Was bringt die Zukunft: kommende Neuerscheinungen

  • Am 7. Juni erscheint vielleicht letztmalig (bzw. vorletztmalig*) eine große Würdigung des Dirigenten Wolfgang Sawallisch auf 65 CDs. Vorletztmalig, weil im September noch eine Box mit seinen Opern-Einspielungen nachfolgen soll.


    Der Tamino-Thread zu Maestro Sawallisch hat nicht viele Einträge, zeigt sich aber von Wertschätzung geprägt: Wolfgang Sawallisch - Besitzer des "Goldenen Taktstocks Toscaninis" aber unbekannt bei Tamino???


    Einer der letzten Apologeten der Kapellmeister-Tradition, ein Konservativer, ein Arbeiter am Pult statt ein Medienstar (ähnlich wie Böhm und Jochum).



    Gutes Hören


    Christian Hasiewicz

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Am 05.04. erscheinen Rattles Berliner Jahre



    Viele Grüße,

    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Sony bleibt sich leider treu, liefert zuerst ein paar "Appetithäppchen" zum Vollpreis aus, um dann eine Box mit der Gesamtaufnahme auf den Markt zu werfen.


    Am 03.05. erscheint:



    Ludwig van Beethoven (1770-1827)

    Symphonien Nr.1-9

    Maria Bengtsson, Corinna Scheurle, Dmitry Ivashchenko, Mauro Peter, Collegium Vocale 1704, Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda

    Sony, DDD, 2021-2023


    Ich kenne die schon herausgegebenen Aufnahme der Sinfonien 1, 2, 5-7 und finde sie ganz ausgezeichnet: transparent im Klangbild, ein sehr gelungenes, farbiges, aber nicht zu schroffes, Orchesterspiel, "atmende", an den Metronomangaben orientierte Tempi, die für mich stimmig wirken, kurzum, eine zu erwartende, erfreuliche Neuveröffentlichung trotz übergroßer Konkurrenz, zumindest für diejenigen, die nicht schon knappe 40 € für


    und


    ausgegeben haben...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Das Label Capriccio bringt im Juni eine sehr interessante 3-CD-Box heraus: Beethovens Sinfonien Nr. 3, 5, 7 & 9 sowie die Coriolan- und Leonore-Overtüren und das Streichquartett Op. 95 - jeweils in den Bearbeitungen von Gustav Mahler. Es spielt die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Michael Francis. Ein Bild gibt es noch nicht, aber dafür dieses vorgestern erschienene Werbevideo:


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  • Zeitlich vor der genannten Warner-Box über Sawallisch erscheint bereits Ende April diese Box mit 43 CDs:


    Wolfgang Sawallisch - Complete Philips & DG Recordings


    Darin enthalten auch seine Einspielung der Schubert-Sinfonien, einmal ein kompletter Zyklus mit der Staatskapelle Dresden, einmal eine Einspielung einzelner Sinfonien mit den Wiener Symphonikern.


    Gutes Hören


    Christian Hasiewsicz

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Für Freunde der Klaviermusik zu vier Händen an zwei Klavieren. Ende nächster Woche erscheint Rachmaninoffs Klavierwerk für diese Besetzung. Neben den bekannten Suiten und der vom Komponisten selbst erstellten Transkription der Symphonischen Tänze erklingt noch der dritte Satz der zweiten Sinfonie in einer Transkription von Daniil Trifonov



    Es spielen Daniil Trifonov und Sergei Babayan

  • Nachdem ich heute im Auto eine Rezension dazu gehört habe, juckt mir gerade der Bestellfinger:


    erscheint Karfreitag.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Am 29.03 erscheint das neue Album von Sabine Devielhe. Sie singt Lieder von Mozart und Strauss in Klavierbegleitung von Mathieu Pordoy.

    Da ich schon die Karten für deren Konzert mit diesem Programm habe, warte ich besonders ungeduldig.

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  • Der eher den Komponisten Ligeti und Messiaen zugeordnete Pianist Pierre-Laurent Aimard veröffentlicht gegen Ende Mai eine CD mit Ländlern von Schubert. Eine in vieler Hinsicht ungewöhnliche Zusammenstellung!


    n8wea6mwilrcc_300.jpg


    Die Aufnahme erscheint bei Pentatone. Leider weiß unser Werbepartner noch nicht bescheid.

  • Angesichts erwachter Haydn-Begeisterung möchte ich auf ein neues Scheibchen von Giovanni Antonini hinweisen



    zusammen mit dem Kammerorchester Basel musiziert er die Sinfonien Nr. 50 C-Dur, Nr. 62 D-Dur und Nr. 85 B-Dur

  • Diese sehr schönen Cover in LP-Größe wären für einen Hörraum vielleicht ein schöner Wandschmuck?


    Am 02.08. bringt die Deutsche Grammophon eine neue Vinyl-Ausgabe der Bruckner-Sinfonien in der Einspielung Herbert von Karajans.


    Herbert-von-Karajan-Die-Berliner-Philharmoniker-Anton-Bruckner-The-Complete-9-Symphonies-Vinyl-Box-Album-507362-435257.jpg


    Gutes Hören (und Sehen)


    Christian Hasiewicz

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Langsam vervollständigt sich der Zyklus. Soeben erschien Bruckners 7. unter der Leitung Markus Poschners, der anlässlich des Brucknerjahres 2024 sämtliche Sinfonien Bruckners in allen Fassungen gesammelt aufnimmt. Mit von der Partie sind das von ihm geleitete Bruckner Orchester Linz sowie das RSO Wien wobei diese Heute erschienene 7. vom RSO aufgenommen wurde.


    Was erwartet den geneigten Hörer? Eine dynamisch, facettenreiche 7. Wer Poschner kennt, den wird nicht überraschen, dass er insbesondere das Adagio zelebriert und bei monumentalen Momenten im 1. Satz mit ordentlichem Drehmoment aufgeigen lässt. Apokalyptisch das Scherzo - ein schauriger Landler.


    Fazit:

    Ein weiteres Highlight dieser bemerkenswerten Serie.



    Am besten gefallen mir bisher: 8. (1890), 1 (wiener Fassung), 3. (1889), 4. (1880) und nun diese hier.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Am 05.04. erschienen:


    Eine Neueinspielung der Sinfonien von Schumann unter Marek Janowski.

    Ganz nebenbei finde ich das Cover sehr gelungen!


    Viele Grüße, Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

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  • Eine Neueinspielung der Sinfonien von Schumann unter Marek Janowski.

    Ganz nebenbei finde ich das Cover sehr gelungen!

    Das finde ich auch. Im Booklet ist zwar der Fotograf genannt, nicht aber das Motiv, welches bei Schunann auf der Hand liegt. Ging davon auch das Label aus? Die "Rheinische" wird übrigens in der Fassung von 1850 gespielt, was auf dem Cover auch hätte erwähnt werden können.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das Motiv zeigt die Burg Stahleck / Bacharach mit Blick Richtung Lorch im Rheingau.

    danke für die Info !
    Ja, das ist ein sehr schönes Bild.

    Wenn die Interpretationen nur annähernd so schön sind , dann lohnt es sich.

    Ich habe eh noch nicht so viele CDs mit den Schumann Sinfonien hier

  • Bacharach auf der linken Rheinseite und Lorch auf der rechten ist schön.


    Ich habe Janowski mal mit der vierten Schumann mit einem anderen Orchester gehört. Ging nicht so an mich, aber das Viererpäckchen habe ich jetzt doch auf der Wunschliste.

    Er hat Jehova gesagt!

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  • Über diese Aufnahme sollten wir vielleicht im entsprechenden thread sprechen, ich bin gespalten.

  • Am 05.04. erschienen:


    Eine Neueinspielung der Sinfonien von Schumann unter Marek Janowski.

    Ganz nebenbei finde ich das Cover sehr gelungen!


    Viele Grüße, Holger

    Janowski hat - nahezu vergessen - schon vor bald 40 Jahren einen Schumann-Zyklus vorgelegt (ASV). Die Neuerscheinung ist zu begrüßen, auch wenn sie nach meinen ersten Eindrücken keinen neuen Standard zu setzen vermag. Gespielt wird die geläufige 1851er Fassung der Vierten "aus letzter Hand".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ja gibt's denn sowas? Eine Neueinspielung der Symphonien von Ferdinand Ries bahnt sich möglicherweise an. Zumindest erscheinen die ersten beiden Symphonien von Ries demnächst, gespielt von der renommierten Tapiola Sinfonietta.


    Es ist eigentlich erstaunlich, dass nach der Ries-Symphonien-GA des Zürcher Kammerorchesters unter Howard Griffiths vor rund 25 Jahren niemand mehr ernsthaft etwas in Sachen des symphonischen Werks dieses Komponisten unternahm. Die Griffiths-Einspielung für cpo, ich finde sie ausgezeichnet, scheint den Markt und die Nachfrage nach Riessymphonien so dermaßen gedeckt zu haben, dass es offenbar niemand für Wert hielt die Hegemonie der cpo-Einspielung in Frage zu stellen.


    Nun scheint sich was zu bewegen.




    Grüße

    Garaguly

  • Ich glaub, mich tritt ein Pferd! Die DGG bedient jetzt sogar Tonbandnostalgiker mit Neuveröffentlichungen. Allerdings muss man sich das auch leisten können und wollen :hahahaha:



    Grüße

    Garaguly

  • Die DGG bedient jetzt sogar Tonbandnostalgiker mit Neuveröffentlichungen

    Nostalgiker? Die Aufnahme stammt aus 1970 und damals waren sie sogen. "Reel-to-Reel" nicht unüblich. Kosteten auch in etwa so viel wie eine LP. Zur Kommunion bekam ich von meinen Großeltern Betthovens 5. unter dem leidigen Karajan als Tonband. Allerdings war das Band Viertelspur stereo, meine altes Grundig TK 35 halbspur mono. Halbspur reichte ich diesem Falles schon aus, um ab Mitte der Fidelio-Ouvertüre aus dem Rest des Bandes aus Beethoven etwas zu machen, das wie eine zeitgenössiche Komposition für großes Orchester in der Tonart schiss-moll klang. Das oben ausgelobte Band hat mit den mir vertrauten alten Bändern wohl nur das Abspielgerät gemein.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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  • Nostalgiker? Die Aufnahme stammt aus 1970 und damals waren sie sogen. "Reel-to-Reel" nicht unüblich.

    Naja, 1970 is ja nu auch schon ein bissl her. Und seit dieser Zeit hat das Tonband als Tonträger (von Musicassetten reden wir ja hier nicht) denn nun auch völlig an Bedeutung verloren. Es ist quasi tot, spielte schon in den 80ern, als ich als jugendlicher Konsument in den Suchtkreislauf des Tonträgerkaufens eingesogen wurde, keinerlei Rolle mehr.

    Ich finde, da ist der Begriff der Nostalgie schon angebracht, wenn sowas 2024 für hunderte von Euro auf den Markt kommt. Auch wenn die Geräte, die sich diese Luxus-Nostalgiker kaufen, den Normalo-Geräten der späten 1960er haushoch überlegen sein mögen, es wird ein nostalgisches, auch ein antidigitales Gefühl bedient. Außerdem ist Vinyl nicht mehr exklusiv genug. Um 2000 herum war ein Plattenspieler eine Seltenheit und ein Distinktionsmerkmal, heute hat jeder Hipster um die 40 einen Plattenspieler im Wohnzimmer stehen und sogar die Drogeriemarktkette Müller führt wieder LP's. Das ist für die distinktionsaffinen Leutchen ein Zeichen, dass sie sich ein neues Exklusiv-Spielzeug suchen müssen.


    Grüße

    Garaguly

  • Und seit dieser Zeit hat das Tonband als Tonträger (von Musicassetten reden wir ja hier nicht) denn nun auch völlig an Bedeutung verloren.

    Da sieht man unseren Altersunterschied von 10 Jahren. Gegenüber der MC war das Tonband überlegen und für Klassikliebhaber wohl eher das Mittel der Wahl als die MC. In den 80ern verschwand die guten Geräte aus den Geschäften, aber nicht aus den Haushalten von Liebhabern. Bänder werden auch bis auf den heutigen Tag produziert. Ich selber nehme keine neuen mehr auf, spiele aber die alten noch mehr oder weniger regelmäßig ab. Und Plattenspieler als Distinktionsmittel? Es grüßt der Jahrgang 1963, aber die waren bei mir nie weg. Es kam vor, daß ich nur einen aktiv im Einsatz hatte, aktuell sinds deren drei und ein Spaßgerät. Ich würde allerdings niemals -da bin ich bei Dir- derart viel Geld für ein bespieltes Band bezahlen. Der Endgegner wäre mein Uher Royal Deluxe, da nütz dann auch das ganze Remastering nix.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Das Tonband gerät (Ich besitze noch ein - mehr oder weniger - defektes Exemplar davon)

    Hatte bei mir schon um ca 1975 "ausgesorgt"

    Der Grund war, daß es mich in einer Grundfunktionenttäuscht hat.

    Ich hatte eines der teuersten Geräte seiner Zeit (BEOCORD 2000 de Luxe) erworben um meine Schallplatten auf ewig in bester Qualität zu konservieren. Ich Benutzte hierzu 19 cm Stereo HALBSPUR (Soll heissen, konnte nicht gewendet werden.) Das Geräte hat semiprofessionelle Daten, als Komkurrenzen gab es damals lediglich Tandberg und REVOX (Studer)

    Bei der Hinterbandkontrolle stellte ich stets fest, daß ein winziges Rauschen dazukam. Wie der Zufall es wollte, atbeitete ich etwa ein jahr später im Service (Serviceannahme etc.)für diese Marke. In diesem Zusammenhang bekam ich eine fast kostenlose Revision des Gerätes mit neuen BOGEN Tonköpen und dem Umbau von Gernaium auf Siliziom Transistoren. Und hier wurde dann auch meine Frage beantwortet, warum es trotz des hohen Aufwandes einen geringfügigen Verlust an Bässen und ein leichtes Grundrauchen gab.Das ist im Zusammenhang mit der Magnetsättigung der Tonköpfe zu sehen, die eine kurze. aber doch endliche Verarbeitungszeit benötigt. Soll heissen , ein Rechteck wird noch mehr verzerrt, als es die Elektronikbautele der Verstärker ohnedies tun. Dies ist systembedingt - und kann nicht wegbekommen werden. Betrifft auch Studiogeräte.

    Zudem sind Bänder nicht wirklich verschleissfrei !! Als ich das erfuhr stellte ich das Projekt "Schallplatte->Band"schlagartig wieder ein.

    Das Angebot von bespielten Tonbändern wendet sich vermutlich an "Nostalgiker", die man ja auch bei Vinyl-Langspielplatten ordentlich abzocken kann....^^


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Tonband (Reel-to-reel) spielte in der Anfangszeit der Stereophonie eine wichtige Rolle. Die ersten Stereo-Schallplatten gab es ja nicht vor Ende 1957 (im größeren Umfang 1958). Wer davor "binaural" (so nannte sich das zunächst) hören wollte, war auf Tonbänder angewiesen. Pioniere wie Remington und Livingston experimentierten bereits ab etwa 1952 mit Zweikanaltonaufnahmen. Für etwa fünf Jahre also die einzige Möglichkeit, zu Hause stereophon zu hören. Mit Aufkommen der Stereo-LP Ende der 1950er Jahre wurde dies mehr und mehr in die Nische verdrängt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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