Cover als Blickfang - Das Auge hört mit

  • Liebe Taminen!



    Wem von uns ist es nicht schon so ergangen:


    Wir stehen im Geschäft oder scrollen uns durch die Seiten unserer Tamino-Medienpartner - natürlich nur dort - auf der Suche nach einer Aufnahme eines bestimmten Werkes oder dem Zugang zu einem bestimmten Komponisten, einer bestimmten Werkgattung.


    Mehrere plausible Empfehlungen sind im Forum – natürlich nur dort – reichhaltig begründet
    ausgesprochen worden, unser Vertrauen in die Erfahrung der Mitglieder ist grenzenlos.



    Mit nur wenig mehr als fünfzehn guten Ratschlägen ausgerüstet stehen wir nun vor der Wahl:


    Kempe, Karajan, Kondrashin, Knappertsbusch, Klemperer, Kuhrphusch?
    Korngold, Krenek, Kálmán, Khatchaturian, Künneke, Klöbner?
    Klavierquartett, Kammersymphonie, Kantate, Kanon, Konzertstück, Krummhornserenade?
    Königsthema, Kriegssonate, Katzenduett, Kegelstatt-Trio, Kaiserquartett, Knödelquintett?



    Siebenunddreißig CDs liegen ausgebreitet unter unfreundlichen Blicken des Ladeninhabers und unflätigem Gemurmel der Schlangestehenden vor dem einzigen Player des Etablissements, zweihundertfünfundvierzig virtuelle Items permutieren von der Wunschliste zum Warenkorb und zurück.



    Und plötzlich sehen wir bewusst, was wir vorher blind herausgefischt oder unterbewusst schon eingereiht hatten, und es durchzuckt uns:

    Ein Lieblingsbild aus der Kunstgeschichte.
    Ein umwerfendes Photo.
    Eine graphische Kostbarkeit.
    Eine persönlich favorisierte Farbkombination.
    Ein Kunstwerk zum Hineindenken.
    Eine genau auf der eigenen Wellenlänge liegende Assoziation zur enthaltenen Musik.
    Eine perfekte Komposition aus gestalterischen Elementen: Bild, Schrift, Logo.
    Eine ideale Kombination aus Ästhetik und Information.



    Fazit: Liebe auf den ersten, spätestens zweiten Blick – Die nehme ich!



    Ich muss zugeben, für mich persönlich spielt die äußere Gestaltung einer Schallplatte/CD/DVD eine nicht unerhebliche Rolle.
    Das geht mitunter soweit, dass ich die Hülle eines Tonträgers, der gerade seinen Dienst tut, als künstlerisches Kleinod gut sichtbar im jeweiligen Raum platziere und mich daran erfreue.
    Hier haben natürlich die guten, alten Schallplatten die dekorative Nase vorn, doch stehen sie leider nur noch sehr selten „on display“.



    Für diejenigen unter Euch, die nicht allein Ohren-, sondern auch Augenmenschen sind, aber auch für jene, denen das Auditive ungleich näher ist als das Visuelle nun dieser Versuch eines neuen Threads mit folgenden möglichen Leitfragen:



    Welchen Stellenwert hat das Cover für Euch?
    Welche Covers waren Euch Entscheidungshilfen beim Kauf einer Schallplatte/CD/DVD?
    Welcher „Augenblick“ hat Euch sofort betört?
    Was sind für Euch die Kriterien für ein gelungenes, sprich: Ästhetisches, ansprechendes, ausdruckstarkes, interessantes, informatives, neugierig machendes Cover?
    Inwieweit kann in Euren Augen ein Cover zum Bereich Bildende Kunst zählen?
    Welche Rolle spielt das Label-Logo für Euch?


    Aber auch:


    Welche Gestaltung hat Euch davon abgehalten, ein Produkt zu kaufen?
    Was macht für Euch ein Cover edel, was billig?
    Wem ist es wurscht, was außen drauf ist, solange das Richtige drin ist?


    Zudem:


    Wie seht Ihr die Zusammenhänge von Covergestaltung und Konsum in der Gesellschaft?
    Wie und in welchen Formen ist ein Wandel betreffend „Verpackung“ und Kaufverhalten im Laufe der Zeiten feststellbar?



    Und natürlich:


    Welches ist Euer absolutes Lieblingscover?
    Welches ist das schlechteste Cover, das Euch untergekommen ist?
    (Hier kann man sich auch sehr kurz fassen, obwohl eine kleine Begründung hübsch wäre.)



    Wohlgemerkt: In diesem Thread soll es in erster Linie um das Äußere, nicht das Innere gehen.
    Booklet-Wertigkeit/Material, -Layout und -Inhalt wären mal ein gesondertes Thema wert.



    Auf einige anregende Beiträge freut sich



    Euer



    audiamus




    P.S.:


    Ein herzliches Dankeschön an Alfred, der auf meine Anfrage hin diesem etwas geschwächten, in meinen Augen aber gerade in Verbindung mit der klassischen Musik großes Potenzial beinhaltenden Arm des Gesamtforums mehr Spielraum verlieh, indem er den ursprünglichen Forennamen „Ölmalerei" weiter fasste und in "Malerei und Bildende Kunst“ umbenannte.



    .

  • Lieber audiamus,


    Natürlich gehört ein Cover, so schäbig er auch sein mag, zur Bildenden Kunst, und natürlich freue ich mich als Kunsthistoriker, wenn da auch künstlerische Qualität begegnet. Aber ich habe gelernt, schönen Hüllen zu mißtrauen, und lasse mich nur von einer bemerkenswerten Verpackung allein nicht verführen. Da muß schon auch Neugier auf den Inhalt gegeben sein. Dieser Inhalt hat mit vielen attraktiven Bildern auf der Außenseite meist ohnehin herzlich wenig zu tun. Die "Kleine Nachtmusik" wird etwa mit Spitzwegs "Serenade" verbrämt - beides wunderbar, hat aber miteinander eigentlich nichts verloren. Oder Beethoven wird in ein napoleonisches Gemälde als Mantel gekleidet - da hat der Werbeschani der Firma irgendwann einmal läuten hören, daß dieser Komponist bei einem seiner Hauptwerke an Napoleon gedacht hat - was tut es schon, wenn nicht die Eroica, sondern das Violionkonzert drin ist? Beethoven bleibt Beethoven (stimmt ja auch). Ich bin inzwischen da recht hartgesotten. Angenehm ist natürlich, wenn irgendein authentisches Szenenfoto oder Mitwirkenden-Porträt erscheint, auch wenn der Heros, dem man auf Grund seiner Stimme achilleische Schönheit zumuten würde, sich in wirklicher Optik als leptosomes Weichei mit Kummerfalten und schiefer Nase erweist.


    Ich nehme eine covermäßig schön gestaltete CD oder DVD natürlich gerne in die Hand, aber wenn ich weiß, daß sich darunter Ausschuß birgt, dann kaufe ich nur, wenn es wirklich notwendig ist und keine passende Alternative zur Verfügung steht. Umgekehrt stecken in bild- und anspruchslosen Hüllen oft wertvollste Scheiben.


    Jedenfalls erwarte ich auf der Außenseite entsprechende Informationen über Dirigent, Orchester, Chor, Besetzung, Datum etc. Wenn z.B. nur "Placido Domingo" daraufsteht, dann würde ich jetzt nicht zubeißen, habe das nur einmal getan, als ich noch gar nichts Spezifisches von ihm hatte - da war es kein großes Risiko.
    Wenn ich mit einem Logo gute Erfahrungen gemacht habe, bin ich eher bereit zuzugreifen. Die Gestaltung des Logos ist mir zwar ästhetisch nicht wurscht, gibt aber keinen Ausschlag. Man kann nicht alles haben im Leben. Solange mich der Inhalt zufriedenstellt, bin ich bereit, den Ärger über scheußliches Exterieur zu ertragen und höchstens ein bißchen zu murren.


    LG


    Waldi


  • Lieber Audiamus,


    Da kann ich ganz kurz sein. Unbedingt greif ich zu, wenn das Werk mir nichts sagt und es ein Kleinmeister des 18. Jhdt ist.
    Je unbekannter das Label, je kostbarer oft das Werk, denn komplett unbekannt. Für die Ausführung gilt eher das Umgekehrte. Je unbekannter das Label, je schlechter die Aufnahme und/oder Ausführung. Aber das unbekannte Werk macht saure Trauben süß. :)


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Walter Krause
    Natürlich gehört ein Cover, so schäbig er auch sein mag, zur Bildenden Kunst, und natürlich freue ich mich als Kunsthistoriker, wenn da auch künstlerische Qualität begegnet. Aber ich habe gelernt, schönen Hüllen zu mißtrauen, und lasse mich nur von einer bemerkenswerten Verpackung allein nicht verführen. Da muß schon auch Neugier auf den Inhalt gegeben sein. [...]
    Ich nehme eine covermäßig schön gestaltete CD oder DVD natürlich gerne in die Hand, aber wenn ich weiß, daß sich darunter Ausschuß birgt, dann kaufe ich nur, wenn es wirklich notwendig ist und keine passende Alternative zur Verfügung steht. Umgekehrt stecken in bild- und anspruchslosen Hüllen oft wertvollste Scheiben.


    Jedenfalls erwarte ich auf der Außenseite entsprechende Informationen über Dirigent, Orchester, Chor, Besetzung, Datum etc. Wenn z.B. nur "Placido Domingo" daraufsteht, dann würde ich jetzt nicht zubeißen, habe das nur einmal getan, als ich noch gar nichts Spezifisches von ihm hatte - da war es kein großes Risiko.


    Lieber Waldi,


    wie mein ausführliches Zitat Deines Beitrags zeigt, kann ich mich in weiten Teilen mit dem von Dir Gesagten wiederfinden. In LP-Zeiten hat das Cover auf mich auch noch eher gewirkt als jetzt in dieser Bildchen-Zeit. So habe ich die Reihe von musica sacra immer gerne aufgesucht - und auch sehr viel von meinem damaligen schmalen Geld dort angelegt. Aber es ging eben auch viel in die absolut anspruchslosen "Cover" der DG Archiv-Produktion (mit den schönen Karteikarten - die konnte man aber von draußen nicht sehen).


    Heute mag ein gelungenes Cover ein Blickfang beim "Wühlen" sein, aber der Blick auf die Informationen entscheidet, ob ich die CD mitnehme oder wieder zurücklege.


    Es gibt Labels, von denen ich weiß, dass sie ihr Booklet nur dürftigst ausstatten - die können auch das schönste Cover aufbieten: Gerade bei unbekannten Werken ist mir eine ausführliche Dokumentation wichtig - sonst kaufte ich keine CD, sondern dann reichten Mitschnitte aus dem Rundfunk ...


    Liebe Grüße


    Peter

  • Mir sind die Cover eigentlich recht gleichgültig - Bilder und überhaupt alles Visuelle interessieren mich kaum, weshalb ich bis gerade auch noch nie in diesem Forum war...


    Unterschwellige An- und Abstoßungen mag es aber durchaus geben. Zum Beispiel macht das Gelb der alten DG-Originals-Aufnahmen immer einen sehr anheimelnden und vertrauenerweckenden Eindruck auf mich. Auch das kann aber leider täuschen, wie ich inzwischen feststellen musste.


    Allenfalls ein brutales oder nach meinem Eindruck frauenfeindliches Cover wäre für mich ein Grund, die CD nicht zu kaufen. Ansonsten ist die Verpackung eine nette oder eben auch weniger nette Zugabe.


    Mit Gruß von Carola

  • Lieber audiamus,


    zunächst einmal lüpfe ich meinen Hut ob der Wortgewalt Deines Einleitungsbeitrages. Ganz hoch.


    Dieser Thread wird mit Sicherheit in Kürze die Runde bei allen Art Directors der diversen cd- und DVD-Label machen. Soll er ruhig, denn kaum ein ernsthafter Liebhaber klassischer Musik wird gern zugeben, dass er sich beim Einkauf durch die Covergestaltung leiten lässt. Es gibt da übrigens auch ein oder zwei Parallelthreads zu den seltsamsten Covern etc., in denen auch schon einiges zu diesem Thema steht, darunter ein Posting von mir, in dem ich das ebenfalls weit von mir, aber auch darauf hinweise, dass sich zum Beispiel das leicht erkennbare Design der Vivaldi-Opern von Opus 111 ausgezahlt zu haben scheint - und das ganz unabhängig davon, ob die einzelnen Cover gefallen. jedenfalls erzielen sie die nötige Aufmerksamkeit, und die lässt inzwischen auch an die eine oder andere positive Kritik erinnern. Gleiches gilt für die zunehmende Beliebtheit attraktiver Künstler, bei denen ein bisschen (?!!) suggerierter Sex offensichtlich auch nicht schadet.


    Da kann die zigtausendste Abbildung eines Gemäldes oder Naturbildes schwer mithalten. Gleiches gilt für alles, was Naxos herausbringt, denn da dominiert der visuelle Eindruck Billiglabel so stark, dass ich mich aus der freien Hand an kein einiges erinnern kann, obwohl ich ein paar sehr gute Aufnahmen dieses Labels gekauft habe - früher wegen des Werkes, von dem ich in aller Regel keine Aufnahme hatte, heute auch auf Grund gezielter Empfehlungen.


    Soweit zum kommerziellen Aspekt, wobei ich kaum glaube, dass der Appeal von Covern jedweder Art ein entscheidender Faktor für den Repertoirekenner ist. Wohl aber für solche, die Klassik-cds "nur" als Geschenke kaufen, und das sollen ja gar nicht so wenige sein.


    Du aber fragst, welche Cover mir besonders gefallen haben. Ich gestehe, da muss ich passen. Es gibt sie sicher, aber dass mir ohne Recherche in meinen Regalen kein einziges einfällt außer seltsamerweise dem Cover der Karajan-Turandot, das mich wohl mal - aus welchen Gründen auch immer - beeindruckt haben muss, belegt mein mindestens relatives Desinteresse an der optischen Aufmachung. Das andere Cover, das mir gleich hinterher einfällt ist das der Abbado-Einspielung von SIMON BOCCANEGRA, das mir in seiner Kombination aus Suggestivkraft und Verzicht auf die üblichen Starbildchen gefällt. Das kann aber aktuell auch damit zu tun haben, dass ich heute einige Male im BOCCANEGRA-Thread gepostet habe.


    ANDERERSEITS: ich weiß, dass ich beim Stöbern in Plattenläden, in denen, wie etwa bei Dussmann haufenweise cds auf Angebotstischen gestapelt sind, gerne mal zu cds greife, deren Cover mir gefallen - ohne dass ich jedes Mal sagen könnte, warum. Kaufen tue ich aber trotzdem wegen der Namen - und zwangsläufig des Preises, wenn er bescheiden genug ist, denn bei mir stehen mindestens 50 Schnäppchen gegenüber einer einzigen Fullprice-cd.


    Kurz und klein: Thema verfehlt mangels hinreichender Aufmerksamkeit bisher für das Thema Deiner Kernfrage. Sorry.


    Dafür extra für Dich ein Limerick außerhalb Deines entsprechenden Threads:


    Gefragt, ob die Cover mir wichtich
    Gesteh' ich, ich seh' sie kaum richtich.
    Ich bin halt ein Lover
    Von Inhalt, nicht Cover
    Wer soll sich drum ärgern? Doch ich nich.


    :hello: Rideamus


  • Hallo,
    ich muss audiamus hier unbedingt zustimmen. Das Cover spielt bei mir unter den von audiamus genannten Gesichtspunkten eine große Rolle bei der Kaufentscheidung, weil eine CD für mich ein Produkt darstellt, welches nicht nur meinen musikalischen, sondern auch meinen optischen und haptischen Ansprüchen gerecht werden soll.


    In diesem wichtigen Punkt unterscheidet sich die CD glücklicherweise noch von den in gewissen Online-Shops herunterzuladenden Musikdateien. Ich hoffe deshalb nur, dass uns die CD als solche noch lange erhalten bleibt.


    Viele Grüße
    Frank

  • Das Cover ist die einzige Chance, mit der die CD als Gesamtprodukt in der Masse auf sich aufmerksam machen kann.
    Es soll signalisieren, kauf mich, ich bin atrraktiv und verspreche Dir ein positives Konsumerlebnis.
    Nun ja, dies gilt in dieser reduzierten Form gerade nicht für das typische Tamino-Mitglied, denn dieses sucht wissend nach bestimmten Aufnahmen, also Inhalten.


    Ich reagiere auch auf eye-catcher, insbesondere wenn sich attraktive Damen auf dem Cover befinden :D , aber gekauft wird nur dann, wenn auch der Inhalt stimmt (der CDs ;) ).


    Allerdings gabs auch schon mindestens eine Ausnahme:
    Die Gouldschen Bach-CDs im Mini-LP Format habe ich primär wegen der Optik gekauft, die (positiven) Hörerlebnisse folgten erst nach und nach.

  • Zitat

    Original von audiamus
    Ich muss zugeben, für mich persönlich spielt die äußere Gestaltung einer Schallplatte/CD/DVD eine nicht unerhebliche Rolle.
    Das geht mitunter soweit, dass ich die Hülle eines Tonträgers, der gerade seinen Dienst tut, als künstlerisches Kleinod gut sichtbar im jeweiligen Raum platziere und mich daran erfreue.


    Sagen wir mal so:


    Ich freue mich besonders, wenn der optische Reiz besonders reizend ist :D - prinzipiell ist mir alledings der Inhalt wesentlich wichtiger. Wenn das Drumherum dann zufällig auch noch passt, umso schöner. Und da gibt es ja einiges erstaunliches auf dem Markt. Gestern beispielsweise lachte mich diese Box an:



    Johann Sebastian Bach [1685-1750]
    Messe h-moll BWV 232


    2 Super Audio CDs


    Dorothe Mields, Johannette Zomer, Matthew White,
    Charles Daniels, Peter Harvey


    Netherlands Bach Society
    Jos van Veldhoven


    ...und ich lachte zurück!


    Allein das Ding in Händen zu halten macht bereits Spaß! Ich habe die Box natürlich im Taumel mitgenommen, obgleich es leider nicht möglich war, vorab in einzelne Tracks hineinzuhören.


    Und die Beschreibung bestätigt den ersten Eindruck:


    Zitat

    Deluxe-Ausgabe mit einem 192seitigen Buch (Hardcover, Bookletformat) über Bachs "katholische Messe". Mit zahlreichen Abbildungen von liturgischen Gegenständen aus dem Museum Catharjineconvent in Utrecht.


    Die Einspielung ist sowieso großartig, dazu aber andernorts mehr.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Wir hatten so einen Thread schon mal, allerdings noch nicht in diesem Unterforum. :D


    Da ich ja nun ziemlich viel mit CD-Covern zu tun habe, kommt mir auch das ganze Spektrum von abstoßend bis anziehend zu Gesicht.
    Und das differiert zumeist zwischen den Labels und nicht unbedingt innerhalb der einzelnen Labels.


    Für mich gibt es die schönsten und stimmigsten Cover bei Chandos.
    Sowohl, was die Bilder angeht als auch die oftmals sehr hübsche und angenehm zu lesende Schrift. Das wirkt, zumindestens auf mich, sehr anziehend und zum Kauf einladend.




    Gruß, Peter.

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  • Zitat

    Soll er ruhig, denn kaum ein ernsthafter Liebhaber klassischer Musik wird gern zugeben, dass er sich beim Einkauf durch die Covergestaltung leiten lässt.


    Aber wer sagt denn sooowas ??


    Es gibt aus meiner Sicht sehr oft zwei oder drei musikalisch GLEICHWERTIGE Aufnahmen, und da nehme ich dann - wenn ich mich nicht entscheiden kann - fürs erste "die Schönste"


    Was ist aber "die Schönste" ? Will stelle ICH mir ein Cover vor ?


    Ich gestehe offen, daß ich da gewisse Vorstellungen habe.
    Zum einen das LOGO der Plattenfirma:
    Ähnlich wie bei Champagner, Parfüm oder Spirutuosen habe ich gerne einen antiken Schriftzug, bzw eine Aufnamachung, die das Traditionelle des Labels hervorstreicht (auch wenn es nur ein Fake ist !!) - beispielsweise die Kartusche der" Deutschen Grammophon Gesellschaft" in ihrer ursprünglichen Form - oder Nipper vor dem Trichter für "Columbia-Electrola"
    Welch ein Genuss war es doch die Labels von Schellackplatten zu betrachten,diese Bombatische Aufnmachung vermochte es offenbar über das Rauschen und den stark eingescgränkten Frequenzgang hinwegzutäuschen und erstklassigen Klang zu suggerieren.


    Ich verbinde aber auch mit dem Cover Assoziationen. Es sollte stets der Künstler oder aber ein Kunstwerk der Zeit zu sehen sein. Auf diese Weise kam ich schopn in frühen Jahren zur Renaissancemusik, weil ich die Bilder alter Lauten derart anheimelnd fand, daß ich mich - nach einiger Zeit der Eingewöhnung - auch für deren Klang zu begeistern begann.


    Klassische Musik ist ja nicht nur Musik an sich, sondern auch stets eine Zeitreise - zumindest für mich. Vielleicht wird nun so mancher verstehen, warum ich gegen moderne Inszenierungen eingestellt bin.


    Ein Lieblingscover habe ich eigentlich nicht, nuir eine Lieblingsrichtung.
    Chandos wurde schon genannt, hier möchte ich noch cpo anfügen, die ihre anfangs grausigen Cover geopfert haben und nun zur Musik passende gestalten - mit großem Erfolg, wie ich meine. Nicht unerwähnt bleiben sollen aber auch die Label ALPHA und harmonia-mundi-france. Man hat hier oft das Gefühl sie kämen aus einem anderen Jahrhundert - und das ist IMO das beste was man über die Aufmachung einer Klassk-CD sagen kann.


    Was ich meide (gemieden habe) sind die Kartonverpackungen, weil sie nicht kompatibel zu meinen (zugegebenermaßen nicht besonders schönen) Jewel-Case-Boxen sind - und zudem die CDs nicht vor Staub schützen.
    Seit einigen Wochen bin ich technisch in der Lage solche CDS mit perfekten Boxen auszustatten, die wie professionell gedruckte aussehen.
    Leider wird hiezu teures Druckerpapier benötigt - Seidenglanz (ca 1 Euro pro Blatt - für eine Box braucht man zwei)


    Beobachter haben gesehen, daß ich seit neuestem auch Boxen mit Sinfonien bestelle, wo ich doch gesagt habe, daß ich Einzelveröffentlichungen lieber habe.


    Das Geheimnis ist, daß alle diese CD umverpackt werden und mit Covern aus meiner Hand ausgestattet werden sollen.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • CD Cover sind meiner Meinung nach imens wichtig, da sie einfach die Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollen und müssen.
    Sie müssen optisch das versprechen was auf der CD zu hören ist.
    Im Klassikbereich gibt es sehr viele gute Designs, aber auch eine Menge Schrott.
    Viele gute Designs sind auch wieder abgeschaft worden.


    zwei Design Formen die ich sehr mochte waren von der harmonia Mundi France und der deutschen Harmonia Mundi:



    51FBBAVVQFL.jpg



    der edle Marmor Rand hatte zugleich etwas schweres, wie elegantes und war einfach das typische Erkennungszeichen der DHM.
    Dazu kam noch stets ein passendes Gemälde aus der Zeit / bzw Umfeld der Musik - leider hat man diese Gestaltung aufgegeben, jetzt ist die DHM Mundi genauso gesichtslos wie die meisten anderen Label.



    ganz furchtbar finde ich die Label Designs der deutschen Grammophon - der gelbe Kasten + die Photos, das ist einfach furchtbar.
    Auch ganz schlimm ist das Label Orfeo



    aber von diesem label besitze ich auch keine einzige Aufnahme.
    das wirkt nicht nur unausgegoren sondern auch billig.



    eines der gelungensten Cover der letzen Zeit ist aber immer noch dieses hier:



    einfach nur genial, witzig und sehr gut gemacht!

  • Aus gegebenem Anlass - es wurde soeben in einem anderen Thread begonnen über dieses Thema zu diskutieren - hole ich diesen 12 Jahre alten Thread an die Oberfläche.

    Meine Meinung habe ich schon weiter oben geschrieben, werde sie aber in modifizierterr Form gern hier wiederholen und begründen.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mein Lieblingscover ist dieses:


    61TU8PmPDXL._SS500_.jpg


    .

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Und welches Label hat in der Auswahl und Gestaltung der Cover die Nase vorne?


    ECM, weil die Grafiker einer Linie folgen auch mit Einbezug der Schrift alle Mittel der Grafik nutzen.



    cpo, weil die CDs eines Komponisten mit Gemälden eher unbekannter Künstler mit einheitlichem Layout

    zum Blickfang machen.



    alpha, weil das französische Haute couture Label immer wieder für eine Überraschung gut ist.




    Hyperion, weil thematisch passende oder aus der Epoche stammende Gemälde auf ihren Covern prangen.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Auch wenn die Download-Kultur die CD immer mehr verdrängen wird, Cover geben einer Aufnahme Wiedererkennungswert. Sie soll sich auch von anderen Einspielungen abheben: ein Bild aus der Prähistorie, eine zum Mann geschminkte Cecilia, eine Decke einer Kirche, ein unbekanntes Bild, über dessen Hintergrund man mehr wissen möchte.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Es gibt aus meiner Sicht sehr oft zwei oder drei musikalisch GLEICHWERTIGE Aufnahmen, und da nehme ich dann - wenn ich mich nicht entscheiden kann - fürs erste "die Schönste"


    Ähnlich wie bei Champagner, Parfüm oder Spirutuosen habe ich gerne einen antiken Schriftzug, bzw eine Aufnamachung, die das Traditionelle des Labels hervorstreicht (auch wenn es nur ein Fake ist !!) - beispielsweise die Kartusche der" Deutschen Grammophon Gesellschaft" in ihrer ursprünglichen Form - oder Nipper vor dem Trichter für "Columbia-Electrola"

    Lieber Alfred,


    zunächst einmal vielen Dank für die Wiedererweckung dieses Threads, von dessen Existenz ich keine Ahnung hatte. Für mich ist es ein interessantes Thema.


    Natürlich kommt es bei einer CD vornehmlich auf den Inhalt an, doch wenn dieser Inhalt in einer Verpackung angeboten wird, die meinen ästhetischen Vorstellungen nicht entspricht, hat sie es schwer, in meiner Sammlung zu landen. Bei mir kauft immer das Auge mit, und wenn z.B. auf dem Cover ein Gemälde von Caspar David Friedrich zu sehen ist, so greife ich automatisch hin und informiere mich über den Inhalt. Während ich CDs mit "modernen Klecksereien" oder Bildern, die weder zeitlich noch musikalisch mit dem angebotenen Werk zu tun haben, meist gar nicht wahrnehme.


    Und ich habe es als echten Verlust empfunden, als die EMI in den späten 90ern sowohl den traditionellen Nipper wie auch den "schreibenden Engel" (Angel Records) in die Verbannung schickte. Genauso ging es mir, als in den 1960ern plötzlich das Columbia-Label mit den "Magic Notes" verschwand oder die Deutsche Grammophon Gesellschaft ihr vertrautes Gesicht änderte und die Kartusche immer kleiner wurde :(.


    Ich hatte mich kürzlich im Thread "Le Quattro Stagione" zu einem Cover geäußert, das mir gleich beim ersten Anblick Unbehagen bereitet hat. Ich habe nicht das Geringste gegen diesen Künstler, und dieses Bild muß mit seinem wirklichen Aussehen auch wenig gemeinsam haben, aber dieses Coverfoto könnte mich nur dann mit dem Inhalt versöhnen, wenn er wirklich so außergewöhnlich und fantastisch wäre, daß man alles übrige darüber vergessen kann. Ob das in diesem Fall so ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich habe aber in den Inhalt kurz reinhören können, und obwohl man anhand dieser Schnipsel keinen umfassenden Eindruck bekommt, bleibe ich doch lieber bei meinen Aufnahmen der "Vier Jahreszeiten" mit Karajan, Szeryng, und I Musici.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich hatte mich kürzlich im Thread "Le Quattro Stagione" zu einem Cover geäußert, das mir gleich beim ersten Anblick Unbehagen bereitet hat.

    Das hat mich letztlich an diesen Thread erinnert.


    Ebenso ist die Strategie meiner sehr verwandt, wo ich bei zwei gleichwertigen CDs mich für jene mitt dem ansprechenderen Cover entscheide.

    Auch setze ich CDs mit hässlicherm Cover auf die Warteliste - Sehr oft kommt dann eine Alternative.

    Cover sind WICHTIG - Das wusste man in der Vergangenheit recht gut. Ein Problem darf dabei allerdings nicht ausser acht gelassen werden:

    Nach über 100 Jahren Schallplatte/CD sind viele Motive bereits vergeben, vor alllen in Sachen Komponistenportraits. So versucht man einerseits "originelle "Cover zu schaffen.

    Ein gutes Beispiel dafür sind die Cover der ersten Generatin von cpo. Man brachte hier moderne Grafiken oder Bilder zur Anwendung, die durchaus für zeitgenössische Musik passen mögen (und dort auch eingesetz wurden) aber dien "durchnittlichen" Klassikkäufer eher abschrecken bzw vergraulen. Das hat man dort relativ rasch erkannt und im weiteren Karriereverlauf des Labels Coverbilder verwendet, die zu den Schönsten am Klassikmarkt zählen.

    Bei der Darstellung von Künstlern versuchte man immer schon, Klischees zu bedienen, die der Erwartungshaltung des potentiellen Zielpublikumd erfüllen sollten.

    Vom "erhabenen Maestro" zum "dämonischen Gebieter, bis hin zum "netten Kumpel von nebenan" - alles ist dabei-

    Da die "Ideale" sich im Laufe der Zeit wandel bekommen solche Cover im Laufe der Zeit etwas, das man freundlich mit "Patina" oder "historischem Bezug" oder aber mit "Staub der Zeiten" beschreiben könnte.

    Zu den Auswüchsen zählen IMO die "originellen" Cover, da sie meist von Leuten gemacht werden, die das nicht konnen und originell nicht von geschmacklos unterscheiden können. Manchmal signalisieren sie auch - "Klassische Musik ist out - wir leben HEUTE" - Schlimm

    Fast ebenso schlimm sind die "Straf- Cover"

    Sie stellen irgend eteas belangloses dar und könnte auch für Seifenreklame oder irgend etwas anderes stehen.

    Ich hege den ernsten Verdacht (vorsicht: Verschwörungstheorie !) Daß diese Cover dazu entwickelt wurden um zu signalisieren;

    "Du wolltest nicht den Vollpreis bezahlen - nun bekommst Du eine hässliche Aufmachung"


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ebenso ist die Strategie meiner sehr verwandt, wo ich bei zwei gleichwertigen CDs mich für jene mitt dem ansprechenderen Cover entscheide.

    …. manchmal hat es schlicht auch nostalgische Gründe.


    Mir fällt da ein eklatantes Beispiel ein: Zu LP-Zeiten hatte ich mir die Original-Ausgabe der EROICA (Aufnahme: 6.12.1953) mit Arturo Toscanini zugelegt. Auf dem LP-Cover prangte ein Gemälde, das den Dirigenten darstellte. Ich fand diese Aufmachung ganz einfach großartig und war mächtig stolz auf diese Platte.


    Als dann später diese Rundfunk-Aufnahme von RCA in dieser Form auf CD erschien, mußte ich mich mit dieser neuen Aufmachung zufrieden geben:


    41Kuq4BtX8L._AC_SX425_.jpg


    Das heißt, richtig glücklich war ich damit nicht. Doch als ich vor ein paar Jahren plötzlich das ursprüngliche Cover auf CD entdeckte, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und habe sie in dieser Form neu gekauft:

    B00SRVC778.03._SS300_SCLZZZZZZZ_.jpg

    Vielleicht wird mancher dieses Cover gar nicht sonderlich schön finden, aber für mich ist es mit der Erinnerung an meine erste Begegnung mit Toscaninis "Eroica" untrennbar verbunden. Deshalb habe ich nicht lange gezögert, den damals stolzen Preis von fast 30 € für diese CD (die auch die Vierte enthält) hinzublättern. Mancher mag das als verrückt abtun, aber mir war es die Sache wert:jubel:!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • RE: Toscanini-Cover


    Lieber nemorino,


    da kann mal wieder sehen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung und der Geschmack sein kann. Ich achte nämlich nicht nur aufs Bild, sondern auch auf die übrige Einteilung und Darstellung des Labels.


    Also ich finde die obere Aufmachung sogar gelungender, denn Toscanini wird dort als interpretierender Dirigent mit Konzentration gezeigt und die moderne RCA-Covergestaltung finde ich auch besser = Note 2.

    Im unteren Cover sehe ich Toscanini unscharf wie mit "Hörnern". Wo ist der Aufdruck um welches Label es sich handelt ? Da gibt es bei mir nur Note 4-5 !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Also ich finde die obere Aufmachung sogar gelungender, denn Toscanini wird dort als interpretierender Dirigent mit Konzentration gezeigt und die moderne RCA-Covergestaltung finde ich auch besser

    Lieber Wolfgang,


    wie schon im Beitrag 20 gesagt, spielen in diesem konkreten Fall vor allem nostalgische Gründe die Hauptrolle. Es war - Anfang der 60er Jahre - meine erste LP mit Toscanini, und die 25 DM, die sie kostete, habe ich mir vom Und absparen müssen.

    Es handelt sich übrigens um eine originale RCA-Aufnahme, im vorliegenden Fall um einen Japan-Import. Außer dem Titelcover gibt es nur japanische Schriftzeichen auf der CD, doch das war mir diesem speziellen Fall egal. Die ursprüngliche LP sah exakt so aus und befindet sich noch - wie neu - in meiner Sammlung:

    Bildergebnis für toscanini eroica 1953

    Warum die Japaner das Label-Zeichen weggelassen haben, kann ich nicht sagen. Vielleicht weil dann die alte Bestell-Nummer für Verwirrung gesorgt hätte?


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Cover sind wichtig. Die emotionale Bindung, wie von nemorino beschrieben, prägt, auch wenn der Inhalt bei unterschiedlichem cover identisch ist. Wir sind optische Wesen: Ich seh das Bild und weiss sofort, worum es geht.


    In verschiedenen Stellen im Internet wird diese Aufnahme der Brandenburgischen Konzerte mit den Worten "die mit dem Hirsch" bezeichnet. Mit dem Tier im Parkhaus hat das Werk rein gar nichts zu tun. Das ausserordentliche Bild des nicht in den Kontext passenden Sujets hat sich eingeprägt und wird mit dem Inhalt verbunden.



    Das Label naïve nutzt diesen Effekt. Diese Fotografie des offenen mit farbigen Stoffpuppen überquellenden Schliessfaches verbinde ich mit Mozarts Ouvertüren.




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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • ich brauche bei den Covern einen Bezug zum Werk, interpreten oder Zeitalter.

    Das weiß jeder Spitituosen- oder Parfümhersteller, man verpasst seinen Produkten ein Wappen oder eine edel aussehende Medaille mit historisch anmutender Ausstrahluing.

    Es wurde gelegentlich ausserhalb es Forums über Tamino gelacht - über seine "bunten Bildchen" - und Mitglieder gaben oft nicht verstanden - oder nicht verstehen wollen . was ein Avatar bewirkt.

    Ich weiß ganz genau was ich damit bewirken will: die Atomosphäre die ein "Klassisches Opernhaus oder ein Konzertsal des 18. oder 19. Jahrhundert bewirkt

    Ein Ambiente wo der Klassikfreund sich wohlfühlt. "Neutöner" werden hier widersprechen, aber in meiner Nomenklatur, zählen die nicht wirklich zu dem was ich unter "Klassik" verstehe, allenfalls als Randerscheinung.

    Der "nostalgische Wohlfühlfaktor" ist mir ein Anliegen - und war es den Entscheidungsträgern der Schllplattenindustrie ebenso.

    Hier hat sich übrigens die Spreu von Weiten getrennt, denn es gab Labels, die diesen "historischen Touch" auch auf ihren Schallplatten haben wollten, aber keine Ahnung davon hatten was passt und was nicht. (zb. Bilder von Rembrandt auf einer Edition von Mozasrt Klavierkonzerten) Dei solchen Produkten hatte ich immer das dumpfe Gefühl, die verstünden von der Musik ebensowenig wie von passender Covergestaltung.

    Eine Geißel des Klassiksammlers sind auch die zahllosen Umverpackungen, die eine gewisse Unübersichtlickeit mit sich bringen.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wie schreibt das inaktive Mitglied Jacques Rideamus in Beitrag 6


    Gefragt, ob die Cover mir wichtich

    Gesteh' ich, ich seh' sie kaum richtich.

    Ich bin halt ein Lover

    Von Inhalt, nicht Cover

    Wer soll sich drum ärgern? Doch ich nich.


    Der Inhalt ist mir auch wichtig, das Cover ist mir Orientierung. Ich kann mich aus diesem Grund mit Downloads nicht anfreunden. Auch fehlt mir das Haptische, Greifbare im wörtlichen Sinn. Ich vermisse die visuelle Verbindung. Da sind auf der Festplatte hunderte Titel. Da verliert man schnell die Übersicht, was im Besitz des Musikfreundes sich befindet.


    Heute steckte das Booklet einer CD nicht in der Plastik-Hülle. Ich konnte nicht sofort die Verbindung zum Inhalt herstellen. Die Informationen zu den Werken und Interpreten fehlten, aber das ist ein anderes Thema.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich erinnere mich, da jemand im Internet (ob das hier im Forum gewesen ist weiss ich nicht mehr) beklagt hat, daß die Cover von CDs mit Aufnahmen zeitgenössischer Musik allo mit so hässlichen Bildenr versehen werden, das wirke abschrechend....

    Er hat nicht begriffen was er da eigentlich ausgesagt hat - denn die Bilder waren zeitgenössisch - und passten vortrefflich zur Musik.


    Cover sind oft sehr verräterisch, vor allem wenn sie stilistisch oder inhaltlich nicht zum Thema der eingespielten Musik passten.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es sind interessante Gedankengänge, die hier geäußert werden und ich muss - was vielleicht von einigen beanstandet wird - gestehen, dass ich von den Coverbildern unbeeindruckt bleibe, dass sie meine Kaufentscheidung nicht beeinflussen. Mich interessiert der Komponist und das Werk und darauf blicke ich - das Bild um den Titel nehme ich oft überhaupt nicht wahr. Erst beim zweiten Blick sehe ich, was mich zum Kauf anreizen soll.


    Aber das funktioniert bei mir so nicht. Wenn mich das Werk interessiert, ist mir das Bild egal. Was nun nicht heißen soll, dass mich ein "schönes Cover" abschreckt, aber wichtig ist mir das alles nicht. Mich interessiert erst einmal der Komponist und das Werk und dann auch der Interpret - und vielleicht achte ich dann plötzlich auch auf das Bild.

    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich denke, dass das Coverbild gerade ein kleine Renaissance erfährt. Man denke nur an all die Sammelboxen die zur Zeit auf den Markt geschmissen werden, wenn da keine original Coverabbildungen verwendet werden, ist der Ärger vieler Käufer groß, inkl. mir. Nein, für mich hört das Auge unbedingt mit, trotzdem bleibt die Musik ausschlaggebend.

    z.B. ist die ICON-Serie von EMI/WARNER keine ästhetische Schönheit. Naja, obwohl das Einheitsschwarz auch was für sich hat. Schlimmer noch, die SONY Classical Masters Boxen. Aber klar, der Käufer erhält für kleines Geld im Gegensatz ein relativ hohe Anzahl an CDs. Und mehr noch, oft werden hier Aufnahmen wiederveröffentlicht, die schon lange in den Archiven schlummerten....

  • Dieses Cover des Musikalischen Opfers BWV 1079 von Johann Sebastian Bach ist mir letzthin aufgefallen.


    Der Bezug zum Lamm Gottes, dem christlichen Zeichen des Opfers, die vier Buchastaben B - A - C - H, die um das Rot angeordnet sind, schaffen eine zwingende Wirkung.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Für mich sind Cover schon immer wichtig gewesen. Selbstverständlich kann ich den musikalischen Inhalt vom Cover unterscheiden, aber ehrlich, mich kostet es Überwindung mir eine Scheibe mit potthässlichem Äußeren anzusehen.


    Wenn es sich lohnt, überwinde ich mich natürlich ;)


    Gerade ein schönes Cover gesehen, dass mir gefällt und auch den Inhalt nahebringt ...


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    Die Spiegelung unten kommt vom Fotografieren und ist auf der Original-Platte nicht zu finden . Die Freaks hier im Forum wissen natürlich wer der Ersteller des Kunstwerkes ist ^^

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