Liebe Forianer,
gerne formuliere ich Threadüberschriften so, daß sie provozieren und für Aufmerksamkeit - ja auch Widerspruch sorgen.
Allein diese Behauptung - es sei nicht nötig Leute zur "Klassischen Musik" zu missionieren - weil nämlich völlig sinnlos - die Liebe zur diesem Genre sei genetisch (mehr oder weniger) vorgegeben - erregte vor etwa 5 Jahren in einem anderen Forum die Gemüter.
ich verstehe das in keiner Weise, weil es eigentlich nur ZWEI Möglichkeiten gibt:
a) die Aussage ist unwahr - dann wird es die Zeit zeigen - und die Aufregung wäre nicht angebracht.
b) die Aussage ist wahr - dann wird sie sich via Wissenschaft ihren Weg bahnen - und kein noch so simpel gestrickter Politiker wird sie als "politisch inkorrekt" brandmarken können
Im Prinzip ist es nichts anderes als die Aussage:
"musikalisch begabt" oder "unmusikalisch veranlagt"
"talentiert" Vs "untalentiert"
"Musikalität vom Vater geerbt" etc etc
Sowas regt aber niemanden auf - und somit formuliere ich griffiger.
Womit wir beim Thema wären:
Ich behaupte, das was wir unter "Klassische Musik" einstufen hat nie die 10% Hürde an Interesse in der Gesellschaft überschritten. - Somit ist die Akzeptanz (ich spreche lieber von Begeisterung - Klassische Musik braucht man nicht akzeptieren oder zu tolerieren - sie ist das Maß aller (musikalischen) Dinge - Die Königsdisziplin gewissermaßen.
Das Gejeiere und Gejammere der Tonträgerindustrie beruht schlicht und einfach auf der Tatsache, daß sich "Klassik" nicht als Massenware vermarkten lässt und Mittelmaß vom großen Teil der angepeilten Zielklientel als solches erkannt und qualifiziert wird. Das kreiieren von synthetischen "Superstars" und angeblichen "Megaevents" funktioniert allenfalls im Crossover-Bereich - und das Traurige daran ist, daß einige Produzenten die Grenze Crossover-Klassik gar nicht erkennen können........
Das mal als Einführung - ich nehme an - es wird ein interessanter - wenn icht gar heisser - Thread.
mfg aus Wien
Alfred