Eberhard Waechter wurde am 9.Juli 1929 als Sohn einer jüdisch-aristokratischen Familie geboren.
Seine ganze Verwandtschaft gingen im Ghetto Theresienstadt zugrunde oder wurden in Auschwitz ermordet.
Er galt als einer der beseutensten Baritone des 20. Jahrhunderts.
Eberhard Waechter studierte an der Universität Wien, an der Wiener Akademie für Kunst und Musik in Wien und bei der Gesangspädagogin Elisabeth Rado und debütierte 1953 als Silvio in Leoncavallos "I pagliacci" an der Wiener Volksoper.
Ab 1955 war er Mitglied der Wiener Staatsoper, der bis an sein Lebensende treu blieb, obwohl er früh zu einer Weltkarriere an die bedeutensten Häuser aufbrach.
Eberhard Waechter sang bei den Salzburger Festspielen in "Don Giovanni" und den Grafen in "Die Hochzeit des Figaro".
Von dieser Zeit an kann ich eine Freundschaft bezeichnen die uns verband, kaum zu glauben, dass dieser vornehme Künstler, trotz der Jugendereignisse, so lustig und heiter sein konnte, aber ich habe es ja selbst erlebt.
In Bayreuth als einer der bevorzugten Künstler von Wieland Wagner den Amfortas in "Parsifal", den Kurwenal in "Tristan und Isolde" und seine Glanzpartie den Wolfram im "Tannhäuser".
Eberhard Waechter gastierte unter anderem an der Scala in Mailand, an der MET, ander Royal Opera House, Covent Garden London und am Teatro Colòn in Buenos Aires.
Er war einer der Lieblingssänger Herbert von Karajans während dessen Direktionszeit an der Wiener Staatsoper.
Am 31.12.1960 sang dann Eberhard Waechter eine Partie, die ihm treu blieb, den Eisenstein in der "Silvester - Fledermaus" mit Hilde Güden als Rosalinde, da konnte der Freiherr von Waechter zeigen welcher Adel ihm im Blut lag - und was er von dem Eisenstein, der Staatsoper in der Volksoper, Fred Liewehr, gelernt hatte.
Vorher, aber auch 1960, hatte er den Frank auch in einer Einspielung mit Herbert von Karajan gesungen.
Er blieb dann der Operette verbunden und war dein blendender Orlow in der gleichnamigen Operette von Granichstaedten, ein René Graf von Luxemburg,
jedoch blieb er auch der Oper treu, wo er an der Staatsoper in Gottfried Einems Oper "Der Besuch der alten Dame" den lll sang und den Escamillo in "Carmen", beidemal war Christa Ludwig seine Partnerin, wie auch im Fidelio.
Aber auch der Spieloper von Lortzing "Zar und Zimmermann" blieb Eberhard Waechter verbunden.
Auch war er mit Hilde Güden in "Pelléas et Mélisande"als Golo und in "Margarethe" als Valentin, an der Wiener Staatsoper, hervorragend.
Doch auch den heute "vergessenen Werken" galt schon früh seine Aufmerksamkeit wie Bittner "Bergsee"
sowie der Modernen, nicht nur der "Alten Dame" auch "Penthesilea" aber auch dem Liedgesang.
Mitte der 1960er Jahre ereilte ihn früh eine Stimmkrise, von der er sich nicht mehr ganz erholte.
Die Schönheit seiner Stimme kam nicht wieder, dafür entwickelte sich Eberhard Waechter zu einem charismatischen Singschauspieler.
Späte Höhepunkte waren Produktionen mit Carlos Kleiber "Die Fledermaus" und unter Claudio Abbado Verdis "Simone Boccanegra" beides an der Staatsoper in München.
Aber nicht zu vergessen die "Fledermaus" die Jahre lang zu Silvester im ORF lief, bis sie von dem dümmlichen Peter Alexander- oder Johannes Heesters Film ersetzt wurden:
1987 bis 1992 war Eberhard Waechter, nach Carl Dönch, Direktor der Wiener Volksoper, 1991 bis 1992 auch der Wiener Staatsoper beides mit Ioan Holländer. Sein ganzes Augenmerk galt dem Wiederaufbau des Ensembles.
Doch war auch Eberhard Waechter sehr sportlich, das Fußballspiel mit seinen Kindern hat mich immer mehr amüsiert, das wusste er, denn ich hatte nie einen Hang zum Sport, zum Fußball gar nicht, und so wurde mehr geblödelt, zumindest von meiner Seite aus.
Ein Sohn von Eberhard Waechter, Franz Wächter, wurde auch Opern- und Operettensänger, war lange an der Volksoper.
Ganz unerwartet erlag Eberhard Waechter am 29.3.1992 einen Herzinfarkt, bei einem Waldspaziergang.
Freiherr Eberhard von Waechter ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Alte Arkaden links 33).
Zum Gedenken wurde von 1997 bis 2007 (von der Casino Austria AG), der Förderpreis Eberhard-Waechter-Medaille, an junge Musiker verliehen.