Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade

  • Karl May - "Im Reiche des silbernen Löwen" und "Das versteinerte Gebet"


    und


    "Ardistan", "Der Mir von Dschinnistan" und diese beide Bücher bleibe ich faszinierend finden.
    Wie oft ich sie gelesen habe, weiß ich nicht. Aber sehr oft.


    LG, Paul

  • Hallo!


    Zur Zeit lese ich unter anderem Theodor W. Adorno, Philosophie der neuen Musik, Ullstein Verlag, 1974


    lg,
    Franz

    Sagt nicht:"Ich habe die Wahrheit gefunden", sondern:"Ich habe eine Wahrheit gefunden." (Khalil Gibran; Der Prophet, dtv, 2002)

  • Nicht schwer zu raten:



    Abbé Prévost: Manon Lescaut



    Ein richtig spannender Abenteuerroman mit Sex and Drugs and even Rock'n roll in Lousiana. :beatnik:
    Die Spassgeneration gab's auch schon im 18.Jh, das ist keine neue Erfindung. nur dass damasl alles etwas weniger bequem und ziemlich lebensgefährlch war. Besonders für Frauen.......


    Fairy Queen

  • Peter L. Berger, Thomas Luckmann:


    Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
    Eine Theorie der Wissenssoziologie



    Ungefähr um den Faktor 10 knapper und abstrakter als Bourdieu in "Die feinen Unterschiede", dafür eher noch lehrreicher und beeindruckender.


    Daneben noch:


    Adalbert Stifter
    aus den "Erzählungen":


    Die drei Schmiede ihres Schicksals (1844)


    Der Waldgänger (1847)


    Prokopus (1848 ),


    die mich alle drei nicht so recht für sich interessieren konnten in ihrer zeigefingernden Überdeutlichkeit, da rettet dann auch Stifters Sprachkunst nichts mehr.


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Uff — meine gerade abgeschlossenen letzten Lektüren waren echt schwere Brocken, schon allein was das schiere Aufrechthalten in Bett, Bahn oder Zug betrifft! Meine jetzige Auswahl fürs fortgeschrittene Wechsellesen ist schon rein physisch leichter und auch sonst etwas entspannter:




    Komischerweise will der reguläre Forumslink zu Amazon für Morrows Only Begotten Daughter nicht funktionieren.



    Liebe Grüße,
    ^_^J.

  • Ich möchte in diesem Thread gern für einen gewissen Niveau-Absturz sorgen und werde heute, gewissermaßen als Abschluss der Weihnachtszeit (die ja kirchenjahreszeitlich erst mit Mariae Lichtmess endet), mit diesem Buch beginnen:



    David Sedaris:


    Holidays on Ice
    Roman


    Übersetzung: Rowohlt, Harry



    Zitat

    Kurzbeschreibung


    "Ich ging nach New York, fand aber keinen Job. So wurde ich vom College-Professor zum Weihnachtszwerg in einem Kaufhaus. Bei einer Lesung las ich dann einmal aus meinen Tagebüchern, und die Leute waren hin und weg. Warum diese Geschichte so toll funktioniert, habe ich nie herausgefunden. Vielleicht hat es damit zu tun, dass Weihnachten etwas ist, das wirklich alle erleiden, mit dem alle fertig werden müssen." (David Sedaris.) Skurrile Weihnachtsgeschichten, geschrieben von David Sedaris, übersetzt von Harry Rowohlt.


    Grüße von Andrew :D

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • "Angst ist keine Weltanschauung."
    Diesen Satz würden an sich wohl alle hier unterschreiben. Der Mann, von dem dieses Wort stammt, hat nach diesem Motto allerdings auch in Zeiten gelebt, als Angst eine der Haupttriebfedern der Gesellschaft war: während der Nazi-Zeit. Die Rede ist von Kurt von Hammerstein. Diesem deutschen General, der Chef der deutschen Armee war, widmet Hans Magnus Enzensberger sein neuestes Buch. Hammerstein nahm seinen Abschied, nachdem Hitler ihm im Februar 1933 seine Kriegspläne eröffnet hatte.


    Ich habe bereits Teile des Buchs als Vorab-Veröffentlichung in der FAZ gelesen. Es ist eine Biographie, die in einer Art Collage zwischen Fiktionalem (wie Totengesprächen mit Hammerstein) und Non-Fiktionalem (Erkenntnisse aus Archiven) gefertigt ist und so lebendig, kurzweilig und anregend ist.
    Nun halte ich das Buch in den Händen und freue mich auf die Lektüre. Nebenbei: Auch die schlichte, geschmackvolle und seinem Gegenstand angemessene Gestaltung des Bandes ist erfreulich.


    Gruß Ekkehard.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • Zitat

    Original von flotan


    Alex Ross:
    The Rest Is Noise: Listening to the Twentieth Century


    Und wie findest Du es (hab es selber schon durch)?


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Auf Empfehlung Waldis hin gelesen:


    Otto Pächt (1902-1988 )


    Methodisches zur kunsthistorischen Praxis


    ,


    eine Vorlesung, wie Otto Pächt sie kurz vor seiner Emeritierung in Wien gehalten hat.


    :jubel: :jubel: :jubel:


    - damit ist eigentlich alles gesagt.


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Guten Tag


    lese z.Zt. (u.a.):



    Karl-Heinz Göttert erzählt in 30 unterhaltsamen Kapiteln von Herkunft und Bedeutung aller unserer Feste, die wir noch immer gerne so feiern, wie sie fallen.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • In den letzten Tagen gelesen:



    Von der unheimlichen Begegnung der dritten Art, die sich in diesem Briefwechsel abzeichnet, war ich einerseits gegruselt andererseits gefesselt - die bisweilen wirklich befremdliche Höflichkeit zwischen diesen beiden Männern, die einfach alles trennt, zwischen denen die Katastrophe des 20. Jahrhunderts unüberwindbar klafft, ist schon merkwürdig. Daß Blumenberg den Kontakt zu Schmitt gesucht hat, bleibt für mich ein Rätsel - trotz der Brillianz mit der er Schmitts stählern formulierten Propositionen zur politischen Theorie begegnet und sie (hier tatsächlich) dekonstruiert. Das Ganze ist faszinierend und doch irgendwie gespenstisch und bedrückend.


    Naja, danach mußte ich jetzt jedenfalls unbedingt auch die Lektüre von Blumenbergs Auseinandersetzung mit dem - ebenfalls stählernen - Spiegelbild Schmitts unter den Literaten beginnen: seine Auseinandersetzung mit Ernst Jünger.



    Herzlichst,
    Medard

  • Ebenfalls in den letzten Tagen gelesen:


    Adalbert Stifter, Bunte Steine (in der Zeitschriftenfassung):


    • Granit
    • Kalkstein
    • Turmalin
    • Bergkristall
    • Bergmilch


    - Granit ist schon (verglichen mit zB den Nachkommenschaften) eher mau, dann kommt ein Zwischenhoch mit Kalkstein, wonach es wieder rapid bergab geht.


    Im Moment bin ich beim "Abdias" angekommen, sieht aber nicht besser aus bislang...


    :wacky:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)


  • Mich würde auch interessieren, was von dem Buch zu halten ist. Im TIME Magazin wurde es kürzlich (ohne weitere Ausführungen) als eines der wichtigsten bzw. lesenswertesten Bücher des vergangenen Jahres hervorgehoben.


    Loge

  • hallo, eine frage an die geneigten (viel)leser hier: erstaunt stelle ich fest, wieviele bücher ihr hier innerhalb von wenigen tagen postet. wie schafft ihr das - neben arbeit, privatem, musik, forum? lest ihr wirklich alles, im schnelldurchlauf oder nur quer? bei mir dauert bei intensiverem lesen (ich lese jedes kapitel/gedicht etc. 2mal) ein normaler 250-seitiger roman ca. 1/2 bis 1 jahr - wenn nicht gerade ferien sind.


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

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  • Habe gerade dieses erstaunliche Drama von Oskar Panizza aus dem Jahr 1894 fertiggelesen, von dem Kurt Tucholsky sagte, dass Wedekind dagegen wie eine brave Gartenlaube wirke.


    Kurz zum Inhalt des Liebeskonzils:


    "Schauplätze der Handlung sind der Himmel, die Hölle und der Hof des Borgiapapstes Alexander VI. im Jahr 1495. Gottvater, ein seniler und gebrechlicher Tattergreis, der hinfällige und debile Christus und die abgebrühte Jungfrau Maria erhalten Nachricht von skandalösen Zuständen auf der Erde, insbesondere in Neapel, und von Orgien am Hofe des Papstes. Zum Osterfest nehmen sie den Vatikanspalast selbst in Augenschein und werden dabei Zeugen obszöner Spiele und Intrigen der Hofgesellschaft. Deshalb handeln sie mit dem Teufel ein Geschäft aus: Dieser soll eine schreckliche Strafe erfinden, die unmittelbar auf fleischliche Sünde folgen, aber die Seelen der Menschen erlösungsfähig belassen soll, da die Schöpferkraft Gottes verbraucht ist und er sich keine neuen Menschen mehr erschaffen kann – er also auf die vorhandenen angewiesen ist. Als Gegenleistung fordert der Teufel ein prächtiges Portal für die heruntergekommene Hölle, das Recht auf unangemeldete Sprechstunden mit Gott und vor allem die Freiheit, seine Gedanken zu verbreiten, denn „wenn jemand denkt, und darf seine Gedanken nicht mehr Andern mitteilen, das ist die gräßlichste aller Foltern.“ Die vom Teufel ersonnene Strafe ist nun die „Lustseuche“ Syphilis. Um diese auf die Erde zu bringen, zeugt der Teufel mit Salome, der durchtriebensten Gestalt in der Hölle, das „Weib“, eine unwiderstehlich schöne Frau, die zuerst den Papst, dann die Kardinäle, die Bischöfe und schließlich die übrige Kirchenhierarchie mit der Krankheit infiziert, die sich schnell in der gesamten Menschheit ausbreitet." (Wikipedia)


    Christen seien vor der Lektüre dieses Buches ausdrücklich gewarnt!


    Das Buch war nach seinem erstmaligen Erscheinen 1894 nur wenige Wochen lang in den Buchläden erhältlich, wurde nach einer ersten Rezension deutschlandweit polizeilich beschlagnahmt und Panizza wegen Blasphemie angeklagt. Das Urteil des Aufsehen erregenden Prozesses lautete auf ein Jahr Einzelhaft für Oskar Panizza – ein in dieser Härte des Urteils für seine Zeit einmaliger Fall. Einer der Geschworenen soll ganz offen gesagt haben: „Wann der Hund in Niederbayern verhandelt worden wär, der kam net lebendig vom Platz!“ Erst im Jahr 1962 erfolgte eine Neuauflage mit 300 Exemplaren. Wiederum wurde das Buch auf den Index gesetzt und der Herausgeber inhaftiert, seine Wohnung durchsucht und ihm wegen Verbreitung pornographischer Schriften der Prozess gemacht. Auf den heftigen Protest der Presse hin wurden alle Anklagepunkte fallengelassen. Im Jahr 1964 gab dann der Luchterhand Verlag das Liebeskonzil zusammen mit anderen Schriften Panizzas heraus, wodurch das Stück erstmals eine breitere Rezeption erfuhr. Noch 1997 erstattete eine Gruppe namens „Christen für die Wahrheit“ unter Berufung auf die Glaubens- und Kultusfreiheit Anzeige gegen eine Inszenierung des Liebeskonzils durch eine Berner Abschlussklasse. Diese Klage wurde 1998 durch ein Berner Gericht abgewiesen.


    Loge

  • Schnabels Insel Felsenburg.
    Ein wirklich schöner Roman, die vielen Lebensbeschreibungen, die von abenteuerlichen Unwahrscheinlichkeiten strotzen, sind nicht Selbstzweck sondern dienen als Kontrast zur nicht so heißenden "Christianopolis" auf der Insel, deren Beschreibung freilich dazu tendiert so fad zu werden, dass dazwischen wieder das satanische Jammertal auf Erden aufgekocht werden muss (eben in Form der Lebensbeschreibungen der Personen, die auf der Insel die Idealzucht betreiben).


    Die erfolgreichste deutschsprachige Robinsoniade des 18. Jh.


    Als nächstes soll dann Gellert drankommen. Die in letzter und vorletzter Zeit verspeisten Lyriker dieser Zeit (Brockes, Günther, Haller, Hagedorn) sind natürlich auch alle "literarische Empfehlungen", bei Reclam billig zu haben (nur Günther ist vergriffen).


    Nur bei Gottscheds sterbendem Cato weiß ich nicht so recht, man müßte die Vorbilder lesen, die er kompiliert hat.
    :hello:

  • Zitat

    Original von Loge
    Habe gerade dieses erstaunliche Drama von Oskar Panizza aus dem Jahr 1894 fertiggelesen, von dem Kurt Tucholsky sagte, dass Wedekind dagegen wie eine brave Gartenlaube wirke.


    Das wollte ich vor ein paar Jahren lesen, da gab es das nicht im Handel.
    ;(
    Habe dann antiquarisch die Dialoge im Geiste Hutten's erstanden und mit dem Gefühl gelesen, das Hauptwerk verfehlt zu haben.

  • @KSM: Sofern Du Das Liebeskonzil bis heute nicht gelesen hast, kannst Du das sogleich unter gutenberg.spiegel.de for free nachholen.


    Loge


  • Huysmans, Joris-Karl: Gegen den Strich, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007 (3. Auflage).


    Huysmans' Bibel der Dekadenz mit ihren Endzeit-Visionen von unerreichter Dichte und Farbkraft in der brillanten Übersetzung von Brigitta Restorff.


    Dieses Buch ist einmalig in seiner Exzentrik: Joris-Karl Huysmans schrieb es 1884 als spektakuläres Gegengift zum allzu dominanten Naturalismus Zolas und auch gegen die eigene naturalistische Vergangenheit; es wurde sogleich zur »Bibel des Fin-de-siècle« ausgerufen, sein Held zum dekadentesten Dandy des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
    Floressas Des Esseintes flieht vor der Grobheit und Banalität der Zeitgenossen ins Exil seines Landhauses, wo das Schlafzimmer als Mönchszelle gestaltet, seine Dienerin als Nonne verkleidet ist. Alles Natürliche, der Außenwelt Zugehörige wird konsequent ferngehalten, aus Kunst und Künstlichem schafft er sich sein eigenes Paradies. Die Tage verrinnen in ausschweifenden Phantasien über symbolistische Gemälde und Literatur, Schwelgereien in Farben und Düften, Träumen, die ihm die Wirklichkeit ersetzen; nach immer morbideren Sinnesreizen verlangt es Des Esseintes. Da wird die Kunstwelt brüchig: Alpträume und Halluzinationen über vergangene Exzesse drängen sich ins Dasein des Ästheten, treiben seine Neurose ins Extrem, so daß schließlich nur eine Rückkehr in die »Normalität« sein Leben retten kann.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von klingsor
    hallo, eine frage an die geneigten (viel)leser hier: erstaunt stelle ich fest, wieviele bücher ihr hier innerhalb von wenigen tagen postet. wie schafft ihr das - neben arbeit, privatem, musik, forum? lest ihr wirklich alles, im schnelldurchlauf oder nur quer? bei mir dauert bei intensiverem lesen (ich lese jedes kapitel/gedicht etc. 2mal) ein normaler 250-seitiger roman ca. 1/2 bis 1 jahr - wenn nicht gerade ferien sind.


    Also ich bin lebenstechnisch gut ausgelastet als freiberuflicher Texter und Konzeptioner und kreativer Schreiber, der zudem an seiner Doktorarbeit werkelt, mehrere Websites und Weblogs unterhält, in mehreren Foren schreibt und komplexe verteilte Liebesbeziehungen führt. Hier meine Liste der Wundermittel, wie es trotz gefüllten Tagewerks möglich ist, jede Menge Bücher gelesen zu bekommen:

    • fahre wenn möglich nicht mit dem Auto, sondern mit Straßenbahn, Bus und Bundesbahn
    • nimm immer und überall ohne Ausnahme ein Buch mit, selbst wenn du nur zum Kiosk gehst
    • lerne selbst im größten Chaos abzuschalten und zu lesen (mp3-Player hilft)
    • stiere nie in einfach die Gegend, wenn du auf irgendetwas oder irgendwen wartest
    • hol das Buch immer auch dann heraus, wenn du denkst „ach, lohnt sich ja gar nicht für die paar Minuten!“
    • lies grundsätzlich vorm Einschlafen, selbst wenn du so müde bist, daß nur zwei Sätze daraus werden

    Auf diese Weise kriege ich in meinem tobenden Leben zwischen ein und zwei Stunden Lesezeit täglich zusammen, ohne mich zu verbiegen!
    :yes:



    Zitat

    Original von Loge
    Habe gerade dieses erstaunliche Drama von Oskar Panizza aus dem Jahr 1894 fertiggelesen, von dem Kurt Tucholsky sagte, dass Wedekind dagegen wie eine brave Gartenlaube wirke.


    Schauplätze der Handlung sind der Himmel, die Hölle und der Hof des Borgiapapstes Alexander VI. im Jahr 1495. [...] Die vom Teufel ersonnene Strafe ist nun die „Lustseuche“ Syphilis.


    Klingt superinteressant, das Buch! Gerade gestern (!) gab es auf der Scientific American-Website übrigens einen Artikel von Lisa Stein über den aktuellen historischen Forschungsstand zur Syphilis, und daß immer mehr dafürspricht, daß Kolumbus 1493 sie aus Amerika nach Europa mitbrachte: Did Columbus Bring Syphilis to Europe?


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

  • Hallo Loge,


    zu dem m.E. wirklich empfehlenswerten Buch von Ross darf ich auf mein Posting vom 28.10.2007 verweisen:



    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)




  • Lieber Felipe, dieses Buch habe ich während meines Studiums kennengelernt und war gleichermassen fasziniert und abgestossen. ein satz wird mir immer im Gedächtnis bleiben: " ihm blieb nur noch die Wahl zwischen dem Fuss des Kreuzes und der Mündung der Pistole"(sinngemässs) Also Selbstmord oder Kloster.
    Hier wird der Ästhetizismus in extremis geführt und der "ennui" , der Lebensüberdruss(nicht mit gewöhnlicher Langeweile zu verwechseln, das ist ein philosophischer Lebensekel) zunächst mit dem überzogensten Raffinement zu betäuben versucht.
    Mich hat das als junge Frau sehr beeindruckt, heute scheinen mir andere Wege wesentlch gesünder zu sein......


    Was die Lesefrequenz in schwierigster Literatur hier angeht, staune ich auch nur und kann Klingsor verstehen. 8o
    Richtig grosse Literatur zum ersten Mal gelesen, schaffe ich nur sehr langsam. Ich lese aber zur Entspannung zwischendurch immer Krimis, Kinderbücher und Kochbücher und habe auch IMMER ein Buch in der Metro, im Zug, beim Frisör und im Bett etc dabei.
    Die lese ich dann oift quer un im Affentempo, das würde ich mit solchen Sachen, die hier dauernd vorgestellt werden, jedoch nciht schaffen.


    Fairy Queen

  • Lieber klingsor,


    mein Leben verläuft zwar - von den Arbeitszeiten mal abgesehen - in recht spießbürgerlich-behäbigen, um den Lesesessel konzentrischen Bahnen, die Strategien zur Maximierung des Bücherverbrauchs sind allerdings teilweise dieselben wie bei gyokusai: ich verbringe meine Zeit im öffentlichen Nahverkehr lesend, schaue kaum fern - und höre kaum mehr Musik.


    Da kommen dann trotz aller Arbeitsbelastung einige Leseminuten zusammen - und statt Wiederholungen von Kapiteln beim Erstlesedurchgang lese ich lieber nach einiger Zeit das ganze Buch nochmals - ich denke, den Rekord hält "Montauk", das ich jetzt, wenn ich mich richtig erinnere, sieben Mal gelesen haben müsste in den letzten vier Jahren.


    Interessant finde ich, dass mit zunehmendem Zeitmangel die Musik immer mehr in den Hintergrund tritt und die Bücher immer wichtiger werden.


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Zur effizienten Gestaltung meiner Leseerlebnisse habe ich eine Zweigstelle meiner Bibliothek permanent auf die Toilette verbannt. Da kommen noch etliche Minuten dazu :stumm:

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