Hallo Anti,
nun weiss ich, dass es Krautfleckern mit Wirsing gibt, aber was sie sind, erschliesst sich mir nicht.
Viele Künstler haben wenige Aufnahmen gemacht und sind vergessen. Das Argument der Zahl überzeugt mich gar nicht. Auch wenn es von Karajan nur wenige Aufnahme gäbe, würde ich diese allein daran messen, was sie mir zu sagen haben.
Deswegen verstehe ich zwar das Argument , dass Kleiber hohe Ansprüche stellte und viele Proben forderte. Wenn das allein zu den Ergebnissen führen würde, die wir von Kleiber hören, sollten alle Dirigenten dies fordern. Wer viel probt, schafft sich bei den Musikern ja nicht nur Freunde- und doch hat man bei den Aufführungen, die man beobachten immer wieder den Eindruck, die Musiker stehen in seinem Bann.
Die 48te Repertoire-Aufführung eines Stücks durch den Chefdirigenten, wer will das hören ? Und wenn es einer produziert, sollte er sich nicht wundern, wenn es viele nicht hören wollen.
Natürlich sind wir durch die allumfassende Präsenz der verschiedensten Interpreten heutezutage sehr verwöhnt. Aber in dieser starken Konkurrenz, gerade wenn man viele Aufnahmen kennt, sticht Kleiber doch sehr oft deutlich hervor.
Ich behaupte nicht seine Einzigartigkeit. Aber ich habe an mir selbst und mit Freunden die Erfahrung gemacht, dass erst die Interpretation von Kleiber
mir die Stücke näherbrachte. Für mich war es zB die beiden Neujahrskonzerte, die er dirigiert hat oder auch die zweite Brahms- einem Freund ging es genauso. Andere Beispiele habe ich genannt.
Ich habe noch keine Antwort auf meine Frage gefunden und noch keine gelesen.
Schöne Grüße
Sagitt