Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2007 unter Mehta

Ich fands dieses Jahr nicht so widerlich aufdringlich heiter wie sonst, was allerdings daran lag, dass das Radio leiser eingestellt war als sonst.

(Ansonsten hatte ich mal wieder den Eindruck, dass es völlig Wurst ist, wer da vorne den Kasperl macht.)

Ich habe einige Ausschnitte gesehen, aber den Pausenfilm mit den herrlichen österreichischen Motiven war für mich der Höhepunkt.
Zubin Metha fand ich insgesamt gar nicht so übel, wie hier einige ausdrücken.
Vorurteile über Metha sind fehl am Platze, man muß das Konzert gehört haben.

Zitat

Offenbar wurde die Pausensendung "Nationalpark Austria" nicht nur bei uns ausgestrahlt. Zu schönen Bildern aus unseren Nationalparks spielten die Ensembles Vienna Horns und Art of Brass geradezu sensationell! Das letzte Stück war übrigens aus Bruckners Vierter!

Ich möchte Theophilius ausdrücklich zustimmen.
Bei der Beurteilung spielt wohl der Musikgeschmack eine entscheidende Rolle, die beim Opern- und Operettenliebhaber musicophil wohl ganz anders geartet scheinen.

Ich fand den 3.Satz aus Bruckner´s Sinfonie Nr.4 vom Ensemble Vienna Horns gespielt das Beste vom ganzen Neujahrskonzert.

Zitat

Original von teleton
Ich fand den 3.Satz aus Bruckner´s Sinfonie Nr.4 vom Ensemble Vienna Horns gespielt das Beste vom ganzen Neujahrskonzert.

Das ist wohl die vernichtendste Kritik hier.

Hallo kurzstückmeister,

stimmt genau.
Ich kann nicht verstehen, wie das wiener Publikum jedes Jahr quasi am gleichen Programm mit Strauß-Walzern so großen gefallen finden kann und sich dann auch noch die kurze Zerit später erscheinende DG-Doppel-CD kaufen --- immer das gleiche Programm; mal der Walzer, mal ein anderes Wälzerchen.
Laaaaaaaaaaaaaaangweilig !

Warum kommt nicht mal ein Dirigent und räumt mal mit dem Konzertprogramm auf und wählt "anständige Musik" ???
Warscheinlich ist das mit dem konservativen Publikum nicht möglich.

Klar das ich deshalb auch den wunderbaren Pausenfilm mit den Vienns Horns vorziehe !

Zitat

Original von teleton
Warum kommt nicht mal ein Dirigent und räumt mal mit dem Konzertprogramm auf und wählt "anständige Musik" ???

warum sollten sich das die wiener philharmoniker antun?
- das konzert ist immer ausverkauft
- zusatzeinnahmen durch CD praktisch auch garantiert
für einen privaten verein (wiener philharmoniker) ganz einfach eine sichere
grundfinanzierung.

die anständige musik spielen sie ja eh unter'm jahr. nur wird das halt nicht
im TV übertragen und somit gratis bzw. pauschal (TV-gebühr) konsumierbar.

im radio (OE1) werden allerdings realtiv viele konzerte von ihnen übertragen.

faun

Zitat

Original von teleton
Warum kommt nicht mal ein Dirigent und räumt mal mit dem Konzertprogramm auf und wählt "anständige Musik" ???
Warscheinlich ist das mit dem konservativen Publikum nicht möglich.

OK - gute Idee. Dann laßt uns doch mal hier diskutieren, welche Musik gespielt werden soll.

Austria

Zitat

Original von Austria

OK - gute Idee. Dann laßt uns doch mal hier diskutieren, welche Musik gespielt werden soll.

Teletons Vorschlag ist etwa so plausibel, wie wenn man anregen würde, an Silvester statt "Dinner for one" doch bitte jedes Jahr eine andere Sketch-Sendung im TV zu bringen. Der Witz ist doch gerade, dass es immer dieses Repertoire ist. Und da es noch dutzende bzw. hunderte von sehr selten gespielten Tänzen der Familie Strauß gibt, finden sich jedes Jahr zwei oder drei, die noch nie gespielt wurden.
Was für einen Sinn sollte es haben stattdessen, anderes "Bonbonrepertoire" (wie etwa Rossini-Ouverturen, Säbeltanz oder was weiß ich) oder gar 08/15 Abonnementskonzertrepertoire zu spielen? Daran besteht nun ja kein Mangel an den übrigen 364 Tagen.

viele Grüße

JR

@JR

das war ein Schääärz von mir...

Austria

Ich habe leider nur etwa die letzten zehn Stücke aufgenommen und mir hats gut gefallen. Werde mir vielleicht sogar die CD gönnen.
Diese Mischung aus heiterer Melancholie und heisser Lüsternheit bei manchen Walzern kommt nur bei einer langsamen Interpretation voll zur Geltung...

Hat man das CD-Cover nach dem Konzert angepasst oder wusste man vorher schon, dass Mehta genau in dieser Kluft dirigieren wird?

Ich habe größtenteils nur den zweiten Teil mitbekommen, fand das Konzert an sich aber nicht schlecht. Nur hatte ich nicht den Eindruck, dass Mehta sich aktiv am Musizieren beteiligte, sondern halt einfach nur seinen Taktstock schwang und die Philharmoniker ihre Sache so machten, wie sie es halt immer machen.

Deshalb schließe ich mich hier der Meinung vom KSM an:

Zitat

Ansonsten hatte ich mal wieder den Eindruck, dass es völlig Wurst ist, wer da vorne den Kasperl macht.

Gruß, Peter.

Hallo zusammen!

Kater gut überstanden? Heil über die Runden gekommen?
Ich erstaunlichweise ganz gut. (Obwohl die Silvetserparty leider etwas öde war ). Na ja...

Ich muß euch gestehen: es gibt zwei Sachen, die mir Silvester und Neujahr nicht (mehr) in die Tüte kommen:

1. Dinner for one
2. Neujahrskonzert

Bei ersterem kann ich nicht nachvollziehen,was Leute zum Lachen bringt, wenn sie diese (vielleicht damals ganz nette Nummer) nun zum 100. mal gesehen haben....

Bei zweiterem: Na ja, bin eben kein Strauß-Fan und selbst wenn, das Programm abwechslungsreich ist - kann mir ehrlich gesagt gestohlen bleiben.
Vielleicht lags an der etwas mißlungenen Party, aber:

bei mir gabs als Gegenprotest gestern Schostakowitschs 14. Symphonie.

Und die Malaguena habe ich extra laut gedreht

Und den unterhaltsamen Teil gabs abends mit dem wundervollen Album IV von Toto....

Jaaaa, so kann das Jahr entspannt beginnen....

Wulf.

Zitat

Original von Wulf
Ich muß euch gestehen: es gibt zwei Sachen, die mir Silvester und Neujahr nicht (mehr) in die Tüte kommen:

1. Dinner for one
2. Neujahrskonzert

Bei ersterem kann ich nicht nachvollziehen,was Leute zum Lachen bringt, wenn sie diese (vielleicht damals ganz nette Nummer) nun zum 100. mal gesehen haben....

Bei zweiterem: Na ja, bin eben kein Strauß-Fan und selbst wenn, das Programm abwechslungsreich ist - kann mir ehrlich gesagt gestohlen bleiben.

Alles anzeigen

Wie mein zum 1.1. neu eingestellter Pressesprecher eben mitteilte , verbringe auch ich den Jahreswechsel eher unkonventionell - die letzten Jahre gabs aus Protest ebenfalls Schostakowitsch , heuer aber war es ganz friedlich mit der Entführung vom Wolferl

Das Sylvesterkonzert der Berliner fand ich umso interessanter (da ich die Strauß-Parade gemieden habe) - jedenfalls den Nicht-Strauss-Teil mit Uchida
Gergiev ist mir da leider entgangen

Stefan

Hach, ich bin ja heute ganz besonders schelmisch drauf

Zitat

Original von Wulf
Ich muß euch gestehen: es gibt zwei Sachen, die mir Silvester und Neujahr nicht (mehr) in die Tüte kommen:

1. Dinner for one
2. Neujahrskonzert

Bei ersterem kann ich nicht nachvollziehen,was Leute zum Lachen bringt, wenn sie diese (vielleicht damals ganz nette Nummer) nun zum 100. mal gesehen haben....

Bei zweiterem: Na ja, bin eben kein Strauß-Fan und selbst wenn, das Programm abwechslungsreich ist - kann mir ehrlich gesagt gestohlen bleiben.

Alles anzeigen

Zu ersterem: Die Leute feiern sich selbst und lachen darüber, dass sie immer darüber lachen. Das sind Pawlowsche Reflexe. Mit diesem Prinzip verdienen Rüdiger Hoffmann und Michael Mittermaier dickes Geld...

Zu zweiterem: Siehe ersteres. Lediglich das Lachen fällt etwas gebildeter aus

Zitat

Original von Blackadder
Hach, ich bin ja heute ganz besonders schelmisch drauf

Hallo Blackadder,
so einen wie Du hat uns noch gefehlt

Zitat

Zu zweiterem: Siehe ersteres. Lediglich das Lachen fällt etwas gebildeter aus

"erweckt den Anschein höherer Bildung" ist die von mir favorisierte Version...

Zitat

Original von teleton
Warum kommt nicht mal ein Dirigent und räumt mal mit dem Konzertprogramm auf und wählt "anständige Musik" ???
Warscheinlich ist das mit dem konservativen Publikum nicht möglich.

Dieser Vorschlag ist ungefähr so realitätsnah wie deine Empfehlung an Daimler-Benz, den Stern durch ein anderes Symbol zu ersetzen...

Lieber Teleton, das "Wiener Publikum", das du zu mehr Aufmüpfigkeit gegenüber der traditionellen Walzerseligkeit aufforderst, setzt sich nur zu einem geringen Prozentsatz aus Wienern zusammen. Ich nehme mal an, dass bereits heute so viele Kartenbestellungen aus dem Ausland eingegangen sind, dass das Neujahrskonzert 2007 theoretisch ausverkauft ist. Und dieses Publikum wünscht sich genau dieses Programm, es ist sozusagen ein Markenzeichen, wie JR schon ausgeführt hat.
Und sooooo schlimm kann ich's nun wirklich nicht finden, wenn einmal im Jahr der Walzer regiert!
Liebe Grüße, Severina

Zitat

Original von Blackadder
Hach, ich bin ja heute ganz besonders schelmisch drauf

Zu ersterem: Die Leute feiern sich selbst und lachen darüber, dass sie immer darüber lachen. Das sind Pawlowsche Reflexe. Mit diesem Prinzip verdienen Rüdiger Hoffmann und Michael Mittermaier dickes Geld...

Zu zweiterem: Siehe ersteres. Lediglich das Lachen fällt etwas gebildeter aus

Hallo Blackadder!

Das ist noch nett ausgedrückt, denn ein Pawlowscher Reflex dürfte wohl kaum selbst verschuldet sein,wenn ich damals in Bio aufgepasst habe.
Wie Du sagst, die Leute feiern sich selbst und lachen darüber, daß sie immer darüber lachen. Klingt für mich wie der verzweifelte bzw. krampfhafte Versuch einer gesellschaftlichen normativen Moral - nämlich der "Silvester sind alle gut gelaunt und beschwingt" - Moral gerecht werden zu wollen.
Oder?

Zitat

Original von Wulf
Wie Du sagst, die Leute feiern sich selbst und lachen darüber, daß sie immer darüber lachen. Klingt für mich wie der verzweifelte bzw. krampfhafte Versuch einer gesellschaftlichen normativen Moral - nämlich der "Silvester sind alle gut gelaunt und beschwingt" - Moral gerecht werden zu wollen.
Oder?

Exakt. Kann man auch auf Karneval, Fastnacht, Fasching übertragen

Zitat

Original von lohengrins

Für mich waren die Bläser in der Pause das Highlight. Das hat mir außerordentlich gefallen (vielleicht abgesehen von den offenbar unweigerlichen Naturbildern, die teils dazu gestellt wurden).

Die Naturbilder haben dir nicht gefallen?

Gleich das erste Filmchen spielte im Nationalpark Donauauen, der im Osten Wiens beginnt. Vielleicht war er zu gefällig präsentiert, wie das eben in letzter Zeit so üblich ist, wenn "Natur" (und Kultur!) fürs Fernsehen gefilmt wird, mit den viel zu satten Farben und den eitlen Bildausschnitten. Tja, am besten nach Wien kommen und selber die Donauauen per Boot besuchen und die Stille genießen.

Mich stört als Piefke jedes Jahr die selbstgefällige, kleinstaat-chauvinistische Aufgeblasenheit des ORF. Die ganze Sendung könnte von Fremdenverkehrs-Marketingleuten sein (vor allem die Pausenfilme mit dem "Schönen Österreich") Überdies verdienen sich jedes Jahr wohl immer die gleichen Leute eine goldene Nase. Und "Bildregie Brian Large" kann ich nicht mehr lesen

Z. Mehta ist auch der richtige Dirigent für die globale Vermarktung - ohne Ecken und Kanten im Gegensatz z.B. zuHarnoncourt.

Und was hättest du in der Pause gerne? Einen Beitrag über österreichische Müllverbrennungsanlagen?
Das Neujahrskonzert mit Harnoncourt hat sich global übrigens prächtig vermarktet.....
lg Severina
PS: Ab wieviel Quadratkilometer ist Chauvinismus OK? Nix für ungut, aber.....

Zitat

Original von schiral
Die ganze Sendung könnte von Fremdenverkehrs-Marketingleuten sein

Na, wenn es gut gemacht ist, ist doch das ok. Wenn man ein solches Konzertereignis - und als solches betrachte ich es im positiven Sinne - ausrichtet, wäre man doch schön blöd, nicht etwas Werbung in eigener Sache zu machen.

aber sorry, wir werden jetzt etwas off-topic, deshalb:

Leider habe ich nicht die ganze Zeit hingehört, da teilweise mit der Vorbereitung des Essens beschäftigt. Ich habe diesmal auch nicht aufgenommen, weil ich von Anfang an geplant hatte, mir die CD zuzulegen. Nun tendiere ich aber eher dazu, mir die vom letzten Jahr zu kaufen. Kanns nicht begründen, ist nur so ein Gefühl...

Zitat

Original von petemonova
Hat man das CD-Cover nach dem Konzert angepasst oder wusste man vorher schon, dass Mehta genau in dieser Kluft dirigieren wird?

War bestimmt wie bei den Harnoncourt-Neujahrskonzerten: Da wußte man auch schon vorher, daß er seine "Zugschaffneruniform" (siehe unten) tragen wird und hatte sie auch schon vorher für das booklet bei Proben abgelichtet. Das booklet ist stes schon vor dem Konzert gedruckt, desshalb finden sich in den booklets auch keine Zeitangaben für die einzelnen Titel.

Hallo Melot.

Zitat

Original von Melot1967

Die Naturbilder haben dir nicht gefallen?

Gleich das erste Filmchen spielte im Nationalpark Donauauen, der im Osten Wiens beginnt. Vielleicht war er zu gefällig präsentiert, wie das eben in letzter Zeit so üblich ist, wenn "Natur" (und Kultur!) fürs Fernsehen gefilmt wird, mit den viel zu satten Farben und den eitlen Bildausschnitten. Tja, am besten nach Wien kommen und selber die Donauauen per Boot besuchen und die Stille genießen.

Dochdoch, die Naturbilder oder also vielmehr die abgebildete Natur ist dolle schön. Nur ist es eben kreuzlangweilig, weil mit derlei einfach zu gern "klassische" Musik illustriert wird. Insofern verstehe ich auch in Maßen den Widerwillen meines "Mit-Piefkes" schiral, weil das Ganze gern ins eitel-selbstbespiegelnde abgleitet. Aber das ist vielleicht in Verbindung mit dem Walzer-, Polka-, Nostalgie-Neujahrskonzert auch stimmig und sicherlich gewollt.

Selbst nach Wien kommen? Habe ich im vergangenen Jahr gemacht. In den Donauauen war ich nicht (dafür in der Staatsoper und dem Musikverein, ich elender Bildungsbürger), das sollte ich wohl mal nachholen.

Gruß, l.

Zitat

Original von schiral
Mich stört als Piefke jedes Jahr die selbstgefällige, kleinstaat-chauvinistische Aufgeblasenheit des ORF. Die ganze Sendung könnte von Fremdenverkehrs-Marketingleuten sein (vor allem die Pausenfilme mit dem "Schönen Österreich") Überdies verdienen sich jedes Jahr wohl immer die gleichen Leute eine goldene Nase. Und "Bildregie Brian Large" kann ich nicht mehr lesen

Z. Mehta ist auch der richtige Dirigent für die globale Vermarktung - ohne Ecken und Kanten im Gegensatz z.B. zuHarnoncourt.

Gratuliere! Welch eloquenter, scharfsinnig analysierender und fein differenzierender Beitrag! So etwas sollte man öfter lesen können...

Zitat

Mich stört als Piefke jedes Jahr die selbstgefällige, kleinstaat-chauvinistische Aufgeblasenheit des ORF.

Wieso eigentlich? Etwa, weil ihr Großstaatler nichts annähernd Vergleichbares auf die Beine stellen könnt? Und was ist am Neujahrskonzert selbstgefällig?

Zitat

Die ganze Sendung könnte von Fremdenverkehrs-Marketingleuten sein

Offenbar muss ich hier ein dir noch unbekanntes Geheimnis lüften: genau so ist es! Das Neujahrskonzert ist die meistgesehene und beliebteste Werbesendung der Welt! Ein globales Medien-Event, in einer Liga mit Super-Bowl, Olympischen Spielen, Fußball-WM, Formel-1 und Papst-Messe. Das ist Werbung für Musik im Allgemeinen, für die Musik der Strauß-Dynastie, für die Philharmoniker, für die Stadt Wien und auch für Österreich. Da sind selbstverständlich Medien- und Markentingprofis am Werk. Denn es ist zugleich ein Produkt, das möglichst viele Menschen ansprechen und sie zum Jahresanfang für eineinhalb Stunden in gute Stimmung versetzen soll.

Was den Pausenfilm anbelangt, der ist natürlich nicht integraler Bestandteil des Neujahrskonzertes. Das war tatsächlich ein Werbefilm der Tourismus-Branche (wenn du es noch nicht weißt: Österreich ist ein Tourismus-Land!). Und da es ein Österreichischer Werbefilm ist, gibt es gute Musik dazu. Wie einigen anderen Forums-Mitgliedern auch aufgefallen ist, war die Begleitmusik sogar so gut, dass es sich schon ausgezahlt hätte, den Film nur anzuhören und dabei irgendetwas optisch attraktiveres in der näheren Umgebung zu betrachten. Wenn dir aber Bilder aus Österreich missfallen, kannst du ja an deine Fernsehgesellschaft schreiben, dass du lieber Bilder aus Bad Tölz, Rügen oder Ostfriesland sehen willst. Denn entweder waren die Deutschen Fernsehbosse zu bequem, um ein eigenes Pausenprogramm zu produzieren, oder der Meinung, der Beitrag wäre so gut, dass man ihn auch Bundesdeutschen Sehern zumuten könne.

Zitat

Überdies verdienen sich jedes Jahr wohl immer die gleichen Leute eine goldene Nase.

Und was können wir aus dieser Erkenntnis lernen? CD- und DVD-Verkauf wird sicherlich einigen etwas einbringen, aber die Übertragung ist für den ORF nach eigenen Angaben kaum kostendeckend. Zum Einen ist der getriebene Aufwand sehr hoch und zum Anderen werden die Senderechte um ein Butterbrot verkauft. Da das Neujahrskonzert der wichtigste Werbeträger für die Stadt Wien ist, ist man bestrebt, mit dem Konzert weltweit möglichst viele Menschen erreichen zu können. Die Rentabilität ergibt sich dann indirekt aus dem Städtetourismus.

Zitat

Und "Bildregie Brian Large" kann ich nicht mehr lesen

Ist das jetzt Ausdruck deiner allgemeinen Befindlichkeit, oder hattest du konkret etwas an der Bildregie der Übertragung auszusetzen?

Zitat

Z. Mehta ist auch der richtige Dirigent für die globale Vermarktung - ohne Ecken und Kanten im Gegensatz z.B. zu Harnoncourt.

Hamma also doch etwas richtig gemacht?

Aber dir scheint entgangen zu sein, dass Nikolaus Harnoncourt bereits zweimal das Neujahrskonzert dirigiert hat, und dass Zubin Mehta es heuer auch ziemlich gut gemacht hat (die musikalische Seite scheint bei dir keine große Bedeutung zu haben). Wobei noch zu klären wäre, warum du dir die Sendung trotz deines offensichtlichen grundsätzlichen Widerwillens überhaupt angeschaut hast, denn dies ist kein Masochistenforum!

Theophilus
:] :] :] :] :] :] :] :] :lips:
lg Severina

Hallo zusammen,
ich wollte mich auch noch kurz zum Konzert und zu den Bläsern äußern.
Also zu Beginn ging es mir wie Pauls Mama. Fand es irgendwie fad. Lag meiner Meinung nach aber nicht am Vortrag, sondern eher am Programm. Nach der Pause wurde es etwas besser, wobei dann aber meine Konzentration nachließ, weil ich die Musik ja eigentlich gar nicht mag.

Warum ich es mir dann überhaupt anschaue? Darum.

Die Pause fand ich nicht schlecht. Ich mag Bruckner, ich mag Hörner aber seit dem 1.1.2007 weiss ich, dass ich Bruckner in Kombination mit Hörnern nicht mag. Aber die Stücke danach waren sehr gut.

Liebe Grüße
GalloNero

Hallo Schiral,

Zitat

Mich stört als Piefke jedes Jahr die selbstgefällige, kleinstaat-chauvinistische Aufgeblasenheit des ORF.

Ja, ja, ärgerlich, was so ein Kleinstaat alles zuwege bringt und auch noch den Stolz darauf raushängen läßt! Dann schon eher "Der Bulle von Tölz" - auch schöne Landschaften und gute Musik, aber eben viel bescheidener. In jeder Hinsicht...

Zitat

Die ganze Sendung könnte von Fremdenverkehrs-Marketingleuten sein (vor allem die Pausenfilme mit dem "Schönen Österreich")

Ich bitte um Deinen Kurzlehrgang im Landschaftsverschandeln. Wir Ösis sind da einfach blutige Anfänger.

Zitat

Überdies verdienen sich jedes Jahr wohl immer die gleichen Leute eine goldene Nase.

...und manch einen frißt darob so der Neid, daß er jede Differenzierung über Bord schmeißt und nur noch geifert.

Zitat

Und "Bildregie Brian Large" kann ich nicht mehr lesen

War die Schrift zu klein oder die Brille zu schwach...?

Zitat

Z. Mehta ist auch der richtige Dirigent für die globale Vermarktung

Wirklich, wir Ösis sollten uns schämen! Dieser Mehta...! Aber Du hast schon recht, ich mag ihn ja auch nicht. Wo ist der doch gleich Chefdirigent...?

Zitat

- ohne Ecken und Kanten im Gegensatz z.B. zu Harnoncourt.

Soll ich Dir verraten, wer 2001 und 2003 die Neujahrskonzerte dirigiert hat? Du wirst es nicht glauben...!

Ich als ein weiterer "Piefke" mag Österreich, die Sträuße und auch das Neujahrskonzert - das 2001er mit Harnoncourt habe ich sehr genossen inklusive der sehr schönen und klasse gefilmten Landschaftsaufnahmen. Was ist falsch an Tourismuswerbung, wenn sie ästhetisch so gut gemacht ist?

Was ich hingegen mit einer Mischung aus Befremden und Belustigung wahrnehme, sind die Bilder von aufgeputzten Tänzerinnen und Tänzern, die mit breitem Grinsen durch goldene Prachtsäle Marke Schönbrunn gondeln