VOTING: OPERNINSZENIERUNG KLASSISCH vs. REGIETHEATER

  • @ Thomas: Na ja, evangelisch ;) ;) ;) ;) ;) Da ist es ja auch in den Kirchen nicht so weit her mit der Optik. Als rheinischer Katholik geht mir doch das Herz auf, wenn der Weihrauch wabert, d.h. eigentlich ist mir da immer schlecht geworden als Messdiener. Hoppla, Eigentor.


    @ Edwin: Nicht gerade als Teufel... :D


    Komisch, dass wir dann echt so unterschiedlich empfinden. Hach, ich muss ja echt noch mal nach Wien. Aber wer von Euch hat denn jetzt den Kapplmüller-Ring gesehen?


    :hello:

  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    @ Da ist es ja auch in den Kirchen nicht so weit her mit der Optik.


    :hello:



    Ich will jetzt ja nicht sagen, daß das für mich ein Grund war, die Zugehörigkeit zu wechseln :D (das täte wirklich zu weit führen). Meßdiener war ich nämlich auch mal. In einer schlichten, inszenierungsfreien Ruhrgebiets-Kirche.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Draugur


    Sag bloß nicht, dieser Klamauk-Provokateur darf immer noch Opern inszenieren?? Traurig, traurig.


    Aber selbstverständlich inszeniert Schlingensief auch wieder Oper. Z. B. nächstes Jahr in Berlin (Bismarckstrasse) die szenische UA von Braunfels Oratorium "Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna" (Premiere: 27.04.) Und jetzt dürft ihr raten, wer dafür schon eine Eintrittskarte hat... :D

  • Hallo Knusperhexe,
    den Kapplmüller-"Ring" kenne ich nur von einem (privat mitgeschnittenen) Video. Mir hat's damals gut gefallen (wie Du zweifellos erahnt hast...), aber ganz frisch in Erinnerung habe ich das nicht mehr .


    Hallo Alviano,
    und den nächsten Bayreuther "Parsifal" macht der Herheim! - Das wird eine spannende Sache!!! :D


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    (Aber katholisch - das erklärt's vielleicht...)


    Zitat

    Original von severina
    Schlingensief und die heilige Johanna?? Das ist aber eine ziemlich unheilige Allianz! :D :) :D :D :hahahaha:



    Zumindest ist es interessant, dass einige als besonders radikal empfundene Vertreter des "Regietheaters" in Kindheit und Jugend sehr stark vom Katholizismus geprägt worden sind: Hans Neuenfels allzumal, aber auch Messdiener Schlingensief. Natürlich haben die sich von der Kirche abgewandt, aber in ihrer ganzen Arbeit bleiben sie doch auch ex negativo im Bann der katholischen Bildwelt.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von severina
    Schlingensief und die heilige Johanna?? Das ist aber eine ziemlich unheilige Allianz! :D :) :D :D :hahahaha:
    lg Severina :hello:


    Zweifelsfrei! Aber gerade deshalb doch interessant! Ich kenne Schlingensief seit langen Jahren aus dem Schauspiel und dem Film. Und ich gebe gerne zu: das ist selbst für mich absolut grenzwertig, was Christoph S. so macht. Aber natürlich bin ich der Meinung, dass Kunst das dürfen können muss! Bei der "Johanna" in Berlin kommen drei Komponenten zusammen, die für mich spannend sind: 1.) eine Komposition von Walter Braunfels live erleben zu können. 2.) eine Wiederbegegnung mit dem Dirigenten Ulf Schrimer. 3.) Schlingensief und Musiktheater - langweilig wird das bestimmt nicht!


    ______________


    Hallo Edwin,


    genau dehalb schaue ich mir im Mai den "Don Giovanni" in der Inszenierung von S. Herheim an - das ich da schon Mal ein Gefühl für seinen Regie-Stil bekomme. Für mich war der Name weitgehendes "Neuland".

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    (...) die Waffen sind: LEERE OPERNHÄUSER.


    Hallo Alfred,


    ein Opernfreund, der sich leere Opernhäuser wünscht...? Schon seltsam, gell...?


    Nur: es funktioniert nicht. Die Opernhäuser sind nunmal nicht leer. Zumindest nicht, wenn es um die Regie geht. Ein "Wozzeck" ist immer leerer, als eine "Bohéme", völlig egal, wer inszeniert.

  • Hallo Alviano,
    bin schon gespannt, was Du sagen wirst. In Wien hat er in der Volksoper eine "Butterfly" hingelegt, die sensationell war! Und in Salzburg hat er die"Entführung" behandelt - Wahnsinn! In sich völlig klar und logisch, präzise am Text, aber für unsere Zeit aufgearbeitet. Manche empfanden es nur als Schock, die anderen fanden den Schock durchaus heilsam!
    :hello:

    ...

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  • Hallihallo,


    Ja, mich gibts auch noch, obwohl ich mich die letzte Zeit etwas rarr gemacht habe... aus Zeitgründen!


    Also, ich war ja auch immer der Meinung, dass mir die konserverativen Inszenierungen besser gefallen, aber dadurch, dass ich jetzt am eigenen Leib erfahren durfte, wie toll Regietheater sein kann, muss ich wirklich sagen: Es kommt auf die Oper an!!
    Ich fand Nabucco in der etwas eigenwilligen Inszenierung der Holländer sehr gelungen, auch wenn Verdi niemals stolze Amazonen rumlaufen lies in seiner Oper!! Aber dann wäre ich ja arbeitslos gewesen ;), von daher bin ich dem Regisseur ganz dankbar! Und die modernen Kostüme haben mir auch sehr gefallen, aber nur, weil sie eben doch an das alte erinnerten und nicht völlig in die moderne Zeit versetzt wurden, was ich z.b. schon bei "la Traviata" gesehn habe!


    LG, Blondchen

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    In Wien hat er in der Volksoper eine "Butterfly" hingelegt, die sensationell war!


    War das die Butterfly, wo dauernd der Puccini auf der Bühne herumgetorkelt ist? Wenn ja, war das nicht so mein Fall - für mich war das eher so eine Hach-was-bin-ich-nicht-kreativ-Variante ... (wobei Butterfly eh nicht so meine Lieblingsoper ist, obwohl ich Puccini an und für sich genial finde)

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • Hallo Knusperhexe,

    Zitat

    Judas


    Neueren Forschungen zufolge der liebste Jünger des Herren.... :angel:


    ------------


    Hallo Roland,

    Zitat

    War das die Butterfly, wo dauernd der Puccini auf der Bühne herumgetorkelt ist?


    :yes: - weißt Du, daß Du der erste bist, mit dem ich darüber spreche, der nicht begeistert war? Sogar extreme Regietheater-Gegner stammelten da was von einer Ausnahme, die wirklich lebendiges Theater gezeitigt hätte.
    Ich hab's jedenfalls wahnsinnig spannend gefunden.


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Hallo Roland,


    :yes: - weißt Du, daß Du der erste bist, mit dem ich darüber spreche, der nicht begeistert war? Sogar extreme Regietheater-Gegner stammelten da was von einer Ausnahme, die wirklich lebendiges Theater gezeitigt hätte.
    Ich hab's jedenfalls wahnsinnig spannend gefunden.


    Hallo Edwin!


    Meiner Ex hats damals auch nicht gefallen. Bei mir liegts aber wahrscheinlich daran, dass ich eher aus dem Gefühl heraus entscheide, ob es mir gefällt oder nicht (deswegen habe ich auch für die Variante "egal, Hauptsache es gefällt" gevotet). Manche Denkanstöße find ich gut, manche weniger - bei der Butterfly war letzteres der Fall. Sollte Dich aber nicht beunruhigen ;-) ich hab oft Ansichten, die andere verwundern ;-)


    Lg


    Roland

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • Hallo miteinander,


    meine Meinung dazu hat Severina bereits auf den Punkt gebracht:


    Zitat

    Oiginal von Severina: Für mich ganz klar:
    BEIDES GLEICHWERTIG, sofern es gut gemacht ist (Mist gibt's da wie dort!)


    Das Regietheater wird für mich dann problematisch, wenn Musik, Text und Bühnenbild und Ausstattung zu weit auseinander klaffen. Aber ich habe schon genug Inszenierungen gesehen, in denen diese Problematik stimmig und schlüssig gelöst wurde.


    LG Petra

  • schwere Entscheidung - "dem Werk gerecht" soll es sein.


    Und ich bin der Auffassung wenn man z.B. bei den Instrumenten, Spielweisen, Gesangstechnik etc. alte Quellen studiert um Opern aufzuführen, dann sollte das auch bei der Textdeklamation, den Kostümen und den Bühnenbildern passieren.


    Da mir aber eine Vielfalt und eine größtmögliche Auswahl am liebsten wäre, stimme ich für gleichwertig.


    Denn das was ich unter konservativer Inszenierung verstehe hat auch nichts mit historischer informierter Aufführungspraxis zu tun, sondern endet meist nur in einem lächerlichen Kostüm-Klamauk.


    :hello:

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Denn das was ich unter konservativer Inszenierung verstehe hat auch nichts mit historischer informierter Aufführungspraxis zu tun, sondern endet meist nur in einem lächerlichen Kostüm-Klamauk.


    Hallo,


    ich finde es auch erstaunlich (oder eigentlich nicht), wie gut sich gerade historisch informierte Aufführungspraxis der Musik mit modernen Inszenierungen verträgt. Wahrscheinlich weil auch bei der Musik der Staub weggeblasen und engagiert musiziert wird.


    Als Historiker staunt man sowieso, was sich (konservative) Theaterleute unter zeitgemäßer Kleidung vorstellen. Da werden genau so gut Fantasien befriedigt, als dass man tatsächlich historisch gerechter Kleidung bzw. entsprechenden Kulissen begegnet. Oft ist es dann so: die Musik lebt, aber alles andere ist Pappmaché ...


    LG Peter

  • Zitat

    Original von pbrixius
    ich finde es auch erstaunlich (oder eigentlich nicht), wie gut sich gerade historisch informierte Aufführungspraxis der Musik mit modernen Inszenierungen verträgt.


    Wieso "auch"?!
    Der Lullist hat eher das Gegenteil geschrieben.
    nämlich:

    Zitat

    Und ich bin der Auffassung wenn man z.B. bei den Instrumenten, Spielweisen, Gesangstechnik etc. alte Quellen studiert um Opern aufzuführen, dann sollte das auch bei der Textdeklamation, den Kostümen und den Bühnenbildern passieren.


    :hello:

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  • Zitat

    Original von petra


    Das Regietheater wird für mich dann problematisch, wenn Musik, Text und Bühnenbild und Ausstattung zu weit auseinander klaffen. Aber ich habe schon genug Inszenierungen gesehen, in denen diese Problematik stimmig und schlüssig gelöst wurde.


    LG Petra


    Ich habe so meine Schwierigkeiten mit den sehr oft zu lesenden Begriffen "stimmig", "schlüssig", "Lösung", "geht auf" usw. bei Inszenierungen. Das klingt nach Mathematik, philosophischer Logik bzw. danach, als könnte eine Inszenierung objektiv "richtig" sein. Meiner Ansicht nach kann eine Inszenierung nur gefallen oder nicht gefallen. Es kann höchstens die eine oder andere Einzelheit logisch oder unlogisch sein, aber auf die Gesamtheit lassen sich solche Begriffe m. E. nicht anwenden.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    Original von Draugur
    Ich habe so meine Schwierigkeiten mit den sehr oft zu lesenden Begriffen "stimmig", "schlüssig", "Lösung", "geht auf" usw. bei Inszenierungen. Das klingt nach Mathematik, philosophischer Logik bzw. danach, als könnte eine Inszenierung objektiv "richtig" sein. Meiner Ansicht nach kann eine Inszenierung nur gefallen oder nicht gefallen. Es kann höchstens die eine oder andere Einzelheit logisch oder unlogisch sein, aber auf die Gesamtheit lassen sich solche Begriffe m. E. nicht anwenden.


    Lieber Draugur,


    Ich nehme mal "Les Huguenots" von Meyerbeer. Davon steht fest, daß es sich abspielt in August 1572.
    Wenn ich jetzt eine Inszenierung sehe, die z.B. das Geschehen nach Irland anno 2000 versetzte, würde mich wirklich übel.


    Objektiv richtig ist daß die Bartholomäusnacht am 24. August 1572 stattfand.


    LG, Paul

  • Lieber Draugur,


    Zitat

    Zitat von Draugur: Ich habe so meine Schwierigkeiten mit den sehr oft zu lesenden Begriffen "stimmig", "schlüssig", "Lösung", "geht auf" usw. bei Inszenierungen. Das klingt nach Mathematik, philosophischer Logik bzw. danach, als könnte eine Inszenierung objektiv "richtig" sein.


    nein, ich wollte ganz bestimmt nicht Operninszenierungen den objektiven mathematischen Kriterien unterwerfen, sondern habe das auf meinen vorherigen Satz bezogen:


    Zitat

    eigenes Zitat: Das Regietheater wird für mich dann problematisch, wenn Musik, Text und Bühnenbild und Ausstattung zu weit auseinander klaffen.


    Ich betrachte eine Oper zunächst einmal in einem bestimmten historischen Kontext, da sie in einer bestimmten Epoche entstanden ist. Dazu passen Musik und Text. Und ich persönlich habe Probleme damit, wenn in einer Inszenierung ein Rahmen vorgegeben ist, in den Musik und Text meiner Ansicht nach nicht so gut hineinpassen.
    Lohengrin in einer Schulklasse wäre für mich problematisch;
    mit dem Giulietta-Akt aus "Hoffmanns Erzählungen", den ich vor einiger Zeit in ein modernes urbanes Nachtleben versetzt sah, hatte ich keine Probleme.


    Das kann natürlich immer nur eine subjektive Bewertung sein. Da es viele unterschiedliche Interpretationsansätze für ein Werk gibt, kann es natürlich auch eine in objektiver Hinsicht einzig richtige Inszenierung nicht geben.


    LG, Petra

  • Servus Draugur,



    Zitat

    Original von Draugur
    Ich habe so meine Schwierigkeiten mit den sehr oft zu lesenden Begriffen "stimmig", "schlüssig", "Lösung", "geht auf" usw. bei Inszenierungen. Das klingt nach Mathematik, philosophischer Logik bzw. danach, als könnte eine Inszenierung objektiv "richtig" sein.



    Objektiv richtig ist etwas völlig anderes als stimmig. Stimmig heißt lediglich, dass die Bausteine wunderbar zueinander passen, fein aufeinander abgestimmt sind und ein Rändchen ins andere greift. Ob das Ergebnis jedoch auch richtig ist, steht auf einem anderen Blatt.



    Mir persönlich ist eine in sich geschlossene Inszenierung wichtiger als eine richtige. Mir ist das völlig wurscht, ob Jupiter mit Lorbeerkranz, Tunika und Jesuslatschen daher kommt oder in Nadelstreifen. Viel wichtiger ist es, ob die Person Jupiter mit Inhalt gefüllt und ausgefüllt wird.


    Kostümschinken und Ausstattungsorgien können genauso ermüdend dimensionslos und langweilig sein, wie krampfhaftes Adaptieren des Stoffes auf gegenwärtige Probleme.


    Deswegen meine Stimme für egal, Hauptsache überzeugend. Weil das nicht zur Auswahl steht, wähle ich egal, Hauptsache es gefällt (obwohl das wieder was anderes ist...).



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Da stimme ich vollenst zu, es muss stimmig sein.
    es giebt Opern die kann mann nicht(hugonotten) in eine moderne Inzenierung
    umwandeln.
    Wenn ich noch lange überlege,fallen mir noch mehr Opern ein.
    Ausserdem kommt es auch auf den Regisseur an, macht dieser nur Unsinn oder hat er
    gut überlegt.
    Ich bin nur eine Opernbesucherin ,sehe aber die Sache so.


    Rita

  • Servus!


    Ich bin klar pro Regietheater.


    Eigentlich ist doch nach meinem Verständnis alles Regietheater, seit ein Regisseur eine Verlebendigung des Stoffes vornimmt.
    Zwar gibts tolle "konservative" Inszenierungen, aber irgendwas stimmt doch da nicht (ausser, eine Aufführung findet z.B. in Drottningholm in Originalgewändern statt): Wenn doch selbst das Licht elektrisch ist, aber nach Kerze aussieht, wenn doch die Perücken echt wirken sollen, aber frisch hergestellt sind, wenn doch die Häuserwand aus echtem Stein sein soll aber in Wirklichkeit aus Pappmaché ist - dann wackelt doch die Realität.
    Dann schon lieber was "echt" der Wirklichkeit Nachempfundenes: da wackelt's auch, aber man sieht es sofort. Ich habe mal "echte" Barockoperninszenierungen gesehen: echte Barockperücken, echte Gewänder, echtes Kerzenlicht, sogar die Schrittfolgen waren "echt" (Lully/Zoroastre, Händel/Alcina/Tamerlano). Aber: ich hab's nicht verstanden. Es gibt wohl eine Schule der Barockinszenierungen, die höfischen Bewegungen und Gesten sagen Kennern was. Nur bin ich keiner, ich fand alles wunderbar und perfekt einstudiert aber ziemlich manieriert. Die wirkliche Aussage der Tänzelschritte und der Gesten habe ich überhaupt nicht kapiert. Schade eigentlich, wenn man hinterher nur sagt: es war wunderschön.


    Das schreibt jemand, der schon soooo oft vom Regietheater enttäuscht wurde, von amusikalischen Regisseuren, von Ideenklauern, von Regiegags, die rücksichtslos von den schönsten musikalischen Einfällen abgelenkt haben (jüngstes Beispiel ist "Der Fliegende Holländer" im Theater Aachen, Meinungsbild folgt). Und doch: die Aussage, eine Moral, ein Denkanstoss, ein Bezug aufs Heute bzw. ein Sprung über die teils Hunderte Jahre seit der Entstehung eines Musikkunstwerkes, der gelingt meiner Meinung nach doch eigentlich nur, wenn der Gehalt in unsere Begriffswelt transponiert wird.

    Beste Grüße!

  • They call it EUROTRASH, das Regietheater und Recht haben sie da überm Teich. Wie traurig, dass wir uns jetzt schon die Kulturhoheit in Sachen Oper auch noch von den Amis nehmen lassen, erst die Jeans, dann die Computersprache udn nun auch noch Oper...


    Macht nur weiter so :angry:


    Musiclover


    ceterum censeo: Die Anna kann's noch lernen, das Singen, die Diana und die Christine können's schon, aber beim Eurotrash in Salzburgs Nozze hat die Christine auch mitgemacht.

  • Ich versuche es eigentlich zu vermeiden, das Schwarzweißgepolter. Hier aber greife ich den Stil meines Vorredners auf und korrigiere seine Aussage: Jeans sind keine Kulturhoheit, mein Freund, sondern ursprünglich die -im übrigen aus Europa stammende- belastbare Kleidung von Goldgräbern, die Sprache von Computerleuten ist mir relativ egal solange die ähnlich funktionieren wie die Morlocks in Wells' "Zeitmaschine", woraus deutlich wird, was ich von Deiner merkwürdigen Argumentationskette halte.


    Daß Du Cato originalsprachlich zitierst ist ja schön, das darauf Folgende hingegen völliger Quatsch. Sag' doch einfach, daß es Dir ganz persönloch nicht gefallen hat. Begründe Dein Missfallen vielleicht (wenn möglich).


    Ansonsten schließe ich mich (Thomas) Salisburgensis an: Ich schätze Inszenierungen, die mich überzeugen. Hat Joschi aber als Option nicht vorgesehen. Daher enthalte ich mich meiner abstimmenden Stimme. Es sei denn, daß Joschi gönnerhaft diese Option noch gewährt (wird er aber nicht tun, denn diese müsste ja 100% Stimmer auf sich ziehen, oder?).


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Hallo Thomas,
    eigentlich müsste doch dann die Option "Egal, Hauptsache, es gefällt" passen. Denn eine Inszenierung, die mir gefällt, muss mich vom Konzept her überzeugt haben, und was mich nicht überzeugt, gefällt mir auch nicht! Oder sehe ich das ganz falsch? ?(
    lg Severina :hello:

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