Gestern durch Zufall festgestellt: Der japanische Actionfilmschauspieler "Sonny" Chiba (*1939) (Auftritt u.a. in "Kill Bill") ist am 19.8. an Corona gestorben.
RIP - Verstorbene aus dem Kulturleben
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"Norman Bailey hat das vollste Rollenverständnis für den Wotan, eine Rolle, die Mitgefühl und Seelenqualen erfordert." (Marc Bridle, MusicWeb International, über "Die Walküre" unter Goodall)
Wenn in einem Arbeitszeugnis steht: "Er hatte Verständnis für seine Aufgaben", ist das ein Euphemismus für "denen er sachlich in keinster Weise gewachsen war" ...
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Das ist aber kein Arbeitszeugnis, sondern eine Rezension, die Baileys Leistung besonders positiv hervorhebt. Norman Bailey war in England überaus beliebt, auch wenn das im deutschsprachigen Raum wenig Widerhall fand. Diese Totalverrisse kann ich auch überhaupt nicht ernst nehmen. Gerade läuft Wotans Abschied unter Otto Klemperer, wo Bailey singt. Wenn das schlecht sein soll, verstehe ich die Wagner-Welt nicht mehr. Das soll erst einmal ein Bassbariton bei dem Tempo (fast 20 Minuten) so hinbekommen. Ein wenig mehr Respekt vor der Lebensleistung dieses Sängers hielte ich für sehr angebracht. Nichts für ungut.
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Der Punkt ist, daß derlei Kritikerlyrik in den allermeisten Fällen ein Alarmsignal ist. Entweder hat der Verfasser von gesanglichen Fragen keine Ahnung und flüchtet sich daher in Phrasendrusch, oder er lobt Allgemeinplätze, weil es im Spezielleren nicht viel zu loben gäbe und er den Künstler nicht kränken mag. Bailey steht für mich einfach unter den Interpreten der großen Wagnerreollen eher in der zweiten Reihe. Unstetigkeit und deutliches Tremolo verleiden mir das Horen, da gibt es auch zur damaligen Zeit erheblich bessere (Thomas Stewart etwa). Löbl schreibt etwa in seinem Schallplattenführer: "Ohne Sachs findet das Stück jedoch nicht statt. Auch bei Solti."
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Bereits am 11. September verstarb 89-jährig die langjährige Direktorin und Chefchoreografin der Leipziger MuKo, Monika Geppert.
Ich kopiere die Nachricht aus den "Infos des Tages" vom Online-Merker (da es dort vielleicht schon morgen nicht mehr steht):
ZitatLeipzig: Nachruf für Monika Geppert
„Es gibt ein Land der Lebenden und der Toten, die Brücke hinüber ist der Sinn…“
Tief bewegt und trauernd müssen wir Abschied nehmen von der langjährigen Direktorin und Chefchoreographin der Musikalischen Komödie
Monika Geppert
Foto: Musikalische Komödie Leipzig
Nach einem Leben für das Theater, ist sie am Samstag, den 11. September 2021 mit 89 Jahren friedlich verstorben.
Bereits als Kind stand Sie auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuteten und tanzte an verschiedensten Bühnen, bis sie 1962 zum ersten Mal die Musikalische Komödie als Solotänzerin betrat.
Ihre unermüdliche Energie und ihr ausgeprägter Ehrgeiz führte sie erst zur Trainingsmeisterin und Assistentin und von 1978-1990 zur Chefchoreographin und Ballettmeisterin. Mit unzähligen Choreographien belebte sie mit unverwechselbarer Ästhetik bis zum heutigen Tage Operetten und Musicals.
Ihre herausforderndste und prägendste Theaterzeit begann jedoch im Januar 1991. Mit der Berufung zur Direktorin, Chefchoreographin und Ballettmeisterin der Musikalischen Komödie hatte Monika Geppert nicht nur die künstlerische Verantwortung, sondern auch die Aufgabe, das Theater durch die schweren Umbruchjahre der 90er Jahre zu führen. Die Bewahrung der Operettentradition am Standort Lindenau, mit seinem stark sanierungsbedürftigen Theaterhaus, war eine außergewöhnliche Leistung, auch der Erhalt des Ensembles war eine über viele Jahre dauernde Aufgabe. Ihr unerschöpfliches Engagement ist das Fundament auf dem wir heute arbeiten. Sie beendete zwar 2003 ihr aktives Berufsleben, blieb aber bis zum letzten Tag „ihrer MuKo“ treu. Es stimmt uns sehr traurig, dass es ihr nicht mehr vergönnt ist, im neuen Zuschauerraum ihren Platz einnehmen zu können.
Das Theater war Ihr Lebensglück und sie war das Theater.
Monika Geppert nimmt einen besonderen Platz in der Theatergeschichte der Musikalischen Komödie ein.
Ihrem Wunsch entsprechend, wird es eine Seebestattung im engsten Familienkreis geben. Wir wünschen ihrem Lebensgefährten, der Tochter, Familie und den Angehörigen viel Kraft in den schweren Stunden.
Torsten Rose, Betriebsdirektor
Musikalische Komödie Leipzig
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Der Tod von Karan Armstrong stimmt mich traurig. Ich habe sie seit den 1980er Jahren, als sie viel in Stuttgart gesungen hat, gut gekannt und wir haben uns hervorragend verstanden. Sie war eine sehr liebenswerte Frau und hat mir auch manchmal an anderen Häusern Freikarten verschafft. Ihr Tod ist wahrlich ein großer Verlust für die Opernwelt.
Herzliche Grüße
Lustein
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Ihr Tod ist wahrlich ein großer Verlust für die Opernwelt.
Die Erinnerung an Karan Armstrong dürfte ganz schnell verblassen. Es gibt nämlich so gut wie keine Dokumente, anhand deren man ihre Leistungen würde nachempfinden können. Nur dieser "Lohengrin", den ich persönlich nicht sehr aufregend finde, hat sich erhalten.
Sonst fällt mir nicht eine Platte oder CD ein. Das wundert mich angesichts des enormen Einflusses, den ihr Mann Götz Friedrich über Jahrzehnte auf den Kunstbetrieb hatte. Da hätte sich dich was machen lassen müssen.
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Sonst fällt mir nicht eine Platte oder CD ein. Das wundert mich angesichts des enormen Einflusses, den ihr Mann Götz Friedrich über Jahrzehnte auf den Kunstbetrieb hatte. Da hätte sich dich was machen lassen müssen.
Da wäre noch Korngolds Die tote Stadt auf DVD in einer Inszenierung von Götz Friedrich enthalten in dieser Box, aber auch einzeln erhältlich:
Eine böse Zunge hat mir gegenüber mal gesagt, Karan Armstrong wurde weniger wegen Karan Armstrong, sondern eher wegen Götz Friedrich besetzt (solche Fälle soll es geben, wobei ich aber auch anmerken möchte, dass Frau Armstrong m.E. immer noch besser gesungen hat, als ein gewisser Yusif Eyvazov es je tun wird) ... vielleicht erklärt das die schmale Diskographie.
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Da wäre noch Korngolds Die tote Stadt auf DVD in einer Inszenierung von Götz Friedrich enthalten
Die hatte ich schon wieder vergessen, weil ich mit kompletten Opern auf DVD nicht sonderlich viel anfangen kann.
Eine böse Zunge hat mir gegenüber mal gesagt, Karan Armstrong wurde weniger wegen Karan Armstrong, sondern eher wegen Götz Friedrich besetzt ...
Das Böse ist ja mitunter mehr bei der Wahrheit als das Gute.
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und die gibt es vielleicht immer noch
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und die kenne und besitze ich sogar
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In Memoriam Karan Armstrong.
Mir ist diese Sängerin, die es beim Publikum der Deutschen Oper Berlin als 'Frau vom Chef' nicht leicht hatte, hauptsächlich durch die zwei folgenden Fernsehsendungen in Erinnerung:
„Falstaff“ (Giuseppe Verdi): Sir John Falstaff – Gabriel Bacquier / Mr. Ford – Richard Stilwell / Fenton – Max-René Cosotti / Dr. Cajus – John Lanigan / Bardolph – Peter Maus / Pistol – Ulrik Cold / Alice Ford – Karan Armstrong / Nannetta – Jutta-Renate Ihloff / Mrs. Quickly – Marta Szirmay / Meg Page – Sylvia Lindenstrand / Der Wirt – Leopold Clam / Robin, Falstaffs Page – Stefan Hanke / Die Wiener Sängerknaben / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Norbert Balatsch / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Georg Solti / Szenenbild: Jörg Neumann und Thomas Riccabona / Kostüme: Bernd Müller / Regie: Götz Friedrich (Sendungen am 23. 12. 1979 im ORF und am 21. 9. 1980 im ZDF).
Die Tonaufnahmen entstanden im Februar 1979 in den Wiener Sofiensälen (Aufnahmeltg.: Christopher Raeburn) in der Verantwortung der 'Decca'. Gedreht wurde der Film von der 'Unitel' aber in den Studios der Berliner Union-Film GmbH im März 1979, wobei Mitglieder des Chors der Deutschen Oper Berlin und der Schöneberger Sängerknaben ihre Wiener 'Kollegen' doubelten. Auf VHS-Kassette und auf Laserdisc war diese Produktion 1981 bei der 'Decca' veröffentlicht worden, während die DVD-Ausgabe (2005) von der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' stammt.
„Jesu Hochzeit“ (Gottfried von Einem): Jesus – Per-Arne Wahlgren / Die Tödin – Karan Armstrong / Maria – Elisabeth Steiner / Josef – Eberhard Waechter / Magdalena – Anne Gjevang / Lazarus – Lucy Peacock / Der Engel des Herrn – Thomas Moser / Vier Evangelisten – Hans Brandtner, Josef H. Ettl, Helmut Künzel und Richard Weinberger / Der Wiener Akademie-Kammerchor / Chorltg.: Xaver Meyer / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: David Shallon / Bühnenbild und Kostüme: Dominik Hartmann / Inszenierung: Giancarlo Del Monaco / Fernsehregie: Wolfgang Lesowsky (Wien, Theater an der Wien, 18. 5. 1980).
Die Uraufführung dieses 'Mysterienspiels' von Gottfried von Einem, zu dem seine Frau Lotte Ingrisch das Libretto geschrieben hatte, war einer der großen 'Theaterskandale' der 80er Jahre. Ursprünglich für die Aufführung in der Stiftskirche von Ossiach (Kärnten) bestimmt und von der dortigen Geistlichkeit wegen Blasphemie abgelehnt, vergab der Komponist die Uraufführung an die Wiener Festwochen mit einer Fernsehübertragung im ORF und im ZDF. Vor der Live-Sendung gab Marcel Prawy, der sich sehr für das Werk eingesetzt hatte, eine kurze Einführung; die Aufführung wurde mehrfach durch Zwischenrufe gestört und es sollen Stinkbomben entzündet worden sein.
Stein des Anstosses war die Handlung, die sich zwar in weiten Teilen an den Texten des Neuen Testaments orientierte (Mariae Verkündigung, Geburt Jesu, sein Leben, sein Tod und die Auferstehung), aber der Rolle des Erlösers war eine Gegenperson an die Seite gestellt, die das Böse - u. a. als Judas - und den Tod symbolisierte und mit der sich Jesus am Ende vereinigte: die Tödin. (In der griechisch-römischen Mythenwelt sowie im romanischen und slawischen Sprachraum ist der Tod bekanntlich weiblich.)
Carlo
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Schock für die Klassikwelt: Edita Gruberová ist im Alter von 74 Jahren verstorben.
Quelle: https://orf.at/stories/3233237/; https://www.derstandard.at/sto…edita-gruberova-gestorben -
Die Nachricht von überraschenden Tode Edita Gruberovas macht mich unendlich traurig. Wie viele unvergleichliche und unvergessliche Opernabende habe ich durch ihre Kunst in München, Wien oder Dresden erlebt. Leider war es ihr im Herbst 2020 durch die pandemiebedingten Einschränkungen nicht mehr möglich, die geplanten Abschiedskonzerte zu geben.
Eine der ganz Großen... Möge sie in Frieden ruhen!
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Hallo,
da fehlen mir wirklich die Worte. Hoffentlich hat sie nicht gelitten. Welch ein riesiger Verlust.
wega
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R.I.P.
Mit ganz traurigen Grüßen
Fiesco
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Mir kommen fast die Tränen.
Ich habe alle ihre Auftritte in Dresden und in Leipzig (1x im Gewandhaus) erleben dürfen. Obwohl ich nicht daran glaube, wünsche ich Ihr auf der anderen Seite des Lebens Ruhe und Frieden. Ich werde sie nie vergessen, ebenso meine Frau, die alle Auftritte miterleben durfte.
La Roche
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Bernard Haitink (1929-2021)
Wie ich soeben mit großem Bedauern lesen muss, ist der niederländische Dirigent Bernard Haitink im Alter von 92 Jahren verstorben.
Quelle: https://operawire.com/obituary…rnard-haitink-dies-at-92/; https://nos.nl/artikel/2402610…nard-haitink-92-overleden
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Bernard Haitink (1929-2021)
Wie ich soeben mit großem Bedauern lesen muss, ist der niederländische Dirigent Bernard Haitink im Alter von 92 Jahren verstorben.
Quelle: https://operawire.com/obituary…rnard-haitink-dies-at-92/; https://nos.nl/artikel/2402610…nard-haitink-92-overleden
Das ist wirklich sehr bedauerlich und traurig. Haitink ist wohl der letzte der ganz Großen seiner Generation, der von uns gegangen ist. Um so wertvoller ist da die Erinnerung an sein Konzert in Chicago mit Beethovens Eroica, das ich mit ihm erleben durfte. Sogar unerlaubte Fotos habe ich damals gemacht. Ich werde zu seinem Gedenken eine meiner Lieblingsaufnahmen von ihm hören!
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Damit verlässt uns eine der letzten großen alten Dirigenten-Persönlichkeiten - er wird fehlen. Mich hat Haitink begleitet, seit ich klassische Musik zu hören begann, und neben unzähligen Aufnahmen in meiner Sammlung habe ich ihn auch einmal live erleben dürfen. Das Konzert mit den Berliner Philharmonikern - u.a. gab es Schuberts große C-Dur-Symphonie in einer wunderbaren Interpretation - gehört zu meinen intensivsten musikalischen Erlebnissen.
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Ein - wie es sich jetzt darstellt - unheimlicher Zufall wollte es, dass ich gestern die Box mit den Sinfonien von Schostakowitsch unter Haitink digitaliserte. Dabei hörte ich natürlich auch in dieses und jenes Werk hinein. Ausgerechnet von der 15. Sinfonie kam ich nicht los. Und ich war wieder überwältigt von den Interpretationen dieses Dirigenten. Obwohl es viele bedeutende Aufnahmen gibt, ihn möchte und kann ich nicht missen. Ich bin Bernard Haitink sehr dankbar. Nächstens werde ich mir wieder Wagners "Siegfried-Idyll" anhören, das er vor etwa zehn Jahren in originaler Kammerbesetzung mit Musikern der Berliner Philharmoiniker aufführte. Das ist wie ein Dialog mit der Ewigkeit.
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Der Komponist und Intendant Udo Zimmermann ist in derletzten NAcht im Alter von 78 Jahren gestorben.
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Der Komponist und Intendant Udo Zimmermann ist in derletzten NAcht im Alter von 78 Jahren gestorben.
Ich lernte diesen Komponisten bei meinen Besuchen in der DDR (80er) kennen. Es gab damals zwei Querschnitte von seinen Opern "Levins Mühle" und "Der Schuhu und die fliegende Prinzessin", die ich digitalisiert noch habe. Ich habe sehr bedauert, dass es davon keine Gesamtaufnahmen gab. "Die weiße Rose" habe ich dann hier im Westen gesehen. Ich fand es schade, dass er nicht so bekannt geworden ist.
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Nelson Freire (1944-2021)
Der brasilianische Pianist Nelson Freire ist tot. Er starb gestern im Alter von 77 Jahren in Rio de Janeiro.
Quelle: https://www.francemusique.fr/a…son-freire-nous-a-quittes
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Nelson Freire (1944-2021)
Der brasilianische Pianist Nelson Freire ist tot. Er starb gestern im Alter von 77 Jahren in Rio de Janeiro.
Quelle: https://www.francemusique.fr/a…son-freire-nous-a-quittes
So traurig.
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Allerdings. Insider Norman Lebrecht zufolge soll Freire den Folgen eines schweren Sturzes vor zwei Jahren erlegen sein.
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Hallo
RIP. Ich habe gerade seine Aufnahmen der Chopin-Sonaten Nr.2 & 3 gehört.
LG Siamak -
Gerade lese ich auch die bestürzende Nachricht. Ich hatte in den letzten Wochen und Monaten mir eine ganze Reihe von seinen Aufnahmen gekauft und viele gehört - einige bis jetzt noch gar nicht! Traurig - offenbar ist er nach seinem Sturz 2019 in eine tiefe Depression gefallen: