Klassiksammler, Spinner, Interpretationsfanatiker - - - Warum sammelt Ihr ?

  • Michael Flaschberger:


    Zitat

    Ich würde mich nicht unbedingt als Sammler bezeichnen. Hab "nur" so um die 400 CDs und nur wenige davon in mehrfacher Ausführung. Meine Geldbörse lässt einfach nicht mehr zu


    Die Anzahle einer CD-Sammlung ist letztlich auch eine Frage des Alters.
    Zuerst muß man die CD bezahlen, zudem noch hören.


    Ich bin der Meinung, daß eine CD-Sammlung die nicht gehört werden kann, völlig nutzlos ist.


    Natürlich wirst Du Dein Leben lang mit den Musikalischen Strömungen auf dem Laufenden bleiben wollen, bzw müssen. Im Laufe der Jahre wird man auf Aufnahmen aufmerksam, die man, aus welchen Gründen immer, in seiner Jugend verschmäht hat. Das besorgt man sich dann - wenn überhaupt erhältlich. So wächst eine Sammlung quasi von selbst - ohne Druck.
    Zugegebenermaßen pusht ein solches Forum auch ein wenig das Kaufverhalten, aber man sollte schaun, daß alles im Rahmen bleibt.
    Zweitfassungen und weitere sind keine Notwendigkeit, es gibt aber Werke, die sind quasi nie befriedigend zu realisieren - da kauft man eine Aufnahme nach der anderen. Nie wird man 100% ig zufriedengestellt, aber dennoch gibt es beglückende Momente.


    Freundliche Grüße


    aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Lieber Christian ,
    kein normaler Opern- oder konzertbesucher ist bei jeder Aufführung in derselben psychischen und physischen Verfassung .
    Das ist auch beim CD-Hören nicht der Fall .
    Auf die Jahre hin gesehen , kann man aber "Hörverhalten" trainieren .
    Dies bleibt als Dank für unser Gehirn .
    Alles Gute
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna


    Wer hört schon 20 bis 50 Aufnahmen eines Werkes ?


    um eine bestimmte stelle im vergleich zu hören macht man das schon!
    (da muss dann schon bisweilen ein wochenende herhalten...)


    8)

  • Zitat

    Original von observator


    um eine bestimmte stelle im vergleich zu hören macht man das schon!
    (da muss dann schon bisweilen ein wochenende herhalten...)


    8)


    ...dem (observator) kann ich nur zustimmen - und ich glaube, ich bin damit nicht allein :D


    Gruß
    Uwe

  • Lieber Observator !
    Dann nenne mir bitte D e i n e tatsächlich bis zu fünzimal hintereinander (!) gehörten "Stelle" !
    Alleine wegen des technischen Aufwandes ist dies schier unmöglich . Und dann kommt noch das"kurz davor und kurz danach " . Und zum Schluss vielleicht die "Endausscheidung" und dann nochmal , z.B. , eine Sonate , eine Symphonie oder einen Aufzug hören .
    Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Zitat

    um eine bestimmte stelle im vergleich zu hören macht man das schon!
    (da muss dann schon bisweilen ein wochenende herhalten...)


    8)


    Also meine Merkfähigkeit überschreitet das um Längen, aber vielleicht ist mein Hirn einfach nicht trainiert genug und ich muss nur fleißig üben?


    Grüße,


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Lieber Comattant !
    Du hast natürlich Recht . Dem Gehirn sind Grenzen der Speicherkapazität gesetzt . Selbst Personen mit riesigen musikalischen Gedächtnissen wie S. Richter würden sich solch einer Tortur ausgesetzt haben .
    Beste Grüsse
    Frank =) :P :P :P :P

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Lieber Observator !
    Dann nenne mir bitte D e i n e tatsächlich bis zu fünzimal hintereinander (!) gehörten "Stelle" !
    Alleine wegen des technischen Aufwandes ist dies schier unmöglich . Und dann kommt noch das"kurz davor und kurz danach " . Und zum Schluss vielleicht die "Endausscheidung" und dann nochmal , z.B. , eine Sonate , eine Symphonie oder einen Aufzug hören .
    Grüsse
    Frank


    zb takt 368/69 im 2. satz der d944


    ich könnte dir noch ein paar stellen nennen, muss aber jetzt gleich zu josef hader ins kabarett und bin bis do offline
    ("immer grad' wenn's interessant wird...")

  • Warum tut man sammeln??? ?(


    Ist doch eine gute Frage, denn es gibt so viele Rubriken (natürlich auch außermusiklasche) in denen man ein solches "Hobby" oder eine "Leidenschaft" entwicklen kann!


    Und so viele Rubriken die es gibt, so viele Gründe gibt es sicherlich auch.
    Jedoch nicht nur positive und das kann auch mal schlimm enden 8o
    Da bin ich nämlich ganz Alfred´s Meinung:

    Zitat

    Zugegebenermaßen pusht ein solches Forum auch ein wenig das Kaufverhalten


    Das ist ein negativer Aspekt...ein Mitglied stellt seinen Neukauf vor und berichtet davon, wie grandios diese Aufnahme ist.
    Das wird gelesen und man will es selber "verspüren", was für eine geniale Fassung und Interpretatiom das ist.
    Bei "schwachen" Menschen gerät das dann auch schon mal außer Kontrolle!!! Und das mit fatalen Folgen...das liebe Geld ;(
    Es sollte alles im Rahmen bleiben und in seinen eigenen Verhältnissen angepasst...aber dafür ist letztlich jeder für sich selbst verantwortlich!



    Zitat

    Auf die Jahre hin gesehen , kann man aber "Hörverhalten" trainieren .


    @Frank
    Damit hast du absolut recht! Denn das habe ich selbst erlebt! :D
    Wenn ich bedenke, wie mein musikalisches Gehör noch vor einem Jahr aussah :stumm:
    Das hat sich geändert...es ist mit der Analyse (ob nun anhand von Partituren oder auch nur eine Gehör-Analyse) von Musikwerken entwicklet worden und entwickelt sich immer weiter!
    Denn das is noch lange lange nicht ausgereift!!! ;)


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Ich sammle eigentlich nicht wirklich. Ich habe auch keine systematische Sammlung, sondern einfach einen Haufen CDs, die sich eben angesammelt haben (man beachte das Passiv :D).
    Ich versuche, eine Balance zwischen "Breite" und Tiefe" zu finden. Zwar sammeln sich von einigen Werke bereits zweistellige Anzahlen (Beethovensinfonien und -sonaten), aber ich strebe nicht danach. Bei vielen Stücken reichen mir eine oder höchstens drei bis vier Interpretationen.
    Oft kaufe ich allerdings spontan Sachen, weil sie billig zu kriegen sind, bei Ebay oder allgemein Sonderangbeoten bin ich nicht sehr rational...
    Manche Stücke interessieren mich so, dass ich immer wieder gespannt auf neue Interpretationen bin oder es bestimmte Interpreten gibt, der Sichtweise mich interessiert. Dann gibt es Fälle, wo Alternativen notwendig sind, weil kaum eine rundum befriedigende Aufnahme existiert (sehr häufig bei Opern, besonders weniger bekannten oder Oratorien).


    Aber es gibt weder einen Interpreten, von dem ich automatisch alles kaufen würde oder ein Werk, von dem ich jede namhafte Neuaufnahme kaufen würde. Da muß schon einiges zusammenkommen. Ich habe z.B. gezögert als Harnoncourts Aufnahme der "Pariser" Sinfonien herauskam, weil ich schon 4 oder 5 Einspielungen hatte, obwohl mich der Interpret interessiert. Als ich dann mehrere, unabhängige enthusiastische Kritiken las, schlug ich zu... und habe es nicht bereut. Obwohl ich schon CDs verkauft oder verschenkt habe, die ich nicht mehr brauchte, bin ich damit inzwischen auch nicht mehr so schnell bei der Hand. Um bei Haydns Pariser Sinfonien zu bleiben, könnte ich eigentlich Kuijkens set und entweder Marriners oder Wolffs abstoßen. Aber Kuijken ist eine gemäßigtere Alternative zu Harnoncourt auf alten Instrumenten und Wolffs, obwohl Marriners sehr ähnlich, waren mein ersten CDs, daher Nostalgie.
    Allerdings versuche ich, gleichzeitig mein repertoire zu verbreitern und die immer noch vielen Lücken (vor 1700, besonders aber vor 1600, ab ca. 1930, besonders ab ca. 1950, sowie viele Opern, die eigentlich zu Kernrepertoire gehören) kleiner zu machen. Die natürliche Trägheit tendiert jedoch oft zum schon Bekannten...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Hallo,


    ein echter Fanatiker hat mal zu mir gesagt, in Beethovens Klaviersonate Op. 111 steckt so viel drin, dass man selbst nach 10maligem Durchspielen noch nicht alles herausgeholt haben kann. Ich glaube das trifft auch auf andere Werke zu. Klassische Musik zeichnet sich durch ihren unheimlich großen emotionalen Gehalt aus, welcher mit einem Mal Spielen nicht annährend vollständig herübergebracht werden kann.
    Das ist ein rationaler Grund zum Sammeln verschiedener Interpretationen.

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

  • Was mir interessant erscheint oder empfohlen wurde,höre ich zur Probe und entscheide dann über den Kauf.Bei manchen Billiglabels wird das Hören zuhause nachgeholt.Dabei ist die Überraschung umso größer,gibt es doch auch hier sehr gute Aufnahmen im Angebot.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo zusammen!


    Ich sammle CDs weil ich 1) immer auf der Suche nach interessanten Werken und 2) immer auf der Suche nach der idealen Interpretation eines Werkes bin. Da es objektiv gesehen, eine ideale Interpretation gar nicht gibt, ist die Suche danach die Quadratur des Kreises, aber ich kann es einfach nicht lassen, was dazu führt, dass ich eben 18 Aufnahmen von Schuberts "Winterreise" usw.daheim horte.

  • ich sammele CDs weil ich das gleiche Werk eben auch aus unterschiedlichen Perspektiven kennen lernen möchte. Die jeweilige Perspektive des Künstlers vermittelt mir seine Auffassung, seine Sicht oder besser gesagt sein Hören der Musik.
    Dabei ist dann die Frage, ob ich mich diesem Hören angleichen kann, ob es passt. Das ist sicher ein sehr subjektiver Eindruck. Aber die Frage ist die, ob das Gehörte schlüssig ist, stimmig, nachvollziehbar. Ich weiss, dass diese Kriterien nicht weit tragen. Aber wenn sie mich tragen, mich verführen zu anderen oder neuen Hörweisen, dann bin ich doch ein Getragener und das macht dann das Werk tauglich zum Nochmalshören, es wird zu einem Ohrwurm, womit ich meine, dass es dann als abrufbare Information gespeichert ist, die das Leben mit Musik ausmacht.

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  • Ich sammle inbes. Opern weil


    1. Wagner leider nur einmal die Meistersinger geschrieben hat, ich aber durch verschiedene Aufnahmen wenigstens eine gewisse "Vervielfältigung" des Werks erreiche
    2. Weil ich bei jeder Anschaffung hoffe, daß es sich diessmal um das nie gehörte aber doch erahnte Ideal handelt, was aber nie der Fall ist.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Hallo Sammlerkollegen,


    unsere sinnlose Beschäftigung hat endlich ein Ende, denn Alles was man hören muß passt auf 10 CDs: :jubel: :jubel: :jubel:




    Und ich hab das schöne CD-Regal umsonst gebaut... ;( ;(



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:



    ich kenne schon sein tolles Buch - Nein Danke, Klopapier ist doch billiger....und jetzt auch noch das.
    Na ja wenn man den Schund nicht ernst nimmt dann ist es vielleicht ganz unterhaltsam. Hast Du auch Infos was da drauf sein soll - ich ahne schlimmes :rolleyes:


    Ich beneide ja Leute die den Stein der Weisen gefunden haben und sagen "ja jetzt weiß ich alles - jetzt kann ich ein Buch drüber schreiben"



    Ich weiß nur das ich nichts weiß......

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Hast Du auch Infos was da drauf sein soll - ich ahne schlimmes :rolleyes:



    Das Übliche natürlich, angefangen von ein wenig Gregorianik und Missa Papae Marcelli weiter zu den vier Jahreszeiten, über Matthäuspassion und WO zu etlichen Mozart-Schnipseln aus Figaro, Requiem und Zauberflöte, ein paar Klaviersachen von Beethoven, ein wenig Winterreise, dann Sätze aus Sinfonien und Konzerten von Brahms, Berlioz und Schumann, dazu ein paar Kinderszenen, nicht fehlen darf natürlich die Moldau, der Nußknacker und Schilder eine Baustelle, schließlich noch der berühmtesten Verdifetzen und die Meistersingerouvertüre, dazu noch etwas Sacre und Verklärte Nacht.


    Nur die letzte Scheibe fällt etwas aus dem Rahmen, sie ist amerikanischer Musik grob der letzten 100 Jahre gewidmet, natürlich inklusive des Barber-Adagios.


    Zitat aus der Werbung zur CD-Box:

    Zitat

    Welche Musik werden wir auch noch im nächsten Jahrhundert hören, welche Werke müssen wir kennen? In dieser aussergewöhnlichen CD-Edition präsentiert Dietrich Schwanitz bekannte und unbekannte Juwelen aus Klassik und Moderne, von Gregorianik und Renaissance über Barock und Wiener Klassik bis hin zu Jazz und Blues, kurz: Alles, was man hören muß in authentischen historischen und digitalen Aufnahmen!


    :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:


    :hello:
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • Hallo!


    Ich habe mir gerade den thread nochmal durchgelesen - das war wirklich spannend zu lesen, zumal ich ja inzwischen manche Forianer besser kenne. Einiges läßt tief blicken... :D


    Ich habe hier noch nichts geäußert, weiß auch jetzt nicht, was ich dazu schreiben soll.
    Ich sammle CDs, das ist eben so.
    Solange mir die Musik darauf gefällt, meine finanzielle Stabilität nicht gefährdet ist und daraus keine Sucht wird, brauche ich mir keine Begründungen dafür auszudenken. Man muß nicht bei allem die Sinnfrage stellen.
    Die ersten beiden Kriterien standen nie in Frage, aber ich bin mir (inzwischen) sicher, daß es kein Suchtverhalten ist (auch wenn ich manchmal flapsige Bemerkungen in diese Richtung fallen lasse).
    Es ist mein Hobby, und es ist ein sehr schönes Hobby (das Hören natürlich, nicht das Kaufen) und darf auch etwas (oder auch etwas mehr) Zeit und Geld kosten.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo


    Auch ich habe den Thread erneut durchgelesen - inklusive meiner einstgen Statements, die ich zwar vollinhaltlich aufrecht erhalte - aber einiges wäre da noch hinzuzufügen.


    Es war mir schon in frühester Jugend bewusst, daß manche Interpreten die mir lieb und teuer (in jedem Sinne des Wortes ;) ) waren, dereinst von der Bildfläche - sprich aus den Katalogen verschwinden würde.
    Das ist der Lauf der Zeit. Ich wollte das nicht akzeptieren - und habe meine Lieblinge für mich "konserviert"


    Das hat leider zu einer etwas einseitigen Sammlung geführt - sie wurde gewissermaßen "geprägt"


    Diese Einseitigkeit wird seit einigen Jahren gemildert -nicht nur - aber auch - im Hinblick auf meine Tätigkeit in diesem Forum.


    Lat -but not least: Niocht nur berühmte Interpreten der Vergangenheit - nein auch berühmte Komponisten uns ihre Werke werden einfach negiert und aus den Katalogen gestrichen.
    Man versuche mal alle Opern von Lortzing, Auber oder Meyerbeer zu bekommen. Auch vor Joseph Haydn macht dieser Trend nicht halt: Mancher, der sich einst stolz "Major" nannte - hat grade mal 2 Dutzend Sinfonien dieses Komponisten im Katalog...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Hallo zusammen,
    ich habe den Thread auch nicht (ganz) gelesen. Hab ihn vor langer Zeit mal angelesen und seit dem habe ich sehr große Angst, daß ich einmal werde wie Ihr :beatnik: :D


    Meine CD-Sammlung ist noch überschaubar, aber sie wächst (dank euch :rolleyes: ). Ich versuche mich stets zu mäßigen, da ich sehr große Angst davor habe, dass ich am Großteil der Neuerwerbungen das Interesse verliere, sobald ich die Interpretation dann kenne. Oft geht das mir beim Wein so. Mir schmeckt ein Tropfen und ich kaufe dann mehrere Flaschen davon. Die größte Freude habe ich aber eigenlich an neuen Weinen.


    Mich würde Folgendes interessieren. Wieviel % Eurer musikhörenden Zeit verwendet Ihr auf den Bestand, wieviel auf Neuerwerbungen?


    Liebe Grüße
    Euer GallolNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Hallo Gallo,


    Zitat

    Mich würde Folgendes interessieren. Wieviel % Eurer musikhörenden Zeit verwendet Ihr auf den Bestand, wieviel auf Neuerwerbungen?


    Eine sehr interessante Frage! Ab wann ist denn eine Neuerwerbung keine mehr?
    Wenn ich jetzt einen Monat als die Zeit definieren würde, die eine Neuerwerbung auch eine ist, dann tippe ich mal, dass das Verhältnis bei mir bei ca. 60 zu 40 Prozent liegt (neu zu alt), das aber auf den Durchschnitt hochgerechnet. Denn normalerweise höre ich erstmal jede CD durch, die neu im Paket angekommen ist.



    Gruß, Peter.

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  • Zitat

    Mich würde Folgendes interessieren. Wieviel % Eurer musikhörenden Zeit verwendet Ihr auf den Bestand, wieviel auf Neuerwerbungen?


    Beginnen wir bei der Definition:


    Neuerwerbungen werden nach 3- 6 Monaten als "Bestand gewertet.


    Einen Prozentsatz kann ich eigentlich nicht angeben - Dennoch gibt es ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis zueinander:


    Eigentlich werden die Bestand-Aufnahmen vorwiegend in Bezug zu Neuaufnahmen gehört, das soll heissen, daß sie - sobld ich eine Neueinspielung eines Werkes kaufe und höre - ich Lust bekomme , alte Bestände wieder zu hören, sei es im Vergleich, sei es "nur so"


    Oft ist es sogar so, daß die neue Aufnahme - sei sie nun gut oder weniger gut - die alten Aufnahmen relatieviert. Das kann in jeder Hinsicht sein. Plötzlich beginnt mich eine alte Aufnahme zu begeistern, die ich bis dato erst einmal gehört habe, beispielsweise vor 15 Jahren - kurz nach dem Kauf. Des Rätsels Lösung: Der Geschmack hat sich geändert bzw erweitert.


    Ich vermeide definitiv das regelmäßige Abhören von "Lieblingsaufnahmen". Wer also hier im Forum den Eindruck gewonnen haben mag, ich würde Mozarts Opern (oder Sinfonien) lediglich unter Karl Böhm hören, der hat eine völlig falsche Vorstellung:
    Unabhängig von meinen persönlichen Präferenzen, versuche ich ein Werk in VERSCHIEDENEN Interpretationen zu hören, das entspricht den Hörgewohnheiten eines Klassikliebhabers VOR der Einführung der Schallplatte. Das "Anklammern" an eine einzige Interpretation wird auf diese Weise vermieden "Lieblings-CDs" gönne ich mir nur zu besonderen Gelegenheiten - sie nützen sich sonst emotionell ab - und klingen immer wieder - "wie eine ausgeleierte Schallpatte"....


    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Hallo, GalloNero!


    Zitat

    Original von GalloNero
    ich habe den Thread auch nicht (ganz) gelesen. Hab ihn vor langer Zeit mal angelesen und seit dem habe ich sehr große Angst, daß ich einmal werde wie Ihr :beatnik: :D


    Das geschieht ganz subtil und unmerklich, Du bist schon auf einem guten Weg... :D


    Zitat

    Mich würde Folgendes interessieren. Wieviel % Eurer musikhörenden Zeit verwendet Ihr auf den Bestand, wieviel auf Neuerwerbungen?


    Also, Neuerwerbungen wandern nach dem Anhören (oft nur Auszüge aus der CD) SOFORT zum Bestand, ich unterscheide dann auch nicht mehr.
    Der erste Höreindruck, den ich a) vom Werk, b) von der Aufnahme gewonnen habe, bestimmt, wann die CD wiedergehört wird.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Ich kann da keine Zahlen angeben, aber es fällt vermutlich mehr auf Neuerwerbungen (indes nicht genug, denn etliche sind obwohl schon vor 2 oder so Jahren angeschafft, noch immer ungehört.... :rolleyes: ).
    Aufgrund einschlägiger threads höre ich zB in den letzten Wochen verstärkt Beethoven-Quartette, bei dieser Gelegenheit werden endlich mal Sachen gehört, die seit Monaten oder Jahren ungehört im Regal stehen (zB Hagens op. 130/133, weit über ein Jahr alt, vor zwei Wochen zum ersten Mal gehört), aber auch zum Vergleich wirklich alter, oft gehörter "Bestand". Dennoch habe ich ca. ein Drittel der Juilliard-Quartettbox noch gar nicht, oder höchstens einmal flüchtig gehört. Solche Boxen höre ich oft bei Neuanschaffung nur auszugsweise, u.a. weil es Musik ist, die ich zwar größtenteils recht gut kenne, zB der ich aber auch die richtige Stimmung und Konzentrationsfähigkeit benötige, ungeignet zum beiläufigen Hören. Der "Neugierfaktor" ist daher nicht so groß und es gibt die Tendenz zum Verschieben.
    Z Zt. habe ich aber mal wieder den Beschluß gefaßt, weniger CDs und insbesondere weniger mit neuen Interpretationen bekannten Repertoires anzuschaffen, wenngleich ich das nicht konsequent durchhalte, so hilft es doch ein wenig, die Mengen in Grenzen zu halten.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Das Sammeln klassicher Musik beginnt anfangs gaaaanz harmlos mit dem Erwerb von klassischer Musik-Weltliteratur: Beethoven, Mozart, Wagner, Verdi, Rossini, Donizetti, Haydn, Schubert, Dvorak, Schumann, Konsalik (ich will nur mal testen, ob mir jemand bis hierhin gefolgt ist), Händel, Bach usw. - und schon hat man nahezu mühelos >100 CD zusammen. Das eigentliche Sammeln, der "Collectionismus" beginnt meiner Meinung nach erst jenseits dieses Grundstocks. Was mich betrifft, so sammle ich Sängerportraits. Wegen begrenzten Raums und selbst auferlegter Finanzgrenzen habe ich mich vom Allessammler allmählich zum Sammler von Aufnahmen gemausert, die ich relativ ausgiebig vor dem Kauf prüfe (im Klartext, ich schleiche lange um sie herum) . Denn - das Problem wurde oft genug erwähnt - neben Raum, Geld brauchts auch Zeit, sich das Erworbene anzuhören, zu vergleichen, gar zu genießen. Trotz aller Vorausmühen: So manch eine CD wird nach einmaligem Hören zu Hause doch in der langen CD-Reihe begraben, Lieblingsaufnahmen behalten Vorrang. Vor zwei Jahren habe ich angefangen, systematisch dem Alphabet nach alle CD noch einmal anzuhören (ich bin beim Buchstaben M) . Welche Überraschung: So manche initial enttäuschende CD ist in den Rang einer Lieblingsaufnahme aufgerückt. In dürren Worten bestätige ich die wiederholt geäußerte Meinung : Alles fließt !
    Loh.

  • Auch ich bin nicht gerade ein Sammler bzw. nur teilweise, weil ich auch andere Interessensgebiete habe und man sich beschränken muß, wegen Alter, Platz, Budget usw.
    Von vielen Musikstücken genügt mir daher eine gute Version, aber das kann sich erfahrungsgemäß rasch ändern, wenn sich das Interesse vertieft. Andererseits lege ich mir mitunter auch CDs zu, die nicht zur Spitzenklasse zählen. Denn dabei kann man nicht nur manche erfreuliche Überraschung erleben, sondern man hört Musik auch nicht immer intensiv und konzentriert. Manchmal ist eine weniger anspruchsvolle Version der eigenen Stimmung besser angemessen, odern man begleitet eine Routinetätigkeit mit angelegten Kopfhörern und angenehmer Begleitbeschallung - dann werde ich nicht gerade eine Interpretation wählen, die vollste Aufmerksamkeit verlangt (trotzdem fallen mir in solchen Situationen manchmal Dinge auf, auf die ich sonst nicht gekommen wäre). Wenn Zeit und Lust sich finden, dann es ist mir aber ein Hochgenuß zu vergleichen, alte Facetten zu genießen oder zu überprüfen, neue Facetten zu entdecken. Es bleibt aber, sozusagen, Dienst am Werk. Und daraus entstehen bei mir auch manchmal kleinere Anfälle von Sammlergier.


    LG


    Waldi

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