BEVERLY SILLS - Verkannt und Verherrlicht

  • Liebes Forum,


    seit langem beobachte ich die kritische Aufnahme von Beverly Sills unter den Gesangsethusiasten. Nicht selten bewegt bin ich von der zuweilen haßerfüllten Ablehnung der Sängerin - gerade in Europa.


    Ich versuche Anhand eines kleinen Artikel meine Sicht der Kunst Beverly Sills zu verdeutlichen.
    Mich interressiert sehr, was Sie über diese Sängerin denken die kürzlich ihren 75. Geburtstag gefeiert hat.



    Am 25.05.1929 wurde Berverly Sills unter dem Namen Miriam Silberstein als Tochter rumänisch-russischer Emigranten in New York geboren. Nach einer Kinderkarriere im Rundfunk debütierte sie 1946 als Frasquita in »Carmen« an der Oper von Philadelphia. Mit ihrem Engagement an der New York City Opera 1955 unterbrach sie schon bald gezeichnet von einem schweren Schicksalschlag ihre profesionelle Karriere. Nach ihrer Hochzeit mit dem Journalisten Peter Greenbough brachte sie zwei Kinder zur Welt, eines taub, das andere schwer körperbehindert. 1966 kehrte sie dann als Cleopatra in Händels «Giulio Cesare» triumphal an die New York City Opera zurück. Nach diesem Durchbruch begann ihre internationale Karriere, die sie an viele wichtige Häuser (London, Wien, Berlin und Venedig) führte. In ihren großen Rollen Lucia, Traviata, den drei Tudor-Queens, Norma und einige französiche Partien erreichte sie bald Weltgeltung und wurde besonders in den Vereinigten Staaten bis zu ihrem Abschied 1979 ein verehrtes Idol inklusive Titelstory in der «Times».


    Die Musikkritik der letzten Jahre hat mit Verrissen und Schmäschriften auf die Kunst Berverly Sills‘ nicht gespart. „Dünn wie ein Draht“ sei ihre Stimme, „Infantil“, und den Partien die sie sänge nicht gewachsen. Jürgen Kesting fühlte sich durch ihre Norma gar zum lachen gebracht und will keine zweite Sängerin kennen, die »mit bescheideneren Stimm-Mitteln so weit nach vorn gekommen ist«. Kesting folgt hier einer bestimmten Kunstästhetik und setzt sich so der Gefahr aus, Künstler die in dieser ideolgischen Kategorisierung keinen Platz haben, die Existenzberechtigung abzusprechen. Doch nicht nur Kesting hat abwehrend gar angeekelt von der Kunst Beverly Sills berichtet. Wo liegt also der Grund für den Ausnahmerang der Künstlerin in den USA einerseits und den vernichtenden Worten europäischer Musikkritik andererseits?


    Höchste Zeit also, durch ein Wiederhören die Argumente und Kritikpunkte an Gesang und Darstellung kritisch zu prüfen. Die CD-Wiederveröffentlichungen bei Westminster geben hierzu Anlaß.


    Zu Beginn sei Festgestellt: Die Stimme der Sills ist in der Tat relativ klein dimensioniert, der Umfang ist aber beachtlich. Das Klanggepräge erweist sich als sehr jugendlich, wenn nicht gar kindlich. Die Stimme wird von einem schnellen Vibrato gespeist und besitzt trotz des Größendefizits erstaunliche Durchschlagkraft und Stamina. Mittelstimme und obere Lage sind registertechnisch gut verbunden und farblich nicht defizitär. Die obere Quinte gewinnt noch an Intensität und hat, obwohl etwas härter, den Reiz einer brennenden Fackel. Nur der untere Bereich, namentlich beim Einsatz des Brustregisters, wirkt zuweilen forciert. Ein Phänomen welches, mit Ausnahme von Joan Sutherland vielleicht, bei nahezu allen Sängerin dieses Fachs auffällt.
    Desmond Shawe-Taylor weist darauf hin, dass bei Ihrem Triller »die zweite Note, die wir hören, nicht, wie es sein sollte einen ganzen oder halben Ton über der Hauptnote liegt, sondern einen ganzen Ton darunter«. Was der Kritiker hier feststellt ist durchaus richtig. Doch Fakt ist: Trotz dieses Fehlers in der Amplitude ist der Triller von Frau Sills fester, sicherer und vor allem ausgeglichener im Ansatz und Ausschwingen als etwa der flache Triller einer Edita Gruberova oder das schütteln des Tons einer Lucia Aliberti. Von dem intensivierten und forcierten Vibrato als Ersatz für den fehlenden Triller anderer Sängerinnen nicht zu reden. Auch hier also eine seltsam subjektivistisch geprägte Einschätzung des großen Shaw-Taylor. Wenn er dann noch nachsetzt: »Unsere Welt ist ja so verzweifelt arm an fähigen Kolortursängerinnen, daß der Erfolg von Miss Sills verständlich wird«, streift er den Bereich des boshaften.
    Doch all diese technischen Überlegungen vermögen das Phänomen nur ungenügend aufzuklären. Eine andere Dimension vermag die Eigenheiten der Kunst Berverly Sills besser zu beleuchten. Erneut Kesting: »Nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf Platte wirkt die Amerikanerin durch eine besondere Art gestischer Intensität, durch eine produktive Kraft visueller Veranschaulichung und eine differenzierte Wortartikulation«.
    Was der Autor hier über die Künstlerin sagt, trifft nicht nur erstaunlich genau ihre Meriten sondern beschreibt gleichsam den Zauber den die Sängerin auf einige ihrer Hörer - ich gestehe, auch auf mich - ausübt. Die Kunst der Sills ist weniger eine betörende, als vielmehr eine sensualistisch-theatralische.



    Ein kurzer Exkurs: Die Musik ihres Repertoires, Donizetti, Bellini und Rossini ist im besten Sinne des Wortes, Sängermusik. Wobei der gebrauchte Terminus weniger die Grenzen dieser Musik als vielmehr ihren Anspruch verdeutlicht. Musik also, die mit dem oft mißbrauchten, fehlgedeuteten Begriff »Belcanto« beschrieben wird. Im Gegensatz zu den dramatisch stärker eigenständigen Werken etwa Giuseppe Verdis oder Giacomo Puccinis, eine Musik die durch eine lebendige Wiedergabe durch den Sänger ihre Berechtigung erlangt und ihr erst dadurch (sic!) eine dramatische Dimension zuteil wird, die als »Wahrhaftig« beschrieben werden kann. Oder anders: Erst durch den agierenden und dadurch illuminierenden Künstler, vervollkomned sich die Kunst des Komponisten. Dies ist ein gewollter und notwendiger Bestandteil dieses Repertoires, wenn nicht gar seine raison d’être.


    Doch gerade diese Forderung wird, wenn nicht gar als unerheblich, so doch zumindest als Sekundär gerade von den Connaisseurs dieser Gattung immer wieder abgetan. Dramatische Authentizität geopfert auf dem Altar kühl-kalkulierter Perfektion. Hatte nicht Maria Callas in den fünfziger Jahren gelehrt wie man diese Musik frei von Effekten so doch mit einer unbedingten Wahrhaftigkeit gestalten kann? Waren nicht Sängerinnen wie Leyla Gencer oder Virignia Zeani weitere hoffnungkündende Exponenten dieses Gedanken? War nicht genau dies gemeint als die Callas ausgerufen haben soll, Joan Sutherland habe ihre Arbeit um Jahre zurückgeworfen? Die Sutherland, eine bedeutende Sängerin mit einem unüberbotenen Maß an vokaler Perfektion blieb diese Dimension nicht selten schuldig. Ihre musikalischen Erbinnen, Edita Gruberova etwa, reihten sich in diese Tradition ein. Nicht selten wurde Sängermusik mit «Nachtigallenmusik» gleichgesetzt. Was stets Degradierung statt Sublimierung bedeutet! Die Partien bekamen eine Stimme, kein Gesicht. Ein fataler Irrtum.


    Es ist unstrittig, dass eine adäquate technische Ausführung der musikalisch-technischen Anforderungen immer Voraussetzung sein muß, für eine darüber hinaus reichende identifikatorische Leistung. Zugegeben, nicht selten haben Künstler letzteres geschickt auszunutzen verstanden, um ihr Defizit bei ersterem zu kaschieren. Dies ist falsch und wirkt zuweilen lächerlich. Im Falle der Sills zielte dieser Verdacht jedoch ins Leere. Ihr rhythmisches Timing ist nahezu perfekt, die Intonation lupenrein. Die Auszierungen sind äußerst Eloquent, Ausflüge in die dreigestrichene Lage meistert sie mit beneidenswerter Souveränität. Ihre Acuti sind keine unangenehmen Kopfstimmen piani, wie häufig zu hören, sondern haben Körper und Substanz. Die Artikulation ist schneidend genau, denaturalisierte Vokale (Sutherland!) sucht man vergebens.



    Konkret: Sills‘ Lucia ist spannender und lebendiger vokalisiert und agiert als die von Joan Sutherland, Anna Moffo oder Edita Gruberova. Der kleine Ton ihrer Stimme ist hier ideal. In der trefflich dirigierten Thomas Schippers Aufnahme (Bergonzi ist ein Gott in Stil und Phrasierung, Capuccilli mit dröhnend-uncharmanten Organ leider im falschen Fach) ist sie zärtlich und vehement zugleich. Schon in «Ancor non giunse!» antizipiert sie Lucias Wahnsinn. Sie ist bereits hier in ihrer eigenen Welt. Im Duett mit Edgardo ist sie die anmutigste Lucia auf Platte. Überwältigend dann zu Beginn der Wahnsinnsszene. Die Worte «Edgardo! Io ti son resa» sind in ihrer zärtlichen Formung und melcholischen Farbe unerreicht! Wenn sie dann den Namen «Edgardo» wiederholt und ihn gegen den ersten absetzt, hat das wahre Größe. Allein dieser Moment lohnt die Anschaffung der Platte und deklassiert den größten Teil der riesigen Diskographie.


    Ihre drei Tudor-Queens überzeugen durch die Unbedingtheit ihrer Ausdrucksenergie, und das trotz der nicht unbedingt für die Partien prädestinierten Stimme. Man muß schon zu Maria Callas‘ Anna Bolena zurückkehren um ein vergleichbar imaginatives Porträt zu hören. In Annas Cavatina «Come innocente giovine» zeigt die Sills uns die herrschaftliche Königin und ebenso die leidende Frau. Linie und Legato sind von betörender Schönheit. In der Cabaletta intensiviert sie den Ton und gleichsam den Ausdrucksgestus was großen Reiz hat. Zu Beginn des Anna-Riccardo Duetts ist es wieder die Sanftheit der Formung des Namens »Riccardo!« die sofort einnimmt. Selten hat eine Sängerin in einem so schlichten Moment so viel Wirkung erzielt. Einzigartig ihr Ausruf »Mi abborre, è vero« (»Er haßt mich, es ist wahr«). Außerhalb aller Kategorien auch, wie sie in »Ah! Non sai« vier herrliche c‘‘‘ und daraufhin schwierigste Oktavfälle lupenrein ausführt. Das hat nicht einmal Joan Sutherland gewagt. Im Anna-Giovanna Duett fechten die Sills und Shirley Verrett ein Match aus, daß nicht seines gleichen hat. Wenn die Sills dann in »Al dolce giudami« feinste, innigste legatophrasen spinnt und mit »Coppia iniqua« bravourös schließt, ist das nicht nur das Ende einer unvergleichlichen tour de force, der Hörer findet sich vielmehr, wie es Margriet de Moor in ihrem Roman »Der Virtuose« treffend nennt »vereinsamt im Genuß«.



    Es ist unendlich mehr zu entdecken auf den Platten von Beverly Sills. Weitere Nennungen, Beobachtungen und Details sprengten den Rahmen ins unermeßliche. Meine Argumentation sollte nicht als Euphemismus mißverstanden werden, es geht vielmehr um eine gerechte Beurteilung der Stärken und Schwächen einer sängerischen Ausnahmeerscheinung. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, hat die Sills schlechte Platten gemacht, auf denen sie in den schlimmsten Momenten altjungfernhaft und affektiert klingt. All dies ist bekannt und da capo - artig Besprochen worden, einer Wiederholung nicht wert.


    „Ausdruck macht Eindruck“ hat schon Thomas Mann festgestellt. Nur gehört Mut dazu dies zu bekennen – erst recht im Falle von Beverly Sills.


    Was denken Sie?


    Herzliche Grüße aus Berlin


    Gino Poosch

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Hallo Gino,


    Deine sehr ausführliche Vorstellung von Beverly Sills hat sich ja nicht gerade als "Antwortrenner" erwiesen ;) . Dem will ich abhelfen.


    Die einzige Aufnahme, die ich mit ihr besitze, ist



    Die Aufnahme stammt aus 8/78, also zu einem Zeitpunkt, als Frau Sills 49 Jahre alt war und ein Jahr, bevor sie ihren Abschied gab (nach Deinen Angaben).


    Vieles von dem, was Du über sie beschreibst, entdecke ich in ihrer Rolle der Gilda.


    Positiv zu vermerken ist die gute Textverständlichkeit; eine Eigenschaft, die man leider bei zu vielen Sopranistinnen vermißt.


    Ihr Gesang leidet imo unter einer sehr schneidenden Höhe, die sie stellenweise unter Forcieren erreicht. Das macht den Vortrag bisweilen wenig attraktiv und nimmt ihm die jugendliche Leichtigkeit, die die Rolle der Gilda auch stimmlich unbedingt verkörpern sollte.


    Da ich keine Vergleichsmöglichkeiten bei Beverly Sills habe, gehe ich davon aus, daß die Aufnahme für sie schlichtweg zu spät kam.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo


    Man kann nicht sagen, daß dieser Tread kein interesse hervorgerufen hat - Im Gegenteil (zumindest was mich betrifft)


    Jedoch- ich gestehe es offen - mit ist nicht bewusst, daß ich eine Aufnahme mit dieser Sängerin besitze bzw kenne.


    Jedoch ist sie seit diesem Thread auf meine Wunschliste gekommen. Leider ist die sehr lang und es wird noch einige Zeit dauern, bis der Kauf realisiert wird


    LG


    aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Beverly Sills - Die Ballade von Baby Doe




    Beverly Sills war eine meiner drei musikalischen Lebensabschnitts-Gefährtinnen in den siebziger Jahren. Jedes mal wenn es galt, eine Donizetti-Oper für mein Depot auszuwählen, lagen drei Damen im Klinsch miteinander, die Sutherland von der Decca, die Sills von der EMI; die Caballé war bei vielen Labeln vertreten.


    Ich kam mir vor wie der trojanische Hirtenknabe Paris, ein Apfel und drei
    Kandidatinnen. Zu späterer Zeit gelangte dann noch eine Birne zur Verteilung. Meine Entscheidungen war nicht immer glücklich, besonders im Falle der Maria Stuarda. Letztendlich hat Beverly Sills das Rennen gemacht, weil sich Eileen Farrell, die ich in meiner Sammlung noch nicht hatte, im Beipack befand. Die Birne liegt noch im Obstkörbchen für das Gespann Sutherland – Tourrangeau, möglichst auf DVD. Bleibt da noch der Pfirsich für die Gruberova.


    Meine erste Bekanntschaft mit der Sills und mit Barock-Opern überhaupt
    war die Einspielung von Händels Julius Cäsar. Von den Stimmen her gesehen, ein opulentes Mal, kein Counter-Tenor im Gulasch. Gut kann ich mir aber vorstellen, dass den Barock-Fetischisten von heute die Aufführungspraxis der 60er Jahre ein Greuel ist. Das Timbre der Sills gefiel mir auf Anhieb und habe dann gewartet, ob von ihr etwas nachkommt.


    Fünf Jahre später meldet sich His Masters Voice. Den Reigen der Tudor-Königinnen eröffnet Beverly Sills mit der Donizetti-Oper Roberto Devereux. Eine Wahnsinns-Oper. aber ohne formelle Wahnsinns-Arie, die Queen spielt lediglich verrückt. Aber wie die Sills das hinbekommt: Zur Verfügung stehen ein überschaubares Stimmvolumen, keine
    überwältigenden Koloraturketten, kontrolliertes Feuer – dafür schneidende Kälte und Galle, nochmals Galle. Beverly Sills erfasst die Frauengestalt vom Psychologischen her und nimmt die Figur völlig auseinander, in ihrer Verzweiflung, ihrer Sehnsucht, ihrer Verlassenheit und ihrer Rachsucht.


    (Anmerkung: die im Handel erhältliche DVD ist nicht deckungsgleich mit der Besetzungliste der LP von 1970 unter Mackeras.)


    Der Bann war gebrochen. Der Konzern ging mit der Sills in Serie.


    Ich habe zugegriffen:


    Rossini: L’Assedio di Corinto (ital. Vers.), Parti der Pamira,
    Partner: Sherley Verret
    Donizetti: Roberto Devereux, Partie der Elisabeth,
    Partner: Ververly Wolff
    Donizetti: Maria Stuarda, Partie der Maria, Partner Eileen Farrell
    Bellini: I Capuleti e I Montecchi, Partie der Julia, Partner: Janet Baker
    Bellini: I Puritani, Partie der Elvira, an der Seite von Nicolai Gedda
    Verdi: Rigoletto, Partie der Gilda, an der Seite von Alfred Kraus


    Offenbach: Les Contes d’Hoffmann, die Olympia,
    an der Seite von Stuart Burrows
    Massenet: Manon, Partie der Manon, wiederum mit Gedda


    Die amerikanische Primadonna hat aber noch weitaus mehr Produktionen eingespielt: Wichtig vor allem die Lucia; ein Forianer hat ausgeführt, dass die Glasharfe der Uraufführung wieder an ihren Platz gestellt wurde.


    Die Norina hatte die Sills im Programm und die Norma. es gibt eine Traviata mit ihr, und vor allem die Thais in Konkurrenz mit der Moffo. Ich denke, die Forianer melden sich, wenn in der Diskographie von Belle Silvermann etwas fehlt.


    Bevor die Sills Anfang der sechziger Jahre ihre Karriere aus familiären Gründen unterbrechen musste, erblickte die Oper „The Ballad of Baby Doe“ das Licht der Welt. Die Premiere ging an der New York City Opera in Szene. Damals war Julius Rudel noch ihr Direktor, am Ende ihrer Sängerlaufbahn bekam die Sills diese Position. Exmerson Buckley dirigierte die Uraufführung und Beverly sang die Mrs. Elizabeth,
    Baby Doe genannt.




    Weshalb die Sills in den öffentlichen Kritiken nicht gut weg kam, liegt daran, dass sie von Amerika niemals weggegangen ist. Die New York City Oper war ihr trautes Heim, an dem die Primadonna klebte. Oder weiß man von einer Tournee ins Ausland. War sie jemals in München oder Berlin? Der Polarstern leuchtete nur bis zum Ozean und drang zu anderen Galaxien nicht durch. Nur auf das Medium Schallplatte angewiesen zu sein, reichte ihren Gutachtern nicht. Die Sills war
    keine Frau zum Anfassen; die Zwerge wurden nicht hofiert und die Amerikanerin hat dann gesehen, was sie davon hat.



    Mit ihren feuerroten Haaren war Beverly Sills in jungen Jahren eine ausgesprochen attraktive Frau, das Bildmaterial in Coq d’or, Baby Doe, Maria Stuarda und Manon beweisen es. Was die Sutherland für Australien bedeutet, ist die Sills für die Staaten, eine Königin Shemaka der Herzen, nicht für die Welt, aber für 50 Bundesländer.


    Engelbert

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  • Hallo Norbert,


    danke, dass Du denn Sills-Thread aus der Versenkung geholt hast. Ein schönes Thema für meinen Wiedereinstieg ins Forum nach gelungenem Umzug nach Wien und daraus resultierender Abstinenz. Wie ich vermutet habe, scheint Beverly Sills im deutschsprachigen Raum tatsächlich absolut unterrepräsentiert zu sein, was sich eben auch im Echo zu diesem Thread niederschlägt.


    Nun, die von Dir angesprochene Rigoletto-Produktion verdeutlicht in der Tat eher die Schwächen der Stimme, als ihre Stärken. In der Tat klingt sie hier altjungfernhaft und nicht jugendlich. Es ist richtig, Frau Sills beendete kurze Zeit später ihre Karriere in einem Alter in dem andere mit Altersweisheit ebensogroße Defizite zu retuschieren beginnen. Natürlich hatte sie sich mit ihrer Partienwahl auch maßlos übernommen. Sie sang letztlich selten das für ihre Stimme passende (und dadurch gesunde), sondern meistens Partien die sie bewegten, die ihr Spaß machten. So z.B. Norma, die tatsächlich außerhalb ihrer Reichweite lag.


    Wenn sie aber innerhalb ihrer Mittel sang, konnte sie wahre Wunder an Authentizität vollbringen. Die von mit bereits erwähnte, famose Lucia-Produktion unter dem feurig dirigierenden Thomas Schippers, neben dem genialen Edgardo Bergonzis, ist hierfür nur ein Beispiel. Sang sie außerhalb ihrer Mittel erreichte sie oft – trotz des fehlenden Rests – ein vollkommeneres Porträt als viele ihrer Kolleginnen.


    So legitim und verantwortungsbewusst es sein mag, wenn ein Sänger seine Karriere nach ökonomischen Parametern ausrichtet. D.h. wenige, oder nur „in die Kehle“ passende Partien singt, diese Künstler haben mich nie interessiert (es sei denn sie heißen Alfredo Kraus)! Sie vergessen bei aller Verantwortung für ihre Stimme und ihren Geldbeutel nicht selten das Publikum. Ein bedauernswerter Umstand. Doch wie arm sind wir doch an bedeutenden Stimmen, dass wir sogar dies als gegeben hinnehmen.


    Umso mehr habe ich mich gefreut über Engelberts liebevollen Beitrag. Die Bezeichnung „musikalische Lebensabschnittsgefährtin“ finde ich geradezu rührend. Auch schön das Alfred – wenn auch weiter hinten – etwas von La Sills auf seine Einkaufsliste geschrieben hat. Alfred, weißt Du schon was Du Dir in ferner Zukunft von ihr zulegen willst?


    Liebe Grüße aus Wien


    Gino

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Hallo Engelbert,


    Beverly Sills hat schon auch in Europa gastiert (aus Mailand gibt es sogar einen Mitschnitt von "L'assedio di Corinto"), und auch im Teatro Colon. Aber ein Zugvogel war sie sicherlich nicht.
    Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass sie ihren Bühnenabschied mit einer Oper machte, die extra für sie geschrieben worden war - wieviele SängerInnen können das von sich behaupten?


    (Es war "La Loca" von Giancarlo Menotti)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Gino_Poosch
    Hallo Norbert,


    danke, dass Du denn Sills-Thread aus der Versenkung geholt hast. Ein schönes Thema für meinen Wiedereinstieg ins Forum nach gelungenem Umzug nach Wien und daraus resultierender Abstinenz. Wie ich vermutet habe, scheint Beverly Sills im deutschsprachigen Raum tatsächlich absolut unterrepräsentiert zu sein, was sich eben auch im Echo zu diesem Thread niederschlägt.


    Hallo Gino,


    gern geschehen.


    Als ich neulich die Rigoletto Aufnahme hörte, fiel mir dunkel ein, daß es einen entsprechenden Thread gibt.


    Inzwischen besitze ich eine zweite Aufnahme mit ihr. Keine Oper, auch nur mit einem kurzen Einsatz, nicht in erster Linie ihretwegen gekauft, aber immerhin ;) .



    Wenn mir eine weiter Aufnahme mit ihr in die Hände fällt, werde ich wohl zuschlagen; die Lucia wird es wohl nicht werden, denn die besitze ich u.a. mit Anna Moffo und dem bereits erwähnten, in der Tat wunderbaren, Carlo Bergonzi.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Forianer,


    ich möchte auf meine Aufnahmen mit Beverly Sills nicht mehr verzichten.


    Mir fehlen noch: Thais und Norma


    Herzliche Grüße
    LT :hello:

    Einmal editiert, zuletzt von Liebestraum ()

  • Ich habe mit Beverly Sills nur die Thais (eine wirklich großartige Oper!), auch eher schon gegen Ende ihrer Karriere aufgenommen, und ihre Interpretation ist wirklich grandios! Die Höhe ist allerdings mitunter von etwas zweifelhafter und sehr tremolierender Natur, schöner wäre es sicher, wenn sie weicher sänge.

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  • Hallo,
    Beverly Sills ist eine der wenigen Sängerinnen,die in Hoffmanns Erzählungen alle vier Frauenrollen singt,was in dieser Oper meiner
    Meinung nach sehr wichtig ist.Leider singt in der Gesamtaufnahme
    der Hoffmann(Stuart Burrows)die Arie im" Giuliettabild"scheußlich,
    aber Norman Treigle ist sehr gut in den vier Baritonrollen.


    Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Wie ich soeben erfahren habe, ist die amerikanische Sopranistin Beverly Sills gestern im Alter von 78 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Ihr Leben und die Qualitäten ihrer Stimme wurden im Einführungsbeitrag schon so umfassend dargestellt, dass ich eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen habe.


    Mein erster Kontakt mit dem Gesang Beverly Sills’ war ihre Lucia di Lammermoor in der oben abgebildeten, von Thomas Schippers geleiteten Aufnahme mit Carlo Bergonzi und Piero Cappuccilli. Heute weiß ich noch, wie ich damals beim Hören da saß und dachte: "Das kann doch unmöglich ernst gemeint sein!" Die Stimme schien mir dünn und schrill, ich konnte nicht verstehen, wie sich, vor allem in den USA, ein hartnäckiger Sills-Fanclub herausbilden konnte. Heute kann ich der Stimme etwas mehr abgewinnen. Man muss sich vielleicht an ihr kleines Organ gewöhnen, aber die Ausführung der Koloraturen und die Darstellung der von ihr verkörperten Figuren ist beispielhaft. Auf Edgardos Frage im zweiten Akt der Lucia di Lammermoor, ob sie den Ehevertrag mit Arturo unterschrieben habe, stößt Beverly Sills ein verzweifeltes "Si" aus, das wie bei wohl keiner anderen Sängerin den Wahnsinn Lucias vorausahnen lässt. Jedenfalls eine große Künstlerin und eine der wichtigsten Koloratursoprane des 20. Jahrhunderts.

  • Lieber Zauberton, danke für diese traurige Nachricht!
    Und vor allem Danke an Gino für den ausführlichen Berciht-schade, dass ich dich hier im Forum gar nicht mehr gefunden habe-jemand der sich so profund mit Stimmen auskennt, ist ein solcher Gewinn! :jubel:


    Hier wurde schon viel über Sills geschrieben und ich möchte nur noch einige persönlcihe Sachen sagen. Mir ging es anfangs auch so, dass mir ihre Stimme nciht sonderlich gefiel und ich all den virtuosen Belcanto-Arien von ihr gesungen nicht serh viel abgewinnen konnte.
    Als Manon fand ich sie von Anfang an beispielhaft aber die Stimme hat mir nie wirklich gefallen.
    Bis mir dann vor gar nciht langer Zeit mein Korrepetitor, der sich mit Stimmen hervorragend auskennt und dessen Urteil bislang immer eine Offenbarung für mich war, sagte, dass die Sills eine seiner liebsten Sängerinnen sei. Ich war sehr überrascht und habe abgewehrt, aber dann gab er mir eine Cd mit, die mich wirklich bekehrt hat.
    Eigentlich sind es nur zwei Stücke, die mich so hingerissen haben, aber das reciht. :jubel: :jubel: :jubel:
    Heuberger: "Gehen wir ins Chambre separée" aus "Opernball"
    Richard Strauss: "Breit über mein Haupt"


    Eine solche Ausdruckfähigkeit, Stilsciherheit und musikalische Schönheit ist mir noch nciht vorgekommen. Das ist keine Totenbeweihräucherung sondern die mich selbst total überraschende Wahrheit.Und umso überraschender, dass sie mit einer eigentlich nciht besonders schönen Stimme soetwas fertigbringt.


    Allen Verreissern von Sills will ich diese Cd ans Herz legen-ihr werdet mundtot sein, da bin ich sicher!



    The Art of Beverly Sills


    Deutsche Grammophon


    Wenn es eine Möglichkeit gibt das hier als Hörbeispiel reinzustellen, würde ich gerne um Hilfe bitten, ich kann das leider nciht, habe aber auch eine Aufnahme an Peter geschickt.


    Jedenfalls sage ich , dass eien ganz grosse Künstlerin uns verlasssen hat. Sie hat ihren Platz im Engelchor hoffentlich sicher, auch wenn Herr Kesting sie sogar aus den irdischen Chören vertreiben wollte...... X(


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Wenn es eine Möglichkeit gibt das hier als Hörbeispiel reinzustellen, würde ich gerne um Hilfe bitten, ich kann das leider nciht, habe aber auch eine Aufnahme an Peter geschickt.


    Liebe Fairy Queen,


    technisch geht das, aber aus Copyright-Gründen nicht, leider ...


    Liebe Grüße Peter

  • Schade!!! :(
    Ich habe es heute nachmittag zum Gedenken an Sills einer alten Opern-Pianistin vorgespielt, die sie eigentlich auch nicht besonders mochte und der Effekt war wieder derselbe: Staunen und Bewunderung!!!!
    Ich sollte Herrn Kesting DIESE Aufnahme vielleicht auch mal schicken..... X(


    F.Q.

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  • Heute wurde in Bayern 4 Klassik sehr viel über Beverly Sills gebracht, ich wußte z.B. auch nicht, dass sie die Intendantin von der New York Sity Opera war.
    Ihre Stimme war sehr wendig und die Koloraturen purzelten nur so.
    Sie hat mit 10 Jahren schon die Glöckchenarie aus der Oper Lakmé von Leo Delibe gesungen. Manchmal bewahrheitet sich der Spruch "Früh übt sich was ein Meister werden will".


    Liebe Grüsse

  • Ich besitze außer der "Norma" noch "Hoffmanns Erzählungen" wo sie alle vier verschiedenen Frauenrollen, Olympia, Giuletta, Antonia und Stella singt.


    Da ich diese LP Gesamtaufnahme verborgt habe kann ich nicht sagen wer den Hoffmann singt,


    Ich glaube die vier Bösewichter singt Gabreil Baquier. Muss aber nicht stimmen????


    Liebe Grüße Peter. :hello: :hello:

  • Lieber Peter,
    auf Deiner verborgten Aufnahme des "Hoffmann" hat vermutlich Stuart Burrows die Titelrolle gesungen. Die Bösewichter waren dann allerdings Norman Treigle (Baquier hat meines Wissens mit der Sills keinen "Hoffmann" aufgenommen, höchstens als privater Mitschnitt).


    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


    Eine der besten Platteneinspielungen der (späten) Beverly Sills ist Massenets "Thais":



    Aufnahme: 1976, Abbey Road Studio, London


    Dirigent: Lorin Maazel
    New Philharmonia Orchestra London
    John Alldis Choir
    Chorleitung: John Alldis


    Albine: Patricia Kern
    Athanaël: Sherrill Milnes
    Crobyle: Ann-Marie Connors
    La Charmeuse: Norma Burrowes
    Myrtale: Ann Murray
    Nicias: Nicolai Gedda
    Palémon: Richard van Allan
    Thaïs: Beverly Sills
    Un serviteur: Brian Etheridge


    Das Violin-Solo im berühmten Intermezzo "Meditation" fiedelt übrigens der Maestro Lorin Maazel höchstselbst!


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Recht hast Du!


    Das ist die Aufnahme die ich verborgt habe, undf dioe ich wahrscheinlich nie mehr zurück bekomme.


    Habe die anderen Sänger, über Beverly Sills, vergessen.


    Man soll nie LPs herborgen, gilt auch für CDs oder DVDs, denn nach einiger Zeit vergesse ich zumindest die anderen "Mitstreiter".


    Danke Harald und weiterhin gute Nacht, Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Hallo zusammen;
    nach dem interessanten Artikel von ganz oben möcht ich hier gern auch was zufügen:
    B. Sills habe ich zum ersten Mal in ihrer Studio Aufnahme zu Anna Bolena gehört und empfand sie fehlerhaft besetzt. Ihre Höhenausflüge fand ich an vielen stellen fehl am Platz. Auch empfand ich Ihre hohen Töne nicht als so dramatisch und mitreißend wie zB bei Caballe in ihren frühen Jahren oder wie bei Callas. Auch daher war ich subjektiv eher abgeneigt von ihrer Anna Bolena. Ähnlich verhielt es sich dann auch mit der Maria Stuarda, obwohl ich sie in dieser Rolle schon besser fand.
    Peinlich fand ich dann ihre Studio Norma, ganz zutreffend die Kommentare von J. Kesting.
    Allerdings hab ich dann eine live Aufnahme mit B. Sills gehört, die mich zu meiner positiven Überraschung überwältigt hat. Es ist die Live Aufnahme von L'assedio Di Corinto aus der Scala; sie baut da eine unglaubliche Spannung auf, sie bietet hier ein feuriges Rossini-Erlebnis!!
    Anbei die Daten:
    Rossini:: L'assedio Di Corinto
    Performer: Milena Pauli, Giovanni Foiani, Paolo Washington, Justino Diaz, Beverly Sills,
    Marilyn Horne, Franco Bonisolli, Piero de Palma
    Conductor: Thomas Schippers
    Orchestra/Ensemble: Milan Teatro alla Scala Orchestra
    Gruß!!

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  • Hallo!


    Ich lese gerade den Thread über Beverly Sills. Sie gehört nach wie vor zu meinen Lieblingssängerinnen. Ich stelle sie auf die gleiche Stufe wie Joan Sutherland. Viele Aufnahmen besitze ich von ihr. Wunderbar der schon oben aufgeführte "Hoffmann" mit Stuart Burrow und Norman Treigle. Hörenswert auch "Die Puritaner" mit Nicolai Gedda. Querschnitte aus "Die Hugenotten" mit Beverly Sills und Tony Poncet und Gounods "Faust" mit den Partnern Norman Treigle und Michele Molese gehören zu meinen viel gehörten Aufnahmen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Großartige sympathische Sängerin. Einige GA besitze ich auch mit ihr, Barbier, Don Pasquale, Traviata, Rigoletto, Lucia, Hoffmanns Erzählungen und Manon.


    LG, Bernward
    :hello:


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Meine Aufnahmen mit Beverly Sills:



    Bellini: I Capuleti e i Montecchi


    Bellini: Norma


    Bellini: I puritani


    Charpentier: Louise


    Donizetti: Anna Bolena


    Donizetti: Roberto Devereux


    Donizetti: Maria Stuarda


    Donizetti: Lucia di Lammermoor


    Donizetti: Don Pasquale


    Händel: Julius Caesar


    Massenet: Manon


    Massenet: Thais


    Offenbach: Hoffmanns Erzählungen


    Rossini: L'Assedio di Corinto


    Rossini: Der Barbier von Sevilla


    Verdi: Rigoletto


    Verdi: La Traviata


    auf DVD:


    Donizetti: Roberto Devereux


    Verdi: La Traviata



    :hello: LT

  • Hallo zusammen,


    ich besitze eine ganze Reihe von Gesamtaufnahmen mit Beverly Sills. Meine Lieblingsaufnahme ist ein Live-Mitschnitt von "Lucia di Lammermoor" aus der MET (1977). Ich kaufte mir den Mitschnitt seinerzeit eigentlich wegen Gedda ...


    Die Sills singt hier eine "göttliche" Lucia! Mit "Spargi d'amaro pianto" übertrifft sie sich selbst. Genial gesungen - das Publikum in der MET rast ...


    LG
    Manfred


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Heute vor 5 Jahren ist sie in New York gestorben:


    Beverly Sills (* 25. Mai 1929 in New York City; † 2. Juli 2007 ebenda; eigentlich Belle Miriam Silverman) war eine der bekanntesten amerikanischen Opernsängerinnen der 1960er und 1970er Jahre.



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Durfte Sie anlässlich eines Konzertes an der Staatsoper Wien kennen lernen!
    Dieses Konzert wurde von einem amerikanischen Fernsehsender produziert unter der Gesamtleitung von Maestro Levine!
    Dort stand sie auf der Bühne und moderierte durch die Sendung für Amerika und erwies sich als nicht nur sehr gute Moderatorin, sie machte das toll mit Humor und Witz.


    In ihr Mikro sagte sie zur Begrüßung auf englisch "Meine Damen und Herren sie werden es nicht glauben, aber ich bin auf der Bühne der Wiener Staatsoper und ich führe sie durch das Programm" Its realy fantastic.....


    Einige Aufnahmen mit ihr habe ich und mag sie sehr!!!!
    :jubel:

    mucaxel

  • Beverly Sills gehört auch zu meinen liebsten Sängerinnen. Als Donizetti-Interpretin ist sie außergewöhnlich, ich schätze besonders den "Roberto Devereux", wo sie auch ihre beeindruckenden darstellerischen Fähigkeiten unter Beweis stellt.
    Hier eine kleine Kostprobe:


    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Sills, Beverly (d.i. Miriam Belle Silberman), amerikanische Sopranistin, * 25.5.1929 New York, † 2. Juli 2007 ebenda;
    Sie studierte in New York und machte ihr Debüt 1947 als Micaëla in Philadelphia. 1955 wurde sie die führende Sopranistin der New York City Opera, erlebte ihren Durchbruch allerdings erst 1966 als Cleopatra in Giulio Cesare in Egitto.



    Ihre Glanzpartien waren die Donizetti-Königinnen, Rosina, Massenets Manon. 1980 Bühnenabschied. 1979–89 hatte sie die Leitung der New York City Opera inne. 1991 in der Direktion der Met.
    Die Nichtraucherin starb im Alter von 78 Jahren an einem aggressiven Lungenkrebs.

    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mein lieber Harald!


    Schön, daß Du an hier an Beverly Sills erinnerst. Sie wird mir durch viele Aufnahmen in meiner Sammlung unvergessen bleiben. Erst vor Kurzem hörte ich sie in "Die Puritaner" mit Nicolai Gedda. Eine wunderbare Elvira!




    Liebe Grüße
    Wolfgang

    W.S.

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