ZitatOriginal von musicophil
6 Wie war/ist die Ausbildung der Sänger gegenwärtig.
Lieber Paul,
läßt sich "die Ausbildung" wirklich - pauschal - als solche beurteilen?
Auch hier nochmals vorausgeschickt - ich bin in diesem Bereich nicht vom Fach. Aber ich beobachte seit nunmehr fast zehn Jahren den
Gesangswettbewerb in Passau und die sonstigen Aktivitäten der ausrichtenden Fördergesellschaft
.
Viele namhafte Sänger, Dirigenten, Intendanten, Regisseure etc. haben sich in dieser Zeit als Juroren, als Dozenten für Meisterkurse oder als Coaches für die sogenannten "besonderen Vorsingen" (bei denen es - primär - nicht um ein Engagement, sondern um echtes Coaching für die jungen Sänger geht) zur Verfügung gestellt. Mit einigen von ihnen kam ich ins Gespräch und konnte auch aus ihren Äußerungen viel lernen.
Mein ganz persönlicher Eindruck:
ja, es gibt noch gut ausgebildete junge Sänger.
Aber: schon früh zeichnet sich ab, dass viele vorzeitig im Fach "hochgepuscht" werden - auch von ihren Lehrern.
Im letzten Wettbewerb war ein z.B. junger Tenor dabei mit schön timbrierter Stimme, Ausstrahlung, Spielfreude - IMO für die nächsten Jahre ein wunderbarer Spieltenor (die Rollen bei Lortzing, Pedrillo, Holländer-Steuermann und was es schönes in dem Fach gibt). Von dern Lehrern "getrimmt" auf (fortgeschrittenes) lyrisches Fach bis hin zum lirico spinto... .
Oder die Problematik, dass Lehrer und Schüler einfach nicht zusammenpassen...
Und wohl überall gilt: nicht jeder, der sein Fach für sich beherrscht, ist in der Lage, sein Wissen zu vermitteln.
Und wären nicht früher die Elevenjahre mit kleinen Rollen zum Sammeln von Bühnenerfahrung Pflichtprogramm gewesen?
Elisabeth