze die, die Spannung bruchlos fortsetzen. Bei Roshdestewensky kommt dieser Streichereinsatz recht harmlos, sodaß die Spannung abreißt. Er dreht dann zum Finale hin zwar nochmal auf, läßt die Pauken sprechen, aber das totale "Bernstein-Erlebnis" hat man hier nicht !


    Bernstein ist zwar auch nicht wesentlich flotter unterwegs als Roshdestwensky, doch spürt man bei Bernstein absolute Hochspannung; bei Blomstedt der wesentlich schneller ist ebenfalls. Järvi´s Interpretations ist die zügigste, doch bleibt hier so manches Detail unterbelichtet.


    :) Bernsteins Interpretation liegt mir bei der Sinfonie Nr.4 dann doch näher.
    Ich hoffe und glaube aber bei den anderen Sinfonien noch auf einige positive Überraschungen bei Roshdestwensky.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    hier bereits öfters positiv erwähnt wurden die Decca-Blomstedt-Aufnahmen. Aber wie sieht es mit seiner ersten Einspielung für EMI aus? Diese wurde gerade preiswert wiederveröffentlicht:


    Carl Nielsen (1865-1931)
    Symphonien Nr. 1-6 + Böhmisch-dänische Volksweise; Andante lamentoso
    Danish RSO, Herbert Blomstedt


    War aber auch vorher schon in dieser Form recht günstig zu haben:



    Ich kenne die Aufnahmen nicht. Kennst sie jemand von euch und kann etwas dazu sagen?


    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.


  • Hallo Frank,


    ich habe mir gerade die Aufnahme gekauft und bin begeistert.


    Vor ein, zwei Jahren kaufte ich mir einmal die schon erwähnte Gesamtaufnahme mit Douglas Bostock. Der einzige Satz, der mir gefiel, was das "Allegro sanguineo" aus der 2. Sinfonie "Die vier Tempramente" (das war auch der einzige Satz, den ich bis dato kannte von Nielsen). Der Rest war bestenfalls "naja".


    Eher zufällig (weil günstig und zweite Chance für den Komponisten) erwarb ich die Blomstedt-Einspielung und bin begeistert. Was für intensive Musik!


    Was BBB zu der späteren Decca-Aufnahme schrieb, stimmt auch hier: "Blomstedt gelingt hier eine Einspielung, die in geradezu idealer Weise die Balance zwischen forciertem, vorantreibenden Musizieren und lyrischer Stimmung herstellt, das Ganze unterstützt von einer wunderbaren Decca-Klangtechnik..."


    Ersetze "Decca" durch "EMI", denn die Aufnahmen, die zwischen 1973 und 1975 entstanden, stehen Digitalaufnahmen in Transparenz und Räumlichkeit in nichts nach. Im Gegenteil, sie klingen fantastisch.


    Auch das Orchester spielt superb.


    Zum Abschluß zitiere ich Edwin: "aber ich bin nur noch offenen Mundes dagesessen und habe gestaunt..."


    Dito! Definitiv eine der herausragenden Aufnahmen, die ich mir dieses Jahr gekauft habe. :jubel:

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Norbert,


    das ist ja sehr interessant, was Du über Blomstedt´s ältere Nielsen-Sinfonien-GA mit dem Dänischen RSO schreibst.


    Es wäre interessant jemanden zu finden der Blomstedt´s neuere Decca-GA hat und auch Blomstedt´s EMI-GA.
    Bei Decca bin ich (diesesmal) nicht durchgängig bei allen Sinfonien mit der Klangqaualität zu frieden.
    :hello: Ist EMI in diesem Punkt sogar noch vorzuziehen ???
    Das diese Analog ist und Decca in DDD besagt ja gar nichts !


    Kannst Du mal die Spielzeiten der Sinfonie Nr.4 mit Blomstedt/EMI posten ? Denn der Vergleich besonders mit Roshdestwensky, der längere Spielzeiten bevorzugt, würde mich interessieren.



    :yes: Klanglich ganz vorbildlich ist im Vergleich
    Roshdestwensky / Royal Stockholm PO (Chandos). Alle Sinfonien habe ich noch nicht ganz durchgehört.
    Ich machte ja vor ein paar Tagen hier die Einschränkungen bei der Sinfonie Nr.4, die mit Bernstein für mich unbedingt vorzuziehen ist.


    Die Sinfonie Nr.5 mit Roshdestwensky ist hingegen eine wirklich fantastische Interpretation. Das Royal Stockholm PO ist ein Klangkörper, der sich sehen lassen kann.
    Da ich mich nun von dem Gedanken, das Roshdestwensky zu langsam sein könnte, frei gemacht habe, stelle ich fest, das wir hier eine fesselnde Interpretation haben. Wie Roshdestwensky den Aufbau des Werkes gestaltet zeugt von höchster Könnerschaft.
    Roshdestwensky ist zwar langsamer als viele andere (Bernstein, Järvi, Blomstedt), seine interpretatorische Gestaltungsweise ist genial.
    :] Erfreulich das dies durch beste Klangtechnik unterstützt wird.


    Schade das Roshdestwensky nicht auch den Sibelius-Zyklus in Stockholm neu aufgenommen hat, denn von ihm gibt es ja nur die klanglich nicht so berauschende Melodiya-GA (bei HMV).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    aber gerne. Die Spielzeiten der 4. Sinfonie betragen 11'43'', 04'54'', 09'19'' und 08'13''.


    Die 4. hat es mir übrigens auch besonders angetan.


    Daß die Aufnahmetechnik alleine kein Qualitätskriterium darstellt, unterschreibe ich sofort. Mitte/Ende der 70er war die Analogtechnik sehr weit fortgeschritten, und ich behaupte einmal, daß sich manch ein Tontechniker der damaligen Zeit mehr Mühe gemacht hat, den Klang "natürlich" und "räumlich" einzufangen als es heutzutage stellenweise bei einer 08/15 Digitalaufnahme der Fall ist.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • So ich bin mal sehr gespannt - habe mal Blomstedt mit dieser Box



    und Bostock



    auf den Wunschzettel gestellt und diese Doppel-CD gleich mit:



    Da ich die nordischen Komponisten sowieso als unheimlich toll empfinde, dürfte ich bei Nielsen ja quasi nichts falsch machen.


    LG


    Tobias


    :hello:

  • Hallo Opus28,


    bei dem Preis der von Dir geposteten CD-Boxen kann ja auch kein großer Reinfall entstehen und mit Blomstedt garantiert nicht - auch die Konzerte/Ouvertüren - Doppel-EMI-CD ist mit Sicherheit eine gute Wahl (ich habe diese alle mit Bernstein (SONY)).


    Du hast ja gelesen, das Norbert die Bostok-Aufnahmen kalt ließen und erst Blomstedt (EMI) den Durchbruch brachte (Blomstedts Aufnahme der Sinfonie Nr.4 bei Decca ist auch "erste Sahne").
    Darum empfehle ich Dir Bostok zu streichen und für den gleichen irrwitzigen Preis (7,99Euro) die Brilant-Box mit Kuchar zu bestellen.
    Laut Kritik hier und woanders haben wir hier eine GA, die viele alte GA übertrifft und sich mit den besten GA messen kann (siehe Kritik weiter oben im Thread).



    Brillant, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Es könnte gut sein, dass ich diese Box schon besitze :stumm: Ich muss nachschauen heute Abend. Wenn dem so ist, ist sie mir allerdings lange nicht in die Finger geglitten oder sogar noch nie... 2001 Spontankäufe haben dies gelegntlich so an sich... Allerdings macht es ja nichts 5,99 nochmal auszugeben um vergleichen zu können.
    Bei weit über 2000 CDs kann mir das schonmal passieren.


    Vielen Dank für den Tipp


    LG


    Tobias


    :hello:

  • Hallo Norbert, Opus28 und Nielsen-Fans,


    ich bin zu Neugierig als das mir knapp 12Euro für die 3CD-EMI-GA der Nielsen – Sinfonien mit Blomstedt zuviel sein könnten.


    Die Aufnahmen sind wirklich zupackend und haben straffe Spielzeiten, die alleine schon keine langatmige Sicht auf die Werke ahnen lassen. Die genante Bostok-Aufnahme muß ja nach Norberts Worten "der Langweiler" sein.
    Die Klangqualität ist gut, aber wie meist EMI-typisch in den Streichern etwas schrill. Die Streicher klingen an einigen entscheidenden Stellen manchmal auch etwas dünn; ganz im Gegensatz zu den prägnaten Pauken – es liegt also tatsächlich an der Besetzung. Die Blomstedt-Decca-GA ist interpretatorisch ähnlich zupackend, hat aber doch noch die bessere Klangtechnik (trotz meiner Einschränkungen) so.für sich zu verbuchen, sodaß diese insgesamt vorzuziehen ist. Der Streicherklang ist volluminös, natürlich und hat nichts fipsiges.
    Beide Blomstedt-GA haben so einiges an zupackendem Drive zu bieten, das selbst Roshdestwensky (Chandos) durch seine machmal verschleppenden Tempi nicht bietet. Das fällt besonders in der Sinfonie Nr.4 auf, die mit Bernstein (SONY) und Blomstedt (EMI und Decca) wegen des dort vorhandenen Bisses einfach vorzuziehen ist.
    Bei den Sinfonien Nr.2, 3 und 5 sehe ich das Verhältnis im Vergleich ausgewogener, da Roshdestwensky hier ebenfalls das einbringt, was eine TOP-Nielsen-Einspiellung ausmacht.
    Die Sinfonie Nr.1 habe ich allerdings selten mit solch einem angemessen jugendlichen Überschwang gehört wie Blomstedt (EMI). Ich habe auch mal wieder die hervorragende Ormandy (CBS)-Aufnahme gehört, die ebenfalls mit dieser Blomstedt-Glanzleistung gleichziehen kann.


    :yes: Wie es aussieht ist es trotz Bernstein/Ormandy, Järvi, 2 * Blomstedt, Roshdestwensky nicht total daneben nun 5 GA der Nielsen-Sinfonien zu besitzen. Denn in jeder GA finden sich Favoriten für einzelne Sinfonien, die in einer GA, egal von wem, einfach nicht vorhanden wären.


    :) Die EMI GA bietet auch noch zwei sinf.Sätze, die bisher absolut ungehört waren. Für 11,99Euro ein lohneder Superpreis.
    :hello: Hüb hatte sich insgesamt nicht so positiv zur EMI-GA geäußert. Ich möchte dem ausdrücklich wiedersprechen und empfehle ihm nochmal einige Vergleiche zu ziehen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton
    Die Aufnahmen sind wirklich zupackend und haben straffe Spielzeiten, die alleine schon keine langatmige Sicht auf die Werke ahnen lassen. Die genante Bostok-Aufnahme muß ja nach Norberts Worten "der Langweiler" sein.


    Hallo Wolfgang,


    "Langweiler" trifft es schon ganz gut.


    Ich hatte mir aufgrund der neuen Hörerfahrungen noch einmal Bostock vorgenommen mit der 4. Sinfonie.


    Leider klang alles uninspiriert, beiläufig, "runtergespielt". Gar kein Vergleich zu Blomstedt.


    Freut mich, daß Dir die ältere Blomstedt-Einspielung ebenfalls zusagt.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Hallo,


    vom Komponisten Carl Nielsen hörte ich bisher nur beiläufig, da sich aber Bernstein und Karajan seiner annahmen, muß was dran sein. ;)


    Wenn mich meine Recherchen nicht täuschen, gibt es von Karajan nur die Vierte:



    Da diese Aufnahme noch gar nicht genannt wurde, an dieser Stelle also die Frage: Hat sie vielleicht jemand? Wie ist sie zu beurteilen? Die Amazon-Kritiken sind durchwegs sehr gut.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Joseph,


    ich wollte mir dieses Karajan –Einzelstück für Nielsen schon immer mal besorgen.
    Aber bei Nielsen haben sich andere Favoriten entwickelt, die ich in den vergangenen Beiträgen hier hinlänglich beschrieben habe.


    Ich kenne eine Kritik von Alfred Beaujean (A.B in Stereoplay 05/82), die mehr vernichtend für diese DG-Aufnahme ist:

    Zitat

    Allerdings ist Karajans aufgeplusterte Breitwandinszenierung kaum geeignet, die Qualitäten des Stücks überzeugend darzutun. Der Maestro gefällt sich wieder einmal in exzessiven Dynamikkontrasten …..... u.s.w. in dieser Anti - Karajan – Manier !!! Int:7 Klang:7


    ;) Da A.B, zu den Kritikern gehört, die immer etwas zu meckern haben, wenn ein Dirigent es „heiss her gehen" läßt, besonders bei Karajan, würde ich dem nicht so große Bedeutung beimessen. Die Aufnahme müsste deshalb (zwischen den Zeilen gelesen) sogar gut sein, wie auch die Fono Forum – Kritik 06/82 bestätigt.


    OT: A.B. hatte auch schon vernichtend über Karajans EMI-Aufnahme der Sibelius.1 geschrieben und bescheinigte dieser eine "erforderliche Erschwerniszulage für den Schlagzeuger" – welch ein Blödsinn …

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Kenne die Karajan-Aufnahme nicht.
    Obwohl ich Karajan sehr viel weniger schätze als Joseph II oder Teleton, so muss man ihm hier wohl zugute halten, dass er wie bei Schostakowitschs 10. und wohl auch bei Mahler und Sibelius das Werk (bzw. die Werke) aufgenommen hat, die ihm besonders am Herzen lagen und nicht "auf Teufel komm raus" eine GA (Bruckner, Mendelssohn, Schubert) herbei mußte. Andererseits kann ich auch nachvollziehen, dass Nielsens eher herbe Klangsprache nicht gerade mit Karajans Stärken harmoniert.
    Da eine der besten Aufnahmen, die unter Schönwandt, inzwischen bei Naxos sehr günstig zu haben ist, würde ich eher eine CD daraus empfehlen. Dann kriegt man auch gleich zwei Sinfonien auf einmal.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Joseph II,


    Nielsens 4. in der Karajaninterpretation habe ich und ich bin nicht besonders begeistert von ihr: Klingt für meine Ohren zu sehr nach Richard Strauss, fast wie wenn sie noch eine weitere Tondichtung von diesem wär.
    Außerdem macht diese Aufnahme im Vergleich zu denen von Kuchar und Schonwandt einen sehr geglätteten, geschönten, romantisierend-rückwärtsgewandten Eindruck, der m. E. dieser Musik nicht gerecht wird.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Ich habe schon seit Jahren diese GA:



    Momentan reicht mir das auch - irgendwie kriege ich keinen rechten Zugang zu Nielsen. Kommt vielleicht noch...


    Die IV. und VI. sind mit Järvi, mir fehlt aber der Vergleich zu DG.


    Die Konzerte als Bonus sind noch ganz interessant. Aber auch hier fällt mir der Zugang noch etwas schwer...


  • Nun habe ich sie mir eben doch zugelegt, da sie grad für unter 20 EUR neuwertig auf dem Marketplace zu ergattern war.


    Das, was John Doe dazu schrieb, kann man schon so auslegen, wenn man will. Mir persönlich sagt Karajans "Strauss'scher" Ansatz durchaus zu.


    Die Tonqualität dieser CD von 1982 (!) ist noch heute herausragend: Prägnant-präziser, effektvoller Paukenwirbel im II. Teil, der wohl kaum zu überbieten ist, da stimme ich dem Amazon-Rezensenten zu.


    Beaujean hatte wohl was auf den Ohren, wenn er grad Karajans Sibelius-I. und Nielsen-IV. bemängelt, da gerade diese Aufnahmen orchestral formidabel sind. Gewaltiger kann man das "Paukenduell" in der IV. kaum zur Geltung bringen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Liebe Taminoeaner/innen
    Ich hatte bereits auf einem anderen THREAD nachfolgende Zeilen veröffentlicht, da ich nicht wußte, daß es bereits eine Plattform für die Nielsen Sinfonien gibt.
    Die Nr 6 ist die aus dem Rahmen fallende Symphonie. Sie ist kühn, hat viel Neues und Experimentelles. Einige Dänen sagen sie sei die "verrückte" der Sinfonien. Der Beginn des ersten Satzes löst Assoziationen an Schostakowitschs 5. aus (plötzlich bin ich unsicher ob es nicht Nr 11 ist).
    Wenn man den Beginn der 6. hört und Nielsen wenig, den bekannten russischen Kollegen aber einigermaßen kennt, kommen sofort diese Assoziation auf.


    Die 6.Symphonie gehört zu meinen "TOP TEN" der Kategorie "AUSSERGEWÖHNLICHE SINFONIEN" (ein neuer THREAD?? :.) :.)



    NIELSEN erschließt sich anders, anders als SIBELIUS oder gar GRIEG. Um ein wichtiges "Dänisches" Idiom ungefähr zu fassen, sollte man vielleicht zuerst in die Ouvertüre zu "Maskerade " reinhören. Die ist "Typisch Dänisch"....pizzikato am Beginn, dann etwas verschmitzt volkstumhaft, fast bayrisch derb, mit einem obligaten Augenzwinkern und dann volles Blech....dieser Wechsel macht schmunzelnd. (manchmal denk ich es ist ein wichtiger Aspekt des "Dänischen")


    Wenn man die beide RINGE in Aarhus und Kopenhagen gesehen hat, ahnt man die Dänische Handschrift,
    die Humor und das Augenzwinkern, auch für die Distanz zum "großen Bruder Deutschland" braucht, die das EIGENE schon immer gehabt hat.....doch wer hat sich schon mit den Eigengesetzlichkeiten der Dänischen Kultur beschäftigt?


    Ich habe das Glück, Dänische Kulturschaffende, Musiker, Maler, Regisseur, Schauspieler...Dänische Hochzeiten und Feste, Dänisches Essen und einen feinen, manchmal auch deftigen, klaren Humor zu kennen, der sich schon mal auch gerne ein paar "Klare" hinter die Binde gießt / in die Birne schießt. :.) :.)


    Was meine Äußerungen über Ähnlichkeiten (das ist eigentlich das falsche Wort), sagen wir Verbindungslinien von Schostakowitsch zu Nielsen anbetrifft, bezieht sich das eigentlich nur auf die SECHSTE. Bei 1-4 sehe ich keine Verbindungslinien. Bei Nr 5 bin ich unsicher, muß ich nochmal prüfen.


    Im Übrigen kann nur Schostakowitsch die Nielsen-Symphonie 6 gekannt haben und nicht umgekehrt. Als der Russe seine Fünfte schrieb, war der Däne längst tot.
    So wie das Dänische Speiseeis ohne "Mohrenkopf / Schokokuss" obendrauf nicht denkbar ist,
    nicht ohne Hans Christian Anderssen in hundert Variationen als "häsliches Entlein" oder seine Sehnsucht von einem Prinzen geliebt zu werden,
    der Hering ohne Aalborg gar nicht die Kehle runterfließt........
    so ist der Nielsen nicht ohne Ecken und Kanten, verpackt in epischen differenzierten Gleichmut zu denken.
    Dänemark ist nicht wie Norwegen (und Grieg) eine Bilderbuchlandschaft(s)-(musik)...Dänemark hat viele ähnlich flache Hügel und flache Fjorde und Felder, die sich jedoch allesamt voneinander unterscheiden,
    (aber nur) auf den zweiten Blick..................
    und eher zu Bildern von Grosz, Beckmann, dem späten Cezanne und dem frühen Munch passen...... als zu Monets Seerosen, van Goghs Sonnenblumen oder Caspar David Friedrichs Landschaftsbildern.


    Man höre den 2. Satz der 3.Symphonie von Nielsen (mit Sopran und Bariton) versteht gar nicht mehr, daß das eine Symphonie sein soll und ist voll bei der kreativen und speziellen Kompositionskultur des wichtigsten Dänischen Komponisten angekommen.
    Ein anderes Mal mehr....über Dänische Kultur und NIELSEN


    P:S: Ich kenne einige Dänen, die über die Gesamtaufnahme der 6 Symphonien von 1974 (Unicorn) mit dem London Symphony Orchestra NICHTS kommen lassen. Es ist auch meine Lieblingsaufnahme und meine Empfehlung. Dirigent : der Däne OLE SCHMIDT


    Gruß.............."Titan"

  • Zitat

    Original von Titan


    P:S: Ich kenne einige Dänen, die über die Gesamtaufnahme der 6 Symphonien von 1974 (Unicorn) mit dem London Symphony Orchestra NICHTS kommen lassen. Es ist auch meine Lieblingsaufnahme und meine Empfehlung. Dirigent : der Däne OLE SCHMIDT


    Gruß.............."Titan"


    Da schließe ich mich auch als (Wahl-) Rheinländer sofort an: die GA ist klasse, weil da eine perfekte Balance zwischen Innigkeit und Spektakel gewahrt bleibt.



    Keine "Wuppdich"-Aufnahme, aber eine für stille Genießer. Bei Nr. 5 wird's insofern interessant, als es mit Kletzki, Bernstein oder Horenstein exzellente Studio-Alternativen (bei Horenstein zusätzlich technisch nicht unbedingt befriedigende, musikalisch indes beglückende live-Mitschnitte) gibt. Bei der 3. Sinfonie ist mein Favorit allerdings tatsächlich ein Live-Mitschnitt unter Horenstein.



    Aber Ole Schmidt ist schon ein Hammer, der kann hier nicht genug hervorgehoben werden.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Hallo Titan und Thomas,


    es freut mich für Euch, dass ihr mit Ole Schmidt-GA glücklich geworden seit. Wie Thomas schreibt ist das "Keine "Wuppdich"-Aufnahme, aber eine für stille Genießer".


    Nielsen hatte ich zuerst mit den Sinfonien Nr.3 und 5 auf LP (CBS) und die Sinfonien Nr.4 mit Blomstedt.
    Die erste GA, die dann einige Jahre später auf CD angeboten wurde, war Ole Schmidt (Unicorn Kanchana). Mir vollkommen unbekannt, aber ich wagte den nicht gerade billigen Versuch und wurde nach meiner vorgenannten Prägung absolut enttäuscht. Mir erschien alles ziemlich lasch und langweilig. Das hatte ich bereits im Anfangbeitrag geäußert.
    ;) Gut, dann bin ich halt bei Nielsen kein Genießer, sondern wünsche mir eine zupackende Alternative.

    Meine später gekauften CD-Aufnahmen erfüllen meine Wünsche in dieser Hinsicht:
    Zuerst für die für mich nach wie vor als Favorit gebliebene GA mit Bernstein (SONY-4CD-Box), die auch alle Konzerte und Ouvertüren enthält (die Sinfonien Nr.1 und 6 mit Ormandy);
    dann als TOP-Alternative Blomstedt (Decca), die klanglich allerdings nicht einheitlich gut sind;
    große positive Überraschung dann Neeme Järvi (DG) als Geschenk;
    weil fast geschenkt mal zum Reinhören nochmal Blomstedt (EMI), der mit dem Dänischen RSO eine beachtliche GA hinlegt, aber grob betrachtet IMO seine Decca-GA mit dem San Francisco SO nicht ganz erreicht (Dazu müßte man aber wieder Einzelbetrachtungen der Sinfonien anstellen um diese Aussage richtig zu untermauern !).
    Als formidabler Abschluss dann die GA mit Roshdestwensky (Chandos), die mich wegen Roshdestwensky´s ausgedehnten Tempi nicht in allen Sinfonien ganz glücklich macht. Dazu hatte ich auch einiges geschrieben.



    Nun zurück zu Ole.
    Diese GA hatte ich nach meiner Enttäuschung und den folgend erlebten Aha-Erlebnissen dann auch gut verkaufen können.
    Ein Vergleich mit der Sinfonie Nr.4 zwischen Ole Schmidt und Leonard Bernstein könnte kaum größer sein. DNicht nur der Mega-Finalsatz ist bei Ole derart zurückgenommen harmlos interpretiert, dass man heulen könnte.



    =) Nachdem was Joseph nun über Karajan´s Aufnahme bestätigt, lasse ich dieses DG-Einzelstück gewiss auch nicht liegen, wenn ich die CD mal sehe. Ich denke die wird genau so sein, wei ich mir das vorstelle .... und gegen einen R.Strauss-schen Ansatz habe ich sowieso nichts ( :D das R.ist wichtig !)


    @Joseph
    Du fährst ja verständlicherweise immer gerne auf Karajan ab. Du schreibst: "Gewaltiger kann man das "Paukenduell" in der IV. kaum zur Geltung bringen".
    Denke mal beim Alternativ-Kauf an meine Empfehlung Bernstein (SONY). Ja, der kann es auch ! Deinen Satz würde ich für Bernstein ebenfalls unterschreiben.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich glaube durchaus, daß Bernstein mindestens genauso gut ist. Habe jetzt in seine I. von Sibelius reinhören können (allerdings die Wiener Aufnahme von DGG, 1990 – eine der ganz späten Aufnahmen also). Auch hier steigert er sich im Finale immens, mindestens gleichwertig zu Karajans ebenfalls ausgezeichnter EMI-Aufnahme. Ob jetzt Bernsteins ältere Sony-Einspielung noch besser ist, kann ich nicht sagen. Beim späten Bernstein scheiden sich ja die Geister. Ich liebe diese extreme Emotionalität, die er etwa auch bei seinen späten Tschaikowsky-Aufnahmen an den Tag legt.


    Allgemein:


    Mir scheint, Carl Nielsen ist hierzulande im Vergleich zu Sibelius oder gar Grieg noch ein ziemlicher Geheimtipp. Ich muß gestehen: Ich kannte Nielsen bis vor kurzem überhaupt nicht. Die skandinavische Musik der (Spät-)Romantik hat in ihnen drei gewichtige Repräsentanten: Nielsen für Dänemark, Sibelius für Finnland und Grieg für Norwegen. Wer aber für Schweden? Aus dem Stegreif fällt mir niemand ein ...


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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