Wagner - Opern-Ranking!

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Ich möchte m.joho vorsichtig beipflichten. :untertauch:


    Mozart anzugreifen ist in der Tat gewagt, deswegen tut es auch kaum jemand. Aber Wagner war der größere Opernkomponist. :stumm:


    Vielleicht sollte man diese Diskussion aber anderswo fortsetzen. Hier soll es ja ums Wagner-Opern-Ranking gehen.


    Nun ich sagte ja auch, dass Mozart kein (reiner) Opernkomponist war, sondern ein Universalkomponist, der u.a. mit seinen Opern sehr berühmt wurde und eine Größe in der Oper war und ist...


    Was seine Opern aber nicht schlechter macht...


    Wagner ist (wenn man "Opernkomponist" wörtlich nimmt) sicherlich der "größere" Opernkomponist, soll heißen, in seinem Schaffen war die Oper wichtiger als die Oper in Mozarts Repatoire, aber das heißt eben nicht, dass Mozarts Opern schlechter wären...


    Nur weil die Oper in Wagners Schaffen wichtiger war...


    Ich empfinde es (@ m.joho) dennoch lächerlich, Mozarts Opern als schlecht zu bezeichnen...


    Oder langweilig...


    Mann, aber da gibts noch gaaaanz andere..


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Liebe Taminoeaner/innen
    Ich werde mir mal selbst wieder untreu, da ich das RANKING eigentlich für ZU einfach und nicht so aussage kräftig halte, zumindest ohne die subjektiven Kriterien für die eigene Wahk zu nennen.


    Wenn ich jetzt allerdings meine Vorliebe für dern TRISTAN und den einzigartigen Stellenwert, den diese Oper m.E. in der gesamten Opernliteratur einnimmt, einigermaßen stichhaltig versuchen würde darzulegen....bräuchte das an einem Forum wie diesem , mit sooo vielen Musikliebhabern mit unterschiedlichen Interessensschwerpunkten, nicht nur viel Zeit und eine plausible Argumentation,.......................
    sondern es käme auch ein bißchen der Quadratur des Kreises gleich,
    denn das subjektive Erleben einer Musik ist selbst durch die außergewöhnliche Qualität der Patitur (des TRISTAN) noch lange nicht in eine nachvollziehbare sprachliche Qualität umgesetzt....und diese Sysiphus-Arbeit mag für Musikjornalisten wie Jungheinrich, Koch, Rohde, Schreiber, Brüninghaus zu stemmen sein...aber sehr schwer für einen Musikfan wie mich.


    Also: die Wagner-Hit-Liste


    1. Tristan und Isolde
    2. Der RING: Rheingold/Götterdämmerung
    3. Parsifal
    4. Meistersinger
    5. der RING: Walküre/Siegfried
    6. Lohengrin
    7. der fliegende Holländer
    8. Tannhäuser
    9. Rienzi


    Gruß.................."Titan"

  • Natürlich weiß ich, dass, wollte man als "Kenner" gelten, Tristan und Parsifal ganz oben stehen müssten.
    Meine Auflistung besteht aber nur aus Opern, die ich von Bühnenaufführungen kenne und so habe ich die Reihenfolge nach dem Kenntnisstand von Musik und Text aufgelistet.
    Dass Tristan ganz unten steht, ist keine Wertung der musikalischen Qualität.


    1. Tannhäuser
    2. Lohengrin
    3. Der fliegende Holländer
    4. Rienzi
    5. Parsifal
    6. Die Meistersinger von Nürnberg
    7. Das Rheingold
    8. Tristan und Isolde

  • Schon schwierig, das so pauschal zu sagen...viele auf ihre Art sind wunderbar, ob ich das so absolut sagen lässt? Na, aber hier geht es ja nicht um Leben und Tod, deshalb hier mein Ranking (die frühen kenne ich nicht) und vielleicht ändert sich das in ein paar Jahren ja auch noch :


    1. Parsifal
    2. Tristan und Isolde
    3. Der Fliegende Holländer
    4. Rheingold
    5. Götterdämmerung
    6. Walküre (nach dem scheibenweise-Rat von rheingold auf diesem Platz, sonst wäre es weiter unten gewesen)
    7. Siegfried
    8. Meistersinger
    9. Lohengrin
    10. Tannhäuser

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • 1) Tannhäuser
    2) Götterdämmerung
    3) Walküre
    4) Tristan
    5) Siegfried
    6) Lohengrin
    7) Parsifal
    8) Rienzi
    9) Meistersinger
    10) Rheingold
    11) Holländer
    12) Liebesverbot

  • So, die Frage aller Fragen und ich hab mir lang genug Zeit gelassen, um sie zu beantworten - mit Lieblingsaufnahmen (Werke wie Jesus von Nazareth, Luthers Hochzeit.. lasse ich außen vor):

    1. Die Meistersinger von Nürnberg - Am öftesten hör ich die Aufnahme von Eugen Jochum mit Fischer-Dieskau als Sachs, Domingo (nicht mein Favorit) als Stolzing, Roland Hermann als Beckmesser, daneben Keilberths Mitschnitt aus München mit Otto Wiener als Sachs, Benno Kusche als Beckmesser, Jess Thomas als Stolzing).
    2. Götterdämmerung - Knappertsbusch München 1955 mit Bernd Aldenhoff als Siegfried, Birgit Nilsson als Brünnhilde, Gottlob Frick als Hageen - Karajan in der Jesus-Christus-Kirche mit Helge Brilioth als Siegfried, Helga Dornesch als Brünnhilde, Karl Ridderbusch als Hagen.
    3. Siegfried - Karajan in der Jesus-Christus-Kirche - Jess Thomas als Siegfried (absolute Traumbesetzung), Gerhard Stolze (für mich der beste Mime des 20. Jahrhunderts), Thomas Stewart als Wanderer , Helga Dornesch als Brünnhilde
    4. Die Walküre - Karajan in der Jesus-Christus-Kirche - Gundula Janowitz als Sieglinde, Jon Vickers als Siegmund, Thomas Stewart als Wotan, Regine Crespin als Brünnhilde, Knappertsbusch in Bayreuth - Leonie Rysanek als Sieglinde, Jon Vickers als Siegmund, Astrid Varnay als Brünnhilde, Hans Hotter als Wotan - Christian Thielemann - Eva-Maria Westbroek als Sieglinde, Endrik Wottrich als Siegmund, Linda Watson als Brünnhilde, Albert Dohmen als Wotan - exakt so wie hier muss der Feuerzauber für mich klingen - wenn es "wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreite das Feuer nie" heißt, hält Dohmen das "nie" bis in den Bläsersatz hinein - wirklich beeindruckend.
    5. Parsifal - Knappertsbusch Bayreuth 1962 für mich ohne Konkurrenz die beste Aufnahme - niemand singt "Amfortas, die Wunde" wie Jess Thomas als Parsifal, Hans Hotter als Gurnemanz, George London als Amfortas, Gustav Neidlinger als Klingsor, Irene Dalis als Kundry - Pierre Boulez in Bayreuth, Franz Crass als Gurnemanz, James King als Parsifal, Thomas Stewart als Amfortas, Karl Ridderbusch als Titurel, Gwyneth Jones als Kundry.
    6. Das Rheingold - Karajan in der Jesus-Christus-Kirche - Fischer-Dieskau als Wotan, Zoltan Keleman als Alberich, Martti Talvela als Fasold, Karls Ridderbusch als Fafner..
    7. Tannhäuser - Wolfgang Sawallisch in Bayreuth - Windgassen als Tannhäuser, Eberhard Waechter als Wolfram, Anja Silja als Elisabeth, Grace Bumbry als Venus (fantastisch!!!) - Bernard Haitink in München - Klaus König als Tannhäuser, Lucia Popp als Elisabeth, Bernd Weikl als Wolfram, Waltraud Meier als Venus.
    8. Tristan und Isolde - Karl Böhm in Bayreuth - Wolfgang Windgassen als Tristan, Birgit Nilsson als Isolde, Eberhard Waechter als Kurwenal, Marti Talvela als Marke - Welser Möst in Wien mit Peter Seifffert als Tristan, Nina Stemme (für mich die beste Isolde der Gegenwart) als Isolde, Stephen Miing als Marke, Jochen Schmeckenbecher als Kurwenal
    9. Der fliegende Holländer - Franz Konwitschny Berlin 1960, Fischer-Dieskau als Holländer, Marianne Schech als Senta, Gottlob Frick als Daland, Rudolf Schock als Erik, Fritz Wunderlich als Steuermann.
    10. Lohengrin - Rafael Kubelik, Orchester des Bayerischen Rundfunks - Karl Riddersbusch als Heinrich, Thomas Stewart als Telramund, Gundula Janowitz als Elsa, James King als Lohengrin, Gwyneth Jones als Ortrud (perfekt besetzt).
    11. Rienzi - Wolfgang Sawallisch in München - Kollo als Rienzi, Cheryl Studer als Irene..
    12. Das Liebesverbot
    12. Die Feen

    12. Die Hochzeit

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Zitat von Stolzing

    So, die Frage aller Fragen

    Hallo Stolzing, ja ja das ist alles eine Geschmackssache......! :)


    Ich empfehle dir noch dies.....

    Richard Wagner: Das Frühwerk (3 frühe Opern)


    • Die Feen (Christiane Karg, Alfred Reiter, Tamara Wilson, Anja Fidelia, Burkhard Fritz, Michael Nagy, Opern- & Museumsorchester Frankfurt, Sebastian Weigle / 2011)
      +Das Liebesverbot (Michael Nagy, Peter Bronder, Charles Reid, Simon Bode, Franz Mayer, Christiane Libor, Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle / 2012 )
      +Rienzi (Peter Bronder, Christiane Libor, Falk Struckmann, Claudia Mahnke, Alfred Reiter, Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle / 2012)

    Habe ich alles Live erlebt!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ja, man macht viel durch im Leben!:untertauch:

    Ja Dottore Pingel, ich glaube du magst die Musik vom Richard nicht so gerne!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Wenn ich das recht sehe, stammt mein letztes Ranking hier aus dem fernen Jahre 2010. Wie sieht es heute aus? Welche Präferenzen haben sich verschoben, was ist gleich geblieben?


    Ich werde jeweils (soweit möglich) eine bevorzugte Studioeinspielung sowie eine bevorzugte Live-Aufnahme hinzufügen. In letzter Zeit tendiere ich doch wieder vermehrt zu den klassischen Studioproduktionen, die bestenfalls unter Idealbedingungen (künstlerisch wie klanglich) entstanden sind.


    Genannt werden (bis auf eine Ausnahme, wo es nicht anders geht) nur offiziell auf Tonträger erschienene Gesamtaufnahmen, wodurch Auszüge einzelner Akte oder Szenen durchs Raster fallen. Da auch der Klang bei Wagner eine wichtige Rolle spielt, habe ich mich auf Stereo beschränkt, auch wenn mir bewusst ist, dass die stimmlich beeindruckendsten Tondokumente fast ausschließlich aus der Mono-Ära stammen. Für viele Hörer stellt sich nach meiner Erfahrung im historischen Klangbild indes kein Hörgenuss ein.


    1. Der Ring des Nibelungen (Solti/Decca, Studio 1958-1965; Keilberth/Testament, Bayreuth live 1955)

    2. Die Meistersinger von Nürnberg (Karajan/EMI, Studio 1970; Böhm/Orfeo, Bayreuth live 1968)

    3. Der fliegende Holländer (Klemperer/EMI, Studio 1968; Klemperer/Testament, London live 1968)

    4. Lohengrin (Karajan/EMI, Studio 1975-1981; Kempe/Orfeo, Bayreuth live 1967)

    5. Tannhäuser (Solti/Decca, Studio 1970; Sawallisch/Philips, Bayreuth live 1962)

    6. Tristan und Isolde (Böhm/DG, Quasi-Studio 1966)

    7. Parsifal (Solti/Decca, Studio 1972; Knappertsbusch/Philips, Bayreuth live 1962)

    8. Rienzi (Sawallisch/Orfeo, München live 1983)

    9. Die Feen (Sawallisch/Orfeo, München live 1983)

    10. Das Liebesverbot (Sawallisch/Orfeo, München live 1983)

    11. Die Hochzeit [Fragmente] (Frithjof Haas/Rundfunkmitschnitt, Karlsruhe live 1981)


    "Ring" und "Meistersinger" stehen bei mir ganz vorne, wobei ich mich beim "Ring" als Gesamtkunstwerk sehr schwer tue, eine interne Reihung vorzunehmen. Ein Aufsteiger ist bei mir der "Fliegende Holländer". "Lohengrin" war mein Wagner-Einstieg. Die Fassungsfrage beim "Tannhäuser" kann ich nicht endgültig für mich beantworten. Eher zurückgefallen sind "Tristan" und "Parsifal". Die drei frühen Opern haben alle ihre Schwächen, was ihren Reiz aber kaum mindert. Von den Fragmenten der "Hochzeit" steht seit Dekaden eine offizielle Einspielung aus - es gibt also nach wie vor Lücken in der Wagner-Diskographie.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Die Parallelen bei uns fallen mir schon länger auf.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Die Parallelen bei uns fallen mir schon länger auf.

    Ich las Dein Ranking mit großem Gewinn. Je nach Tagesform könnten auch bei mir "Die Meistersinger" an erster Stelle sehen. Wenn ich beim "Ring" gezwungen wäre, würde ich wohl auch die "Götterdämmerung" zuerst nennen.


    Beschränkt man sich auf die reinen offiziellen CD-Einspielungen in Stereo, ist die Auswahl gar nicht mehr so gewaltig, was mir bei meiner Liste vorhin wieder bewusst wurde. Was geht da nicht alles unter, denkt man bloß an die Rundfunkmitschnitte von den Osterfestspielen Salzburg unter Herbert von Karajan. Im ORF-Archiv liegen mehrere Jahrgänge des "Rings" (1967-1970, 1973), des "Tristan" (1972-1973), der "Meistersinger" (1974-1975), des "Lohengrin" (1976, 1984), des "Parsifal" (1980-1981) und des "Holländers" (1982-1983). Nichts gelangte in all den Jahren in irgendeiner Weise offiziell in den Handel, so dass ich vermute, dass eine Veröffentlichung bewusst unterbunden wird. Einzige Ausnahme: Die "Rheingold"-Tonspur von 1973 wurde für die spätere Verfilmung verwendet.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Johannes Roehl

    Hat den Titel des Themas von „Wagner - Opern-Ranking !“ zu „Wagner - Opern-Ranking!“ geändert.
  • Ich bin hier bestimmt noch nicht als großer Opern-Liebhaber aufgefallen, für Wagner habe ich allerdings einige Sympathien. Ich fange mal an:


    1. Ring des Nibelungen / Knappertsbusch, Bayreuth 1958, hier könnte ich mich alternativ für den Ring von Fura del Baus erwärmen, der machte auch musikalisch einen guten Eindruck

    2. Tristan und Isolde / Furtwängler, Flagstadt, Svanholm, alternativ Karl Böhm 1966

    3. Parsifal /Knappertsbusch, Bayreuth 1958, alternativ Boulez 1971

    4. Tannhäuser / Konwitschny

    5. Lohengrin / Kempe, alternativ Schüchter, 1953, mit Rudolf Schock als Lohengrin

    6. Meistersinger / Keilberth

    7. Der fliegende Holländer / Dorati


    War da noch was? Dem Rest des opus wagneri konnte ich bislang nicht viel abgewinnen, geht ja auch immer jede Menge Zeit für eine Oper drauf, und für den akustischen Bombast (jenseits von Tristan und Parsifal) bin ich auch nicht oft in Stimmung.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Wagner liebe ich, seitdem ich in den 80er Jahren die Fernsehübertragungen aus Bayreuth verfolgt habe. Wie bei allen Opern interessieren mich reine Audio-Aufnahmen nicht, entweder live auf der Bühne oder auf DVD/Bluray. Meine Rangfolge ist über die Jahre relativ konstant geblieben:

    1. Der Ring des Nibelungen.
      Meine Lieblingsaufnahme ist natürlich der Bayreuther "Jahrhundert-Ring" von Patrice Chéreau und Pierre Boulez, der "Ring" für die einsame Insel.
    2. Tristan und Isolde.
      Die Bayreuther Produktion von Heiner Müller und Daniel Barenboim, szenisch und musikalisch grandios, mit dem überragenden Paar Siegfried Jerusalem und Waltraut Meier. Habe ich live in Bayreuth gesehen und unzählige Male auf Bluray.
    3. Parsifal.
      Hier tue ich mich schwer, eine Lieblingsaufnahme zu nennen, alle mir bekannten haben ihre Schwächen, sei es szenisch oder musikalisch.
    4. Der fliegende Holländer.
      Ganz klar die Bayreuther Produktion von Harry Kupfer und Woldemar Nelsson mit Simon Estes in der Titelrolle.
    5. Tannhäuser.
      Auch hier keine Lieblingsaufnahme aus den genannten Gründen.

      Dann mit größerem Abstand:
    6. Lohengrin.
      Dito.
    7. Meistersinger.
      Die Oper liebe ich wenig und höre sie enstprechend selten. Gut gefallen hat mir die Glyndebourne-Produktion von McVicar und Jurowski, auch wenn sie szenisch wenig aufregend ist.

    Den "Ring" betrachte ich als ein monumentales Werk. Wenn ich die vier Teile reihen sollte, dann:

    1. Walküre
    2. Götterdämmerung
    3. Rheingold
    4. Siegfried

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ja Dottore Pingel, ich glaube du magst die Musik vom Richard nicht so gerne!


    LG Fiesco

    So ganz stimmt das nicht. Die meisten Wagner-Opern habe ich durchaus gehört, aber meist nur einmal. Andere Faktoren kamen in meiner musikalischen Sozialisation dazwischen: das Singen Alter Musik, die Entdeckung Monteverdis und Cavallis und danach die Entdeckung Janaceks. Aber vieles in der Musik Wagners hat mich schon beeindruckt, etwa der Parsifal vor Jahren in Gelsenkirchen. Auf der anderen Seite ist bei Wagner oft des Vielen zu viel: zu viel Götter, zu viel Harfen, zu viel Tuben, zu viel Helden, zu viel Nornen, zu viel Stabreime, zu viel Mannen, zu viel...

    Ich wette, dass er selbst bei der Triangel sechs Stück vorgeschrieben hat.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Oh oh - das ist extrem schwer - da mir jeweils die Wagner-Oper, die ich gerade höre/sehe, die jeweils Liebste ist.

    So geht es mir auch, wenn ich aus dem Opernhaus komme.

    Ansonsten: Wenn René Kollo singt, bin ich glücklich.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • So geht es mir auch, wenn ich aus dem Opernhaus komme.

    Ansonsten: Wenn René Kollo singt, bin ich glücklich.

    mir eigentlich auch - Lohengrin ausgenommen.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Die Karajan-Studioeinspielung des "Lohengrin" mit Kollo habe ich übrigens hauptsächlich wegen des einzigartigen Klangteppichs, den die Berliner Philharmoniker unter ihrem Chefdirigenten erzeugen, erwähnt. Orchestral geht es eigentlich nicht opulenter. Die Aktschlüsse sind phänomenal. Sängerisch gibt es indes noch überzeugendere Darbietungen. Warner sollte den Wagner-Gesamtaufnahmen Karajans für EMI (daneben ja noch "Meistersinger", "Tristan", "Holländer") beizeiten ein neues Remastering gönnen. Nicht einmal die sonst so umtriebigen Japaner scheinen da etwas vorgelegt zu haben. Da dürfte jedenfalls noch einiges herauszuholen sein.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wenn René Kollo singt, bin ich glücklich.


    Kollo als Lohengrin gefällt auch mir in seiner Glanzzeit ganz ausgezeichnet. Die Stimme mit einem hohen Wiedererkennungswert verbindet die lyrische mit der heldischen Dimension. Er ist immer sehr gut zu verstehen. Ob gewollt oder nicht: Er klingt für mich immer ein wenig naiv. Denn schließlich zeichnen sich Helden nicht unbedingt durch geistige Größe und scharfe Intelligenz aus. Scharf ist ihr Schwert. Das passt doch. Nach meiner Beobachtung ist Kollo live besser und stimmlich freier als im Studio. In meiner Sammlung habe ich den Rundfunkmitschnitt seines Bayreuther Lohengrin unter der Leitung von Silvio Varviso von 1972, der eine ähnliche Pracht im Orchester entfaltet wie Karajan in der von Joseph II. erwähnten Studioeinspielung, die eine sehr problematische Entstehungsgeschichte hat.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Kollo als Lohengrin gefällt auch mir in seiner Glanzzeit ganz ausgezeichnet.

    Kurze Erklärung zu meinem vorherigen lakonischen Eintrag:

    Vor vielen Jahren war Renè Kollo auch mein erster Anknüpfungspunkt zu Richard Wagner. Ich kaufte mir nämlich die beiden aus den 70er-Jahren stammenden Studio-Recitals Kollos mit Wagners bekanntesten Tenorstücken. Ich habe diese oft und gerne angehört.

    Dann habe ich mich etwas näher mit Wagner und Heldentenören beschäftigt. Und plötzlich fand ich es sehr bedauerlich, dass Kollo bei den Plattenstudios längere Zeit offenbar auf Heldentenor abonniert war, während andere (für mich attraktivere) Stimmen keine Chance bekamen. Vielleicht tue ich Herrn Kollo Unrecht, aber ein Heldentenor ist er für mich nicht. Und es ging in der Aussage von Hans Heukenkamp ja nicht nur um Lohengrin, sondern wohl um Wagner allgemein. Aber eigentlich geht es hier ja um ein Ranking von Wagner-Opern. Ein solches abzugeben, wäre von mir aber anmaßend, da ich (noch) nicht alle Opern dieses faszinierenden Komponisten gut genug kenne.

  • Und es ging in der Aussage von Hans Heukenkamp ja nicht nur um Lohengrin, sondern wohl um Wagner allgemein.

    Lieber greghauser2002, Du hast mich ganz richtig verstanden. Und ob Deiner lakonischen Bemerkung bin ich gar nicht eingeschnappt. Ich bin wirklich ein großer Anhänger von Herrn Kollo. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • So ganz stimmt das nicht. Die meisten Wagner-Opern habe ich durchaus gehört, aber meist nur einmal. Andere Faktoren kamen in meiner musikalischen Sozialisation dazwischen: das Singen Alter Musik, die Entdeckung Monteverdis und Cavallis und danach die Entdeckung Janaceks. Aber vieles in der Musik Wagners hat mich schon beeindruckt, etwa der Parsifal vor Jahren in Gelsenkirchen. Auf der anderen Seite ist bei Wagner oft des Vielen zu viel: zu viel Götter, zu viel Harfen, zu viel Tuben, zu viel Helden, zu viel Nornen, zu viel Stabreime, zu viel Mannen, zu viel...

    Ich wette, dass er selbst bei der Triangel sechs Stück vorgeschrieben hat.

    Hallo Dr. Pingel,


    herzlichen Glückwunsch! Sehr gekonnt hast du hier die mehr als berechtigte Wagnerkritik eingebracht. Wagnerkritiker, oder besser formuliert "Kritiker der Gesamtkunstwerkideologie" gibt es seit Bestehen dieser Ideologie in der Musikwelt zu Hauf, nur, die schreiben hier nicht...aus gutem Grund. Auch J. Brahms hat sich nach seiner vernichtenden Kritik an Wagners Werken: "Scheisszeug" (1860) absolut zuückgehalten, im Gegensatz zu seinen "neudeutschen" Antipoden.


    https://www.br.de/mediathek/po…mponisten-im-clinch/42183


    Vielleicht sollte man hier ein negatives "Wagner - Opernranking" einbringen, welches ist die schrecklichste Wagneroper. Absoluter "Spitzenreiter" ist da für mich die Oper "Rheingold".


    https://operone.de/libretto/wagnrhde.html


    Wer derartigen Schwachsinn schreibt und dann noch vertont, dem ist nicht mehr zu helfen.

  • Den Beitrag #53 versteh ich nicht oder will ihn nicht verstehen.

    Genauso wie es Leute gibt, die Wagner nicht mögen gibt es Leute, denen - so wie mir - Bach nichts gibt. Vielleicht liegt es daran, daß ich absoluter Atheist und ungetaufter Heide bin. Oder daß bei Bach die Wagnertuben fehlen. Ich gönne Dir Deine Affinität zu Bach.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Zitat von Bachianer

    Wer derartigen Schwachsinn schreibt und dann noch vertont, dem ist nicht mehr zu helfen.

    ;(=O


    Ich liebe Wagner sehr, aber ohne Bach leben ist unmöglich :!:


    Zur Erklärung, Wagner Opern kann ich nicht zu jeder Tageszeit hören, Bach aber immer! Für Bach kennen zu lernen ist es nie zu spät!

    Was ich persönlich sehr bedauerlich finde, ist das festgelegt sein vieler Klassikhörer, da gibt es meist kein links oder rechts mehr!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ohne Worte …

    Für mich disqualifiziert sich der Schreiber (Bachianer) damit.


    Viele Grüße,

    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Hallo Fiesco,

    mir geht es nicht darum Geschmacksurteile zu kritisieren. Jeder kann Wagners Texte und Musik schön finden, oder auch nicht. Das ist eine subjektive Angelegenheit. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass schon zu Wagners Lebenszeit eine erbitterte Auseinandersetzung über seine Texte und deren Vertonungen stattfand mit Brahms und Joachim an der Spitze, die bis heute noch nicht abgeklungen ist.

  • Für mich disqualifiziert sich der Schreiber (Bachianer) damit.

    Mir ist schon an anderer Stelle aufgefallen, dass das Genießen von Wagner-Opern irgendwie von einigen Kollegen als besonderes, belastbares Qualitätsmerkmal des guten Geschmacks bewertet wird. Mit Verlaub, diese Einstellung halte ich für verfehlt.


    Ich finde dieses Pauschalisieren nicht in Ordnung. Jedem gerne das, was ihm gefällt! Das gilt dann aber auch für die Musikliebhaber, die Wagner nun nicht gerade zu den Sternstunden ihrer Musikrezeption zählen.


    Bach ist für mich kristallklar und Wagner voller Nebel ... Wenn ich da für mich einmal mit dem Gebläse durchgehe, bleibt eigentlich nur


    1. Tristan und Isolde


    my two cents....

  • Hasstiraden gegen Wagner sagen mehr über die Neider als über den Meister. Leuten, die lieber in eine Oper von Bach oder Brahms gehen, sei dies freilich unbenommen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hasstiraden gegen Wagner sagen mehr über die Neider als über den Meister.

    Welche Hasstiraden? Und selbstverständlich sagt mein Geschmack etwas über mich, so wie jeder Geschmack etwas über seinen Besitzer sagt. :)

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