Werktreue, Respekt, und "Überlieferung, der man sich in Liebe und Wertschätzung verbunden fühlt" - jeder Opernbesucher entscheidet letztendlich ganz individuell ob diese Kriterien für ihn Bedeutung haben.
Für zigtausende Opernbesucher spielen sie anscheinend keine Rolle, denn sie gehen weiterhin in die Oper, sogar in "RT"-Inszenierungen. Es gilt, wie in der freien Marktwirtschaft, dass der Markt gut funktioniert, wenn er die Nachfrage zur Zufriedenheit der Kunden bedient. Würde der Kunde/Zuschauer die Inszenierungen nicht schätzen, bliebe er ja wohl weg.
Da die Zahlen aus Zürich im Internet für mehrere Jahre zugängig sind, habe ich mal die Auslastung der Inszenierungen von Calixto Bieito am dortigen Opernhaus rausgesucht.
Besucherschwund und totale Ablehnung sieht anders aus.
Google-Suche nach den Statistiken mit: "Geschãftsbericht Opernhaus Zürich"
13/14 Die Soldaten = 99,5%
16/17 Der feurige Engel = 73,6%
17/18 Die Krönung der Poppea = 91,6%
22/23 Eliogabalo = Statistik liegt noch nicht vor, aber die Vorstellung am 30.12.22 ist ausverkauft und für die vom 7.1.23 gibt es nur Restkarten.