Referenzen ab 2000

  • Zitat

    Original von salisburgensis
    ich kenne von Harnoncourts Aufnahmen der Monteverdi-Opern nur den Orfeo, aufgenommen 1968. Bei diesem Orfeo jedenfalls waren die historischen Instrumente und auch die Spielweise noch weit von dem entfernt, wie das inzwischen praktiziert wird. Vor allem die Bläser klingen


    Die beiden anderen Opern sind etwas später produziert worden (ca. 1974), aber ich bin hier wirklich ziemlich unbedarft, kenne Orfeo halbwegs, die anderen habe ich noch kaum gehört.


    Zitat


    Ich habe mich bisher mit Harnoncourts Aufnahmen barocker Werke nicht anfreunden können. Irgendwie finde ich sie zwar technisch gut ausgeführt, aber ohne Leben. Deshalb stehen die auch nicht gerade weit oben auf meiner


    Das finde ich genau umgekehrt. Auch bein den teils noch kratzig klingen Sachen aus den 60ern, erst recht aber bei späteren, wo dieses Problem nicht mehr auftritt, finde ich fast immer Harnoncourt den meisten anderen Hipisten um eine Klasse an Dynamik, Abwechslungsreichtum, Originalität überlegen. Das muß man nicht mögen, ist oft idiosynkratisch, aber immer interessant.
    Dagegen spielen die britischen Interpreten leider oft nur sauber die Noten runter, schnell, schlank, elegant, man muß zweimal hinhören, um festzustellen ob Marriners oder Hogwoods Academy gerade spielt. Manche Musik funktioniert damit zwar ganz gut, aber die Matthäuspassion...? Auch bei Händels Konzerten empfehle ich unbedingt, mal Harnoncourt anzuhören. Herreweghe gefällt mir auch oft sehr gut, ist aber bei dramatischer Musik meist etwas zu lasch, ebenso Christie.
    Das soll nicht heißen, dass die schlecht wären, ich habe ziemlich viele Händeloratorien u.a. mit Gardiner, Christie, weil es natürlich oft immer noch die besten sind, die man kriegt. Aber erst bei der jüngere Generation, z.B. Minkowski, Alessandrini u.ä., evtl auch Garrido, und natürlich Jacobs (zwar nicht jünger, aber dirigiert noch nicht so lange) finde ich das Harnoncourtsche Ausdrucksspektrum wieder.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo JR


    A propos Jacobs, bald (17.9.) erscheint eine Aufnahme von Händels Saul mit dem RIAS Kammerchor und dem Concerto Köln. Ich habe im vergangenen Jahr das im Radio als live-Mitschnitt gehört. Wenn die CD-Produktion auch nur annähernd die Qualität dieser Aufführung erreichen kann, dann ist das eine absolute Kaufempfehlung. Und würde wunderbar in diesen Thread passen, nämlich als Referenzaufnahme für dieses Oratorium.


    Was Harnoncourt angeht, so werden wir beide uns wohl nicht einig werden, zu unterschiedlich sind da offenbar unsere Auffassungen. Seine Aufnahmen der Dvorak´schen slawischen Tänze und auch Smetanas Vaterland gefallen mir dagegen ziemlich gut.


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Original von salisburgensis
    A propos Jacobs, bald (17.9.) erscheint eine Aufnahme von Händels Saul mit dem RIAS Kammerchor und dem Concerto Köln. Ich habe im vergangenen Jahr das im Radio als live-Mitschnitt gehört. Wenn die CD-Produktion auch nur annähernd die Qualität dieser Aufführung erreichen kann, dann ist das eine absolute Kaufempfehlung. Und würde wunderbar in diesen Thread passen, nämlich als Referenzaufnahme für dieses Oratorium.


    Sehr gut. :]
    Bin ich froh, dass ich die neue McCreesh nciht gekauft habe,. Gardiners leidet nämlich unter einem bei diesem Dirigenten sehr häufigen Manko: teils äußerst gewöhnungsbedürftige Solisten und einer Plage dieser Göttinger MItschnitte: distanter Klang, man muß immer aufdrehen, damit kann ich aber leben, mit dem Genöle von Derek Lee Ragin oder wer auch immer David singt, weniger :rolleyes:
    Langsam kommen ja tatsächlich wenigstens die wichtigsten Händelschen Meisterwerke in mehr als akzeptablen Aufnahmen zusammen... :jubel: :jubel: :jubel:


    Zitat


    Was Harnoncourt angeht, so werden wir beide uns wohl nicht einig werden, zu unterschiedlich sind da offenbar unsere Auffassungen. Seine Aufnahmen der Dvorak´schen slawischen Tänze und auch Smetanas Vaterland gefallen mir dagegen ziemlich gut.


    Nachbeethovensche Musik habe ich mit ihm nur sehr wenig gehört (ca. je eine CD Schubert, Schumann, Dvorak). Fand ich meist nicht so interessant, dass ich es weiterverfolgt hätte. In Barock und Wiener Klassik dagegen sind Harnoncourts Interpretationen häufig einer meiner zentralen Bezugspunkte.


    Wundert mich eigentlich, dass Harnoncourts "Ausflüge" (man kann sie ja wohl kaum noch so nennen!) in die Romantik hier und auch anderswo so geschätzt werden. Ich hatte bisher eigentlich den Eindruck, dass meine Ansicht ("Schuster, bleib bei deinem Leisten") auch die der Mehrheit sei...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Jetzt ein Stück, bei dem es sehr schwer ist, bei der Vielzahl sehr guter Aufnahmen von einer Referenz zu sprechen. Aber so wollten wir ja Referenz hier auch nicht verstanden wissen. Aber trotzdem.


    Unter wenigen anderen ist für mich die folgende CD:



    aus 2001 eine neuere Referenz des Schubert Streichquintetts. Da wird ungemein differenziert ausgelotet, ja ausgekostet - schon der 1. Satz ist in seiner Ausdrucksvielfalt unter die Haut gehend. Diese CD hört man immer wieder - jedenfalls ich.


    Mit besten Grüßen


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • Kurz zusammengefasst sind diese Interpretationen relativ ruppig und nicht immer mit den optimalen Stimmen besetzt. Dies auch weil sie im Rahmen seines Zyklus an der Züricher Oper entstanden sind - manche SängerInnen mussten sich das Fach erst erarbeiten, manche Männerrollen wurden aus aufführungstechnischen Gründen transkribiert. Als Pionierleistung aller Ehren wert (und auch immer noch nicht schlecht) - aber eben von der nächsten Generation übertroffen.


    Bei Monteverdi würde ich derzeit neben Garrido die exzellenten Einspielungen von Rene Jacobs (harmonia mundi) empfehlen, die auch ein stimmlich perfekt ausbalanciertes, auf diese Epoche spezialisiertes Sängerensemble aufweisen.


    Zum "Orfeo" gibt es noch Konkurrenz durch Emanuelle Haim (Virgin) - unglaublich spritzig, historische Instrumente aber schon ziemlich frei interpretiert. Das Staraufgebot (Botridge, Dessay, Gens, Ciofi) ist enorm und - noch beeindrucknder - exzellent für die Partien ausgewählt.

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  • Nachdem Alfred eines meiner postings zum Anlass genommen hat, diesen thread wieder nach oben zu schieben (Danke übrigens) muss ich hier natürlich auch was abliefern.
    Um Alfreds Wunsch überzuerfüllen lege ich mir zusätzlich folgende Beschränkungen auf:


    - Ich nenne keine bereits angeführte Aufnahme (schade, wären ein paar dabei gewesen)


    - zu den von mir angeführten Werken gibt es mehrere Konkurrenzeinspielungen, meist aus den letzten Jahrzehnten


    Nun gut:


    Beethoven "Die 9 Symphonien"
    Wiener Philharmoniker, Simon Rattle
    (2003 EMI)


    Beethoven "Die Klavierkonzerte"
    COE, Harnoncourt; P.-L. Aimard
    (2003 Warner)


    Beethoven "Klavierkonzerte 2 & 3"
    Mahler CO, Abbado; Argerich
    (2004 DGG)


    Tschaikowsky "Violinkonzert"
    Kirov Orchester, Gergiev; Repin
    (2002 Philips)


    Ravel "Sonaten und Trios"
    Capucon, Capucon, Braley
    (2002 Virgin)


    Shostakovitch "Symphonie Nr. 11"
    LSO, Rostropovitch
    (2002 LSO-live)


    Berg "Violinkonzert"
    BBC Symphony, Watkins; Daniel Hope
    (2004, Warner)


    - Fortsetzung folgt

  • Was die Symphonien Gustav Mahlers angeht, werden durch die Bank weg drei Zyklen / entstehende Zyklen von der Kritik sehr positiv besprochen: Chailly, Zander, Tilson Thomas. Chailly liegt komplett vor, die beiden anderen nicht. Tilson Thomas wird auf jeden Fall alle einspielen, bei Zander habe ich diese Information nicht.


    Ich möchte hier von jedem Dirigenten eine Aufnahme, die ich besitze vorstellen, die ich als ganz hervorragend ansehe:



    Chailly, Mahler 3



    Zander, Mahler 5



    Thomas, Mahler 6.


    Allen drei ist gemeinsam, dass sie im SACD-Format vorliegen und über eine sehr gute Aufnahmetechnik verfügen. Mahlers 3. mit Chailly wurde von der Presse meiner Kenntnis nach einstimmig sehr gut bewertet, Zanders 5. ebenfalls. Bei Zander liegt eine Bonus-CD bei, auf der der Dirigent das Werk in englischer Sprache erläutert. Sehr aufschlussreich.
    Thomas legt eine ergreifende 6. vor, die in Live-Aufnahmen zwischen dem 12. und dem 15.09.2001 aufgenommen wurde. Am 11.09. waren die Flugzeuge ins World Trade Center gerast. Das Programm stand natürlich längst vorher fest. Welch ein bitterer Zufall, trägt die 6. doch auch den Beinamen „Tragische“.


    Zur Aufnahmetechnik möchte ich sagen, dass ich das SACD-Format besonders bei großer Symphonik als Glücksfall betrachte, weil die Komplexität der Musik z.B. eines Gustav Mahler so sehr an Transparenz gewinnt (wenn ordentlich aufgenommen, es gibt ja auch viele Wiederveröffentlichungen alter Aufnahmen auf SACD, die nicht immer die Möglichkeiten des Mediums ausschöpfen).


    Gruß
    Christian

  • Und noch ein paar Empfehlungen:


    J.S. Bach "Johannespassion" (Version 1725)
    Collegium Vocale Gent, Herreweghe
    (2001 harmonia mundi)


    J.S. Bach "Matthäus-Passion"
    Wiener Philharmoniker, Harnoncourt
    (2001 Teldec)


    Henry Purcell "Dido and Aeneas"
    Le Concert D'Astrée, Emanuelle Haim
    (2003 Virgin)


    Verdi "Aida"
    Wiener Philharmoniker, Harnoncourt
    (2001 Teldec)


    Berlioz "Romeo et Juliette / Les Nuits d'été"
    Cleveland Orchestra, Boulez
    (2003 DGG)



    Ausführlicheres zu diesen - und den vorhergehenden - Empfehlungen in Kürze in den zugehörigen threads.

  • Hallo Forianer,


    Eine Ergänzung. die hier auf keinen Fall fehlen darf::


    Mahler Symphonie Nr.2 C.Abbado/Lucerne Festival Orchestra 2003
    Meine Lieblingseinspielung des Werkes. Was für ein Orchester!!!
    Transparent, ohne dass es zu leicht ist. Intensiv, ohne sentimental zu werden. Einfach anhören!


    mfg Raphael

  • Werde in Kürze in einem entsprechenden thread in die Details gehen, aber hier kann ich insofern guten Gewissens klar von Referenz sprechen, als dass ich wohl die meisten wichtigen Einspielungen dieser Werke tatsächlich gehört habe:


    Haydn: Pariser Sinfonien, Harnoncourt, Concentus Musicus Wien



    JR

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    (Bob Dylan)

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  • Diesen thread möchte ich noch einmal wiederbeleben (nachdem er einige Monate geschlummert hat) und drei Aufnahmen eintragen:


    Obwohl hier schon eine andere Aufnahme der 6. Mahler-Sinfonie genannt wurde, gehört für mich die Aufnahme der 6. Sinfonie mit


    Claudio Abbado und den Berliner Philharmoniker (DG 2005) zu den Referenzen dieser Sinfonie - im besonderen der 1. Satz. Eine wirkliche Bereicherung so wirklich noch nicht gehört - Vieles erschließt sich völlig neu. Danke Claudio Abbado!



    Ferner


    La Venexiana - Gesualdo, Quinto Libro di Madrigali (Glossa 2005)



    und (auch nur eine unter einer Reihe weiterer Referenzen)


    Nikolaus Lahusen, Mussorgsky, Bilder einer Ausstellung (celestial harmonies 2005).



    Aktueller gehts nicht - drei Aufnahmen aus 2005.


    Einen schönen Sonntag wünscht


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • Nach längerer Pause ein weiterer Kandidat:


    Franz Schubert Sinfonie Nr 9 ( 8 ) in C-Dur D 944



    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • ... ich würde gerne auch noch folgende CD(s) einschieben:



    BRAHMS Klaviertrios, Klavierquartett op.25 [Trio Wanderer]


    ======================
    Grüße aus dem Ländle.
    Milosz.

    "Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt."
    Arnold Schönberg

  • Da liegen mir auch einige Aufnahmen am Herzen






    Und die Urfassung der dritten Bruckners, die mir sehr ans Herz gewachsen ist




    vielleicht wird ja diese auch bald dazugezählt werden:


    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

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  • Zitat

    Original von Masetto
    8o
    Alles bei H & M erschienen :wacky: :yes:


    Die machen neuerdings auch CDs? :D


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Richard Strauss: Eine Alpensinfonie op. 64


    Christian Thielemann
    Wiener Philharmoniker


    Deutsche Grammophon 2001





    Mit Sicherheit nicht unumstritten, ist diese Aufnahme aus meiner Sicht ein der besten dieses Werks überhaupt. Hochdramatisch, in melodischer Schönheit schwelgend, akzentuiert, kontrastreich, immer einem großen erzählerischen Bogen folgend.
    Nicht jedem gefallen Thielemanns Deutungen, die mit Sicherheit nicht unter Bezeichnungen wie 'transparent' laufen, doch bei der Alpensinfonie will ich ein überwältigendes Klangerlebnis als Analogie zum überwältigenden Naturerlebnis, das ja diese maiestätische Umgebung einem bietet, insofern ist diese CD, zumal dank der sehr guten Klangqualität, für mich referenzwürdig.

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • JS Bach, Violinkonzerte, ASMF, Julia Fischer


    Beethoven, Violinkonzert, Deutsche Kammerphilharmonie, Batiashvili


    R Schumann, Violinsonaten, Widmann/Varjon


    Schubert, Winterreise, Schäfer/Schneider


    JS Bach, Cello-Suiten, Mork

  • In den letzten zehn Jahren erschienen sicherlich einige sehr gute Aufnahmen. Allerdings ist es schwierig, von Referenzen zu sprechen. Gerade im Opern-Bereich wäre ich da sehr vorsichtig. In der Symphonik hätte ich allerdings einen Kandidaten:



    Mahler: Symphonie Nr. 8 "Symphonie der Tausend"
    Warschauer Nationalphilharmonie
    Antoni Wit
    2005

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Anscheinend ist zumindest seit 2 Jahren keine einzige Aufnahme mehr erschiene, die von den Forianern als "Referenz" betrachtet wird. Offensichtlich sind die meisten "Referenzen" doch eher zwischen 1960 und 1980 zu suchen......
    Heute erscheinen entweder "handwerklich gediegene" oder "provokante" Neuaufnahmen, beide haben ihr Publikum, aber für eine Allgemeine Begeisterung reicht das offenbar nicht....
    Mein Kandidat wäre Carmignola mit Vivaldi gewesen - aber der wurde weiter oben im Thread schon genannt....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Als Referenz bei dem 14. Streichquartett "Tod und das Mädchen" von Schubert möchte ich unbedingt diese Neuerscheinung zählen :



    Das Artemis Quartett wie immer sehr Spielfreudig.
    Sehr transparent im Notenbild und trotzdem, insbesondere im Presto, aufs ganze gehend.


    Für jemand der das Quartett bereits schätzt oder auch für den Einsteiger eine sehr zu empfehlende Aufnahme.


    Viel Spass damit ... :jubel:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • l Ich nehme Holgers Voting als Anregung und stelle hier auch eine Kammermusik-Aufnahme vor, wobei die abgebildete CD in diesem Falle für den gesamten Zyklus von Haydns Streichquartetten gilt. Zu loben ist nicht nur die feinsinnige Interpretation, sondern auch eine superbe Klangtechnik, welche die Leistung des Quartetts transparent eingefangen hat.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Mich interessiert ja nicht so, wann die Aufnahmen entstanden sind, die ich gerne höre.
    Aber da gerade Haydn-Streichquartette im Gespräch sind:
    Das Festetics-Quartett komplettierte seinen Zyklus 2006:

    Der Zyklus auf Originalinstrumenten.
    :hello:

  • Ja - da sind sie wieder die 6 Klavierkonzerte von Beethoven, in der Interpretation von Arhur Schoonderwoerd und seinem Ensemble Christofori. Natürlich sind es eigentlich nur 5 Klavierkonzerte - aber Beethoven hat sein Violinkonzert eigenhändig als Klavierkonzert umgearbeitet - authentischer geht es wohl nicht mehr.
    Ich habe diese Aufnahmen schon mehrfach in anderen Threads empfohlen - warum also hier erneut ??
    Die Antwort ist einfach: Einerseits erfülltdiese Aufnahme alle Kriterien um hier nominiert zu werden - sie ist originell in der Besetzung, gut gespielt, hat Eigencharakter, eine gute Tontechnik und unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den sonstigen Neuaufnahmen der letzten 14 Jahre. Dazu kommt, daß man eine Aufnahme, von der man überzeugt ist - immer wieder nominieren wird - denn andernfalls wird der Eintrag gelesen - und bald wieder vergessen. Um sich dauerhaft ins Bewusstsein der Musikliebhaber verankern zu können, muß solche eine Aufnahme mehrfach an verschiedenen Stellen auftauchen.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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  • Ja - da sind sie wieder die 6 Klavierkonzerte von Beethoven, in der Interpretation von Arhur Schoonderwoerd und seinem Ensemble Christofori. Natürlich sind es eigentlich nur 5 Klavierkonzerte - aber Beethoven hat sein Violinkonzert eigenhändig als Klavierkonzert umgearbeitet - authentischer geht es wohl nicht mehr.
    Ich habe diese Aufnahmen schon mehrfach in anderen Threads empfohlen - warum also hier erneut ??
    Die Antwort ist einfach: Einerseits erfülltdiese Aufnahem alle Kriterien um hier nominiert zu werden - sie ist originell in der Besetzung, gut gespielt, hat Eigencharakter, eine gute Tontechnik und unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den sonstigen Neuaufnahmen der letzten 14 Jahre.


    Lieber Alfred, das sehe ich nun doch mal völlig anders. Was ist eigentlich eine "Referenz"? Lt. Fremdwörterbuch eine Empfehlung, bzw. eine günstige Auskunft über jemanden. Was ist daran zu empfehlen? Ich habe mich zu dieser abstrusen Einspielung schon mal geäußert, muss mich aber nun wiederholen, weil das für mich niemals eine Referenz sein kann. Es ist schlicht gesagt fragwürdig, Beethovens Klavierkonzerte mit einem Kammerensemble aufzuführen, dessen Streichergruppe solistisch besetzt ist (ist das originell?). So ist z.B. das 3. Klavierkonzert (ich habe nur diese eine Aufnahme zusammen mit op. 61a, die mir vollkommen reicht und behalte sie nur noch zu Abschreckungszwecken) bei einer Veranstaltung gemeinsam mit dem Oratorium "Christus am Ölberge" uraufgeführt worden. Zu solchen Anlässen hatten die Wiener Orchester immer eine große Streichergruppe zu bieten. Historisch ist es nicht gerechtfertigt und ästhetisch völlig abzulehnen, pro Streicherstimme einen einzigen Musiker ins Rennen zu schicken. In den Tutti-Abschnitten sind die Streicher völlig unterbelichtet, ja kaum hörbar, zumal in manchen Forte-Passagen Blech und Pauken nicht gerade schonend traktiert werden. Es ist und bleibt ein Experiment. Wenn dann wenigstens der Pianist eine Offenbarung wäre. Er spielt fehlerfrei und buchstabiert den Notentext recht wichtigtuerisch herunter, selbst harmlose Begleitfiguren im Klavier werden mit Bedeutung beladen. Das hier als Klavierkonzert Nr. 6 bezeichnete Konzert ist übrigens nichts anderes als die Bearbeitung des Violinkonzertes op. 61, kein neues, kein rekonstruiertes Konzert, keine Sensation.
    Eine diskutable Referenz wäre dagegen Rudolf Buchbinder mit den Beethoven-Konzerten.
    Mit besten Grüßen
    :hello:
    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Lieber timmiju
    Ein entscheidender Unterschied eines Klassikforums zu einer Klassik-Fachzeitschrift ist (wenngleich nicht der einzige), daß mehrere Kritiken über ein und dieselbe Aufnahme zulässig sind - und daß diese Kritiken nicht als "Kaufberatung" gelten müssen, sondern als Diskussionsgrundlage oder als Stoff zum vergleichenden Hören des Lesers oder einfach zum Nachdenken.
    Vielleicht fühlt sich auf Grund unserer divergierenden Ansicht der eine oder andere bisher Nur-Mitleser angespornt hier auch seine Meinung kundzutun- Vielleicht ist der Titel des Threads zu dogmatisch gewählt. "Interessante Aufnahmen ab 2000" wäre vielleicht passender - aber nicht so "überschrifttauglich"
    Und natürlich ist es - wieder im Gegensatz zu einer Klassikzeitschrift - legitim - die Kritik eines anderen Mitglieds in Frage zu stellen. Allerdings verträgt dies nicht jeder. Ich kann indes gut damit leben. Sowas belebt das Interesse an beiden Aufnahmen -und am Forum....
    Kommen wir nun zur Buchbinder-Aufnahme: Du bist natürlich herzlich eingeladen sie hier offiziell als Referenz (oder besonders hörenswerte Aufnahme) vorzustellen und zu begründen WARUM. Das wäre sicher nützlich, selbst wenn das schon an anderer Stelle im Forum geschehen sein sollte: Steter Tropfen höhlt den Stein. Aufnahmen die nur EINMAL irgendwo im Forum gelobt wurden fallen nur allzu schnell dem Vergessen anheim. "Einmal ist keinmal" allerdings gab es ja schon einmal eine Aufnahme aller Beethoven Klaviersonaten mit Buchbinder, damals von TELDEC.....Er ist also hier quasi sein eigener Konkurrent


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Die Auryn-Haydn-Aufnahmen sind sicher eine Reihe, die als Referenz gelten kann. Ums Haydn-Jahr herum sind außerdem zB noch op.33 mit dem Cuarteto Casals erschienen, die Sinfonien 91+92 mit Jacobs und die Sinfonien-Reihe unter Fey wurde ebenfalls weitergeführt.



    Bei Barock- und älterer Musik sind zahlreiche Aufnahmen erschienen, die sehr positiv aufgenommen wurden und als Referenzen gehandelt werden.
    An größeren Projekten wären zB Bach-Kantaten (u.a.) unter Gardiner und Suzuki, Monteverdi-Madrigale mit La Venexiana zu nennen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zu solchen Anlässen hatten die Wiener Orchester immer eine große Streichergruppe zu bieten.


    Das kann man sicher nicht so verallgemeinern. Eine große Streichergruppe hätte in diesem Fall das recht leise Hammerklavier völlig zugedeckt!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Das kann man sicher nicht so verallgemeinern. Eine große Streichergruppe hätte in diesem Fall das recht leise Hammerklavier völlig zugedeckt!


    Soso. Aber hier spielen nur Solostreicher! Das 5. Klavierkonzert ist das erste Mal mit dem Gewandhausorchester aufgeführt worden, da waren sicher nicht wenige Streicher. Und selbst wenn bei einem guten Kammerorchester wie den Freiburgern z.B. nur 6 oder 8 erste Geigen spielen, ist das immer noch sechs oder achtmal so viel. Wem Cristofori gefällt, na bitte. Für mich ist das einfach peinlich.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

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