Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2009)
- Elisabeth
- Geschlossen
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Zitat
Original von Michael Schlechtriem
Simmt leider, Du hast völlig recht, der Tenor ist ein großer Schwachpunkt dieser ansonsten sehr, sehr tollen Aufnahme.
Er schmiert den hohen Ton am Anfang von unten ansatzweise an,trifft aber nicht, man hört auch deutlich, wie er vor seinem Einsatz den Anfangston sucht- er glugst zweimal sehr leise.Vor 25 Jahren war diese Aufnahme immer der bevorzugte Kandidat für mich und einige Freunde um 5 Uhr morgens in Begleitung eines Kasten Bieres.
So genau hatte ich sie vorhin gar nicht gehört. Eben noch einmal gezielt in die Tenorstellen reingehört. - Du hast recht! Also das "mittelgut" muß ich noch nach unten korrigieren.
Trotzdem macht die Aufnahme Spaß, auch wenn es jetzt bei mir dazu einen Gran Reserva aus der Carinena Region gibt, aber einen sehr ordentlichen, und der Austausch mit virtuellen Freunden die gemeinsame Sauferei, äh, Hörsitzung ersetzen muß. Besser ist das, ich hab morgen nämlich einen beruflichen Termin um 8 00 Uhr "morgens". Wer sich solche Termine mitten in der Nacht ausdenkt! :motz:
Matthias
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Lieber Matthias,
ZitatWer sich solche Termine mitten in der Nacht ausdenkt
wir waren jung und suchten den Kick........
Wir sind auch auf einsame Berge mit einem Cassettenrecorder und einem Kasten Bier gestiegen und haben dann oben angekommen Herrmann, Korngold, Szymanowski und anderen ähnlichen Kram dazu benutzt, einen Grund zum Trinken zu haben.
Michael -
So mag ich es: Vorgestern bestellt, heute im CD-Spieler...
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Zitat
Original von Gurnemanz
Hallo Matthias,schön, daß ich Dich animieren konnte. Den zugrundegelegten Text kenne ich noch nicht, und zum Werk und den beiden mir bekannten Interpretationen (Rattle und Semkow) habe ich hier ein wenig geschrieben.
Die von Dir erwähnte Dorati-Einspielung könnte hier enthalten sein:
Hallo Gurnemanz,
die habe ich auch gefunden, aber leider steht da nicht, was genau mit Dorati ist. Bei mir ist die CD gekoppelt mit der 2. Symphonie und Bartóks "Two Pictures", gleichfalls mt Dorati und dem Detroit SO, beides auch sehr anhörenswert.
DerText von Jalalal Din Rumi:
Lied der Nacht
Freund, schlafe nicht heute nacht.
Du bist die Seele, und wir leiden heute nacht.
Jage den Schlaf von deinen Augen!
Das Mysterium wird sich uns heute nacht erschliessen.
Du bist Jupiter im Himmel,
verweile im All bei den Sternen heute nacht!
Adler, erhebe dich über die Abgründe!
Deine Seele ist dein Held heute nacht!
Wie still es ist! Alles schläft...Gott und ich allein heute nacht!
Wie es rauscht! Freude wallt auf,
das sind die leuchtenden Flügel der Wahrheit!
Schlafe nicht, Freund.
Schliefe ich bis zum Morgen,wäre diese Nacht mir verlohren!
Still ist der Markt.
Hebe deine Augen auf, heute nacht, zu den Sternenbahnen!
Löwe und Orion
Andromeda und Merkur glühen in blutigem Schein heute nacht!
Schicksalsschwer leuchtet Saturn,
Venus badet in Gold heute nacht!Schweigen bindet die Zunge mir,
ohne Stimme ist meine Sprache heute nacht!Das ist aus dem 13. Jahrhundert! Klingt auf Persisch noch schöner - auch wenn ich natürlich dann auch kein Wort verstehe.
Rumi war die Sorte von Sufi, für den der "innere" und "äußere" Weg zu Gott/ dem Göttlichen /Absoluten auch mal zusammenfallen konnte, z. B. in einem platonisch liebevollen Zusammensein mit Freunden, aber auch in der ganz irdischen Liebe, wenn es richtig geil und eben auch dabei liebevoll ist, oder sogar in und mit einem ganz erstklassigen Wein, für den Menschen viel Liebe und Mühe verwendet haben und menschliches Können und Sorgfalt mit Sonne und terroir optimal zusammengekommen sind! Auch eine Art von Kairos. Das Alkoholverbot der "Rechtsgelehrten", oder gar das weitgehende Musikverbot mancher "Rechtgläubigen", wie der heutigen iranischen Klerikal-Faschisten, überhaupt solche ärgerlichen, verbiesterten Knilche, hielt er indessen für Oberkäse.
Insofern haben es Michael und seine Kumpel für ihn wohl nicht so falsch gemacht und er hätte sich, glaubt man mancher Überlieferung, auch gerne dazugesellt.
Matthias
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Zitat
Insofern haben es Michael und seine Kumpel für ihn wohl nicht so falsch gemacht und er hätte sich, glaubt man mancher Überlieferung, auch gerne dazugesellt.
Ja, genau diesen Gedanken hatten wir damals auch, und ich bin froh, früher solchen Unsinn gemacht zu haben, denn es waren Situationen, an welche ich heute noch gerne denke, und meine Kumpel von damals sind immer noch meine besten Freunde heutzutage.
Das ist ein großes Geschenk........ -
Zitat
Original von Michael Schlechtriem
Lieber Matthias,
wir waren jung und suchten den Kick........
Wir sind auch auf einsame Berge mit einem Cassettenrecorder und einem Kasten Bier gestiegen und haben dann oben angekommen Herrmann, Korngold, Szymanowski und anderen ähnlichen Kram dazu benutzt, einen Grund zum Trinken zu haben.
MichaelLieber Michael,
Ich bin nicht mehr jung, aber das "mitten in der Nacht" bezog sich auf diese fürchterliche Zeit, zu der ich morgen zu erscheinen habe - Stöhn!
Bis 5 00 Uhr Musik hören und dabei das eine oder andere verkosten, damit habe ich auch heute keinerlei Probleme. Aber anschließend direkt zur Arbeit wanken, das geht nicht mehr gut aus. Wenn ich vor 20 Jahren so zum Jobben in die Buchhandlung meines Vaters kam, hörte ich mir an, "wer richtig Saufen kann, muß auch richtig arbeiten können!" und die zwanzig Europaletten mit Bücherkisten kamen trotzdem irgendwie ins Kellerlager. Naja, wurden in seinem Modernen Antiquariat sowieso als "Mängelexemplare" gestempelt verkauft.
Aber wenn ich heute nur Blödsinn gestammelt bekomme.....Matthias
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Zitat
Ich bin nicht mehr jung, aber das "mitten in der Nacht" bezog sich auf diese fürchterliche Zeit, zu der ich morgen zu erscheinen habe - Stöhn!
Stimmt, ich habe das mißverstanden, aber Du hast recht:
Es ist auch für mich eine fürchterliche Zeit.ZitatAber anschließend direkt zur Arbeit wanken, das geht nicht mehr gut aus
Ja, bei mir geht das auch nicht mehr..........Das schlimmste ist, daß ich nach den Japantourneen immer mindestens zwei Wochen brauche, um wieder eine Nacht durchschlafen zu können.
Dieser Schlafentzug macht mich völlig fertig und wenn hier bei einer Post von mir mal wieder als Zeit 4.30 steht, dann liegt es meistens daran.
Ich wünsche Dir eine erholsame Nacht!
Michael -
Neugierig war des Schneiders Weib: Bis grade habe ich Beethovens op. 109 gehört. Diesmal mit Myra Hess.
Und nun spielt Jorge Bolet das Klavierkonzert von Jospeh Marx. Diese wunderbare Musik wird mich kostbaren Nachtschlaf kosten (die Vorstellung, nach Musikexzessen ausschlafen zu können, zeichnet vom Rentnerdasein ein angenehmes Bild; grundsätzlich vorstellen mag ich es mir eigentlich eher nicht; ist aber auch noch weit hin).
Einstweilen dennoch: ein Gute Nacht. Bei mir wie gesagt umschmeichelt mit dieser schönen Musik.
Liebe Grüße vom Thomas
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Hier läuft gerade Kraus, Symphonie in c moll:
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Jetzt noch etwas Luciano Berio:
Auch wenn "Complete Piano Works" drauf steht, sind lange nicht alle Klavierwerke enthalten. Dann kann ich mir das jetzt auch noch gönnen :D, denn die Werke und die Einspielung sind wirklich toll.
Dazu gönne ich mir auch noch einen Glenlivet als Absacker.
ZitatHumphrey Bogarts letzte Worte:„I should never have switched from Scotch to Martinis.“
Wer macht denn auch sowas?
Matthias
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Georg Philipp Telemann: Fantasie Nr. 4 B-Dur für Blockflöte
Mein Start in den Tag. Es spielt Jed Wentz.
Liebe Grüße Peter
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Johannes Brahms: Intermezzi für Klavier op. 117
Es spielt Hakon Austbo
Liebe Grüße Peter
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Peter Tschaikowsky: Romeo und Julia. Fantasie-Ouvertüre
Schon lange nicht mehr, umso lieber wieder gehört Leopold Stokowski leitet eine faszinierende Aufführung mit dem Philadelphia Orchestra.
Liebe Grüße Peter
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DANKE Gurnemanz für Deine Inspriration!!!
Karol Szymanowski (1882-1937):
Król Roger (König Roger) - Oper in 3 Akten, opus 46 1918-25
Thomas Hampson, Ryszard Minkiewicz, Elzbieta Szmytka, Philip Langridge, Robert Gierlach, Jadwiga Rappé,
City of Birmingham Symphony Chorus & Orchestra, Sir Simon Rattle
EMI, 1998, 2 CD
Johannes -
Hallo zusammen,
zuletzt gehört:
Gerald Finzi ( 1901-1956 )
Klarinettenkonzert op. 31 +Romanze für Streicher op. 11; Introit op. 6 für Violine & Orchester; 5 Bagatellen op. 23a; 3 Soliloquies aus "Love's Labours Lost" op. 28; Severn Rhapsody op. 3
Künstler: Plane, Northern Sinfonietta, Griffiths
Label: Naxos , DDD, 95Daraus das Klarinettenkonzert. Nach dem flüchtigen Eindruck der vorher probeghörten 30-Sekunden-Schnipsel hätte ich mir vom ersten Kompletthören etwas mehr erwartet...
Paul Hindemith (1895-1963)
Symphonie "Mathis der Maler"; Trauermusik; Symphonische Metamorphosen; Violakonzert "Der Schwanendreher"; Konzertmusik op. 50; Nobilissima Visione
Künstler: San Francisco SO, Gewandhausorchester, Blomstedt
Label: Decca , DDD, 87Daraus die Symphonie "Mathis der Maler". Kompositiorisch schon ganz klar ein anderes Kaliber! Richtig gepackt hat mich das Werk aber vorerst auch nicht.
Kaikhoshru Sorabji ( 1892-1988 )
Le Jardin Parfume f. Klavier
Künstler: Yonty Solomon, Klavier
Label: Altarus , DDD, 91Mein Erstkontakt mit Sorabji (auf die CD mit den Etüden warte ich noch). Ich hätte eher mehr vordergründige Virtuosität erwartet. Dass dem nicht so ist, muss ja wirklich kein Nachteil sein.
Direkt gefunkt hat es allerdings nicht nicht bei mir. Bin mir noch nicht ganz schlüssig, was ich vom gehörten nun halten soll.
Da meine Erwartungshaltung aber so hoch war nach den euphorischen Rezensionen bei amazon.com, hatte die CD eh einen schweren Start bei mir.
Werde sie einfach erneut hören müssen - was bei den gerade mal etwa 26 Minuten Spielzeit ja nicht so schwer sein dürfte (das mit der Spielzeit wusste ich vorher und ich hätte sie zum regulären Preis von über 15 Euro schon aus Prinzip niemals gekauft)Viele Grüße
Frank -
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Zitat
Original von Thomas Pape
Und nun spielt Jorge Bolet das Klavierkonzert von Jospeh Marx. Diese wunderbare Musik wird mich kostbaren Nachtschlaf kosten [...]
Mich nicht; ich höre die nämliche Aufnahme jetzt, bei hellichtem Tage:Joseph Marx (1882-1964)
Romantisches Klavierkonzert in E-Dur (1919-20)
Jorge Bolet, Klavier; New York Philharmonic Orchestra, Ltg.: Zubin MethaEin Rundfunkmitschnitt, dessen Genuß mir ein freundlicher Cellist aus dem Westfälischen ermöglicht hat - herzlichen Dank! Und es klingt - gut!
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Guten Tag,
heute in Heidelberg gekauft, damit eine Repertoirelücke geschlossen und eben gleich aufgelegt:
Johan Helmich Roman
Sonaten für Flöte, Cello & Cembalo Nr. 1-12
Mit Verona Fischer Traversflöte) , Klaus-Dieter Brandt (Barockcello)
u. Leon Berben (Cembalo)Diese Flötensonaten aus einem Druck von 1727 sind handwerklich solide gefertigt
(gelegendlich an Telemann erinnern) und für gute Amateure geschaffen.
Auf der Titelseite des Erstdruckes ist ein Cicerozitat zu lesen:"Neque ab indoctissimis neque a doctissimis legi vellem"
Gruß
aus der Kurpfalz
Bernhard
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Weiter geht es mit CD 3 aus dieser Box - Symphonien 5 und 4:
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Symphonien Nr. 1-9+Ouvertüren: Die Geschöpfe des Prometheus op. 43;Coriolan
op. 62;Egmont op. 84;Die Ruinen von Athen op. l13;
Die Weihe des Hauses op. 124
Anna-Kristiina Kappola, Marianne Beate Kielland, Markus Schäfer,
Thomas Bauer, Anima Eterna, Jos van Immerseel
Label: ZigZag , DDD, 2005-07LG, Elisabeth
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Hallo,
bei mir läuft:
Ulvi Cemal Erkin (1906-1972)
Sinfonie Nr.2 (1948-58 )
Philharmonisches Orchester Budapest / Hikmet SimsekEin dreisätziges Werk, das sich klar auf türkische Folklore beruft. Auf einen unruhigen Kopfsatz in Sonatenform folgt ein brütendes Adagio; der Schlussatz ist an einen traditionellen türkischen Tanz ("köcekce") angelehnt, ungemein schwungvoll und farbig. Trotz aller Folklorismen spart diese Musik keinesfalls an Dramatik und Spannung, wobei das Finale eher ein Kehraus (jedoch ein sehr gelungener!) ist. Mir gefällt die Sinfonie sehr gut - eine Hungaroton-CD, die wohl längst vergriffen ist. Von Erkins erster Sinfonie kenne ich leider nur das Scherzo, ich wüsste auch von keiner Einspielung.
Viele Grüße
Holger -
die cellosonate von elliott carter
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Original von Guercoeur
Eben gerade eines meiner liebsten "Klavierkonzerte":Karol Szymanowski (1882-1937):
Symphonie Nr. 4 "Symphonie Concertante" für Klavier und Orchester, opus 60 1932
Piotr Paleczny, Klavier; Polish Radio National Symphony Orchestra, Jerzy Semkow
EMI, 1979, 2 CD
Auch ich lasse mich gern inspirieren: habe ebendiese Aufnahme gerade ebenfalls gehört, aufnahmetechnisch wie interpretatorisch scheint alles so, wie es soll. Was ich mit der 3. Symphonie heute schon erlebte - hier bestätigt es sich: Der große Funke springt nicht über, auch wenn es sich offensichtlich um ein wirklich gut gearbeitetes, veritables Klavierkonzert handelt. Warum der Komponist es Symphonie nennt und nicht Konzert, ist mir nicht ganz klar: Der Aufbau ist doch durchaus konzertierend (auch in der Dreisätzigkeit schnell-langsam-schnell), auch wenn das Klavier vielleicht konsequenter in den Gesamtprozeß eingebettet ist als bei anderen. Aber was soll's - ich werd's mir sicher wieder anhören.