Liebe Forianer,
Der Titel dieses Treads würde ohne weiteres auch auf die 4. oder die 7. Sinfonie Beethoven zutreffen, Die Nr 1 und 2 sind IMO Sonderfälle.
Die 8. stand jedoch noch zuzsätzlich im Schatten der zumindest zu Lebzeiten Beethovens äusserst populären 7. und seines populärsten Werkes überhaupt, "Wellingtons Sieg" (dem ich zu gegebener Zeit einen eigenen Thread widmen werde) .Jedenfalls war die Uraufführung am 27. Feber 1814 in Wien (Redoutensaal der Hofburg, gemeinsam mit der 7. die bejubelt wurde) eher ein Achtungserfolg, als ein Triumph (es gibt Hinweise, daß die Sinfonie bereits in privatem Kreis 1813 aufgeführt wurde, entstanden ist sie bereits 1812 in Linz)
Eigentlich hab ich nie verstanden, warum die Nr 8 weniger populär ist als ihre "Großen" Schwestern, erfüllt sie doch viele Voraussetzungen für einen "Schlager", so beispielsweise der zweite Satz, der eine wenig an Haydns "Uhr" gemahnt, andere behaupten es wäre eine Refenz an Mälzels Metronom.
Der dritte Satz, ein Menuett ist mir persönlich einer der liebsten Sätze einer Beethoven-Sinfonie, allerdings noch übertroffen vom temperamentvollen vierten, der so zart und harmlos beginnt, immer wieder von temperamentvollen Stellen unterbrochen wird, zur Idylle zurückkehrt und dann in einem Freudentaumel endet...
Beethoven selbst schätzte die 8. übrigens selbst höher ein, als die 7.
Heute, wo man sperrige unfreundliche Werke unter Qualen bevorzugt, dürfte die freundliche, humoristisch -heitere Nr 8 ebenso nicht gerade zu den Favoriten der Musikfreunde zählen. Oder sehe ich das falsch ?
Auf rege Beteiligung am Thema
freut sich
Alfred