Radio hören - Was bedeutet es den Tamino-Mitgliedern

  • Heute habe ich mein neues Radio-Gerät, ein DAB plus Gerät, für die Küche in Betrieb genommen.


    Ich habe SWR 2 eingestellt und wurde in einer Musikmatinee mit einer Themen-Sendung zum Buchstaben Y überrascht. Es ist eine Reihe von drei Sendungen, die sich den drei letzten Buchstaben des Alphabetes widmet. Sehr vergnüglich wurde ich mit Musik und Informationen zum Thema unterhalten. Ich habe das Gerät in den Wohnraum getragen und höre seither gebannt zu. Am nächsten Sonntag wird die Matinee dem "Z" gewidmet sein.


    Als Kind habe ich oft und gerne Radio gehört - Die Sendungen haben mir das Tor zur Welt der klassischen Musik geöffnet. In der abendlich-nächtlichen Wunschkonzert-Sendung, das in drei Teile gegliedert war, wurde Klassik an den Schluss gestellt. Ich musste im Bett mit einem Knopfhörer die Sendung verfolgen. Es erklang eine mehrsätzige Musik, die mich total in den Bann zog. Den Namen konnte ich mir nicht im Gedächtnis behalten. Jahre später habe ich herausgefunden: Es war Tschaikowskys Nussknacker-Suite.


    Ich höre gerne Wortbeiträge, Hörspiele und beziehe das Wissen über Musik über das Radio. SWR 2 und BR Klassik sind meine liebsten Sender. Die redaktionelle Qualität ist hoch. Als Schweizer vermag SRF 2 mich weniger zu begeistern, seit Sparmassnahmen umgesetzt wurden.


    Meine Frage: Was bedeutet euch Radio-Hören?

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • " Ich höre gerne Wortbeiträge, Hörspiele und beziehe das Wissen über Musik über das Radio. SWR 2 und BR Klassik sind meine liebsten Sender. Die redaktionelle Qualität ist hoch. "


    Genauso ist es bei mir "Y" ergangen, das war auch wirklich sehr gut. Toll fand ich auch wenn Reinhard Göbel das WO erklärt hat.

  • Radio ist mein täglicher Begleiter, auch wenn ich zu Hause nicht nur Klassik höre. Pflicht Programm ist Opera live jeden Samstag auf Wrti Radio, wo die kompletten Matineen der MET am Samstag übertragen werden. Außerdem höre ich Radio Rai 3 , weil es dort Abends sehr viele Live Übertragungen gibt. Desweiteren höre ich noch Radio OE 1 und BBC Radio 3.

  • Radio höre ich immer im Auto, fast immer Deutschlandfunk. Ansonsten allerdings nahezu nie. Wenn ich Themensendungen hören möchte (z.b. beim Kochen oder Haus-, Gartenarbeit), dann höre ich Podcasts, oft natürlich von Radiosender-Audiotheken.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • in der Schulzeit und noch ins Studium hinein war für mich der WDR3 mit seinen Programmen zur neuen Musik, zum Jazz, zu den Wittener Tagen für Kammermusik und seinen kompetenten Moderatoren eine gewaltige Bereicherung für mein Musikverständnis. Ich habe allerdings immer themenspezifische Sendungen gehört, nur ganz selten so etwas wie die Sampler „Klassik am Morgen“ oder zu anderen Tages- und Nachtzeiten.


    Dann ist Radio irgendwann vollständig verschwunden. Die Sender bieten viele ihrer Inhalte erfreulicherweise auch im Web an. Damit fällt die Fremdgestaltung meiner Zeit, die früher ja unumgänglich war, heute weg. Ich höre mir die Sachen an, die ich möchte, zu den Zeiten, wo ich Lust darauf habe….

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  • Die Musiksender bzw. -sendungen, die ich früher oft gehört habe, interessieren mich fast gar nicht mehr. Beim WDR 3 Klassikforum erfolgt die Stückeauswahl seit einiger Zeit offenbar eher nach Quoten statt nach Qualität oder Originalität, NDR Kultur ist zur Häppchenkultur verkommen usw.. Mir ist die Zeit zu schade für eine sterbenslangweilige Klaviersonate von Clara Schumann oder einen einzelnen Satz aus Dvoraks Neunter gefolgt von der "Wut über den verlorenen Groschen". Hinzu kommt, dass die Ansagen oft zum Fremdschämen sind: Neulich wurde z.B. im WDR 3 Mosaik ein Satz aus Beethovens C-Dur Cello-Sonate mit den Worten angekündigt, Beethoven haben leider nur sehr wenig für Cello komponiert, aber immerhin gäbe es zwei Sonaten, von denen man jetzt "die" zweite hören würde (es gibt fünf, und die in C-Dur ist die vierte, außerdem gab es wie gesagt nur einen Satz..). Oder in einer Gesprächssendung mit einer Schriftstellerin gab diese bekannt, dass ihr "Lieblingsstück" Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" sei, woraufhin dann der Anfang des G-Dur-Quartetts gespielt wurde, was weder sie selbst noch ihr Interviewer bemerkte. Man sprach dann aber noch sehr gelehrt über Schuberts Darstellung des Todes in diesem Stück. Früher habe ich in den (deutlich selteneren) Fällen solcher Irrtümer immer die Redakteure angeschrieben, aber inzwischen wäre das ein Vollzeitjob, und man würde ohnehin nichts ändern. Reine Wortsendungen höre ich noch gelegentlich, vor allem unterwegs im Auto, aber meine Befürchtung ist, dass die genauso fehlerhaft sind wie Musiksendungen, aber dass ich es, wenn es nicht um mein Spezialgebiet geht, möglicherweise nicht in gleicher Weise merke. Leider steht es um das Feuilleton in den großen Zeitungen auch nicht besser; mein Abo der Süddeutschen habe ich gekündigt, als Ende 2019 zum Gedenkjahr ein sogenanntes "Beethoven-Lexikon" erschien, das eine solche geballte Ladung von hanebüchenem Unsinn enthielt, dass man sich nur mit Grausen abwenden konnte (inzwischen habe ich ein einfaches Digital-Abo wieder abschlossen, weil es erstens bei anderen Zeitungen auch nicht besser ist, und weil zweitens Sport und Politik gut sind; letztere lässt allerdings auch allmählich nach).

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Was mir das Radiohören bedeutet? Nichts. Außer im Auto verfüge ich über gar keine Möglichkeit zum Radiohören mehr - seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. Ich habe mir im Laufe der Zeit eine so große Tonträgersammlung zugelegt, dass ich immer etwas finde, was ich hören möchte ... und das kommt manchmal genauso überraschend wie das Radioprogramm (wenn ich z.B. etwas entdecke, von dem ich nicht wusste, dass ich es überhaupt besitze). Ich will mir meine Hörzeit nicht fremdbestimmen lassen.

    Wie bei Tristan ist bei mir im Auto der DLF dauereingestellt. Aber meist läuft auch da eine CD. Am DLF schätze ich dann eigentlich nur die recht ausführlichen Nachrichten.


    Trotzdem bin ich ein Anhänger der Kultur- und Klassiksender des ÖRR. Wenn schon unser aller Zwangsgebühren verballert werden, dann wenigstens auch dafür (und die Rundfunkorchester!!!!!) und nicht nur für schweineteure Fußballrechte oder schlechte Unterhaltungsshows oder völlig überzogene Moderator*innengehälter*innen der ÖRR-Polit-Talkshow-Szene.


    Grüße

    Garaguly

  • Ich habe auch keinen Tuner mehr, höre aber ab und zu samstags am Computer über Internet die WDR 2-Reportagen zur Fußball-Bundesliga, bevor dann gegen 19:00 Uhr die Sportschau eingeschaltet wird (so ziemlich die einzigen Sendungen im ÖRR, die ich häufiger höre oder sehe) - das Autoradio ist meist aus, ab und zu mache ich mal die Nachrichten (DLF) an. Bei Verkehrshinweisen ist google-maps inzwischen besser. Kulturprogramme bringen meist Zeug, das mich nicht interessiert, und Moderatoren höre ich weder *innen noch *außen. Das letzte Radio, das ich gekauft habe, war vor etlichen Jahren ein mobiles DAB-Gerät, das ich meiner Tante geschenkt habe (Ordensschwester), die gern Radio Horeb hören wollte.

  • In meinen jungen Jahren habe ich viel mitgeschnitten und so meinen Weg zu einem breiten Spektrum gefunden.


    Was die letzten zwanzig, dreißig Jahre oder so betrifft, dann sind es noch manche Konzertübertragungen, bevorzugt live, und hin und wieder Interpretationsvergleiche. Was die Bamberger Symphoniker betrifft, die ich immer mal wieder im Konzertsaal erleben kann, so höre ich mir das gerne ein paar Wochen oder wenige Monate später noch einmal an, wenn das Konzert gesendet wird. Das ist schon des Öfteren der Fall und den Termin erfährt man auch über die Homepage.


    Aber darüber hinaus kann ich mit der fremdbestimmten Häppchen-Kultur wenig anfangen - da will ich Christian Köhn oder Garaguly nicht widersprechen. Sachliche aktuelle Hintergründe kann man in den Foren genauso erfahren und sie interessieren mich meist auch nicht so sehr, wenn es in Richtung Klatsch oder Musikpolitik geht.


    Aber ganz missen möchte ich den Rundfunk auf keinen Fall. Schade, dass er sich selbst in musikalischer Hinsicht weiter untergräbt oder Gelder technokratisch verschmeißt.


    :) Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Als Teenager hörte ich viel Radio. Die wöchentliche WDR 2-Sendung "Mal Sondocks Hitparade" war Pflicht, um die neuestens Hits auf Musikkassette mitzuschneiden, und als Freund von elektronischer Musik à la Tangerine Dream und Klaus Schulze hörte ich auch "Schwingungen" mit Winfrid Trenkler regelmäßig (Grüße an Wolfgang / teleton :hello:). Als dann das Interesse an klassischer Musik erwachte, kam WDR 3 dazu, damals ein noch wirklich gutes Programm. Da ich schon immer ein Klang-Fetischist war ^^ und stets die neueste Technik haben wollte, schaffte ich mir dann irgendwann einen DAT-Rekorder und einen DSR-Empfänger an und schnitt den ganzen Tag Sendungen aller dort ausgestrahlten Klassik-Sender mit (soweit ich mich erinnere, waren das so ziemlich alle deutschen). Für die Jüngeren: Digitales Satellitenradio war das erste digitale Radioformat, mit verlustfreier Ausstrahlung in 32 kHz PCM-Qualität, also nicht ganz CD-Standard, aber natürlich immer noch Klassen besser als analoges UKW. Da damals noch nicht jedes auch noch so abseitige Stück für wenig Geld in meist mehreren Interpretationen auf CD verfügbar war, vom Streaming ganz zu schweigen, war das Mitschneiden aus dem Radio ein echter Gewinn. Irgendwann wurde DSR zu meinem großen Bedauern eingestellt, die Nachfolgeformate waren verlustbehaftet und damit für mich nicht mehr interessant. Inzwischen waren auch so viele CDs verfügbar geworden, dass ich das Radio kaum noch vermisst habe. Die DAT-Bänder von damals (und den DAT-Rekorder/Player) habe ich immer noch, die meisten Aufnahmen habe ich aber natürlich nie wieder gehört. ^^


    Und heute? Ich höre Radio nur noch im Auto, aber fast nie Klassik, weil das für mich keine Hintergrundmusik ist und die Nebengeräusche im Auto auch viel zu störend, um diese Musik wirklich genießen zu können. Stattdessen läuft bei mir, seit ich wieder im Sendegebiet des WDR wohne, fast immer Radio Cosmo, ein Gemeinschaftssender von WDR, RB und RBB. Die spielen Global Pop, und da ich arabische, lateinamerikanische und teils auch afrikanische und asiatische Musik sehr mag, fühle ich mich dort musikalisch gut aufgehoben. Bevor jemand den Sender einschaltet: Nicht nur dürfte die Musik hier kaum jemandem gefallen, Cosmo ist auch ziemlich woke. :P Und abends laufen dort sogar Programme - horribile dictu! - in türkischer Sprache.


    Ansonsten hat Radio keine Bedeutung mehr für mich. Wenn ich mal etwas anderes als Klassik hören möchte, dann nutze ich Spotify. Und ich höre seit den Corona-Lockdowns viele Podcasts. Aber das wäre ein anderes (durchaus lohnendes) Thema.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Zuhause höre ich oft Radio. Habe meine Lieblingssender und finde sie auch immer gut.


    Meine Sender:

    Br-Klassik

    -Deutschlandfunk

    -Deutschlandfunk Kultur

    -NPR News (US)

    -1010 Wins (US NY)

    -CBS Radio (US NY)

    -Caribbean Vibes Radio (US)

    -BBC World Service

    -Smooth (UK)

    -BBC Radio 2

    -BBC Radio 3

    -WWOZ Jazz (US New Orleans)

    -KQED-FM News (US LA)

    -WNYC-FM News (US NY)

    -WQXR-FM (Klassik Sender NY

    -CBC Radio One Toronto

    -CBC Radio One Vancouver

    2bacr 100.9fm /Weltmusik (Bankstown Australien

    101.7 WSFM /Hit Klassiekr (Sydney
    Jazz Radio 24 / Frankreich
    90.0 WBUR-FM Eine NPR Station aus Boston
    88.5 WAMU Eine NPR Station aus Washington

    WQXR-FM (Klassik Sender NY)

    -CBC Music
    -Classical FM (Toronto)
    -Jazz.FM91 (Toronto)
    -ABC Classic FM (Sydney)
    -ABC Radio Sydney (local und internationale News
    -France Internationale( Kultur und Talk
    -FIP Paris ( Französische und elektronische Musik
    -Frane Musique Classique Plus
    -Jazz Radio (Lyon)

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • Ich habe früher viel Radio (WDR) gehört, es gab ja nichts anderes, TV hatten wir erst spät. Ich mochte die Kinderhörspiele (Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv), später vor allem Krimis, etwa den Krimi am Samstag. Auch der Schulfunk hatte gutes Niveau, sehr lebendig die als kleine Hördramen daherkommenden Geschichtssendungen ("Das peinliche Gericht von Tüschenbroich"). Bei irgendeiner Qualitätsreform (Richtung abwärts) wurde der komplett abgeschafft. Ich war der einzige, der protestiert hatte.

    Damals habe ich auch viele Hörspiele gehört (die Experimente kamen erst später). Was gab es für tolle Sprecher; die besten spielten unter Stroux in Düsseldorf: Martin Benrath, Klaus-Jürgen Wussow (der war toll, bevor er zur Kenntlichkeit entstellt in die Klinik ging), Ernst Deutsch, Maria Wimmer, Nicole Heesters, der Vater von Christian Brückner, der selbst, Mathias Wiemann - das Timbre der meisten habe ich heute noch im Ohr. Und - man konnte jedes Wort verstehen. Das galt selbstverständlich auch für die Nachrichtensprecher, die dafür eine Ausbildung mitbringen mussten

    Dann gab es gute Reihen zur klassischen Musik. Die Cappella Coloniensis war mein Lieblingsorchester, hier besonders mit Telemann (25 Ouvertüren habe ich noch!) und Haydn. So hatte ich Haydn noch nie gehört. Ich war dann reif für die Gesamtaufnahme von Hogwood.

    Es gab viele Muskfeatures, etwa eine sehr informative Reihe "Das Komponistenporträt" oder "Oper kurzgefasst". In diese Reihe schmuggelte Klaus Geitel die neu entdeckte Oper "Helgoland" von Anton Bruckner ein, mit Musik von Bruckner und Wagner. Ein Freund hatte das für bare Münze genommen.

    Auch ein Orchester für Alte Musik (Collegium musicum?) gab )es, sie spielten vor allem Geistliche Musik, meist mit Gesang (gute Solisten wie Altmeyer, Jelden, Rotzsch) und der Kantorei Barmen-Gemarke unter Kahlhöfer, zusammen mit der Westfälischen Kantorei unter Wilhelm Ehmann, beide Chöre als regelmäßige Gastensembles im WDR. Gerechterweise muss man sagen, dass Alte Musik und Oper in WDR3 immer noch gut vertreten sind.

    WieChrKöhn habe ich das Klassikforum und auch die Dauerklassik ab Mitternacht konsequent gemieden; der Begriff "Häppchenklassik" galt da auch schon.

    Ein letzter Grund, hier auch schon genannt: ich habe so viel tolle Musik auf CD, da bin ich im Auto gut versorgt. Für längere Autobahnfahrten ist die gute alte Rockmusik immer noch am besten. Musik im Auto, auch Sprache stört mich nicht, denn das Autofahren ist ja dermaßen automatisiert, dass das von selbst geht. Allerdings gelten bei mir 2 absolute Dinge: angepasste Geschwindigkeit und Abstand. Für den hinteren Abstand sorgt (nicht immer) ein eigenes Schild: ICH BREMSE AUCHBEI ROT!

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Radio hören gehört zu meinem Leben schon immer dazu.

    Und es war mir schon immer wichtig.

    Bei meinem Eltern lief ständig das Radio (Schlager, Popmusik .... ) ; soweit ich mich in meiner Kindheit zurück erinnern kann.

    Mein Vater ist leider 2015 verstorben, aber bei meiner Mutter läuft in der Küche auch Heute noch immer ein Radio. SWR4. Auch wieder ein Sender für Popmusik und Schlager, mit vielen lokalen Berichten.

    Höre ich auch gerne wenn ich bei meiner Mam bin.


    Als Jugendlicher bezog ich (neben Schulfreunden : Schallplattentausch usw...) mein musikalisches Wissen bezüglich der Rockmusik hauptsächlich aus dem Radio.

    Neben LPs und Kassetten anhören, dudelte ständig das Radio bei mir. Halt Rockmusik.

    SDR3 hiess das Programm. Sendungen wie POINT waren sehr beliebt.


    Heute höre ich meist Deutschlandfunk und SWR2.

    Ich besitze noch einen analogen Pioneer Tuner, den ich seit ca. Anfang der 1980ger Jahre in Betrieb habe.

    Ich höre viele klassische Konzerte im Radio, und schneide die sehr oft auch mit.

    Ich habe da mittlerweile eine recht umfangreiche Sammlung.
    Wer mehr wissen möchte, mich einfach mal kontaktieren. :)

    So kam ich auch vor vielen Jahren immer mehr zur klassichen Musik. Viel durch Liveaufnahmen im Radio, eben.

    Ohne das Radio wäre ich wohl kein Freund der klassischen Musik geworden


    Ohne Radio könnt ich mir mein Leben nicht vorstellen.

  • In der Vor-Fernsehzeit war Radio (noch mit der "Goebbelsschnauze") Schwerpunkt täglicher Unterhaltung, vom Schlager bis zum Hörspiel, wobei sich die ganze Familie vor dem Volksempfänger versammelte. Ich sammelte als 10-jähriger die Radioprogrammzeitungen und stellte danach mein Hörprogramm zusammen. Nach meinem ersten Theaterbesuch 1956 im Rahmen der Jugendweihe kamen mehr und mehr Operetten hinzu, langsam auch Opern. Oft waren Abbildungen der Sänger in den Zeitschriften, die ich ausschnitt, einklebte und praktisch sammelte. Es kamen etliche A5-Hefte zusammen, die natürlich irgendwann verschwanden.

    Als meine Eltern Ende der 50-er Jahre das Geld hatten, ein größeres Radio zu kaufen und wir auch die Senderreichweite damit erhöhen konnten, wurde - bei mir wie bei vielen Gleichaltrigen Radio Luxemburg auf Mittelwelle oder im 49m-Band der Lieblingssender. Natürlich hat Elvis die kompletten Hörgewohnheiten verändert, Camillo Felgen wurde der Lieblingsansager der ganzen Familie.

    Nach dem Abi 1961 ging es zum Studium, das Radio wurde Nebensache. Manche hatten Kofferradios, Studenten seltener. Später, mit dem Aufkommen des ersten Fernsehers (bei uns zu Hause 1965), verblaßte der Wunsch nach einem Kofferradio, ein UKW-Radio stand aber praktisch in jeder Wohnung.

    Nach der Hochzeit waren Radio und TV da, beides wurde genutzt. Aber das Radio immer nur als Hintergrundgedudel geduldet.

    Ende der 70- er, anfang der 80-er wurde es in meiner Generation usus, Nostalgiemusik zu hören. Die "neue deutsche Welle" ging an vielen im Osten total vorbei, wir hörten Lord Knut (den ehemaligen Bassist der "Lords", der nach einer Beinamputation sein Instrument nicht mehr spielen konnte) auf Rias, was im Osten nicht gerne gesehen wurde. Wir hörten die alten Lieder trotzdem gerne. Während meiner Arbeitszeit in Rußland waren Musikkassetten über Autoradio die Verbindung zur Heimat. Country-Musik war beliebt, Jennifer Rush "The Power of Love" erklang aus jedem Auto und jedem Zimmer.

    Nach 1990 war bei mir Radio im Auto aktuell. Ich war im Außendienst viel unterwegs, und Unterhaltungsmusik war mein Begleiter, mitunter ein Kultursender mit Musik. Gesprochene Kommentare habe ich nie gehört, bis jetzt nicht. Später kauften wir uns ein Bose-Wave-System und hörten zu Hause zum Frühstück Radio, eigentlich immer nur MDR Thüringen. Wenn wir Klassik auflegten, spielte das Radio keine Rolle, nur der eingebaute CD-Player wurde wegen des guten Tones genutzt. Wir hörten dann gezielt Klassik, manchmal täglich 1-2 Stunden. Als vor wenigen Jahren der UKW-Sendebetrieb eingestellt wurde, hatte auch der Bose als Radio ausgedient.

    Immer noch hören wir zum Frühstück als Hintergrundberieselung MDR Thüringen, jetzt über das Internet (z.B. Schlagerradio wegen unserer Vorliebe für alte Schlager).


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Beim WDR 3 Klassikforum erfolgt die Stückeauswahl seit einiger Zeit offenbar eher nach Quoten statt nach Qualität oder Originalität

    Michael Stegemann ist dort seit c. 3 J. kein Moderator mehr... - dazu in einem Gespräch mit dem van-Magazin im März '21: O-Ton von unserer Teamleiterin: 'wir werden Sie dazu verpflichten, die neuen CDs von Anne-Sophie Mutter und Jonas Kaufmann sofort zu senden.' ODER: Der bisherige Moderationsstil sei zu lang, Infos wie Besetzung, Tonart, Werkverzeichnisnummer gelten als verzichtbar.....


    ich belasse es dabei; restliches kann man sich wohl zusammenreimen -------------


    mit tun bloß noch die dortigen Redakteure bitterbitterleid, denen 'Bildungsprogramm wie vor 20, 30J.' eben so am Herzen liegt, wie z.B. Dir und mir - um in sämtlichen Sitzungen und Konferenzen (vermutl.) nur noch untergebuttert zu werden ?(?(


    Dazu passt die Beobachtung von Navid Kermani vom März '23 (wiederum aus dem van-Magazin): Ich bin dort oft ein- und ausgegangen und kenne keinen schlechter gelaunten Betrieb. Viele Leute dort haben das Gefühl, sie werden von dem abgehalten, was sie gerne machen würden und eigentlich auch besser könnten.

    Egoismus in der Wolfshaut, Egoismus im Schaafpelz. Unvernünftige Klugheit, unkluge Vernunft. Energie ohne Grundsäze, Grundsäze ohne Energie. Strenge ohne Menschlichkeit, Menschlichkeit ohne Strenge. Heuchlerische Gefälligkeit, schaamlose Unverschämtheit, altkluge Jungen, läppische Männer. Man könnte die Litanei fortsezen von Sonnenaufgang bis Mitternacht und hätte kaum ein Tausendtheil des menschlichen Chaos genannt! (Hölderlin, Brief an J. G. Ebel, 10.01.1797)

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  • Radio gehört dazu. Aber das Nutzen wandelt sich.

    Zu meiner Jugendzeit (Jg. 66) war das Radio generell von Übel. Über die Ausnahmen musste man sich freuen. So eine war im NDR "Musik für junge Leute" - so einen Titel muss man sich erst mal klar machen, also wie sehr das damals alles aus Erwachsenen-Sicht gedacht war. Dabei galt doch gerade in der Zeit - wie Tocotronic später formulierten - "Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein". Aber die Räume gab es eben nicht automatisch, auch nicht im Radio. Zum frühen Abend lief dann glaube ich noch eine Sendung und am Wochenende eine Hitparade. Da hieß es dann mitzuschneiden, weil man in Zeiten vor Flat-Rates unmöglich alles an interessanter Musik erwerben konnte.

    So war das Radio eine Brücke und zugleich Symbol einer Einengung.

    In Schleswig-Holstein kam dann mit RSH auch noch das erste private Radio der Republik über uns, damit war es endgültig vorbei. Vielleicht eine Ausnahme dort: "Shampoo" von Joachim Steinhöfel, jetzt ein Anwalt, der Bruder, Matussek, Weidel oder auch Tichys Einblick vertritt, früher ein Auskenner der Club-Music. Das Leben nimmt schon merkwürdige Schleifen.

    Später immer weniger Radio. Eine Zeitlang RBB Kultur, das aber mit der letzten Neuausrichtung noch ein wenig beliebiger wurde und jetzt in bester/schlimmster Weise privater Klassik-Sender beispielsweise Filmmusik zur Klassik erklärt und Musik überhaupt immer Häppchen-artiger serviert. Generell ist klassische Musik mit ihren Dynamik-Sprüngen für das Radio schwierig. Bei einem Besuch beim RBB sagte ein Techniker, dass man deshalb Leises lauter und Lautes leiser regle. Verständlich, aber nicht genussfördernd. Klassik im Autoradio ist so eher möglich, aber immer noch kein Vergnügen.

    So wie ich nicht mehr "linear" fernsehe, wähle ich im Radio auch eher Podcasts und Lesungen über entsprechende Apps nach Bedarf. Ausnahmen sind dann Live-Übertragungen wie am gestrigen Silvesterabend aus der Berliner Philharmonie. Welche ich allerdings irgendwann abgebrochen habe, weil ich das Wagner-Programm nicht überzeugend fand.

    Im Übrigen nervt mich am Radio/an den Rundfunkanstalten, dass sie es sich dank öffentlicher Förderung leisten, auch in Sparten wie online unterwegs zu sein, in denen sie privaten Medienhäusern Konkurrenz machen, sie also letztlich gegen Vielfalt in den Medien wirken.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Oder in einer Gesprächssendung mit einer Schriftstellerin gab diese bekannt, dass ihr "Lieblingsstück" Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" sei, woraufhin dann der Anfang des G-Dur-Quartetts gespielt wurde, was weder sie selbst noch ihr Interviewer bemerkte. Man sprach dann aber noch sehr gelehrt über Schuberts Darstellung des Todes in diesem Stück.

    Du glaubst doch nicht, dass bei der Aufzeichnung des Gesprächs das Musikprogramm abgewartet wird und sie dann nach andächtigem Lauschen das Stück nicht erkannt hätten. Dass die beiden das nicht "bemerkt" hätten ist schon eine komische Unterstellung. Nach der Aufzeichnung des Gesprächs wird alles zusammengeschnitten und da hat jemand Mist gebaut. Sicher nicht die Schriftstellerin, die war da nicht anwesend.

  • Du glaubst doch nicht, dass bei der Aufzeichnung des Gesprächs das Musikprogramm abgewartet wird und sie dann nach andächtigem Lauschen das Stück nicht erkannt hätten. Dass die beiden das nicht "bemerkt" hätten ist schon eine komische Unterstellung. Nach der Aufzeichnung des Gesprächs wird alles zusammengeschnitten und da hat jemand Mist gebaut. Sicher nicht die Schriftstellerin, die war da nicht anwesend.

    Es war eine live-Sendung. Ich habe danach den Interviewer angeschrieben und auf den Irrtum hingewiesen. Er behauptete standhaft, das gesendete Stück sei "Der Tod und das Mädchen" gewesen. Erst nachdem ich ihm daraufhin den Ausschnitt aus der Audiothek zusammen mit den Partitur-Ausschnitten der beiden Quartett-Anfänge geschickt habe, räumte er ein, sich wohl vertan zu haben. Es war wohl eine Fehleingabe in der Musik-Datenbank, aber bemerkt hatte das beim Hören weder der Interviewer noch die Schriftstellerin.

    Von wegen "komische Unterstellung"...

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Aufmerksam zugehört werden sie trotzdem nicht haben.

    Das mag sein, aber er hat mir wörtlich geschrieben:

    "Ich hätte Haus und Hof gewettet, dass wir in der Sendung den Anfang von Nr. 14 hörten, und weder [der Schriftstellerin] noch ihrem Gastgeber ist es aufgefallen... Auch nach Maßgabe der Hörerpost sind Sie der Einzige, der den Lapsus bemerkt hat. Respect!"

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

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  • Früher so bis Ende der 90er waren WDR 3 und SWF 2 für mich wichtige Klassiksender, jede Menge Klassik auf Tonband und später MiniDisc mitgeschnitten hatte. Auch WDR 1 mit seiner wöchentlichen Sendung "Schwingungen" = Elektronische Musik, wurde mitgeschnitten und war für mich für Jahrzehnte ein wichtige Musikquelle.


    Irgendwann lies das immer mehr nach und ich kaufte mir alles gewünschte auf CD .....

    Ich habe meinen SONY-Spitzenklasse-Tuner schon seit Jahren nicht mehr eingeschaltet ... :/ eigentlich ein Jammer.


    Genau wie Einige hier, findet Radio bei mir nur noch im Auto statt ... aber weniger für Musik, sondern um die neusten Nachrichten auf DLF und WDR 5 zu hören. Musik kommt bei längeren Fahrten dann eher über Blutooth vom Smartphone oder vom WDR 3. DA freue ich mich heute, dass ich diese Sender dann wenigstens störungsfrei über DAB empfangen kann.


    Zu Hause habe ich auch einen DAB-Empfänger, der auch Internetradio ist (also tausende Sender wären möglich) ... wird aber selten genutzt und nur aus technischen Gründen mal eingeschaltet ... 8) aber man muss seine Zeit einteilen. Wenn es um Musik geht greife ich lieber zur CD, DVD oder BluRay.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich habe in den vergangenen Tagen vermehrt Radio über meinen DAB plus Empfänger gehört. Die Sendungen von SWR2 habe ich mit Interesse verfolgt.


    Die Wortbeiträge zeugten von hohem journalistischem Niveau und guter Recherche. In Diskussionsrunden mit mehreren Teilnehmern wurde angeregt diskutiert. Verschiedene Standpunkte haben die Fachleute mir vermittelt. Ich habe viel erfahren, was ich ich als bereichernd empfand.


    Die ausgewählte Musik hat mir Unbekanntes nahe gebracht. Die Zusammenstellungen folgen einem Thema und haben hohen Informationsgehalt und unterhalten mich als Zuhörer. Diese Woche war es in der täglich ausgestrahlten Musikstunde eine Rundreise durch 5 Opernhäuser.


    Wer eine Sendung verpasst hat, kann im Internet sich die Sendung zu einem späteren Zeitpunkt anhören. Ein Service, den ich schätze.


    https://www.swr.de/swr2/index.html

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,

    das freut mich dass Dir das SWR2 Programm so gut zusagt.

    Ich finde das SWR 2 Programm auch sehr sehr hochwertig.

    Wie oben schon geschrieben, neben DLF höre ich hauptsächlich und sehr viel SWR2; mein Haussender (sowie SWR4 wenn ich bei meiner Mutter mich aufhalte)

    Ich wohne in der Nähe von Heidelberg und die SWR Sender sind unsere Haussender.

    Ich schrieb ja, dass ich noch einen analogen Tuner habe und über diesen höre ich hauptsächlich das SWR 2 Programm (so rauschfrei wie möglich, und das ist bei zum Glück ziemlich rauschfrei). Ich bin mit analogem FM aufgewachsen und das ist für mich einfach der wärmste und beste Ton für Radio.

    DLF bekomme ich analog nicht rauschfrei rein (leider), daher höre ich dies über das Internet.

  • Abschied von RBB Kultur. Wie der RBB mitteilt, wird ab dem 2. April aus "RBB Kultur" "Radio 3".


    Unter anderem heißt es in der Pressemitteilung: "radio3 strukturiert das Programm auch musikalisch klarer als bisher: Klassik wird überall vorkommen, jedoch in bestimmten Programmstrecken Schwerpunkte haben. In Primetime und Drivetime unterstreicht anspruchsvolle, hochwertige Musik verschiedener Genres von Jazz über Soul bis hin zu Singer-Songwritern die Aktualität, die die erweiterten Wortstrecken vorlegen."


    Weiter: "Klassische Musik ist weiterhin der Markenkern von radio3. In den aktuellen Strecken am Morgen und am Nachmittag steht sie als journalistisches Thema im Fokus, von 10.00 bis 16.00 Uhr und ab 19.00 Uhr spielt sie die uneingeschränkte musikalische Hauptrolle."


    Dazwischen und zusätzlich sollen Singer/Songwriter, Soul- und Jazz-Interpreten zu hören sein.


    Alles wird (wie immer) besser, neuer, dazu noch tiefgründiger. Ich bin gespannt, bedaure aber schon jetzt, dass hier der letzte nahezu reine Klassik des ÖRR eingestellt wird.

    "Jein".

    Fettes Brot

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